Beschaffungskosten verschiedener Jagdflugzeuge

Diskutiere Beschaffungskosten verschiedener Jagdflugzeuge im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo, gibt es eine Aufstellung, aus der sich -zu einem bestimmten Stichtag, oder Monat- die Anschaffungskosten für unterschiedliche...
Lurchi

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Hallo,
gibt es eine Aufstellung, aus der sich -zu einem bestimmten Stichtag, oder Monat- die Anschaffungskosten für unterschiedliche Jagdflugzeugmuster ergeben?
Z.B. Me 109 G 6 zu FW 190 A 8, oder - G 10 zu - D 13? Oder auch gegenüber Me 262?
Hat da jemand entsprechende Infos? (Interessant wären allerdings auch die entsprechenden Unterhaltskosten, sofern es sowas gibt???)

Vielen Dank
Michael
 
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Das in diesem Beitrag verlinkte Dokument enthält einige Hausnummern. Es sind keine direkten Zahlen zum Abpinseln, etwas Schmalz musst Du schon selbst reinstecken.
http://www.flugzeugforum.de/forum/showpost.php?p=490380&postcount=1

Unterhaltskosten: Ich bezweifle, dass es dazu eine genaue Aufstellung gibt, speziell nicht von den "Endkampfmodellen". Ich weiß ja nicht, was genau Du rausfinden möchtest (wieso schreibt das eigentlich nie jemand dazu :?! ), aber Faktenfindung wird so etwas schwierig. Erheblicher Anteil an der Produktion wurde von Zwangsarbeitern geleistet, deren "Preis" kann man nur in Leichen/Flugzeug angeben.
 
Lurchi

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Das in diesem Beitrag verlinkte Dokument enthält einige Hausnummern.......
Unterhaltskosten: Ich bezweifle, dass es dazu eine genaue Aufstellung gibt, .... Ich weiß ja nicht, was genau Du rausfinden möchtest,.....
Hallo, Schorsch,
danke für deine Mühe. Ich wollte eigentlich nix sonderlich kompliziertes, nix weltbewegendes. Dachte nur, es gäbe "Einkaufszahlen" z.B. 50 Bf 109 G 6 1,2 Mill. RM, oder so.:?! Nur um sich vorstellen zu können: O.K., FW 190 A 8 kostet z.B. 15 % mehr, oder Me 262 160 % von ner FW 190 D 9. :!: So was hatte ich mir vorgestellt, ähnliches für "Unterhalts/Instandhaltungskosten, um ne Vorstellung zu kriegen, hoppla, dieses, oder jenes Modell war ja doch aufwendiger / oder weniger aufwendig als gedacht.... Es ging mir nicht um einen absoluten Wert, sondern um die Relation, einfach
ein Vergleich der Kosten zu einem "Mitbewerbermodell".
Ich danke Dir für deinen Hinweis :TOP:

Michael
 
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Zitate aus Quelle:

Ein B-24 Bomber kostete 1944/45 rund 240.000 Dollar, was nicht wenig ist, bedenkt man dass ein herkömmlicher PKW im Jahr 1941 etwa 1300 Dollar kostete. Ein Bomber des Typs B-29 hingegen kostete bereits 650.000 Dollar. Jagdflugzeuge kosteten relativ viel: Eine F-6F "Hellcat" 73.000 Dollar, ein zweimotoriger taktischer Bomber des Typs A-26 185.000 Dollar (diese Maschinen flogen bis in die siebziger Jahre hinein), ein Transportflugzeug des Typs C-47 kostete 85.000 Dollar (noch rund 200 Maschinen weltweit im Einsatz), eine große C-54 bereits 250.000, alles Fly Away-Preise ab Werk.

[...]

Bei Flugzeugen ist der Systempreis üblicherweise doppelt so hoch wie der Fly Away Preis. Eine P-51D "Mustang" kostete Fly Away rund 55.000 US Dollar, voll einsatzfähig rund 70.000 Dollar, mit dem Ausbildungs- und Bodenanteil betrugen die Kosten über 150.000 Dollar.

[...]

Eine V-2 kostete 260.000 RM und dies entsprach dem Preis von sechs Jägern des Typs FW-190. 1000 V-2 kosteten daher der Reichsluftverteidigung rund ein Fünftel der Jägerproduktion, aber auch ein Viertel der Facharbeiter.

-----

Daraus kann man eventuell einen Preis abschätzen. Empfehlung: Nehme wo es geht amerikanische Daten und mache daraus Deine Rückschlüsse.
 
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Ich verstehe es so:
Fly Away:
Fertige Maschine ab Herstellerwerk, flugfähig.
Voll Einsatzfähig:
Inklusive allen Einsatzequipments, Waffen, etc. Was hier genau 15.000 Dollar kosten soll ist mir auch unklar.
Komplettpreis:
Hier schlägt wohl die Ausbildung des fliegenden Personals eine große Rolle.

Fazit: Die Anschaffung des Flugzeuges ist nur ein Drittel der Kosten. Im Einsatz wird die Logistik immer teurer.
 

n/a

Guest
Ich verstehe es so:
Fly Away:
Fertige Maschine ab Herstellerwerk, flugfähig.
Voll Einsatzfähig:
Inklusive allen Einsatzequipments, Waffen, etc. Was hier genau 15.000 Dollar kosten soll ist mir auch unklar.
.........
.... sieht man gut bei Messerschmitt. Die in die Schweiz ausgelieferten Emil waren auch sog. Fly-aways, will heissen ohne Bordbewaffnung und Funkanlage. Da kommt dann schon noch was zusammen. I.d.R. kam nochmal ein "Ersatzteilpackage" dazu, ggfs. sogar Motoren, dann relativiert sich der "Volleinsatzfähigpreis" wieder.
 
GerhardJ65

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Hi
Was nützt man wenn man Baukosten hat und keinen vergleich was wer verdient. Ich habe das Haushaltsbuch von meiner Grossmutter geerbt.Nicht vollständig aber man Schlüsse ziehen. Da ist auch Aufgezeichnet was mein Grossvater, er war Holzknecht, verdient hat und was, was gekostet hat (Milch, Zucker). Meine Grosseltern wohnten am Land "Oberdonau".
Hier mal ein Auszug Jänner 1942 Milch RM 2,31; Verdient hat mein Opa RM808,36; Jänner 1944 Milch RM 2,64; Verdienst RM 1742,65.
keine Ahnung ob er gut verdient hat aber für einne Vergleich tut es.
Hier mal ein Link (pdf) über kosten.
http://www.au.af.mil/au/afhra/aafsd/aafsd_pdf/t082.pdf


Gerhard
 
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In dem von mir gegebenen Dokument stehen explizit Vergleiche drin. Des Weiteren finden sich darin Schätzungen über die Aufwendungen der Kriegsparteien. Wer sich das Dokument durchliest bekommt ein gutes Gefühl für die Kosten des Luftkrieges (welche relativ hoch waren).
Die Konsumgüterpreise waren in Kriegszeiten zum großen Teil Markulatur. Daher wäre ich mit solchen Preisen vorsichtig. Interessant ist meist die relative Bewertung: wie viele Flugzeuge bekam man für eine Heeresdivision, was kostete ein Panzer im Vergleich zu einem Panzer und wieviel Prozent des Jahresetats ging in welchen Bereich.
 
Lurchi

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@Alle:

Vielen Dank für Eure Beiträge, damit sehe ich klarer. :TOP:

Gruß
Michael
 
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AW: Beschaffungskosten verschiedener Jagdflugzeuge

Hier ein paar Werte, die ein amerikanischer Autor gesammelt hat.
Quelle: http://www.alternatewars.com/


Il-2 Sturmovik (Early) 9,500 Man Hours
Il-2 Sturmovik (Late) 5,900 Man Hours

Avro Lancaster (1941) 51,000 Man Hours
Avro Lancaster (1945) 20,000 Man Hours
Supermarine Spitfire 15,200 Man Hours
Hawker Hurricane 10,300 Man Hours
Whirlwind 26,600 Man Hours
Tornado 15,500 Man Hours
Fairey Battle 24,000 Man Hours
Whitley 52,000 Man Hours
Wellington 38,000 Man Hours
Avro Manchester 52,100 Man Hours
Halifax 76,000 Man Hours
Stirling 75,000 Man Hours

Bf-109E (1939) 12,000 Man Hours
Bf-109E (1940) 6,000~ Man Hours
Bf-109F (1941) 7,800~ Man Hours
Bf-109F (1942) 4,000 Man Hours
Bf-109G (1942) 5,700~ Man Hours
Bf-109G (1943) 4,000 Man Hours
Bf-109G (1944) 2,000 Man Hours
BMW 003A (Turbojet) 600 Man Hours
BMW 801 (1940) 2,400 Man Hours
BMW 801 (1944) 1,520 Man Hours
DB 601 2,420 to 3,000 Man Hours


Interessant ist die massiver Verringerung der Produktionskosten über die Zeit. Es zeigt auch, wie wenig "kriegswirtschaftlich optimiert" die deutsche Rüstungsindustrie über weite Strecken war.
 
Husar

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Moien,
bei den deutschen Flugzeugen waren Bewaffnung und Funkgeräte Reichseigentum, konnten also von der Herstellerfirma nicht berrechnet werden, hat jemand die Herstellungskosten für z.B. MG 151/20, etc.
h.
 
AGO Scheer

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Was nützt man wenn man Baukosten hat und keinen vergleich was wer verdient.
Gerhard
Hallo Gerhard,

Ein Tipp, wenn von Interesse: eine Aufstellung der Verdienste bei AGO vom Arbeiter bis zum Präsident und auch die Herstellungskosten der bei AGO gefertigten Flugzeuge ( die bei gleichem Modell in verschiedenen Serien stark variieren ) findest du in meinem Buch. Die aufgeführten Kosten für die gefertigten Lizenzflugzeuge von Arado über Bf/Me bis Fw sind in etwa auch auf andere Werke übertragbar.
 
bushande

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weit weit weg ;D
Irgendwo in meinem Sauhaufen sind diverse Reports des General Accounting Office, des Naval Contracting Center und von Grumman zur Beschaffung der F-14 und ein Vergleich zur F-18 verramscht, die ich mir mal im Grumman Park kopieren durfte. Ich hab auch irgendwo einen fetten Programm Management Ordner für die iranischen Tomcats. Da gab es schöne detaillierte Auflistungen aller Komponenten mitsamt Beschaffungspreis pro Stück im jeweiligen Fiskaljahr unter Berücksichtigung der Inflation und der Veränderungen je nach Anzahl der beschafften EInheiten. Ich muss das mal raussuchen, aber das kann bei meinem Sauhaufen dauern. Aber jede Wette sowas findest du auch im Netz auf den GOV-Seiten wie etwa NARA auch für andere Muster.
 
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Moien,
bei den deutschen Flugzeugen waren Bewaffnung und Funkgeräte Reichseigentum, konnten also von der Herstellerfirma nicht berrechnet werden, hat jemand die Herstellungskosten für z.B. MG 151/20, etc.
h.
Danke für den Hinweis! Die unterschiedliche Betrachtung verzerren die Werte durchaus. Jedoch kann man davon ausgehen, dass Bewaffnung und sofern vorhanden Elektronik bei allen Luftwaffen Teil des Reichseigentums waren. In den USA war es auf jeden Fall auch so, es handelt sich also nicht um Systemkosten.

Gerhardt65 schrieb:
Was nützt man wenn man Baukosten hat und keinen vergleich was wer verdient.
Im Krieg ist Geld sowieso keine messbare oder vergleichbare Größe.
Mannstunden hingegen sind ein guter Indikator.
 
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In diesem Buch "Chronik eines Flugzeugwerkes 1932-1945" findet sich eine Auflistung für verschiedene Flugzeuge, sowohl Baustunden als auch Reichsmark, für das Werk Finkenwerder. Wen das wirklich interessiert, der kontaktiere mich per PN. Reinstellen ist schwer, weil Copyright (auch wenn der werte Hermann Pohlmann seit über 20 Jahren tot ist).
 
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