Probleme beim Digitalfunk

Diskutiere Probleme beim Digitalfunk im Navigation, Flugfunk u. Verfahren Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; <mod>Die folgende Diskussion entstand innerhalb eines Themas über den SAR-Dienst im Hubschrauberbereich und wurde hierher ausgegliedert.</mod>...

Dr. Seltsam

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<mod>Die folgende Diskussion entstand innerhalb eines Themas über den SAR-Dienst im Hubschrauberbereich und wurde hierher ausgegliedert.</mod>

Ich habe da noch den "Kirchbach-Bericht" 2002, immerhin eine staatliche Untersuchungskommision der Elbefluten, im Ohr: "Völliges Versagen der überalterten Funksysteme führte im Einsatz zu katastrophalen Folgen"
Digitaler Funk hilft da auch nicht immer weiter. Während des großen Hochwassers in New Orleans sind innerhalb kurzer Zeit alle Repeater der digitalen Funkwelt oder deren Stromversorgung abgesoffen und das hochwertige System war komplett lahmgelegt (Wie bei den Elbefluten, bzw. Oderfluten auch das digitale Mobilfunknetz aus den gleichen Gründen teilweise weg war). Aufgrund der geringen Sendeleistung und Reichweite der digitalen Systeme, die ja zwingend auf die Repeater angewiesen sind, kommt man aus so einer Sache kaum wieder raus. Im Gegensatz dazu könnte man ein altes FuG 7b als Relaisstelle mit einem Stromaggregat nahezu überall auf einem Hügel per Hubschrauber absetzen und ein rudimentäres Funknetz aufbauen. Ein Fesselballon wäre da natürlich noch optimaler :FFTeufel:
Gerade Naturkatastrophen, die flächendeckend den Strom "ausmachen" sind ein schlechtes Beispiel für die Vorteile des Digitalfunks ;)
Der spielt seine Vorteile eher im Routinebetrieb aus. Wobei die digitale Kommunikation mit Hubschraubern auch nicht ohne ist. Solche Funknetze vertragen es teilweise nicht gut, wenn die Kontaktaufnahme über nicht nebeneinanderliegende Funkzellen erfolgt oder sich der Sender zu schnell bewegt. Dann passiert es gerne, dass der "Anrufer" ausgelogged wird, weil das je eigentlich nicht sein kann. Und gerade Hubschrauber erleiden dieses Schicksal aufgrund ihrer Flughöhe und -geschwindigkeit eher.
 
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gschimmy

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Digitaler Funk hilft da auch nicht immer weiter. ..... Im Gegensatz dazu könnte man ein altes FuG 7b als Relaisstelle mit einem Stromaggregat nahezu überall auf einem Hügel per Hubschrauber absetzen und ein rudimentäres Funknetz aufbauen. .... Wobei die digitale Kommunikation mit Hubschraubern auch nicht ohne ist. Solche Funknetze vertragen es teilweise nicht gut, wenn die Kontaktaufnahme über nicht nebeneinanderliegende Funkzellen erfolgt oder sich der Sender zu schnell bewegt. Dann passiert es gerne, dass der "Anrufer" ausgelogged wird, weil das je eigentlich nicht sein kann. Und gerade Hubschrauber erleiden dieses Schicksal aufgrund ihrer Flughöhe und -geschwindigkeit eher.

Tja leider hat man ja seinerzeit, auf Grund mangelnder Bedrohung durch den Ostblock, den Fernmeldedienst im Katastrophenschutz abgeschafft......und jetzt kommen manchmal ganz verschämt die Fragen...hat eigentlich noch jemand Feldfernsprecher, Vermittlungen und FuG 7 b oder 8 die man als Relais nutzen kann.....das einfache fuktioniert halt manchmal am besten......

....was bei Digitalfunk auch fehlt, ist das "Leben ind der Lage".....da man nur noch direkt mit der Leitstelle kommunizieren kann, zumindest im Normalfall, bekommt man nicht mit was vielleicht grade um die Ecke passiert...und davon lebt grade die Polizei und teilweise auch der Rettungsdienst, bzw, auch die RTH`s.....und das Problem mit dem Hand over der Repeater bei Luftfahrzeugen und Digitalfunk war und ist ein nicht zu unterschätzendes Problem.....auch ist die Frage der Alarmierung für die Fw und den RD noch nicht abschließend geklärt, da es ( bis jetzt ) keine Funkmeldeempfänger für Digitalfunk gibt.

Ich denke der gute alte BOS Funk wird uns noch eine Weile erhalten bleiben...

VG Schimmi
 

Praetorian

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....was bei Digitalfunk auch fehlt, ist das "Leben ind der Lage".....da man nur noch direkt mit der Leitstelle kommunizieren kann
Das wäre mir jetzt neu...
Vgl. TETRAPOL

Ebenso hier:
Der Direkt-Modus ist bei völligem Ausfall der ortsfesten Infrastruktur die letzte Rückfallebene.
Sowie hier:
TETRA verfügt über einen Direktmodus, bei dem zwei oder mehr Funkgeräte unabhängig vom Netz miteinander kommunizieren können. Auch kann ein einzelnes Funkgerät als mobile Relaisstation für andere Geräte eingesetzt werden. So kann ein Gerät im Fahrzeug als Relais die Funkversorgung der Handfunkgeräte auf einem Areal sicherstellen. Während des Direktbetriebs (DMO = Direct Mode Operation) wird ständig überwacht, ob vom Netz Verbindungen angefordert werden.
Es ist also möglich, sowohl wie bisher das generelle Gesabbel zu verfolgen (sogar erweitert um die Möglichkeit der Vergabe von Teilnehmergruppen), aber auch die in der Regel über ortsfeste Basisstationen laufende Kommunikation im Notfall direkt zwischen Endgeräten laufen zu lassen.
 

Dr. Seltsam

Guest
So kann ein Gerät im Fahrzeug als Relais die Funkversorgung der Handfunkgeräte auf einem Areal sicherstellen.
Gut das sie da nicht schreiben wie groß so ein "Areal" sein darf :FFTeufel:
Es ist nicht die Frage, ob es technisch geht, den gesamten Funkverkehr zu verfolgen, sondern ob es praktisch gemacht wird.
Es ist eigentlich kein Modus für den Standardbetrieb, sondern ein "Feature" für besondere Einsatzsituationen.
 
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Praetorian

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Gut das sie da nicht schreiben wie groß so ein "Areal" sein darf :FFTeufel:
Laut dem TETRA #25 Plenary Meeting von 2005 sieht es mit den Reichweiten so aus:
Code:
                   MS range (km)   Handheld range (km) 
Rural area         53.8            20.7                    Stationary (50 %)
Suburban area      32.2            12.4                    Stationary (50 %)
Rural area         22.2            8.5                     Stationary (90 %)
Suburban area      13.3            5.1                     Stationary (90 %)
Rural area         33.4            12.9                    Moving (50 %)
Suburban area      20.0            7.7                     Moving (50 %)
Rural area         16.9            6.5                     Moving (90 %)
Suburban area      10.1            3.9                     Moving (90 %)
MS = Mobile Station (Fahrzeuganlage), Moving (Rural area) = 50 km/h; Moving (Suburban area) = 200 km/h
Prozentzahlen: Wahrscheinlichkeit, die Minimalanforderungen bezüglich Bit Error Rate im äussersten Reichweitenbereich zu übertreffen.

Aber so langsam gehört das nicht mehr hierher...
 

Dr. Seltsam

Guest
20 km Reichweite bei 400 Mhz mit dem Handfunkgerät? Ahahahahahaha! :TD:
Und zu jedem Gerät gehören zwei 111 Liter Samsonite Trolleys für die Batterien :)
Und ein Strahlenschutzhelm mit Erdungsspiess für den Funker
 

Praetorian

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Mit Amateurfunk-Handgeräten und fünf Watt Sendeleistung bekommt man über UHF in freiem Gelände Reichweiten von zehn bis 20 Kilometer durchaus hin...
 
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gschimmy

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Moin!

Ich meinte , wie der Dr. richtig bemekrte nicht die technische Möglichkeit eines Kreisverkehres, sondern die Standardbetriebsart und die ist Sternverkehr.

Und Sternverkehr verhindert das Leben in der Lage, da nur die Leitstelle und nicht die anderen Sprechfunkverkehrskreisteinehmer ( typisch deutsches Wort ;) ) gehört werden können.

Da hatte ich mich aber etwas mißverständlich ausgedrückt.

Auch wenn Tetra und Tetrapol ähnliche Systeme sind, so sollten sie nicht verwechselt werden, dazu sind sie zu unterschiedlich und in Deutschland soll Tetra eingeführt werden.

Erklärung zu Tetra gibt es hier
http://de.wikipedia.org/wiki/TETRA

Die angegebenen Reichweiten halte ich , da das genutze Frequenzband ähnlich dem PMR ist ( 70 cm ), für ziemlich optimistisch.

PMR erreicht unter guten Bedingungen max 5 km Reichweite bei 500 mW Sendeleistung. Eine Steigerung der Reichweite lässt sich da eher durch eine bessere Antenne als durch eine Leistungeerhöhung erreichen.

Selbst beim CB Funk im 11m Band liegen die Reichweiten für mobile Anlage zwischen 10 - 30 km und bei HFG`s max. 10 km.

Reichweite ist nicht nur eine Frage der Sendeleistung, sondern auch des Bandes...
je kurzwelliger, desto geringer die Reichweite.
Und wie Du richtig bemerkt hast, die Landschaft, bzw. Bebauung spielt auch eine Rolle.


Von welchem Band hast Du denn bei UHF gesprochen Praetorian ?

VG Schimmi
 
grinch

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wahrscheinlich irgendein Flugplatz
Passend zum Thema von heute, 2010 ich seh schwarz :(:

Bund und Länder lehnen Angebot ab

Digitaler Polizeifunk bleibt in der Warteschleife

[Bildunterschrift: Die digitalen Funkgeräte (li) ähneln in Aussehen und Funktion einem Mobiltelefon.]
Die Einführung des seit Jahren geplanten digitalen Polizeifunks verzögert sich weiter. Die Innenstaatssekretäre von Bund und Ländern lehnten ein Angebot eines potenziellen Betreibers ab. Die Offerte sei inhaltlich und preislich "weder tragfähig noch verhandlungsfähig", beschloss der Lenkungsausschuss der Innenstaatssekretäre in Berlin. Sie stimmten damit der Bewertung des Bundesinnenministeriums zu.

Die Innenstaatssekretäre halten aber an dem Ziel fest, spätestens bis Ende 2010 bundesweit den Digitalfunk für Polizeien sowie für Feuerwehren und Rettungsdienste einzuführen. Dazu soll ein vom Innenministerium vorgelegtes alternatives Konzept weiter entwickelt werden. Eine abschließende Entscheidung wird den Planungen zufolge von Bund und Ländern spätestens bis Ende März 2007 getroffen werden können. Jedoch ist völlig unklar, wer als Betreiber des Netzes in Frage kommt. Es sei noch mit keinem möglichen Betreiber gesprochen worden, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums.

Vor anderthalb Jahren zeichnete sich eine Lösung abÜber die Einführung des Digitalfunks, der das alte und leicht abzuhörende analoge System ablösen soll, wird seit Jahren gestritten. Im März 2005 erzielte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily mit den Ländern eine Einigung: Demnach sollte der Bund zunächst ein Rumpfnetz aufbauen, das die Länder später ergänzen. Den Betrieb des Netzes sollte die Bahn-Tochter DB Telematik übernehmen.

Kosten angeblich auf sechs Milliarden Euro gestiegenDie DB Telematik bedauerte die nun gefällte Entscheidung. Das Angebot sei konsequent an den Leistungsanforderungen des Bundes ausgerichtet gewesen. "Wir sind dabei an die Grenzen dessen gegangen, was wir unternehmerisch verantworten können", erklärte Geschäftsführer Robert Simmeth. "Man wird von uns nicht ernsthaft verlangen können, dass wir einen Preis anbieten, der unter den Kosten liegt." Wer mehr Komfort und Budget wolle, der müsse auch mehr Budget bereitstellen. Das Magazin "Focus" hatte am Wochenende berichtet, dass die Kostenschätzung seitens der Bahn von 4,5 Milliarden Euro auf sechs Milliarden erhöht worden sei. Laut DB Telematik hat alleine die Vorbereitung der Angebote einen zweistelligen Millionen Betrag gekostet. In den vergangenen anderthalb Jahren seien täglich bis zu 60 Mitarbeiter mit dem Projekt befasst gewesen.

Unverständnis bei Polizeigewerkschaft und PolitikDie Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einem Desaster. Nach Worten des GdP-Vorsitzenden Konrad Freiberg bedeutet das vorläufige Scheitern für die Polizei eine nicht unerhebliche Sicherheitslücke. Damit verharrten die Sicherheitsbehörden "in der Steinzeit der elektronischen Kommunikation". Die GdP bezweifelte, dass der von Bund und Ländern weiterhin angestrebte Termin der Einführung im Jahr 2010 noch zu halten ist.

Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach sprach von einer "Blamage für die Sicherheitspolitik und den Industriestandort". Es sei peinlich, dass Deutschland neben Albanien das einzige europäische Land sei, das den Digitalfunk noch nicht eingeführt habe, sagte er der "Welt". Der FDP-Innenexperte Hartfrid Wolff sagte: "Es kann nicht sein, dass die Beamten der Polizei und Einsatzkräfte der Feuerwehr oder Rettungsdienste weiterhin auf den Gebrauch ihrer privaten Mobiltelefone oder das in bestimmten Situationen nicht funktionsfähige Analogfunksystem angewiesen sind." Im Innenausschuss des Bundestages forderte die FDP, die Vergabe neu auszuschreiben.
 
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