Geschichte des JG-2

Freund · 15.10.2018

AndreM1965 schrieb:
Der Flugplatz Trollenhagen auf einem US-Satellitenbild vom 15.05.1966 (Quelle: U.S. Geological Survey).

Ich zählte 56 Flugzeuge, hauptsächlichst wohl MiG-17 (?).

Kann nur etwa 30 erkennen (im Norden auf der alten SLB, auf der Vorstartlinie und DHS-Platte). Wo sind die anderen zu suchen? Ganz schön hohe Anzahl.
Bei dieser Gelegenheit zum JG-2: Vor etlichen Jahren war dieser FliegerRevue-Artikel zum Thema Tiefflüge April 1965 über Berlin erschienen. Aus der Erinnerung wurden die Überflüge vom JG-8 beschrieben. Jetzt lese ich in 'Chronik der NVA' v. K.Froh dass ebenfalls Tiefflüge vom JG-1/Cottbus, JG-2/Neubrandenburg sowie JG-3/Preschen durchgeführt wurden. Nie zuvor davon gehört! Kann das jemand z.B. vom JG-2 aus damaligen Gesprächserkenntnissen bestätigen? Im Buch steht auch das es für die vier NVA-Geschwader zusammen 177 Flüge waren. Das sind durchschnittlich 44 Flüge pro NVA-Geschwader.
Viel zuviel!?

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atlantic · 16.10.2018

Freund schrieb:
. Das sind durchschnittlich 44 Flüge pro NVA-Geschwader.
Viel zuviel!?

rechnen wir für solch Besonderheit mal 20 Flugzeuge je JG am Start dann sind das gerade 2 für jedes Flugzeug

Waffen's · 16.10.2018

Zum Thema Überflüge kann ich zum JG-2 nichts sagen, aber zum JG-1.

Mir liegt eine Diplomarbeit (Ausbildungsprofil Politoffiziere) zur Geschichte des JG-1 vor. Daraus möchte ich hier einmal zitieren:

„... Vom 05. bis 10. April 1965 führten Truppenteile und Verbände der NVA und GSSD eine gemeinsame Truppenübung westlich von Berlin durch. Dabei erhielt das JG-1 die Aufgabe, die Gefechtshandlungen einer MSD durch Sperrflug im Raum westlich von Berlin zu decken. …
… gingen die Flieger, Unteroffiziere und Offiziere mit Elan und hoher Einsatzbereitschaft an die Erfüllung der Aufgaben während der Truppenübung. Das zeigte u.a. die Sicherstellung der Überflüge der Kette vom JG-8 über das Tagungsgebäude des Bundestages in Westberlin. Das JG-1 handelte vom Flugplatz Cottbus. Am Platz herrschten komplizierte meteorologische Bedingungen, so daß die Flugzeugführer bereits unter Startminimum den Start durchführten. Bis zum minimalen Kraftstoffrest flogen dann die Ketten Sperreflug in den zeitweiligen Luftverkehrsverbindungswegen nach Westberlin und ermöglichten damit die ungestörten Überflüge des JG-8. Mit größter Konzentration und unter Aufbietung ihres gesamten fliegerischen Könnens landeten alle Flugzeugführer nach erfüllter Aufgabe ohne Vorkommnisse in Cottbus. …“

Das JG-1 dürfte noch mit MiG-17 gehandelt haben.
In der Chronik ist nämlich eine Seite weiter vermerkt, dass erst am 23.04.1965 die ersten MiG-21PF an das JG-1 übergeben worden sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass das JG-2 eine ähnliche Aufgabe hatte.

Gruß
Uwe

radist · 16.10.2018

JG-2 bekam die ersten PFM (NVA Bezeichnung) Ende 1967. Eine direkte Beteiligung an den Überflügen ist daher unwahrscheinlich.

Freund · 16.10.2018

Waffen's schrieb:
Zum Thema Überflüge kann ich zum JG-2 nichts sagen, aber zum JG-1.

Mir liegt eine Diplomarbeit (Ausbildungsprofil Politoffiziere) zur Geschichte des JG-1 vor. Daraus möchte ich hier einmal zitieren:

„... Vom 05. bis 10. April 1965 führten Truppenteile und Verbände der NVA und GSSD eine gemeinsame Truppenübung westlich von Berlin durch. Dabei erhielt das JG-1 die Aufgabe, die Gefechtshandlungen einer MSD durch Sperrflug im Raum westlich von Berlin zu decken. …
… gingen die Flieger, Unteroffiziere und Offiziere mit Elan und hoher Einsatzbereitschaft an die Erfüllung der Aufgaben während der Truppenübung. Das zeigte u.a. die Sicherstellung der Überflüge der Kette vom JG-8 über das Tagungsgebäude des Bundestages in Westberlin. Das JG-1 handelte vom Flugplatz Cottbus. Am Platz herrschten komplizierte meteorologische Bedingungen, so daß die Flugzeugführer bereits unter Startminimum den Start durchführten. Bis zum minimalen Kraftstoffrest flogen dann die Ketten Sperreflug in den zeitweiligen Luftverkehrsverbindungswegen nach Westberlin und ermöglichten damit die ungestörten Überflüge des JG-8. Mit größter Konzentration und unter Aufbietung ihres gesamten fliegerischen Könnens landeten alle Flugzeugführer nach erfüllter Aufgabe ohne Vorkommnisse in Cottbus. …“

Das JG-1 dürfte noch mit MiG-17 gehandelt haben.
In der Chronik ist nämlich eine Seite weiter vermerkt, dass erst am 23.04.1965 die ersten MiG-21PF an das JG-1 übergeben worden sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass das JG-2 eine ähnliche Aufgabe hatte.

Gruß
Uwe

Großen Dank! Das hilft mir zum weiteren Verständnis weiter. Ich interpretiere daraus dass diese JG-1 Flüge keine "Tiefflüge" über Berlin waren.

Freund · 16.10.2018

radist schrieb:
JG-2 bekam die ersten PFM (NVA Bezeichnung) Ende 1967. Eine direkte Beteiligung an den Überflügen ist daher unwahrscheinlich.

Auch hier großen Dank! Von MiG-17 "tief" über Berlin in diesen Tagen ist soweit auch nichts bekannt.

AndreM1965 · 16.10.2018

Freund schrieb:
Kann nur etwa 30 erkennen (im Norden auf der alten SLB, auf der Vorstartlinie und DHS-Platte). Wo sind die anderen zu suchen? Ganz schön hohe Anzahl.
Bei dieser Gelegenheit zum JG-2: Vor etlichen Jahren war dieser FliegerRevue-Artikel zum Thema Tiefflüge April 1965 über Berlin erschienen. Aus der Erinnerung wurden die Überflüge vom JG-8 beschrieben. Jetzt lese ich in 'Chronik der NVA' v. K.Froh dass ebenfalls Tiefflüge vom JG-1/Cottbus, JG-2/Neubrandenburg sowie JG-3/Preschen durchgeführt wurden. Nie zuvor davon gehört! Kann das jemand z.B. vom JG-2 aus damaligen Gesprächserkenntnissen bestätigen? Im Buch steht auch das es für die vier NVA-Geschwader zusammen 177 Flüge waren. Das sind durchschnittlich 44 Flüge pro NVA-Geschwader.
Viel zuviel!?

53?

Freund · 14.11.2019

stillgelegt, Foto etwa 1993 in Neubrandenburg. Die 22-61, nun nicht mehr JG2, wartet mit anderen Genossen auf das Ende im Schrott.

Veith · 03.12.2019

Freund schrieb:
(...) Thema Tiefflüge April 1965 über Berlin erschienen. Aus der Erinnerung wurden die Überflüge vom JG-8 beschrieben. Jetzt lese ich in 'Chronik der NVA' v. K.Froh dass ebenfalls Tiefflüge vom JG-1/Cottbus, JG-2/Neubrandenburg sowie JG-3/Preschen durchgeführt wurden. (...) Im Buch steht auch das es für die vier NVA-Geschwader zusammen 177 Flüge waren. Das sind durchschnittlich 44 Flüge pro NVA-Geschwader.

Die Tiefflüge wurden NVA-seitig mit "lediglich" 5 Maschinen des JG-8 durchgeführt, die Info ist m.E. sehr sicher und durch die Beteiligten bestätigt. Parallel dazu flogen Maschinen anderer NVA-Geschwader Sperreflug in großen Höhen über Berlin. Weitere Einheiten der NVA waren an der Sicherstellung der Flüge beteiligt.

Hinsichtlich Sperreflüge und Sicherstellung werden die Infos sehr unsicher und vermischen sich ggf., so war das JG-3 m.W. "nur " an der "Sicherstellung" beteiligt. Was dies konkret beinhaltete, weiß ich nicht. Vielleicht war auch nur der Gefechtsstand involviert.

Zudem sollte berücksichtigt werden, daß die NVA-Beteiligung eher symbolisch war, die Hauptlast trug die GSSD. Die Maßnahme war eingebettet in eine Truppenübung vom 5. bis 11. April 1965 an der insg. 500 Maschinen beteiligt waren.

eggersdorf · 13.04.2020

Aus einem TV-Beitrag zu "Honneckers Air Force One", ohne nähere Erläuterung ein Dokument, vermutlich MfS, zum Flugplatz Trollenhagen.

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