20.01.2016 MUC - Iberia A320 rammt zwei Enteisungsfahrzeuge

Kilgore · 20.01.2016

Am MUC gab es heute morgen einen Zwischenfall. Ein A320 der "Iberia" rammte auf dem Deicing-Pad mit beiden Flügeln je ein Enteinsungsfahrzeug des Flughafens. Da die Fahrer der Enteiser nach der Kollision auf Grund der Schräglage ihre Fahrzeuge nicht verlassen konnten mussten diese durch die Feuerwehr gerettet werden - verletzt wurde niemand.

http://www.merkur.de/lokales/erding/flughafen/airbus-iberia-kollidiert-flughafen-muenchen-enteisungsfahrzeug-6050866.html

Die betroffene Maschine ist wohl die "EC-LVD" gewesen:
http://aviation-safety.net/wikibase/wiki.php?id=183775

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F-16 · 21.01.2016

War beim Schlepper der Rückwärtsgang kaputt? :headscratch:

78587? · 21.01.2016

F-16 schrieb:
War beim Schlepper der Rückwärtsgang kaputt?

Wenn man in dieser Lage im Enteisungsfahrzeug keine Differenzialsperre hat, könnte das schwierig werden vom Fleck zu kommen.

..

Augsburg Eagle · 21.01.2016

F-16 schrieb:
War beim Schlepper der Rückwärtsgang kaputt?

Welcher Schlepper? Die Iberia stand auf einer Enteisungsfläche, von der die Flugzeuge nach der Enteisung direkt auf die Bahn rollen.
Da ist kein Schlepper dabei.

Edit: Zur Verdeutlichung, wo der Unfall passiert ist.

Intrepid · 22.01.2016

Augsburg Eagle schrieb:
Da ist kein Schlepper dabei.

Auf den Fotos ist ein Schlepper zu sehen. Vermutlich soll er das Flugzeug zurückdrücken, damit die Enteiser wieder gerade stehen. Der Schlepper wurde also nachträglich zum Flugzeug gefahren.

Augsburg Eagle · 22.01.2016

Schon klar. Ich wollte nur deutlich machen, dass bei der Enteisung an sich kein Schlepper im Einsatz ist.

jackrabbit · 22.01.2016

Hallo,

Intrepid schrieb:
Auf den Fotos ist ein Schlepper zu sehen. Vermutlich soll er das Flugzeug zurückdrücken, damit die Enteiser wieder gerade stehen.

in der Situation wird sich kaum jemand finden, der den Schlepper/ das Flugzeug bewegt, damit das Enteisungsfahrzeug nicht doch
noch umkippt/ der Bediener mit der Kanzel des Enteisungsgerätes nicht doch noch auf den Boden knallt. safety first

Grüsse

macfly · 22.01.2016

jackrabbit schrieb:
in der Situation wird sich kaum jemand finden, der den Schlepper/ das Flugzeug bewegt, damit das Enteisungsfahrzeug nicht doch
noch umkippt/ der Bediener mit der Kanzel des Enteisungsgerätes nicht doch noch auf den Boden knallt. safety first

Nach den Berichten sollen die beiden Bediener ja durch die Flughafenfeuerwehr aus ihrer Lage gerettet worden sein. Man könnte also von folgender Reihenfolge ausgehen:

1. Die Feuerwehr holt die Bediener aus ihrer Kanzel.

2. Ein Schlepper wurde dorthin beordert, um die Maschine zurückzuschieben - damit die beiden Enteiser wieder gerade stehen und aus eigener Kraft weggefahren werden können. Das Zurückschieben des Flugzeugs dürfte auch die sicherste und einfachste Variante sein, um alle beteiligten Fahr- und Flugzeuge aus ihrer Lage zu befreien. ;-)

Augsburg Eagle · 22.01.2016

macfly schrieb:
1. Die Feuerwehr holt die Bediener aus ihrer Kanzel.
2. Ein Schlepper wurde dorthin beordert, um die Maschine zurückzuschieben - damit die beiden Enteiser wieder gerade stehen und aus eigener Kraft weggefahren werden können. Das Zurückschieben des Flugzeugs dürfte auch die sicherste und einfachste Variante sein, um alle beteiligten Fahr- und Flugzeuge aus ihrer Lage zu befreien. ;-)

Genau so wurde es auch gemacht.

macfly · 21.04.2016

Es gibt den BFU Bericht dazu (Seite 20):
http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Bulletins/2016/Bulletin2016-01.pdf?__blob=publicationFile

Auslöser war eine Kommunikationspanne. Interessante Wendung dabei: die Crew hatte bei den Vorbereitungen für das Enteisen versehentlich einen falschen Knopf gedrückt: statt des Knopfes "Ditching" (Wasserung), zum Verschließen diverser Öffnungen (damit keine Enteisungsflüssigkeit reinläuft), wurde ein Knopf zum Aktivieren eines Feuerlöschsystems im Frachtraum gedrückt.

Die Piloten gaben den Enteisern daraufhin _keine_ Freigabe, mit den Arbeiten zu beginnen - und wiesen daraufhin, dass sie nun wegen "technischer Probleme" zurück zum Terminal rollen müssen. Dabei gab es Verständigungsprobleme. Nach Wiederholungen wurde letztlich durch die Enteiser bestätigt ("You have technical problems, we will wait."). Das Detail bzgl. "Zurückrollen zum Terminal" wurde aber offensichtlich nicht verstanden.

Danach wechselten die Piloten wieder auf die Platzfrequenz, und holten sich eine Rollfreigabe. Die Enteisungsfahrzeuge waren dann aber schon in Position gefahren...

Rhönlerche · 21.04.2016

Klingt ja leicht chaotisch.

klaus06 · 12.12.2017

Der Untersuchungsbericht der BFU:
https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2016/Bericht_16-0055-EX_A320_Muenchen_Enteisung.pdf?__blob=publicationFile

Augsburg Eagle · 12.12.2017

Aber gab hübsche Bilder damals :whistling:

Intrepid · 12.12.2017

Muss der Teamchef der Enteisungsfahrer, der die Kommunikation mit den Flugzeugbesatzungen führt, einen englischen Sprachlevel nachweisen? Braucht der ein Sprechfunkzeugnis?

Tyno · 14.12.2017

Selbst wenn der nicht wirklich gut Englisch kann, so waren die Statements der Piloten ja auch nicht grad eindeutig, was sie nun zu tun gedenken. Und links und rechts schauen kann auch Missverständnisse noch einmal retten.

Kenneth · 14.12.2017

Intrepid schrieb:
Muss der Teamchef der Enteisungsfahrer, der die Kommunikation mit den Flugzeugbesatzungen führt, einen englischen Sprachlevel nachweisen? Braucht der ein Sprechfunkzeugnis?

Diese Überlegung hatte ich auch, und ich stimme auch zu, dass die spanische Besatzung auch nicht gerade mit ihren Englisch-Kenntnissen geglänzt haben. War wieder mal ein interner Airline-Sprachprüfer unterwegs?

Ein skandalöser Vorfall.

Aber Hauptsache, man knöpft weiterhin Privatfliegern Geld für Sprachprüfungen ab, damit sie nicht zum Gefahr werden.

Deichwart · 17.12.2017

Dieser Vorfall ist ein sehr "gutes" Beispiel für Human Factors: mangelnde Sprachkenntnis, keine deutlichen Ansagen und Abfragen, Aufmerksamkeitsverschiebung, Abweichung von standardisierten Vorgängen usw.

Wenn ich im Bereich HF ausbilden würde, wäre das ein eine excellente Schulungsunterlage.

cool · 18.12.2017

Intrepid schrieb:
Braucht der ein Sprechfunkzeugnis?

Rein rechtlich eigentlich nicht. Zwar wird ein "Flugfunkgerät" genutzt, allerdings handelt es sich irgendwie um "Betriebsmeldungen". Aber in München enteisen normalerweise die Schlepperfahrer, die also eigentlich hinreichend mit Rollverkehr und dem Funk dazu vertraut sind. Allerdings wird dabei oft nicht der normale Funk genutzt, sondern die Koordination geschieht mittels Bündelfunk in deutscher Sprache (soweit ich das auf dem laufenden bin).

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leontinamorais · 05.05.2018

Hallo, um nochmal zu diesem Fall zu kommen, ist jemand hier Passagier gewesen und würde entschädigt?
Seit 2 Jahren schlage ich mich mit der Iberia rum, sie weisen jede Schuld ab und nennen das alle wieder einmal typisch einen „technischen Fehler“ auf den sie keine Einwirkung hatten.

Ist jemand entschädigt worden und könnte mir hier weiterhelfen?
Ich musste noch weiter bis nach Brasilien, 13 Stunden länger als die so schon lange Strecke.

Liebe Grüße

chopper · 06.05.2018

Nach meiner (unverbindlichen) Einschätzung muss Iberia hier entschädigen. Wende Dich an „Flight Right“ o.ä.
Die machen das für Dich.

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