energy04
Berufspilot
Wieso hat die Antonov 124 den "Tropfen" in der Nase?
http://www.airliners.net/photos/middle/8/6/5/1281568.jpg
http://www.airliners.net/photos/middle/8/6/5/1281568.jpg
Hast Du da irgendeinen Beleg dafür? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Russen in alle ihre Flugzeuge so eine Beule reinbauen, nur um bei einigen wenigen Überflügen über X zu spionieren.Schon vor Jahrzehnten hatten die Russen solche Dinger unter der Nase. Ich nehme mal an dass die Erklärung " Wetterradar" für die breite Masse gedacht war, in Wirklichkeit aber wurde damit spioniert.
Auch ich kenne die Il-76 nur mit "Beule".@ Gero
Also da ich meine Jugend und Kindheit direkt im Endanflug von ELLX verbracht habe kann ich mich sehr gut daran erinnern dass der " dicke Russe" wie wir ihn nannten immer eine Beule unter der Nase hatte. Dürften in über 90% der Fälle IL76 gewesen sein, fast immer in Aeroflot Farben.
ich bin auch der Meinung, daß es in einer Chemiefabrik vieles gibt, was für Spione hochgradig interessant ist. Und ich kann mir auch gut vorstellen, daß die Dupont de Nemours für den Osten sehr interessant gewesen ist. Was mir nicht einleuchtet ist, wie ein Luftbild oder gar irgendwelche heimlich in der Beule des Wetterradar versteckte Antennen da etwas interessantes zu liefern hätte. Bei irgendwelchen militärischen Anlagen (Kommandostellen, Radar, Kommunikation) kann ich mir eine funkelektronische Spionage schon eher vorstellen.Was die Chemiefabrik betrifft: Dupont de Nemours ist amerikanisch und zumindest bis Ende der 90er stellten sie in Lux auch Rüstungsgüter für die US Armee her. Spezielle Folien, Kevlar und Mylar Gewebe usw...
Ich erinner mich dunkel daran dass es auf dem Betriebsgelände sogar mal ne Verhaftung gab wegen Spionage, weiss aber leider nicht mehr wann genau das war. ...
Du siehst, es gab sehr wohl mehr als nur Gerüchte, denn sonst hätten die Amis nicht einen solchen Aufwand betrieben.
Leider ist das alles schon 20 und mehr Jahre her und ich hab keine Ahnung ob es dafür noch öffentlich einsehbare Belege gibt.
Auffallend war dass die Russen die Flüge von jetzt auf Nun einstellten. Auf einmal waren sie weg und kamen 20 Jahre lang nicht mehr wieder.
Da kann sich jetzt jeder seine Meinung dazu bilden.
Gruss
Ray
In der Nase ist ein “ground surveillance” und “forward-looking weather radar” drin. Also Bodenüberwachung und Wetterradar. Bodenüberwachung übersetze ich hier nun nicht mit Spionage, sondern mehr zu Navigationszwecken, beziehungsweise auch als Bodenannäherungswarnung.Wieso hat die Antonov 124 den "Tropfen" in der Nase?
ganz einfach, weil es eine reguläre Passagiermaschine (Il-62) war. Sagt zumindestAnfangs der 80er ( glaube es war 81) verunglückte eine Ilyushin in ELLX. Sie kam von der Rollbahn ab, durchbrach den Zaun und krachte den Abhang hinunter in den Wald. 6 Tote und 8 Verletzte waren zu beklagen. Stellt sich automatisch die Frage warum zum Teufel eine Frachtmaschine 14 Mann Besatzung hatte????
hatte sie auch nicht:(die 62 hatte meines Wissens aber keine "Beule")
War(wenn ich mich recht erinnere) in Großenhain in Richtung 12, an der Eisenbahnlinie Dresden-Berlin...
(so etwas ähnliches gab's auch in Sachsen bei einem Flugplatz der SU, nur dass hier eine Eisenbahnstrecke kurz vor der SLB lag, bei der die Züge mit Schwung durchrollen mussten, weil ein paar Meter Oberleitung nicht gebaut werden konnten. Aber das wäre schon ein eigenes Thema wert.)...
Die Beule haben NUR Flugzeuge, die in der Nase kein Radar haben, weil dort die "Boeing-Glasnase" ist oder weil eine klappbare Frachtnase vorhanden ist. Das betrifft hier nun also lediglich TU-104, TU-114, TU-124, und TU-134 mit Glasnase, IL-76, Antonow AN-30, AN-22 und ein paar wenige weitere. Spionage damit ist völlig sinnlos. Dafür gibts und gabs andere Sachen. Und Spionagesatelliten gibts nicht erst seit gestern......sonstwie eine elektronische Antenne......
So kann man das auch sehen.
Schon vor Jahrzehnten hatten die Russen solche Dinger unter der Nase. Ich nehme mal an dass die Erklärung " Wetterradar" für die breite Masse gedacht war, in Wirklichkeit aber wurde damit spioniert.
In den 70ern kamen regelmässig IL's nach ELLX die alle ohne Ausnahme so am Rand des Flugkorridors flogen dass es schon fast weh tat.
Warum diese Flugroute? Ganz einfach: damit wurden ( unter Zuhilfenahme des " Wetterradars " )die amerikanischen Basen Bitburg, Ramstein und Spangdahlem ausspioniert. Und bestimmt auch noch andere Basen.Auch die Chemiefirma Dupont de Nemours die in Lux in der Nähe des Flughafens liegt wurde des Öfteren in etwas komischen Routen überflogen von den Russen, trotz Überflugverbot. das ging jedesmal durch die Presse und die russische Entschuldigung lautete mal: Radarfehler oder Seitenwind oder schlicht und einfach der Pilot habe sich verfranzt.Mein Vater arbeitete damals bei Dupont und er erzählte uns dass die Chefs sich immer tierisch darüber aufregten dass die Russen sie ausspionierten :D
Meines Wissens wurde sogar mal von amerikanischer Seite aus in Luxemburg interveniert mit dem Ziel die Flüge der Aeroflot zu begrenzen bzw ganz einzustellen. Hat aber nix gebracht
Allerdings wurde hier Gleiches mit Gleichem vergolten denn die Amis verfolgten die gleiche Seitwärtsspionagetaktik auch bei ihren Flügen nach Berlin. Es wird angenommen dass die DDR das meistfotografierte Land der Erde war, zumindest was Luftaufnahmen betrifft. ( solange es noch keine Spionagesatelliten gab)
Möglicherweise wird das Verfahren heute noch angewandt. Der kalte Krieg ist zwar vorbei aber spioniert wird immer noch. Und was 50 Jahre lang funktionierte wird man nicht ohne Not aufgeben.
Gruss
Ray