Me 262 Bergung

Diskutiere Me 262 Bergung im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo allerseits, habe die Nachricht gerade im LBB und armyairforces-Forum gelesen und wollte die Euch nicht vorenthalten. Es ist eine Bergung...
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Hallo allerseits, habe die Nachricht gerade im LBB und armyairforces-Forum gelesen und wollte die Euch nicht vorenthalten.

Es ist eine Bergung einer Me 262 in Bayern am 4.August 2007 durch die Arbeitsgruppe “Vermisstenforschung” unter der Leitung von Uwe und Martina Benkel geplant.

Die Me 262 wurde aller Wahrscheinlichkeit von Severin geflogen und ist damals durch 1st Lt John J. Usiatynski der 358 FG abgeschossen worden.

Quelle:
http://www.armyairforces.com/forum/m_125711/mpage_1/key_/tm.htm#126026


Quelle:
http://www.flugzeugabstuerze-saarland.de/html/arbeitsgruppe.html



Gruß turbojäger262
 
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Sehr interessant !!

Gibt's da ne Möglichkeit, dabei zu sein ?? Wo ist das denn genau ??
 
turbojäger262

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Hallo boogie_de ,die Bergung findet zwischen Herblingen und Utzwingen auf einem Acker statt.

Gruß turbojäger262
 
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Ist ja net so arg weit weg von mir. Ich warte noch die Antwort vom Bergungsteam ab, werden dann hinfahren und mir die Sache ansehen.
 

makasch

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Heute in Herblingen

Hallo,

neues zu der Bergung findet Ihr unter diesem Link:

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Noerdlingen/Uebersicht/Artikel,Nach-62-Jahren-ein-Fliegerdrama-aus-dem-2-Weltkrieg-ans-Tag_arid,1010808_regid,2_puid,2_pageid,4504.html#

Ich war heute Nachmittag selbst dort, ist nicht weit von mir. Der Trichter war schon wieder verfüllt.

Ich habe noch ein paar kleinere Artifarkte gefunden, die nach 62 Jahren noch in erstaunlich gutem Zustand waren, trotz offensichtlicher "Atomisierung" der auf kleinstem Raum gecrachten Zelle (ca. 100m2, also Absturz wahrscheinlich schnell und senkrecht).

Unter anderem habe ich einen Fetzen des selbstdichtenden Kraftstofftanks gefunden, der nach so langer Zeit immer noch wie soeben betankt nach Sprit stinkt.
Anbei ein paar Bilder:
1 Struckturbauteil aus Alu
1 Stahlteil, sehr glatt und ohne nennenswerte Korrosion, ich vermute hochwarmfestes Material, sofern es dieses noch gab aus demn Triebwerksbereich
1 Fetzen des Kraftstofftanks, vermutlich Lage der Innenseite (Stinkt nach Sprit)
1 Fetzen des Kraftstofftanks, sehr schön sieht man den 3-lagigen Aufbau: Äussere Schicht, mittlere Lage, die bei Berührung mit Kraftstoff aufquillt und das Loch wieder dicht macht, Innere Schicht.

Die selbstdichtende Funktion hat natürlich nur bei mechanischer Beschädigung funktioniert, bei Treffern mit Spreng-Brand-Munition war auch kein Abdichten mehr notwendig :(

Mein Beileid an die Lebensgefährtin des so jung verstorbenen Piloten Wolfgang Severin, ein Trost mag sein, dass der Pilot bei einem derartigen Absturz sehr wahrscheinlich keine Schmerzen mehr verspürt hat.
Jedenfalls eine weiteres junges Leben nutzlos geopfert, hoffentlich lernt die Menschheit daraus.
 

makasch

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Tankfetzen 1

Vermutlich innere Tankseite (stinkt nach 62 Jahren im Boden noch nach Sprit wie kurz nach dem Tanken!), Innenlage des 3-lagigen Tanks:
 
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makasch

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Tankfetzen 2

und hier als letztes Bild sehr schön der 3-lagige Aufbau des Tanks:
 
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makasch

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Noch ein link zur Bergung

Für die, die der Landessprache des gelinkten Forums mächtig sind (ich vermute Polnisch), auch noch zum lesen, andernfalls sind die Bilder selbsterklärend.
Nur die Passage, die eventuell etwas zur Maschine von Uffz Severin besagt, würde mich interessieren. Es war doch aber wohl nicht die im kleinen Feld gezeigte weiße 3 ?:?!

http://www.odkrywca-online.pl/wydobycie-wraku-me262-dokumentacja,491950.html
 
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Habe mir die Passage mit dem Me262-Bild übersetzen lassen:


Es gibt keine präzisen Informationen über diesen Flug, wahrscheinlich ist er mit Lt.Hoffman geflogen, er hat nur Severins Luftkampf mit den amerikanischen Jagdflugzeugen beobachtet.
Einige behaupten, dass er es versucht hat sich mit einem Fallschirm zu retten, aber dieser ging nicht auf (diese Version ist eher unwahrscheinlich), andere wiederum, dass das Flugzeug samt des Piloten steil gegen die Erde geprallt ist.
Man sagte auch, dass man während des Krieg(e)s die Flugzeugmotoren, die an der Oberfläche lagen, rausgeschmuggelt hat, das würde die Frage beantworten, warum man nur einen Motor gefunden hat.


Sollte noch weiterer Bedarf an Übersetzung bestehen, dann bitte posten. Das Bild der Me dient wohl zur Veranschaulichung, da gibt's weiter keinen Kommentar dazu.
 
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Man sagte auch, dass man während des Krieg(e)s die Flugzeugmotoren, die an der Oberfläche lagen, rausgeschmuggelt hat, das würde die Frage beantworten, warum man nur einen Motor gefunden hat.[/i]
.

Hallo allerseits, in der Tat wurden nur die Überreste einer Turbine gefunden,sowie ebenfalls auch nur eine Bordkanone MK108 (von ehemals 4) ,allerdings überhaupt keine Mun.

Desweiteren kamen noch Teile des Fahrwerks,Panzerplatten, 2 Sauerstoff-Kugel-Druckbehälter,Teile vom Tankbehälter(Es stank zeitweise ziemlich nach J2 B4) und viele Blechteile etc. ans Tageslicht.
Zum Glück wurden noch sterbliche Überreste des Piloten gefunden,die jetzt anständig bestattet werden können.
Außerdem fand man noch Überreste des Fallschirms,Uniformfetzen und die Reste der Stiefel des Piloten.
Somit ist kein Ausstieg des Piloten erfolgt.
Im Abschluß der Bergung erfolgte bei der Absturzstelle eine Andacht mit dem ortansässigen Gemeindepfarrer und den Zuschauern,Bergungsbeteiligten sowie der 83-jährigen ehemaligen Freundin des toten Piloten.

Gruß turbojäger262
 

makasch

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<<andere wiederum, dass das Flugzeug samt des Piloten steil gegen die Erde geprallt ist.>>

Das ist aufgrund der begrenzten Fläche der Trümmerkonzentration sehr wahrscheinlich.

<< Das Bild der Me dient wohl zur Veranschaulichung, da gibt's weiter keinen Kommentar dazu.[/QUOTE]>>

Vielen herzlichen Dank für die Übersetzung.
So bleibt nur, abzuwarten, ob die Fundstücke, insbesondere das Triebwerk, über deren eventuell vorhandene Serien-und/oder Werknummer Aufschluß auf die Werknummer/ Kennung der Zelle geben.

Da ich den Bau einer 1/32er Trumpeter-Me262 schon lange geplant habe, würde ich die Tarnung und Kennung dieses Modells Wolfgang Severin widmen und die kleinen Fundstücke auf einer Display-Grundplatte befestigen, die die Maschine tragen wird.

Ich muss der alten Dame meine Hochachtung aussprechen, sich dieses Erlebnis anzutun nach so vielen Jahren.

Wie mag es in dieser Dame nun aussehen?
Bringt eine derartige Konfrontation endgültige Ruhe oder reisst sie nur alte Wunden wieder auf?

Ich bin sehr zwiespältig, entscheiden können es nur die Betroffenen.
 
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Wie schon erwähnt, ich kann gerne noch weitere Passagen übersetzen lassen, bin selber des Polnischen auch nicht mächtig.

Ich glaube, daß die gute Frau schon damit abgeschlossen hat und das Ereignis für sie wohl nicht allzu aufwühlend gewesen sein wird. Sicher, als dann noch Überreste gefunden worden sind, hatte sicher jeder der Anwesenden nen Kloß im Hals, denke aber, daß die gute Frau das schon verdauen wird, sonst wäre sie wohl nicht gekommen.
 
Deichwart

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Aus familiären Gründen bin ich hin und wieder auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselstein (Niederlande). Wenn man sieht, wie berührt die Personen sind, die die dort begrabenen Soldaten kannten, könnte ich mir vorstellen, das es für die Freundin des Piloten nicht unbedingt einfach war. Zeit heilt alle Wunden, aber Wunden können auch aufreißen.
 

makasch

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Aus familiären Gründen bin ich hin und wieder auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselstein (Niederlande). Wenn man sieht, wie berührt die Personen sind, die die dort begrabenen Soldaten kannten, könnte ich mir vorstellen, das es für die Freundin des Piloten nicht unbedingt einfach war. Zeit heilt alle Wunden, aber Wunden können auch aufreißen.
Genauso sehe ich das auch.
 
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Nachtrag zur Me 262 Bergung

Am gestrigen Samstag,den 8.September 2007 fand eine Ausstellung über die erfolgte Flugzeugbergung am 4.August 2007 einer Me262 des JV44 in Herblingen statt.

Weit über 100 Besucher waren in die Herblinger Maschinenhalle gekommen um sich dort die geborgenen Flugzeugteile der Me 262 anzuschauen.

Die Initiatoren der Bergung (Gerhard Moßhammer und Uwe Benkel) eröffneten die Ausstellung um 10 Uhr in der Maschinenhalle des Gasthauses Wunderle und schilderten den interessierten Besuchern die Ereignisse anhand eines detaillierten Hintergrundvortrages über die Maschine und dem abgeschossenen FF. Uffz.Wolfgang Severin.
Die Herblinger Dorfgemeinschaft ,dessen Vorsitz Kriegervereinsvorstand Jürgen Braun hat,sorgte an diesem Tag für die Bewirtung.
Die Mitglieder des Herblinger Kriegervereines ,der freiwilligen Feuerwehr sowie der Reservistenkameradschaft waren damals bei der Bergung zugegen und unterstützten die damalige genehmigte Ausgrabung.

Die ausgegrabenen sterblichen Überreste des Uffz.Severin wurden bereits am 1.September 2007 auf Wunsch der Familie Severin in Blankenburg im Harz zur letzten Ruhe gebettet.

Auch die Familienangehörigen ,vertreten durch Frau Dr. Cornelia Lay und Herrn Ulrich-Johannes Severin, waren nach Herblingen gekommen und bedankten sich nochmals ganz herzlich bei den Helfern der Bergung sowie bei allen Herblingern und anwesenden Besuchern für die Anteilnahme am Schicksal ihres Verwandten.

Im Anschluß an die Ausstellung pflanzten die Familienangehörigen zusammen mit dem Bürgermeister an der Gemeinschaftshalle zum Gedenken an Wolfgang Severin einen Friedensbaum.

Die Ausstellung und der gelungene Vortrag fand beim Publikum reges Interesse.
Bei anschließenden Gesprächen wurde insbesondere die Aufklärungsarbeit immer wieder als sehr wichtig erachtet und dementsprechend positiv gewürdigt.
 
Jusia

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Wie schon erwähnt, ich kann gerne noch weitere Passagen übersetzen lassen, bin selber des Polnischen auch nicht mächtig.

Ich glaube, daß die gute Frau schon damit abgeschlossen hat und das Ereignis für sie wohl nicht allzu aufwühlend gewesen sein wird. Sicher, als dann noch Überreste gefunden worden sind, hatte sicher jeder der Anwesenden nen Kloß im Hals, denke aber, daß die gute Frau das schon verdauen wird, sonst wäre sie wohl nicht gekommen.

Vorsicht mit solchen Äußerungen. Selbst als Aussenstehender an solchen Absturzstellen macht man sich die Tür zum II.Weltkrieg auf ohne das man dabei war. Man kann nicht in andere hinein schauen, Abschluß gibt es nicht wirklich. Selbst beim Auffinden eines Typenschildes einer P-38 war die Reaktion der Tochter des dort an der Stelle Verstorbenen sehr erschütternd. Die Wunden des Krieges gehen nicht wirklich zu, das ist ja das Schlimme daran......
Und wenn jemand da vorbei kommt, dann ist es ein Abschluss, die Realität an Ort und Stelle, das ist schmerzlich.
 
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