JG-9 Peenemünde

Diskutiere JG-9 Peenemünde im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Ich hatte da auch an die Gefechtsschießen in der SU gedacht. 1986 gab es ja nur eine 2 in der Bewertung statt der üblichen 1 für das JG-9. (Aus...

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Ich hatte da auch an die Gefechtsschießen in der SU gedacht. 1986 gab es ja nur eine 2 in der Bewertung statt der üblichen 1 für das JG-9. (Aus MiGs über Peenemünde) "Das Kommando LSK/LV hatte dennoch darauf bestanden, diese Prüfungsaufgabe durchzuführen." Gab es noch technische Verbesserungen bis 1989 oder hatte man dann auf diese Aufgabe verzichtet?
 
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crossiathh

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Heinz der Hoffmann wollte dass gerne. Als er den Wunsch beim grossen Bruder vortrug wurde er gefragt ob er mit diesen Flugzeugen die erste Kurve über Paris fliegen wolle... (wurde mal so kolportiert)
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum wir die Einführung der MiG-25 jemals in Betracht gezogen haben sollten.
Neben den nicht passenden taktischen Parametern wären die Kosten viel zu hoch gewesen.
Die dauerhaften ökonomischen Sachzwänge sahen ja auch die Einführung der MiG-23 in den LSK der DDR erst für Anfang der Achtziger vor, obwohl der grosse Bruder das schon in den Siebzigern angeboten hatte.
Daher ist es eigentlich eher Interessant, daß die Einführung dann doch auf 1978 vorgezogen wurde, aber dafür gab es ja auch gute Gründe.

Auf der einen Seite began 1977 die Serienproduktion einer nochmals verbesserten MiG-23ML (23-12A) und damit wurde der Weg frei für eine Exportversion der MiG-23M für den Warschauer Vertrag - die MiG-23MF.

Die Bedrohungslage hatte sich aber auch deutlich geändert.
Die USAFE began im April 1977, beginnend im 36th Tactical Fighter Wing in Bitburg, mit der Einführung der F-15A in Europa im Rahmen der Aktion "Ready Eagle".
Alleine in Bitburg wurden bis 1979 79 F-15 stationiert.
Vorher schon began die RAF in 1976 schon die Stationierung von F-4M Phantom in Deutschland.
Bis dahin war ja eigentlich nur die F-4 Phantom der USAFE der einzige in Deutschland stationierte Jäger, welcher auf effektiv auf Gegenkurs abfangen konnte.
Der große Bruder hatte dazu ja 1974 begonnen insgesamt neun Geschwader auf dem Boden der DDR mit der MiG-23M auszustatten.

Die Stationierung der F-15 in Europa führte dann u.a. zur Planung die MiG-23ML und nachfolgend die MiG-29, als Ersatz für die MiG-23M, in der DDR zu stationieren,
Das aber führte zunächst sogar zur einer Reduzierung der Geschwader mit MiG-23M auf sechs. Einen gute Darstellung dazu findet man hier: Soviet 16th Tactical Air Army in 1983

Ich denke der grosse Bruder hat deshalb die DDR "motiviert" die Einführung der MiG-23, trotz der hohen Kosten, schon auf 1978 vorzuziehen.
Die Auswahl des JG 9 machte in diesem Zusammenhang dann schon alleine die Tatsache sinnvoll, daß an der DDR Ostseeküste zu diesem Zeitpunkt das 773. IAP in Damgarten/Pütnitz "nur" die MiG-21 im Einsatz hatte.
 
ManfredB

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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum wir die Einführung der MiG-25 jemals in Betracht gezogen haben sollten.
Neben den nicht passenden taktischen Parametern wären die Kosten viel zu hoch gewesen.....
Nicht die DDR hat das in Betracht gezogen, es war wohl eine Forderung der UdSSR; denn dazu habe ich folgendes gelesen:
... DIe vom Vereinten Oberkommando geforderte Einführung von 12 Flugzeugen des Typs MiG-25 konnte aufgrund der ökonomischen Möglichkeiten der DDR nicht realisiert werden. ...
(Fettmarkierung von mir).
Quelle: ==> "Hüter des Luftraums" von Julian-André Finke, S.202, Fußnote 31, (..., Sitzung des Kommitees der Verteidigungsminister im Dezember 1979 in Warsch (BA-MA, DVW 1/70136, Bl.254))
 
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eggersdorf

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Die Bedrohungslage hatte sich aber auch deutlich geändert.
Die USAFE began im April 1977, beginnend im 36th Tactical Fighter Wing in Bitburg, mit der Einführung der F-15A in Europa im Rahmen der Aktion "Ready Eagle".
Alleine in Bitburg wurden bis 1979 79 F-15 stationiert.
Vorher schon began die RAF in 1976 schon die Stationierung von F-4M Phantom in Deutschland.
Bis dahin war ja eigentlich nur die F-4 Phantom der USAFE der einzige in Deutschland stationierte Jäger, welcher auf effektiv auf Gegenkurs abfangen konnte.
Da sich mit einer Phantom nicht die MiG-25 vom Aufklärungsfliegerregiment aus Werneuchen abfangen ließ verblieb nur noch die Stationierung der F-15 auf dem europäischen Festland. Das diese auch noch andere Aufgaben hatten kann man schon aus deren Anzahl ableiten.
Auffällig ist das die Teilnehmerstaaten der Warschauer Vertragsorganisation (und Rumänien) immer nur ein einziges Jagdfliegerregiment mit der - ursprünglich - MiG-23MF hatten. Von Bulgarien in späteren Jahren mal abgesehen. Jede diese Luftwaffen hatte nur ein ein Regiment mit diesem Flugzeugtyp. Die ökonomischen Möglichkeiten der DDR, Polen, CSSR, Ungarn, Bulgarien und Rumänien waren mit Beschaffung und Unterhalt ausgeschöpft. Interessant wären mal die DHS-Raten des Regiment aus Damgarten mit MiG-21 und des Geschwader mit MiG-23 in Peenmünde im Vergleich.
 
Tschaika

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leicht off-topic, aber dennoch
... 1976 die Flucht von Belenko mit einer aktuellen (siehe Radar und Avionik) sowjetischen MiG-25P nach Japan, gab deren Geheimnisse preis, so das diese ab 1978 für den Export verfügbar wurde, als mit der PD darauf reagiert wurde. Selbst diese Verbesserungen wurden 1982 für den Export freigegeben, weil schon an der MiG-31 gearbeitet wurde.
...
Die Export-PD hatte das RP-25 Smerch-A2 Radar, während die sowjetischen PD und PDS das S-25 Saphire-25 bekamen. Ob die Export-PD auch das Smerch-A3 bzw. A4 bekamen, ist nicht belegt, aber möglich.
SO, nun will ich aber die interessante Diskussion an diese Stelle nicht weiter stören ... :wink2:
 
Kerry

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Zur Ergänzung der Diskussion im folgenden Auszüge aus dem Schriftverkehr innerhalb des MfNV in den 70er Jahren. Der Schriftverkehr thematisiert die damals geplante Einführung der MiG-23 und MiG-25 (Quelle: BA MA)

_________________________________________________________________
AUSZUG aus dem Schrieben von Generalleutnant W. Reinhold (Chef LSK/LV) an Generaloberst H. Keßler (Stv MfNV) vom 02. Mai 1974
__________________________________________________________________

Bericht über die am 23. und 24. 04. 1974 in Moskau durchgeführte Konsultation zur Einführung neuer Flugzeug- und Hubschraubertechnik im Perspektivzeitraum 1976 bis 1980


[…………]

Hauptergebnisse der Konsultation:
  1. Abfangjagdflugzeuge MiG-21bis und MiG-23MS

    Beide Typen werden im Perspektivzeitraum in den sowjetischen Luftstreitkräften eingesetzt und sind den Flugzeugtypen der NATO (einschließlich MRCA) überlegen.
    Als Standardnachfolgetyp der MiG-21 ist die MiG-23 mit der 1. Modifikation MiG-23MS zu betrachten. Die MiG-21bis, als letzte Modifikation der MiG-21, verfügt außer der maximalen Geschwindigkeit über annähernd die gleichen Gefechtseigenschaften [....] wie die MiG-23MS und erfordert keinen personellen Mehraufwand.

    Die finanziellen Aufwendungen für die MiG-23MS betragen ca. das 3-fache der MiG-21bis. Für die Umrüstung von MiG-21 auf MiG-23 werden je Jagdfliegergeschwader ca. 50 Armeeangehörige zusätzlich benötigt. Die Zeit zur Wiederherstellung der Gefechtsbereitschaft, einschließlich der theoretischen und praktischen Umschulung, beträgt für die MiG-21bis 55 bis 60 Tage und für die MiG-23MS 130 bis 135 Tage

  2. Jagdbombenflugzeug MiG-23B und SU-20

    Beide Typen werden im Perspektivzeitraum in den sowjetischen Luftstreitkräfte eingesetzt. Die MiG-23B besitzt außer der maximalen Bombenlast Vorteile gegenüber der Su-20. Die Ausrüstung der MiG-23B gewährleistet den automatischen Zielanflug und Bombenwurf sowie die aktive Störung von Bodenfunkmeßstationen. Die taktische Reichweite beider Typen beträgt in geringen Höhen mit 2 Tonnen Bombenlast 550 bis 600 km.

    Die finanziellen Aufwendungen für die MiG-23B und SU-20 unterscheiden sich nur unwesentlich.
    Für die Umrüstung von MiG-17 auf MiG-23B oder Su-20 werden für ein Jagdbombenfliegergeschwader ca. 170 Armeeangehörige zusätzlich benötigt.
    Die Zeit zur Wiederherstellung der Gefechtsbereitschaft, einschließlich der theoretischen und praktischen Umschulung, beträgt für beide Typen 150 bis 160 Tage und bei Durchführung der Umschulung in der Sowjetunion 110 bis 115 Tage.

    […………]

    Vorschläge:
  1. Einführung des Abfangjagdflugzeuges MiG-21bis durch die Umrüstung eines Geschwaders staffelweise in den Jahren 1976, 1978 und 1979. Schrittweise Ablösung der MiG-21 durch die MiG-23 ab 1981.

  2. Einführung des Jagdbombenflugzeuges MiG-23B. Abschluß der Umrüstung des Jagdbombenfliegergeschwaders 31 im Jahre 1981 auf diesen Typ.

  3. Einführung des Abfangjagdflugzeuges MiG-21bis mit Containern für Foto- und Funkmeßaufklärung und Umrüstung der Fotoaufklärungsstaffel 31 im Jahre 1979 auf diesen Typ.

    […………]
________________________________________________________________
AUSZUG aus dem Schrieben von Generalleutnant W. Reinhold (Chef LSK/LV) an Generaloberst H. Keßler (StvMfNV) vom 15. März 1978
__________________________________________________________________

[…………]

Entsprechend der vom Minister für Nationale Verteidigung am 25.01.1978 gegebenen Aufgabenstellung habe ich die Möglichkeit geprüft, noch im Perspektivplanzeitraum bis 1980 zusätzlich einen Fla-Raketenkomplex vom Typ S-200 W und Abfangjagdflugzeuge vom Typ MiG-25 P in die Luftstreitkräfte/Luftverteidigung einzuführen.

Im Ergebnis der Prüfung schlage ich Ihnen vor:
  1. Die Einführung eines Fla-Raketenkomplexes S-200 W für
    die Schaffung gemischter Gruppierungen zur Deckung der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, BERLIN, und anderer wichtiger Zentren und Räume ist mit den Luftstreitkräften/Luftverteidigung bis 1980 bestätigten Führungsgrößen nicht realisierbar.
    Es wäre jedoch zweckmäßig nach Entscheidung des Ministers für Nationale Verteidigung forciert mit allen stabsmäßigen und planungstechnischen / Vorbereitungen zu beginnen, um die Voraussetzungen für die Einführung des ersten Komplexes etwa im Jahre 1981 zu schaffen.
    Sondergenehmigungen auf dem Gebiet des Investbauwesens wären dazu erforderlich.

  2. 1979 eine Kette Abfangjagdflugzeuge MiG-25 P zur Erhöhung des Gefechtswertes und zur Schaffung des erforderlichen Verlaufes einzuführen.

    Der geschätzte finanzielle Aufwand beträgt 353,0 Mio. Mark für:
  • 4 Abfangjagdflugzeuge MiG-25 P
  • 1 Übungskampfflugzeug
  • 2 Kampfsätze
  • 1 Raketenvorbereitungsstation
  • erforderliche Sicherstellungs- und Ausbildungstechnik
  • Bodenprüfmittel
  • Trainingsgeräte.
[…………]

Die Gesamtsumme der vorgeschlagenen Streichungen aus dem Bereich der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung beträgt 223,1 Mio. Mark. Es verbleibt eine Restsumme von 129,9 Mio. Mark, die durch das Kommando der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung nicht abgedeckt werden kann.
[…………]
Die Einführung einer Staffel Abfangjagdflugzeuge MiG-25 P wurde geprüft und ist auf Grund der hohen zusätzlichen personellen, finanziellen und baulichen Aufwendungen bis 1980 nicht möglich (Anlage 1).
[…………]

Anlage 1
Finanzieller und personeller Aufwand für die Einführung von Abfangjagdflugzeuges MiG-25 P


1. Systempreis für eine Kette im Bestand von

  • 4 Abfangjagdflugzeugen MiG-25 P
  • 1 Übungskampfflugzeug
  • 2 Kampfsätzen
  • 1 Raketenvorbereitungsstation
  • Versorgungstechnik und Bodenprüfmittel
  • Trainingsgeräte

    353,0 Mio. Mark
    50 Planstellen für Kette, Geschwaderwerkstatt, Technische Dienstzone, Fliegertechnisches Bataillon

2. Systempreis für eine Staffel im Bestand von
  • 12 Abfangjagdflugzeugen MiG-25 P
  • 2 Übungskampfflugzeugen
  • 2 Kampfsätzen
  • 1 Raketenvorbereitungsstation
  • Versorgungstechnik und Bodenprüfmittel
  • Trainingsgeräte

    1.013,0 Mio Mark
    65 Planstellen für Staffel, Geschwaderwerkstatt, Technische Dienstzone, Fliegertechnisches Bataillon.
Alle Angaben wurden als Vergleichswerte zum Flugzeugtyp MiG-23 MF geschätzt. Ein verbindliches Preisangebot liegt noch nicht vor. Die zusätzlich erforderlichen Planstellen wurden bei Zugrundelegung der in einem Jagdfliegergeschwader MiG-21 vorhandenen, personellen Auffüllung berechnet.


________________________________________________________________
AUSZUG aus dem Schrieben von Armeegeneral H. Hoffmann (MfNV) an Generalleutnant W. Reinhold (Chef LSK/LV) vom 05. Juli 1978
______________________________________________________________

Geheime Verschlußsache!
Stellvertreter des Ministers und Chef
der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung


Ihr Vorschlag über die Einführung neuester Typen moderner Kampftechnik wurde geprüft.
Ich teile Ihre Auffassung, daß die Absicht zur Einführung des Fla-Raketenkomplexes S-200W auf Grund des hohen personellen Aufwandes noch in den Jahren bis 1980 nicht weiter verfolgt werden sollte.


Die Möglichkeit der Einführung des Flugzeugtyps MiG-25P im Bestand einer Kette von 4 Flugzeugen dagegen sollte weiter untersucht werden.

Die Realisierung dieses Vorschlages würde nach meiner Auffassung günstige Bedingungen für die Vorbereitung des Übergangs auf die weitere Ausstattung der Jagdfliegerkräfte mit diesem modernen Flugzeugtyp im nächsten Perspektivzeitraum schaffen und einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Gefechtsmöglichkeiten darstellen.

Gleichzeitig aber darf nicht übersehen werden, daß die dem Perspektivzeitraum bis 1985 vorgezogene Einführung des Flugzeugtyps MiG-25 mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Bereitstellung der zusätzlich erforderlichen bedeutenden Mittel kann ohne Eingriff in bestätigte Entwicklungsvorhaben nicht erfolgen.

Die 34 Planstellen dagegen könnten abgesichert werden.

[…………]




 

Rhönlerche

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Sind die Beträge als harte Devisenmark zu verstehen? (Die SU hat ja ihre Rüstungsgeschäfte auch immer in harten Transferrubeln abgewickelt.)
 
Kerry

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Auch auf die Gefahr hin, dass das Thema zu weit verlassen wird, hier noch ein Dokument aus welchem die damaligen Preise für die Flugzeugtechnik hervorgehen. Auch wird deutlich, welcher Aufwand bzw. Verzicht die Einführung der MiG-25 für die LSK/LV bedeutet hätte. (Quelle: BA MA)

__________________________________________________________
AUSZUG aus der Aktennotiz des Generalmajors J. Richter (Stv. Chef LSK/LV f. Rückw. Dienste) vom 01. August 1978
______________________________________________________________

[…………]


Geheime Verschlußsache!
Vorschlag zur Einführung von Flugzeugen MiG-25


Sollte die Einführung des Flugzeugtyps MiG-25 im Perspektivzeitraum 1981-85 positiv entschieden werden, wäre es zweckmäßig, 1980 mit der Einführung einer Kette als Basiseinheit im Bestand von
- vier Abfangjagdflugzeugen MiG-25 P und
- einem Übungsjagdflugzeug MiG-25 PU
zu beginnen.


Für die Realisierung dieser Aufgabe ist die Einführung folgender Technikarten erforderlich:
  1. 4 Flugzeuge MiG-25 P und 1 Flugzeug MiG-25 PU...................................................211,5 Mio M
  2. 1 Komplex Gruppensätze, tech. Apotheke und Prüfeinrichtungen.........................52,8 Mio M
  3. 5 Ersatztriebwerke vom Typ R-15B-300......................................................................25,0 Mio M
  4. 1 Raketenvorbereitungskomplex (PPP-2U und PS-DO).............................................7,0 Mio M
  5. 1 Lehrklasse (einschließlich Lehrtriebwerk)................................................................9,0 Mio M
  6. 1 Flugsimulator vom Typ KTS-5....................................................................................8,5 Mio M
  7. 2 Kampfsätze Raketenbewaffnung vom Typ R-40R und R-40T (32 Raketen)..........22,4 Mio M
  8. 1 Komplex Flugzeugversorgungstechnik.....................................................................8,6 Mio M
  9. Flugkraftstoff vom Typ T-6 für 350 Flugstunden...........................................................1,8 Mio M
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    ......................................................................................................................................346,6 Mio M

    Anmerkung:

    […………]
    Es wird vorgeschlagen, die erforderlichen finanziellen Mittel durch Streichung bzw. Reduzierung folgender Entwicklungsvorhaben aufzubringen:

    (1).....Nichteinführung von 12 Flugzeugen MiG-21bis (mit Container) im Jahre 1979........117,3 Mio M
    (2).....Nichteinfährung von 6 Hubschraubern Mi-8 P im Jahre 1979 ....................................26,8 Mio M
    (3).....Nichteinführung von 50 Raketen 5W27U im Jahre 1979.............................................11,2 Mio M
    (4).....Nichteinführung von 3 Hubschraubern Mi-8 P im Jahre 1980 ....................................13,4 Mio M
    (5).....Nichteinführung von 4 Flugzeugen MiG-21UM im Jahre 1980.....................................24,1 Mio M
    (6).....Nichteinführung von 159 Raketen 20 DSU im Jahre 1980..........................................52,3 Mio M
    (7).....Nichteinführung von 84 Raketen 5W27U im Jahre 1980.............................................18,8 Mio M
    (8).....Verzicht auf 4 Flugzeuge MiG-23 BN im Jahre 1980......................................................89,5 Mio M
    ___________________________________________________________________________________
    ............................................................................................................................................353,4 Mio M
[…………]
[Handschriftliche Anmerkung v. GM Richter]

Betr: Preise MiG-25
Am 27.07.1978 wurde ich durch Gen. GO Fleißner in die Preise MiG-25 (für die Jahre 1979/80) eingewiesen. Als Umrechnungsfaktor wurde mir der Wert 1:5 übergeben.


Erzeugniss..............................................................Preis in Mio Rubel................Preis in Mio Mark

MiG-25P............................................................................8,50......................................42,50
MiG-25PU.........................................................................8,30......................................41,50
Triebwerk.........................................................................1,00......................................5,00
Rakete R-40-R.................................................................0,15...................................0,75
Rakete R-40-T.................................................................0,13....................................0,60
Raketenvorbereitungsstation PPP-2U..........................1,00......................................5,00
Komplex zur Raketenvorbereitung PS-DO...................0,40.....................................2,00
Technikklasse.................................................................0,80......................................4,00
Flugsimulator KTS-5.......................................................1,70......................................8,50
Gruppensatz...................................................................0,85....................................4,25


[…………]
 
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@Kerry:
Die Aktenlage zur MiG-25 war mir zwar so noch nicht bekannt, aber es bestätigt zumindest meine Äußerungen zu den ökonomischen Sachzwängen. Danke dafür.
 

n/a

Guest
Hauptergebnisse der Konsultation:
  1. Abfangjagdflugzeuge MiG-21bis und MiG-23MS

    Beide Typen werden im Perspektivzeitraum in den sowjetischen Luftstreitkräften eingesetzt und sind den Flugzeugtypen der NATO (einschließlich MRCA) überlegen.
    Als Standardnachfolgetyp der MiG-21 ist die MiG-23 mit der 1. Modifikation MiG-23MS zu betrachten. Die MiG-21bis, als letzte Modifikation der MiG-21, verfügt außer der maximalen Geschwindigkeit über annähernd die gleichen Gefechtseigenschaften [....] wie die MiG-23MS und erfordert keinen personellen Mehraufwand.

    Die finanziellen Aufwendungen für die MiG-23MS betragen ca. das 3-fache der MiG-21bis. Für die Umrüstung von MiG-21 auf MiG-23 werden je Jagdfliegergeschwader ca. 50 Armeeangehörige zusätzlich benötigt. Die Zeit zur Wiederherstellung der Gefechtsbereitschaft, einschließlich der theoretischen und praktischen Umschulung, beträgt für die MiG-21bis 55 bis 60 Tage und für die MiG-23MS 130 bis 135 Tage

  2. Einführung des Abfangjagdflugzeuges MiG-21bis mit Containern für Foto- und Funkmeßaufklärung und Umrüstung der Fotoaufklärungsstaffel 31 im Jahre 1979 auf diesen Typ.
Zunächst erst einmal herzlichen Dank, daß Du diese Dokumente mit uns teilst. Schön, daß wir also auf Grund von Fakten und nicht von Meinungen diskutieren.
Die erste Frage, die ich mir bei den genannten Preisen stelle: wie haben denn die bulgarischen Waffenbrüder ihre Kette MiG-25 finanziert? Selbst wenn sie die Maschinen geschenkt bekommen haben (wie das zumindest bei gebrauchten MiG-21 der Fall war), bleiben da noch massive Betriebskosten.

Aus der Sicht des MiG-21-Enthusiasten bietet das Papier auch erstaunliche Erkenntnisse: "sind den Flugzeugtypen der NATO (einschließlich MRCA) überlegen" und "MiG-21bis mit Containern für Foto- und Funkmeßaufklärung". Gibt's zu letzterem mehr - gern auch in einem anderen Thread?
 
crossiathh

crossiathh

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Das von Kerry zitierte Dokument spricht davon, daß bei den Konsultationen die Einführung der MiG-21R überprüft werden sollte. Diese war aber zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr lieferbar und von sowjetischer Seite wurde daher vorgeschlagen, die MiG-21bis und die MiG-23B(N) bzw. die Su-20 mit Aufklärungscontainern, welche wohl damals geplant waren, zu verwenden. Das hat sich ja dann so nicht bewahrheitet.
Mit dem/den geplanten Aufklärungscontainer war auch die Entscheidung für die später dann vollzogene Einführung der MiG-23B(N) gefallen, da sie gegenüber der damalige Su-20 die bessere Navigations- und Visiersysteme und einen integrierten Funkmeßstörkomplex (SPS-141) hatte. Die in der Vergangenheit oft als Begründung genannten Synergieeffekte durch die Einführung nur von MiG-23 Varianten für Abfangjäger und Jadgbomber spielte nur eine untergeordnete Rolle.
 
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@Kerry, kannst du die konkreten Signaturen der Archivalien benennen und kannst du sagen ob das was du hier gepostet hast Abschriften dieser Dokumente sind?
 
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Was ist denn das für ein Verhör? Geh doch selber suchen?
Er liefert Dir geduldig alle Details und Du kriegst nicht genug.
Was hast du denn für ein Problem? Ich habe nach der Signatur gefragt und auch wollte ich wissen ob es sich bei den Auszügen des betreffenden Dokumentes das er hier einstellte um eine Abschrift derselben handelte. Aber es kann sein das es hinfällig ist weil betreffende Dokumente möglicherweise online einsehbar sind. Das wäre meine 3. und letzte Frage dazu.
Bundesarchiv Internet - Quellennachweise
Abschrift – Wikipedia
 
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Das macht der (die Röhnlärche) immer so, kein Grund zur Beunruhigung :FFTeufel:
 
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