Eurofighter DA-6 abgestürzt

Diskutiere Eurofighter DA-6 abgestürzt im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Flugerprobung wieder aufgenommen Laut Janes hat die Eurofighter Testflotte die Flugerprobung am 9. Dezember wieder aufgenommen. Hier der...
Scorpion

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Flugerprobung wieder aufgenommen

Laut Janes hat die Eurofighter Testflotte die Flugerprobung am 9. Dezember wieder aufgenommen.

Hier der Originaltext in Englisch:
Flight tests of the Eurofighter Typhoon strike aircraft are expected to resume around 9 December, after an investigation into the 21 November crash of one of the programme's development aircraft in Spain determined that the incident occurred under unique circumstances.

Two industry sources close to the programme told JDW that a Spanish board of inquiry report into the event concluded that the aircraft lost power after an unexpected power surge affected both EJ200 engines. The aircraft crashed after its two-man crew ejected, having failed to restart the engines. The powerplants installed aboard the aircraft at the time of the accident were two of just three from an early production standard within the Eurofighter test programme, said the industry sources. As such, no possibility exists that an identical twin-engine failure could occur, and there is accordingly "no safety issue with the aircraft", said one official.

NATO's Eurofighter and Tornado Management Agency was expected to clear the surviving Typhoon fleet for operations as JDW went to press on 6 December, removing the temporary flight suspension observed in the wake of the Spanish accident. As the agency had not imposed an official grounding order on the fleet, a resumption of flight operations will require no further approval.

A formal declaration of the type's acceptance for service across the project's four partner countries is now anticipated after the last of these - Spain - accepts its first production aircraft next March.
 
Grimmi

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In der Februar-Ausgabe vom 'Cockpit' ist der Bericht von Janes nochmals bestätigt.

Die DA6 sei mit 03A-standard-Triebwerken ausgestattet gewesen. In 45000 Ft Höhe und bei 0.7 Mach erfolgte der Strömungsabriss, der zum Ausfall beider Triebwerke führte.

Ich bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob alle anderen Eurogerippe die neueren Treiber haben - es heisst hier nur

Bis auf einen EF sind alle anderen Typhoons mit neueren Triebwerken ausgestattet.
 
Kirsche

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45000 ft sind ne ganz schön weite Strecke bis runter auf den Boden. Ich frage mich, warum er es aus dieser Höhe nicht geschafft hat, wenigstens eines der beiden Öfen zum Wiederanlassen zu überreden.
Es wird auch immer gesagt, daß mann die EF-2000 nicht ohne Computerunterstützung fliegen kann. Ist da was drann? Ging die Maschine auf dem Weg zum Boden in einen unkontrolierbaren Flugzustand über?
 
Alpha

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@kirsche: Guck mal auf Seite 3 dieses Threads. Dort habe ich den betreffenden Part der Checkliste gezeigt. Aufgrund der ohne Triebwerke schnell fehlenden Computerunterstützung gibt es keine Alternative zum "Sitzhöheverstellen".
 

Butschki

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das schaut ja aus wie platt auf den boden gefallen......
 
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das schaut ja aus wie platt auf den boden gefallen......
Stichwort: Flachtrudeln

in einem Schweizer Unfallbericht vor ein paar Wochen waren Bilder einer Malibu Jetprop, die nach Flachtrudeln auf dem Boden eingeschlagen ist- sah ähnlich aus, da der Flieger dann kaum noch (bis keine) Vorwärtsbewegung mehr hat..

viele Grüße
Alex
 
Landi666

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Stichwort: Flachtrudeln

in einem Schweizer Unfallbericht vor ein paar Wochen waren Bilder einer Malibu Jetprop, die nach Flachtrudeln auf dem Boden eingeschlagen ist- sah ähnlich aus, da der Flieger dann kaum noch (bis keine) Vorwärtsbewegung mehr hat..

viele Grüße
Alex
Darüber habe ich schon mal etwas in einem Film über Testpiloten gesehen. Dort wurde getest, ob der Computer alleine die Maschine aus dem Trudeln heraus bekommt. Der Flieger verhällt sich dann ähnlich wie ein fallendes Blatt und der Pilot hällt sich dann an Griffen fest, die Towelholders (Handtuchhalter) :D genannt werden. Könnte in diesem Fall ähnlich gewesen sein, nur das der Computer es ebenso wenig wie der Pilot geschafft hat :FFTeufel:

Gruß, Landi666
 
Scorpion

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Bei dem Absturz ging es nicht ums Trudeln, sondern darum, dass beide Triebwerke ausgefallen sind und sich nicht wieder starten ließen. Nicht das Flugzeug hat einen Strömungsabriß erlitten sondern die Triebwerke bzw. deren Kompressoren. Das Problem soll wohl mit der Triebwerksreglungsanlage in Verbindung mit der Triebwerksversion gelegen haben.
 
Anthrax

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Also soweit ich das weiß is die ganze Sache so abgelaufen: :D

1. Der Pilot zündet bei beiden Triebwerken den Nachbrenner.

2. Das FCS der Triebwerke versagt und öffnet nicht wie geplant die Nozzles auf die Position in der sie für den Nachbrenner vorgesehen sind. (100%)

3. Aufgrund der Fehlstellung entweicht nicht der gesamte Schub nach hinten aus der Düse sondern wandert zum Teil wieder zurück ins Triebwerk.

4. Diese Art "Pumpen" des Triebwerks führt innerhalb weniger Sekunden dazu, dass sich das Triebwerk selbst "ausbläst".

5. Da der Pilot auf einer Höhe von 45.000 ft fliegt muss er schnellstmöglich in den Sinkflug übergehn um durch die von vorne einströmende Luft zum starten der Triebwerke zu nutzen.

6. Auf 45.000 ft gibt es nur ein riesiges Problem: Die Luft ist extrem dünn!

7. Da die Triebwerke nicht mehr laufen und somit die Hydraulikpumpen keinen weiteren Hydraulikdruck aufbauen, läuft gewissermaßen der Countdown zum Absturz.

8. Jede Steuerflächenbewegung verbraucht einen Teil des stetig schwindenden Rests des Hydraulikducks.

9. Die Canards und alle anderen Steuerflächen die aufgrund der Instabilität die ganze Zeit über per FCS das Flugzeug stabil halten verbrauchen, zusätlich zu den Steuereingaben des Pilots stetig Hydraulikdruck.

10. Der Wettlauf mit der Zeit gestaltet sich wie folgt: Reicht der restliche Hydraulikdruck aus um in "dichtere" Luftschichten zu fallen um die Triebwerke neu zünden zu können, oder reicht er nicht und die Maschiene gerät innerhalb weniger Sekunden in einen instabilen unkontrollierbaren Zustand und zerreist wohlmöglich in 1000 Teile.

11. Der Pilot hat sich ein Limit gesetzt (Restwert des Hydraulikdrucks) nach dem er sich für den Ausstieg aus dem Flugzeug entscheidet.

12. Das Limit wird überschritten. Die Maschiene flog zu hoch um schnell genug in dichtere Luftschichten zu fallen.

13. Beide Piloten steigen aus.

14. Die Maschiene gerät ins Flachtrudeln und schlägt auf den Rücken gedreht auf einem hügeligen Waldstück auf.

15. Beide Piloten werden sicher geborgen.

Anmerkung: Mir wurde gesagt der Absturz nur hätte vermieden werden können wenn der Pilot erst nacheinander den Nachbrenner der beiden Triebwerke gezündet hätte allerdings halte ich das für nicht richtig, da er 1. Mit einem solchen Fehler in der Triebwerkssteuerung nicht rechnen konnte, und 2. weil er nicht wissen konnte wie schnell nach dem Zünden der Nachbrenner die Triebwerke versagen.

Daher behaupte ich, dass der Pilot alles in seiner Macht stehende getan hat um das Flugzeug zu retten. Ihm und der funktionierenden Rettungssystemen is es zu verdanken, dass dieser Unfall zum Glück keine Menschenleben gefordert hat.
 

beistrich

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Wieso wurde das APU und ADG(RAT) nicht benutzt?
 
Schorsch

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11. Der Pilot hat sich ein Limit gesetzt (Restwert des Hydraulikdrucks) nach dem er sich für den Ausstieg aus dem Flugzeug entscheidet.
Du hast das sehr anschaulich geschrieben. Aber könnte es noch einfacher sein: Das Handbuch (für das Testflugzeug) sagt, dass bei einer Hydraulikwarnung des Hauptsystems ausgestiegen werden soll. Und damit war die Entscheidung einfach. "Tapfere" Testpiloten hätten vielleicht noch versucht ihr Flugzeug zu retten, aber aufgrund der "Instabilität"* könnte so etwas auch schwierig sein.

*ich bezweifle, dass DA6 bei diesem Flugzeug großartige Pitch-Instabilität aufwies.
 

Talon4Henk

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7. Da die Triebwerke nicht mehr laufen und somit die Hydraulikpumpen keinen weiteren Hydraulikdruck aufbauen, läuft gewissermaßen der Countdown zum Absturz.

8. Jede Steuerflächenbewegung verbraucht einen Teil des stetig schwindenden Rests des Hydraulikducks.
Es fällmt mir schwer zu glauben, daß der EF (auch bei den Vorserienmaschinen) keine Notbatterie oder ähnliches hat. Also müßten demnach noch weitere Dinge hinzugekommen sein.
 
Anthrax

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Es gibt aus Platzgründen keinerlei Hydraulikdruck Reservern. Ein Notsystem wäre ein enormer Platzverlust und würde auch nur bei genau so einem Unfall, der so nichtmehr vorkommen wird helfen, jeder andere Flug würde unnütz zusätzlich Gewicht mit sich rumschleppen und Einbauraum verschenken. Das mit dem "tapferen" Piloten der versucht hätte das Flugzeug noch trotz Instabilität zu steuern muss man etwas genauer betrachten.

Man sollte zum Beispiel berücksichtigen, dass (glaub es war sogar n General) ein Mitglied der spanischen Luftwaffe hinter mitfliegt. Mir ist nicht bekannt das jemals versucht wurde ein instabiles Flugzeug "von Hand" zu steuern und in der besonderen Situaten mit "VIP" hinten drin hättichs erstrecht nich versucht. Selbst wenn sich der "VIP" per Schleudersitz verabschiedet hätte und der Pilot es dann noch weiter versucht hätte, keiner weiß wie sich das FLugzeug ohne Canopy fliegt! :D

Zitat von beistrich
Wieso wurde das APU und ADG(RAT) nicht benutzt?


Die APU wurde von vorne herein nur für den Bodenbetrieb konzipiert. Um sie für das Neuzünden der Triebwerke während des Fluges herzunehmen hätte sie komplett anders designte Lufteinlässte gebraucht.

Achja hierbei wünsch ich euch Allen n guten Rutsch ins neue Jahr! :TOP:
 
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Und dass das Flugzeug "instabil" war hast Du schwarz auf weiß?
Man kann es auch so ausdrücken: Wenn ich einen Vorführflug mit einem General mache, drücke ich meinem (noch nicht abschließend getesteten) System das Maximum an Pitch-Instabilität rein?
Das soll aber nicht heißen, dass ich behaupte, man hätte das Ding einfach so weiterfliegen können. Die Handbuchanweisung kommt nicht ohne Grund.
 
Scorpion

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Und dass das Flugzeug "instabil" war hast Du schwarz auf weiß?
Man kann es auch so ausdrücken: Wenn ich einen Vorführflug mit einem General mache, drücke ich meinem (noch nicht abschließend getesteten) System das Maximum an Pitch-Instabilität rein?
Das soll aber nicht heißen, dass ich behaupte, man hätte das Ding einfach so weiterfliegen können. Die Handbuchanweisung kommt nicht ohne Grund.
Schorsch,
der Eurofighter ist generell instabil im Unterschallbereich. Da kann man auch nicht mal ohne weiteres das Gewicht so verlagern, dass das Flugzeug aerodynamisch stabil wird.
 
Anthrax

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Was "Instabilität" bedeutet und welche Flugzeuge das alles betrifft kannste hier lesen! :TD:

"Der Eurofighter ist gezielt instabil ausgelegt und damit wesentlich wendiger. Bei herkömmlichen Flugzeugen liegt der Schwerpunkt immer hinter dem Hauptauftriebspunkt der Tragflächen. Das Flugzeug wird sozusagen gezogen und stabilisiert sich selbst. Beim Eurofighter ist es genau umgekehrt. Er wird praktisch angeschoben. Dadurch will er ständig ausbrechen."
 

Talon4Henk

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Es gibt aus Platzgründen keinerlei Hydraulikdruck Reservern. Ein Notsystem wäre ein enormer Platzverlust und würde auch nur bei genau so einem Unfall, der so nichtmehr vorkommen wird helfen, jeder andere Flug würde unnütz zusätzlich Gewicht mit sich rumschleppen und Einbauraum verschenken.
Hmmm, also double engine flameouts hat es bisher bei allen mir bekannten Waffensystemen hin und wieder mal gegeben.
Aber vielleicht hat die Wunderwaffe so etwas auch nicht mehr und deshalb kann man auf Systeme verzichten, die es in Flugzeugen wie Tornado, F-15 oder F-16 gibt. Und die schleppen diese Systeme auch auf jedem Flug mit sich rum.
Aber was weiß ich schon...
 
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Ist es nicht so das bei der Gripen durch die Canards,die in eine neutrale Position zurückfahren sie wieder aerodynamisch stabil wird!?
 
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