Hallo Kollegen,
Beispiel:
Schaumburg/ bei Bad Münder: Dort hatte K. Tank unfreiwillig "englische" Unterkunft gefunden. Er, Naumann, Hiel (als deutscher Unterhändler mit kommunistischem Hintergrund) und "Atom SS"-Richards reisten am 04. 09. 1946 in die SBZ (!) nach Berlin und wurden von General Kurzewallow, Davidenko und dem NKWD Chef Lukianow empfangen. Ziel: Verhandlungen bezüglich Tanks Arbeit für die Russen (...) . Dumm aber, dass der Atomforscher Richards auf einer eigensinnigen Tour durch Mecklenburg vorab schon mal unfreiwillig von Russen "einkassiert" wurde. Da bekamen die anderen Herren "kalte Füße" und dampften wieder zu den Briten ab. Ungeachtet dessen liefen diese Verhandlungen ergebnislos weiter. Unterhändler Hiel verschwand unterdessen (wegen des geplatzten Deals?) in NKWD-"Gasthäusern" und seine Eltern, die aus der Westzone extra nach Berlin/Karlshorst gereist waren, um den Sohn frei zu bitten, wurden wegen Spionage verhaftet. Mutter Hiel kam frei, Vater Hiel aber teilte das Schicksal des Sohnes und verschwand dann auch im Gewahrsam des NKWD. Tokajew, der nach 1948(?) nach England floh, spielte im Personalroulette als Schlüsselfigur eine wichtige Rolle.
Das alles lief doch gerade zu der Zeit mitten in Deutschland nicht ohne die Geheimdienste...nur waren die der USA und die der UdSSR offensichtlicher effizienter bei der "Personalsicherung", als der Rest der Vereine.
Zur Nordroute: Einige der von Tank zunächst auch für Russland "vorgesehenen" Mitarbeiter reisten, wie Tank, geheim und inkognito erfolgreich über Dänemark aus. Aber z.B. Prof. Thalau (MTT) und Klages (FW) wurden geschnappt und den Engländern übergeben. Nach kurzer Haft gelang beiden die "Ausreise" über den Vatikan nach Perons Argentinia.
Die Hiel-Story hat der "Spiegel" 1949 veröffentlicht. Die Realität ist oft spannender als jeder Roman.
Mein Beitrag oben war wegen der Formulierung "offene Verhandlungen" äußerst missverständlich. Sorry!!! Ich editiere das aber nicht, damit keine neuen Missverständnisse aufkommen. "Offen", im Sinne von "öffentlich" oder "transparent" lief da gar nichts.
Und Peter hat völlig Recht, in Russland waren die Junkers-Leute völlig abgeschottet. Es kam ja auch nicht jeder Mitarbeiter wieder heil (oder überhaupt) nach Hause.
Da konnten die etwa dreißig Mitarbeiter, die Tank nach Russland holen wollte, froh sein, dass der Deal platzte und es dann Cordoba wurde...