mcnoch
Alien
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Der Polenfeldzug wird ja immer wieder gerne aber völlig zu unrecht unterschätzt. Auch heute noch glauben einfach zu viele das Propaganda-Geblärre von damals und haben einen Kavallerieangriff auf deutsche Panzereinheiten vor Auge.
Janusz Piekalkiewicz schreibt dazu im Epilog seines Buches "Polenfeldzug":
Janusz Piekalkiewicz schreibt dazu im Epilog seines Buches "Polenfeldzug":
Leider unterteilt er nicht zwischen Totalverlust und Beschädigung, aber das machen viele Militärhistoriker nicht, weil ein Flugzeug, welches wegen notwendig gewordenen Reparaturarbeiten am Boden bleibt genauso wenig Bedeutung für den Schlachtverlauf hat, wie ein Totalausfall.Die Tatsache, daß deutsche motorisierte Verbände im September 1939 nicht so schnell vorgehen konnte wie in Frankreich 1940 und vor allem in der Sowjetunion 1941, beweist am besten die Hartnäckigkeit des polnischen Widerstandes. Auch die Zerschlagung einer polnischen Division erforderte das Dreifache dessen, was man zur Vernichtung einer alliierten Division an der Westfront 1940 benötigte.
Bis heute stehen die Verluste der deutschen Wehrmacht an Menschen nicht genau fest. Sie schwanken zwischen 10 572 und 1 343 Toten (nach Angaben von Gen. Müller-Hillebrand), dazu 30 332 Verwundete und 3409 Vermisste. Selbst die Verluste an Kriegsmaterial scheinen nicht komplett erfasst zu sein. Nach vorliegenden Unterlagen deutscher Stäbe, die eine Zusammenstellung der unvollständig eingegangenen Meldungen der Einheiten enthalten, hatte das Heer verloren: Von 2800 Panzern galten 217 als Totalverlust, das entspricht fast einem Zehntel der gesamten Stärke. Dazu kam eine Anzahl scher beschädigter Panzer, die eine Generalüberholung benötigten. Außerdem verlor die Wehrmacht in Polen 319 gepanzerte Fahrzeuge sowie über 6 000 Kraftwagen und 5500 Kräder, daneben 370 Geschütze und Mörser. Die Mehrzahl der Divisionen verlor 50 % ihre Kraftwagenbestandes. Die Luftwaffe zählte insgesamt 564 abgeschossene oder beschädigte Maschinen, d.h. über 25 % des (eingesetzten, Anm mcnoch) Flugzeugbestandes Die Munitionsvorräte waren nach Beendigung des Feldzuges beinahe erschöpft, das Heer besaß von manchen Kalibern nur noch 20, die Luftwaffe nur 10 % des vorgeschriebenen Minimums.
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