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koehlerbv · 15.08.2017

GorBO schrieb:
... und außerdem liegt es im Wesen von Pauschalangeboten, dass der Gast nicht frei über die Fluggesellschaft bestimmen kann, also keinerlei Risikoerhöhung zu verantworten hat.

Obicht, GorBO: Pauschalreisende fallen aus dieser Story heraus, da hier nur und ausschliesslich der Reiseveranstalter auch für Hin- und Rückflug vollumfänglich zuständig ist. Und es geht hier um keinen insolventen Reiseveranstalter.
Hilfreich ist natürlich, wenn das Platzangebot für Flugzeuge auf der Route für eine begrenzte Zeit nicht deutlich ausgedünnt wird (sowas kann ja gerade für "klamme" Arbeitnehmer mit miesen Arbeitgebern durchaus bedrohlich werden). Mich stört an der Situation eher (und besonders), das Air Berlin weiter Tickets anbieten kann, ohne dass klar ist, wie diese Flüge zukünftig abzusichern sind (von einer Absicherung habe ich zumindest noch nichts mitbekommen).

Bernhard

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Philipus II · 15.08.2017

Bei Pauschalreisen ist der jeweilige Veranstalter verpflichtet, für einen alternativen Rücktransport zu sorgen, wenn der ursprünglich geplante Rücktransport aus welchen Gründen auch immer ausfällt. Familienurlaube sind überwiegend Pauschalreisen und wären daher von einer Einstellung des Flugbetriebs weniger betroffen als Individual- und Geschäftsreisende.

Forderungen aus nach der Insolvenz abgeschlossene Verträge sind üblicherweise privilegiert gegenüber älteren Forderungen. Ich persönlich würde wohl trotzdem sehr zur Vorsicht raten.

mcnoch · 15.08.2017

Mit Insolvenzeröffnung haftet der Insolvenzverwalter mit der gesamten Masse für die neu eingegangenen Verbindlichkeiten. Damit stehen diese Gläubiger dann besser da als viele der alten. Insofern macht es durchaus Sinn, den Geschäftsbetrieb erstmal weiterlaufen zu lassen und sich dann innerhalb der nächsten Tagen von allen Verlustbringer-Flügen zu trennen.

GorBO · 15.08.2017

Vielen Dank für Eure Korrektur meines letzten Posts und ich nehme das Beispiel Pauschalreise aus meiner Betrachtung raus, trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung zu @innwolf's Post.
Ich selbst stelle meine Urlaubsreisen eigentlich immer selbst zusammen, wähle und bezahle Flüge, buche Hotels und Mietwagen.
Noch nie, wirklich noch nie ist mir in den Sinn gekommen, Geld für einen möglichen Rückflug bei Seite zu legen. Sicher hat man Reserven in der Reisekasse, Kautionen wollen ja auch abgesichert sein. Aber der Rückflug? Aber vielleicht bin ich ja einfach zu naiv!

Hagewi · 15.08.2017

AB macht eine Insolvenz in Eigenverwaltung, es gibt keinen Insolvenzverwalter.

Bei Interesse an dieser Methode hier nachlesen: http://www.deutscheranwaltspiegel.de/insolvenz-in-eigenverwaltung-wann-ist-sie-sinnvoll/

Hagewi

Unwissend · 15.08.2017

Na klasse.
Sowohl meine Schadensersatzansprüche als auch die meiner Firma dürften dann wohl gewesen sein......Ärgerlich.
Die Buchungen sind wohl mit einem Überbrückungskredit bis November gesichert.
Wer aber über den Dezember hinaus gebucht hat, ist sehr wahrscheinlich sein Geld los.

Beschwerden wurden schon lange nicht mehr bearbeitet.
Mann schätzt, die Schadensersatzansprüche der Kunden gegenüber der Airline 170 000 000 Euro betragen..

Und wehe , man sucht persönlichen Kontakt am Saatwinkler Damm. Da wird man von einem Sicherheitsdienst
abgewiesen. Wir empfangen keine Besucher.. Selbst wenn man z.B als Reporter ( Durchwahl 1500 ) da war.
und einen Termin hatte. ( Wir spielen toter Mann)
Air Berlin ist ( war in letzter Zeit) nur noch eine Briefkastenfirma.
Ich und mein Kollegen sind dermaßen verärgert auf Air Berlin , das wir schon seit einigen Wochen jegliche Buchungen,
vor allem in Bis. Bericht gemieden haben. Ja sogar über unser Firmeneignes Reiseportal eine Buchungssperre
für Air Berlin verhängt haben. wegen Nicht Reaktion bei Bescherden.
Bei den Vorfällen , z.B Anfang Juni in Salzburg, wo ich 9:15 fliegen sollte ( Maschine ohne Ankündigung ausgefallen),
14:15 Überbucht und nicht mitgenommen 19:15 auf Druck von Reisebüro und Rechtsanwalt dann mitgenommen worden. Ansprechpartner AB = 0 !! Telefonsupport = 0 Da stehst Dur 14 Stunden in Salzburg und keinen bei Air Berlin kümmert es einen Dreck um ihre Gäste.
Bleibt wohl nur, persönlich Klage gegen Herrn Winkelmann einzureichen. Werden wir morgen mit dem Firmenanwat durchsprechen.
Ich persönlch weine Air Berlin keine Träne hinterher. Es beliebt auch nach der "Pleite" für mich ein Hassgefühl gegenüber der Airline übrig. Was hat Herr Winkelmann überhaupt richtig gemacht ? Was ich sehe ist nichts!
Der Frank

Michael aus G. · 15.08.2017

Hagewi schrieb:
AB macht eine Insolvenz in Eigenverwaltung, es gibt keinen Insolvenzverwalter.

Aus gutem Grund. Sonst würde ja die Insolvenzverschleppung ruchbar werden... :wink2:

Oder hat hier wirklich jemand geglaubt daß das mit AB nochmal waswird? Die Aktiva ist schon lange verschoben, nun können in aller Ruhe die Verluste sozialisiert werden... :thumbup:

lutz_manne · 16.08.2017

Man, Unwissend. Schalt nen Gang runter. Vor dem Klick auf "Antwort erstellen" Deinen Text durchlesen und berichtigen. Ist echt anstrengend.

koehlerbv · 16.08.2017

O je, "Unwissend" (oder doch: Unwissend!), wie billig. Mit wessen Geld bist Du wohl in den letzten Jahren geflogen zu überschaubaren AB-Preisen (oder warum hast Du AB gewählt?): Und jetzt moserst Du, die Banken dürfen nicht über ihre Investitionen nachdenken und einen gewissen Restwert ihrer Investitionen?
Zweifelsohne läuft da viel schief, was auch zum langen Todeskampf von Air Berlin beigetragen und diesen erst ermöglicht hat. Aber das ist ein anderes, etwas komplexeres Niveau. Und mit auch nur etwas Nachdenken sollte man bei Air Berlin nicht erst seit Monaten und ein gewisses Risiko bei den Buchungen vorab berücksichtigen.

Den jetzigen Chef Winkelmann derart anzugreifen, geht auch voll daneben - dem kann man nur vorwerfen, den Job angenommen zu haben. Spielräume hatte der nicht mehr, andererseits hat er mindestens nicht verhindert, das nun noch Teile der Beschäftigen und der Flüge weiterführt werden können. Das Elend der Air Berlin begann sehr viel früher, was wohl bekannt und nicht umstritten ist.

koehlerbv · 16.08.2017

Michael aus G. schrieb:
Aus gutem Grund. Sonst würde ja die Insolvenzverschleppung ruchbar werden...

Jo, Michael aus G. Nur der Insolvenzverwalter kann eine Insolvenzverschleppung erkennen und ruchbar machen. Und wenn es den nicht gibt, dann ... Gläubiger haben dann ja gar keine Chance mehr ...
You made my day. Zumindest den Teil, der die Muskeln und Wirbel beim Kopfschütteln betrifft.

Philipus II · 16.08.2017

Bei einer Insolvenz dieser Größenordnung ist es wohl sicher, dass einzelne Gläubiger Strafantrag wegen Verdacht auf Insolvenzverschleppung stellen und ihren Verdacht schildern. Ein Strafantrag ist schließlich gebührenfrei und nur unzulässig, wenn er wider besseren Wissens gestellt wird. Unklare Sachverhalte bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen ist im Regelfall zulässig, denn weitere Ermittlungen und die rechtliche Bewertung sind ja deren Aufgabe.

Entscheidend ist dabei für die Bewertung, ob die Fortführung des Unternehmens tatsächlich erst mit der kurzfristigen Absage des Etihad-Kredits unwahrscheinlich wurde. Wenn die Erklärung des Managements zutrifft wurde ohne schuldhaftes Zögern der Insolvenzantrag gestellt. Insolvenzverschleppung (übrigens oft samt persönlicher Haftung) liegt dann nicht vor.

Unwissend · 16.08.2017

koehlerbv schrieb:
Den jetzigen Chef Winkelmann derart anzugreifen, geht auch voll daneben - dem kann man nur vorwerfen, den Job angenommen zu haben. Spielräume hatte der nicht mehr.

Dann nimmt man eine solchen Job nicht an! Wenn ja, ist man verantwortlich Punkt.
Er hat sich verleugnen lassen, auch gegenüber Jornalisten gegenüber, geht gar nicht!
Wenn Du einen Pressesprecher haben wolltes bis Du nur an irgendeine Assistentin geraten.
Wir sollen Per Mail unser Anliegen einreichen.. Natürliich wurde nicht auf die Mails geantwortet...
Was wir mit Rechsanwälten bei der Air berlin erlebt haben ist unterste Kante.
Sind leider noch schwebende Verfahren, deashalb darf ich nicht im einzelen drüber schreiben.

Und sei sicher, für das TXL Koffer Caos trägt nur der CEO die Verantwortung,
dass haben wir schon ermittelt. Das wäre komplett vermeidbar gewesen.
Sammt der daraus resultierenden PAX Schwund.
Auch eine vernünftige Reaktion blieb aus. Da hätte schon im Mai der Stecker gezogen werden müssen.
Nicht im Juli nur für Niki. nur eines der Beispiel.
Und wenn z.B unser Firmenanwalt trotz Termin nicht mal am Sicherheitsdienst vorbeigelassen wird,
er wieder zum AG rennen muss um die nächste Verfügung zu holen, spicht das Bände.

Over and and out für mich ist Air Berlin seit Juni erledit
Hoffe die Mitarbeiter kommen woanders unter.
Grüße Frank

Augsburg Eagle · 16.08.2017

...Und sei sicher, für das TXL Koffer Caos trägt nur der CEO die Verantwortung,
dass haben wir schon ermittelt...

Ermittelt? Bist Du Detektiv?

Mal abwarten wg. der 150 Mio. Staatsbürgschaft.
Ryanair hat dagegen Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht:
Air-Berlin-Insolvenz: Ryanair reicht Kartellbeschwerde ein - SPIEGEL ONLINE - Wirtschaft

Schorsch · 16.08.2017

GorBO schrieb:
Vielen Dank für Eure Korrektur meines letzten Posts und ich nehme das Beispiel Pauschalreise aus meiner Betrachtung raus, trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung zu @innwolf's Post.
Ich selbst stelle meine Urlaubsreisen eigentlich immer selbst zusammen, wähle und bezahle Flüge, buche Hotels und Mietwagen.
Noch nie, wirklich noch nie ist mir in den Sinn gekommen, Geld für einen möglichen Rückflug bei Seite zu legen. Sicher hat man Reserven in der Reisekasse, Kautionen wollen ja auch abgesichert sein. Aber der Rückflug? Aber vielleicht bin ich ja einfach zu naiv!

Im Kern ist innwolf's Punkt schon valide: man hat mit einem Rückflugticket bestenfalls ein Versprechen, dass man am besagten Tag und Ort mitgenommen wird. Airlines können aber pleite gehen, es können sich auch Situationen verändern (politisch, Naturkatastrophe), und man möchte vielleicht etwas früher weg. Daher sollte man wenigstens befähigt sein, mit der verbleibenden Geldreserve (inkl. Kreditkarte, Dispo) sich nach Hause zu befördern.

----------------------

Jetzt mal Klartext: was passiert denn jetzt?
Existieren Überkapazitäten, so dass man AB "stillegen" kann?
Wahrscheinlich will man (auch seitens der LH) das Sommergeschäft noch sauber abwickeln, damit kein Konkurrent das Vakuum ausfüllt. Mit Oktober fällt die Nachfrage merklich, die schlimmsten Monate sind Januar und Februar. Bis dahin ist AB abgewickelt. Mögliche Lösung: AB geht über in Niki, welche als Airline halbwegs gesund ist. Der andere Teil wird zur Lufthansa bzw. Eurowings überführt.
Man muss schon sagen: die Lufthansa hätte - wenn es so kommt - die Sache geschickt gespielt. Die Klage seitens Ryanair wegen unerlaubter Beihilfen ist meines Erachtens sehr gerechtfertigt.

mcnoch · 16.08.2017

Ich denke, die meisten Passagiere in Deutschland sind nicht an solche Problemsituationen gewöhnt, insbesondere wenn sie nur zur Urlaubszeit auf den üblichen Touri-Routen fliegen, wo alles sehr gut durchorganisiert ist und das größte Problem eine lange Schlange beim Check-In und Wartezeiten bei der Gepäckausgabe sind. Einen Plan B und C zu haben entspricht dann eher dem Erfahrungsschatz von Passagieren, die sehr viel öfter und/oder in entlegenere Ecken der Welt fliegen und erlebt haben, wie es andernorts so laufen kann. Persönliches Highlight immer noch auf dem Rückweg aus Nord-Myanmar "Sorry, Sir, no flight to Mandalay this month - Only aircraft crashed!"

innwolf · 16.08.2017

Hallo,
warum bis Ende November mit Staatsgeld den Flugbetrieb aufrecht erhalten? Aus einer gewissen Verantwortung für Deutsche Staatsbürger im Ausland ergäbe sich höchstens ein Grund die nächsten 2 Wochen ausschließlich Rückholflüge abzuwickelen. Daher die Maschinen in die Urlaubsdestinationen leer auszufliegen und die Bürger mit gestundetem Ticketpreis heimzuholen.

( Für die Bundesregierung böten sich Dreieckskurse an, Abschiebeflug nach Afghanistan, leer nach Thailand, Deutsche zurück nach Frankfurt, Kosten sparen! FRA-Libyen-Tunesien-FRA wäre auch eine Route )

Im Übrigen ist eine Fluglinie die auch nach 39 Jahren immernochnicht in der Gewinnzone ist wohl überflüssig und zu recht pleite, sollte verschwinden.

Wenn ich beim Gebrauchtwagenhändler 6000€ bezahle, der mir den Wagen mitgibt, verspricht morgen den Brief umgemeldet vorbeizubringen und über Nacht Konkurs anmeldet hlft mir die Bundesregierung auch nicht. Oder bei Bauafträgen mit Abschlagszahlungen....

sixmilesout · 16.08.2017

Unwissend schrieb:
Bleibt wohl nur, persönlich Klage gegen Herrn Winkelmann einzureichen.

Unwissend schrieb:
Ich persönlch weine Air Berlin keine Träne hinterher. Es beliebt auch nach der "Pleite" für mich ein Hassgefühl gegenüber der Airline übrig.

Freust dich wohl, das sehr viele Leute arbeitslos werden, hm?

Unwissend schrieb:
Was hat Herr Winkelmann überhaupt richtig gemacht ? Was ich sehe ist nichts!
Der Frank

Er hat alles richtig gemacht. Denn es war von Anfang an geplant, das LH die AB übernimmt.

sixmilesout · 16.08.2017

Unwissend schrieb:
Und sei sicher, für das TXL Koffer Caos trägt nur der CEO die Verantwortung,
dass haben wir schon ermittelt.

So ein Blödsinn.

Unwissend schrieb:
Und wenn z.B unser Firmenanwalt trotz Termin nicht mal am Sicherheitsdienst vorbeigelassen wird,
er wieder zum AG rennen muss um die nächste Verfügung zu holen, spicht das Bände.

Da hat der Sicherheitsdienst gute arbeit geleistet. Ich hätte ihn auch ned durchgelassen.

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innwolf · 16.08.2017

sixmilesout schrieb:
Freust dich wohl, das sehr viele Leute arbeitslos werden, hm?

Warum nicht arbeitslos werden, entweder gibt es Überkapazitäten im Flugreisemarkt dann ist es richtig daß sich 8000 Leute andere Arbeit suchen. Oder es werden weiterhin gleichviele Flüge abgewickelt, dann wird auch Personal einzustellen sein von anderen Carrieren.

Und eine airline die nach 39 Jahren noch Defizit macht hat pleite zugehen und nichts in einer Martkwirtschaft zu suchen.

Und betreff Ryanair und Pilotendumping, es waren zuviele junge Leute die den Traum Berufspilot nachgingen, jetzt zu härtesten Bedingungen und finanziellen Tricks auf Kosten ihrer Altersversicherung als irische "Selbständige" ihre Ausbildungskredite abstottern müssen.

Auch da der Irrtum des Glaubens an "ewiges Wachstum".

Eine Berufslehre als Heizungsbauer oder Krankenpfleger und Freizeitpilot mit Astir oder SF25C wäre solider gewesen.

Jumo 004 · 16.08.2017

Unwissend schrieb:
Und wenn z.B unser Firmenanwalt trotz Termin nicht mal am Sicherheitsdienst vorbeigelassen wird,
er wieder zum AG rennen muss um die nächste Verfügung zu holen, spicht das Bände.

Was ist ein Anwalt? Jemand, der für einen Auftraggeber dafür bezahlt wird, etwas durchzusetzen, was er alleine eventuell nicht bekommt. Je nach Berufsethik und persönlichem Anstandsgefühl mit frech werden inclusive. Also schlicht und einfach ein Wirtschaftsbetrieb, wie andere private Dienstleister auch. Warum, um alles in der Welt, sollte man also einen Anwalt in seine Räumlichkeiten lassen, wenn man sich davon keine Vorteile verspricht?

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