Auf diversen von mir teilgenommenen Linienflügen wurde - aus verschiedenen Gründen - keine Demo der Schwimmweste gemacht. Es ist somit meiner Ansicht nach kein einheitlicher Standard vorhanden. Genauso gibt es auch genug zivile Flugzeuge in den USA etc. die gar keine Schwimmwesten haben.
Und die Handhabung von 4 Punkt Gurten würde ich nicht als Argument dagegen sehen. Oder glaubst Du, die Personen die sich beim Anlegen dieser Gurte schwer tun, tun sich leichter beim Anlegen von Rettungswesten und dazu noch im Notfall ??????
Verschiedene Flugzeugunglücke haben gezeigt, dass Passagiere oft Schwierigkeiten damit haben, den uns bekannten Flugzeug-Sitzgurt zu lösen. Passagiere versuchten, ihre Gurte wie ein Autogurt zu öffnen und gerieten in Panik. Genauso fällt es oft der Mehrheit der Passagiere ganz offensichtlich schwer, Notausstiege zu öffnen, zugehört wird bei der Ansage sowieso größtenteils nicht und der einzige Notausgang ist der da vorne, wo man rein ging.
Auch hat sich das Anlegen der Schwimmweste oft als ein Problem erwiesen.
Passagiere sind - aus verschiedenen Gründen - schon mit den heutigen Sicherheitseinrichtungen an Bord eines Flugzeug meiner Meinung oft "überfordert" und verstecken diese Feststellung hinter Magazinen, Zeitungen, Tabletten und bewußter Ignoranz gegenüber dem Kabinenpersonal, welches mehr oder weniger die Passagiere innerhalb von 2 bis 3 Minuten aufklären möchte. Wenn dann ein überlebbarer Unglücksfall eintritt, spielten sich auch sehr interessante Szenen ab. Passagiere flüchten über Notrutschen, denen ihr Handgepäck äußerst wichtig ist und andere Passagiere werden niedergetrampelt. Es kann und darf nicht meine Rolle sein, dies beurteilen zu dürfen, es ist nur eine Festellung von Auswertungen von Unglücken und Zeugenaussagen von Überlebenden. Gleichwohl gab es auch geordnete Evakuierungen.
Wie oft kommt es zu NOTWASSERUNGEN? Ich glaube sicher seltener als NOTLANDUNGEN!
Geplante Notwasserungen waren und sind sehr selten. So ein
geplanter Vorgang eines Passagierflugzeugs ist mir auf Anhieb nur von einer DC-9 der ALM bekannt, die einst aufgrund von Kerosinmangel in der Karibik notwassern musste.
Viel öfter passierte und passiert es aber, dass Flugzeuge beim Start oder Landung von Flughäfen in der Nähe von Gewässern ungewollte Beürhung mit Wasser bekommen. Hier können dann auch Schwimmwesten sehr hilfreich sein und das Vorhandensein ist "gerechtfertigt".
...bessere Gurtsysteme, Handgebäcksicherungen sinnvoller, denn die werden sicher öfter gebraucht.
Bessere Gurtsysteme bringen kaum etwas, wenn der Sitz aufgrund verschiedener Kräfte wie ein Taschenmesser zusammenklappen kann, sich löst etc..
Hier seien u.a. die Ergebnisse der Flugunfalluntersuchung nach einem Unfall einer 737-400 von British Midland genannt. Liege ich richtig, so war diese damals nahezu fabrikneue 737 mit den damals modernsten Passagiersitzen ausgerüstet, die ein höheres Limit an G-Kräften aushalten sollten. Zahlreiche Passagiere wurden aber schwer verletzt bzw, getötet, nachdem sich ihre Sitze lösten oder eben zusammenklappten.
Und wenn es ums Handgepäck geht, so darf man festellen, dass die einst als Hutablagen konzipierten und dann später mit Klappen zu Gepäckfächern umfunktionierten Stauraum heraufgestuften Stauräume derart vollgestopft werden, dass selbst die geräumigsten overhead bins immer irgendwie zu klein sind. Es ist schon erstaunlich, was einige Passagiere als Handgepäck bezeichnen. Zwar gibt es gesetzliche Grenzen, über die - nicht zuletzt aus Konkurrenzgründen - mal hinweggesehen wurde und wird.
Gruss, IB M87