Fokker V.4 - der Prototyp des Dr.I Dreidecker (Roden 1/32)

Diskutiere Fokker V.4 - der Prototyp des Dr.I Dreidecker (Roden 1/32) im Props ab 1/32 Forum im Bereich Bauberichte online; Ein wichtiges Bauteil, welches bei den Roden-Dreideckern fehlt, ist der Drehzahlmesser. Diesen habe ich seinerzeit für die V.4 scratch gebaut...
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Ein wichtiges Bauteil, welches bei den Roden-Dreideckern fehlt, ist der Drehzahlmesser. Diesen habe ich seinerzeit für die V.4 scratch gebaut, aber der findet nun bei der LVG. C.VI verwendung - ich werde das Teil also irgendwann nochmals neu bauen müssen.

Wie Drehzahlmesser nebst Kompaß erstellt wurden findet Ihr hier:
Wingnut Wings WNW LVG C.VI 4802/18 "Fl.Abt.7"
ab Post # 222

Beides wurde nämlich eigentlich ursprünglich für die V.4 gebaut.

Zumindest kann ich Euch aber hier die Seitenruderpedale nebst Halterohr und Haltebügel (roter Pfeil) für das Drehzahlmessergehäuse zeigen.
Die beiden Bügel für die Füße sind aus dünnem Stahldraht gebogen, ebenso die Ösen für die Steuerseile.
Noch ein Wort zur Farbgebung:
Ich verwendete im Regelfall Tamiya Semi-gloss-black, vermischt mit ein bis zwei Tropfen hellgrau.
Die Farbabnutzungen auf den Pedalrohren wurden mit Mr. Metalcolor "Iron" oder "Dark Iron" gemacht - genau weiß ich's nimmer.

Das Originalbild ist von Achim Engels D.VIII-Nachbau. Dessen Bilder sind hervorragend, ebenso als Vorlage zum Bau eines Dreideckers geeignet, denn die Unterschiede der Focker-Cockpits sind marginal.

 
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Und nochmals anderer Blickwinkel.
Da bei der V.4 auf die Halterung der beiden Antriebswellen für die MG's verzichtet werden kann, wird der Drehzahlmesser in Abweichung zu Engels D.VIII mittig gesetzt.
Wie gesagt, Bilder vom Cockpit der V.4 gibt es keine, bzw. habe ich keine gefunden. Vieles bleibt also im dunkeln und somit mehr oder weniger der Eigeninterpretation oder künstlerischen Freiheit überlassen..... leider.

 
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Weiter zur Steuersäule.
Andieser sind ebenfalls eínige Änderungen durchzuführen. Der Griffbereich war so aufgebaut, dass mit der rechten Hand geflogen wurde. Der rechte Daumen betätigte - ausser den Drucktasten der MG's - auch den sog. Schnirpsknopf, welcher zur Unterbrechung der Zündung diente.
Die späteren Steuerhörnern wurde es so umgebaut, dass nicht der Daumen die MG-Betätigung drücken musste, sondern dafür mit Zeige- und Mittelfinger ein Bügel gezogen werden konnte.
Die Rechte Hand wurde zur Betätigung des Gasgriffes benötigt.
Bei diesem Bauteil (Bild 1) ist äußerste Sorgfalt angesagt, das Roden-Plastik ist nicht unbedingt schlecht, aber doch etwas labil.
Mit Skalpellklinge und 800er Schleifpapier werden die Gußnähte entfernt - abschließend noch vooorsichtig mit feiner Stahlwolle drüberpoliert.
Die Befestigungslöcher der beiden Bowdenzüge (Öffner-Schließer) für den Gasgrif vorsichtig von der Unterseite her anbohren (Bild 2).

 
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Den Drucktaster für's MG brauchen wir hier nicht, der Prototyp (zumindest die V.4) war nicht bewaffnet.
Allerdings benötigen wir den Schnirpsknopf. Dazu benutzte ich Plastikabfall aus einem Wingnut-Bausatz.
Dieses Plastik ist wirklich hervorragend, sehr fein zu bearbeiten und enorm stabil.
Aus einem heißgezogenem Gußast wird die halterung für den Knopf gefertigt. Mit einem passenden Bohrer die Öffnung für den Knopf setzen, dabei aber unbedingt relativ weit durchbohren.
Der Knopf selbst wird aus einem Evergreen-Plastikstab gefertigt und in die Bohrung eingesetzt - am Ende mit Schleifpapier schön abrunden!
Die Halterung für beides zum anbringen am Steuerhorn wurde aus dünner geschliffenem Abfallplastik gesägt und gefeilt.
Erst ganz zum Schluß wird der Gießast hinter der aufgesetzten Halterung mit der Resinsäge abgetrennt.

 
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Hier nochmals der Knopf von der Rückseite. Dort ist der Ausgang der von vorne für den eigentlichen Knopf gesetzten Bohrung zu sehen.
Diesen Ausgang brauchen wir auch, den hier wird später ein Kupferdraht eingesetzt, welcher vom Knopf weg nach vorne zum Motor gezogen wird.
Mit einem winzigen Tropfen Plastikkleber wird nun die Halterung am Steuerkorn befestigt.
Der Plastikkleber lässt uns ein wenig Zeit das Bauteil genau auszurichten. Danach mit Sekundenkleber endgültig fixieren.

 
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Jetzt kommt Farbe in's Spiel.
Semi-gloss-black mit etwas hellgrau vermischt über alles.
Die Holzteile werden mit einem feinen Pinsel in Gunze Radome bemalt.
Die Holzmaserung nicht vergessen - wie immer mit Ölfarbe.
Der Schnirpsknopf selbst (das originale Manual von Oberursel benennt dieses Bauteil übrigens als Kurzschlußknopf) wird mittels Zahnstocherspitze
mit "Iron" betupft.

Beachtet die kleinen eingefügten Plastik-Stifte am unteren Ende des Steuerhornes - dort werden später die Steuerseile zur Höhenrudersteuerung befestigt.
Dort wo der Zahnstocher durch den Durchschub für die Befestigung der Steúersäule beweglich gelagert wird, wurde ebenfalls ein kleines Loch gebohrt. Hier setze ich später einen kleinen Stift welcher die Verschraubung simuliert. Die Steuersäule selbst wird ja in gezogener Position verklebt.
Beachte die Ruderstellung des Originales am Anfang des Bauberichtes.

 
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PickPott

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Wow...absolute Weltklasse...bin begeistert und muß meine Tasta vom Sabber befreien.
 
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Bei Deinen Bauberichten schaue ich immer sehr gerne zu. Da Du es super erklärst kann man viel lernen.

Dir und uns weiterhin viel Spaß.
 

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Hallo Bertl,

ein Bild vom Steuerhorn hatte ich ja bereits gesehen. Mir zerbröselt das Ding schon unter den Fingern beim scharf Anschauen. Den Holzgriff auch noch mit Bohrungen zu versehen....keine Ahnung wie das geht. Wahrscheinlich unterm Elektronenmikrosko. Die selbstgebauten Halterung für die Fusspedale sind natürlich bestechend. Mal sehen ob ich die Ösen für die Aufnahme der Steuerseile für das Seitenruder (?) hinbekomme. Ist natürlich besser als die stumpf drankleben.

Im nächsten Leben wird Alles besser....:biggrin:

...da pack ich dann meinen 2ten Encorebausatz aus (ist im Zulauf) und versuchs noch Mal.

Grüsse

Kai
 
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Nun zur Befestigung des Pilotensitzes.
Dieser war an einem Rohrausleger, welcher im Prinzip aus zwei Dreieckauslegern mit Versteifung bestand, montiert.
Diese Sitzbefestigung wiederum war am Rohrrahmen direkt hinter der Cockpitöffnung in der Höhe justierbar angebracht.
Zwei Flügelmuttern fixierten die Klemmfäuste der Sitzbefestigung am Grundgestell.
Der Sitz wurde im hinteren Bereich der Lehne mit Schrauben an einem Querrohr verschraubt, vorne links und rechts in Höhe des Sitzbrettes an zwei fingerartigen Auslegern der Dreieckstraverse ebenfalls verschraubt .
Hinter dem Pilotensitz wurde im Regelfall eine Segeltuch oder Leinwandabdeckung mittels Verschnürung am Rohrrahmen befestigt.
Unterhalb des Sitzes waren in der Tuchabdeckung mit Leder eingefasste Öffnungen angebracht, durch welche die Steuerseile hindurchgeführt waren.
Die Beckengurte waren am Sitzbrett in Form zweier Bügel befestigt und die Schultergurte wurden am oberen Rohrrahmen hinter dem Pilotensitz verschlauft.

Nach dem Abtrennen des hinteren Rohrrahmens vom Gießast griff ich erstmal zur Resinsäge.....

 
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Das herausgetrennte Rückenteil - unser Segeltuch - wurde an den Ecken etwas gestutzt und rundherum sauber verschliffen. Die angegossene Sitztraverse auf der Vorderseite fiel der Feile zum Opfer.
Als nächster Arbeitsschritt war Dünnerschleifen angesagt - und zwar richtig!
Das Segeltuch wurde mit dem Zeigefinger unter ständig leichtem Druck auf einem mit 400er Schleifpapier bezogenem Brett hin und her bewegt, so lange bis es fast hauchdünn geschliffen war.
Hier das dünnergeschliffene Teil vor einer Lampe fotografiert......

 
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Entlang der Tuchkanten wurden in mehr oder weniger gleichmässigen Abständen Bohrungen angebracht.
Nach dem Setzen der Bohrungen wurde das Plastik etwas wellig deformiert um dem Bauteil mehr den Touch eines Leinwandtuches zu verpassen.
Im Bild deuten die gelben Pfeile auf die welligen Kanten.

 
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Der Rohrrahmen - aus welchem die Rückwand herausgetrennt wurde - , wurde sehr sorgfältig entlang der Sägekanten mit der Skalpellklinge entgratet - und zwar so, dass diese Kanten hinterher die Runde Kontur eines Rohres aufwiesen.
An allen vier Ecken wurden nun Bohrungen angebracht, durch welche passender Draht durchgeschoben und bogenförmig verklebt wurde.
Durch diese Ösen wird später Spanndraht (0.10er Anglerleine) hindurchgezogen.

 
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Als Vorlage für fast alle Einbauten und Detaillösungen diente mir - bis auf einige Werksbilder von Fokker -, der Nachbau der D.VIII von Achim Engels.
Das E-Book dazu kann ich jedem wärmstens empfehlen.
Hier schwach im gelben Kreis erkennbar die Flügelmuttern zur Sitzbefestigung, bzw. zur Höhenverstellung des Sitzes.

 
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