Virtuelle Unterstützung bei schlechter Sicht

Diskutiere Virtuelle Unterstützung bei schlechter Sicht im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Gerade im Radio gehört. Eine durchaus interessante Möglichkeit auch bei schlechter Sicht zu fliegen. Hier der Link zum Bericht auf NDR Info...
Deichwart

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GorBO

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Grundsätzlich eine tolle Idee und würde das Fliegen bei schlechter Sicht und im Dunkeln deutlich sicherer machen.
Nur muss erklärt werden, woher die dargestellten Informationen kommen. Wenn es eine Datenbank ist, muss sich die Crew hundertprozentig auf die Validität der Datenbank verlassen können. Sind es außen liegende Sensoren, muss man auch dazu sagen, dass die mit heutiger Technik erhebliche Lücken aufweisen. Fragt da mal die Bundepolizei, wie schwierig es war das HELLAS Hochspannungsleitungen anzeigt und wie zuverlässig das System funtioniert!
 

EC-135MBF

Space Cadet
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Gibt es eigentlich irgendwo Informationen darüber wie viele Kunden, außer der Bpol, HELLAS nutzen? Scheint ja nicht so der Verkaufsschlager zu sein. Wird es überhaupt noch angeboten?
 
Lämmi

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Hervorgeholt:

Gibt es Statistiken, wie oft HELLAS bereits im "realen Einsatz", vor optisch oder per Karte nicht rechtzeitig erkannten Hindernissen gewarnt hat und inwiefern die Warnungen letztlich einsatz- oder flugkritisch waren?

Uwe
 
Jacobsthaler

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Es gibt ja (soweit ich weiß) nur einen Nutzer von Hellas, und da sind mir persönlich keinerlei Statistiken bekannt.
Da der Support durch den Hersteller bereits vor einiger Zeit eingestellt wurde ist es eh nur noch eine Frage der Zeit bis die vorhandenen Ressourcen (also noch vorhandene Ersatzteile oder Komplettsysteme) aufgebraucht sind und sich dieses Kapitel endgültig erledigt hat. Deswegen sieht man auch keine blauen 135 mehr mit Hellas, da man das System noch so lange wie möglich an der ZSH-Flotte nutzen möchte.

Noch ein Zusatz aus der Praxis:
Das Hellas generiert ja keine Warnung im eigentlichen sinne, also akustischer oder optischer Natur. Vielmehr werden jederzeit vom System erkannte "relevante" Hindernisse, also Leitungen, Windräder o.ä., auf dem Bildschirm in rot dargestellt. Ob sie z.B. in der aktuellen Flughöhe eine tatsächliche Gefahr darstellen muss der jeweilige Kutscher situativ für sich selbst entscheiden.
 
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Chopper80

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Ist nicht das MilOWS System, welches in die NH90 eingerüstet ist, das weiter entwickelte HELLAS?

Es gab übrigens neben der BPol noch einige wenige andere Nutzer von HELLAS

HELLAS

C80
 
Lämmi

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Zum Thema: Bei zumindest einer Bell 412 von HDM, meine ich mich an ein Bild mit einem "Enhanced Flight Vision System" unter der Kabine, unterhalb des Pilotensitzes zu erinnern (?). Gibt es dazu Erfahrungen? Inwiefern ist die eine sinnvolle Ausrüstung für HEMS/SAR/Pol-Einsätze? Offensichtlich haben sich ja NVGs flächendeckend in Deutschland durchgesetzt, nachdem sie ja unter offensichtlich strengen Auflagen für diese Aufgaben freigegeben wurden.

Uwe

Edit: Bell 412, D-HHVV der HDM: Helionline.de - German Helicopters
 
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Lämmi

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HELLAS ist auch ein ziemlicher Klotz, aerodynamisch und gewichtsmäßig, wenn ich es mir so betrachte. An der EC135 bedurfte es dann zusätzlich auch noch des hohen, schwereren Kufengestells usw. Dass man den Nutzen von HELLAS nicht wirklich messen kann, sofern es nicht ein hinreichendes Monitoring der von HELLAS in Bezug auf die Flugführung erfassten Daten gibt, ist natürlich für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eher hinderlich. Andererseits mag man dann wohl seitens der BPol/BBK auf dieses System auch nicht zu verzichten. Ist denn eventuell eine praktikablere Nachfolge im Gespräch?

Uwe
 
Lämmi

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Die REGA hat oder hatte an ihren Da Vincis das Max-Viz EVS-1000 montiert. Die REGA scheint ja momentan bzgl. der Entwicklung von sensorischen Flugunterstützungssystemen weit vorne mitzuspielen, sofern es um zivile Applikationen geht. Inwiefern sich z.B. Laserscanning, Hochfrequenz-RADAR oder ähnliche Technologien zeitnah und wirtschaftlich im Hubschraubereinsatz realisieren lassen, würde mich interessieren. Druchdringung von Wolken/Nebel/Schnee/Regen/Staub etc. scheinen ja die aktuellen Herausforderungen an die Entwickler zu sein. In der Zwischenzeit bedient man sich ja seitens der REGA mit speziellen "IFR"-Anflugverfahren, mit denen man versucht unter die Wolken zu kommen, um dann ggf. unter Sicht ein Krankenhaus anfliegen zu können, bzw. im anderen Fall den Patienten bodengebunden vom angeflogenen Flugplatz aus zu transferieren.

https://www.rega.ch/pdf/aktuelles/1414/PDF_Rega_Magazin_91_de.pdf#page=8

Uwe
 
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GorBO

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In der Zwischenzeit bedient man sich ja seitens der REGA mit speziellen "IFR"-Anflugverfahren, mit denen man versucht unter die Wolken zu kommen, um dann ggf. unter Sicht ein Krankenhaus anfliegen zu können, bzw. im anderen Fall den Patienten bodengebunden vom angeflogenen Flugplatz aus zu transferieren.
Und das wird auch die Zukunft sein!
Sensorgestützte oder datenbankgebundene Warnsysteme werden immer Unsicherheiten behalten. Dies macht es immer erforderlich Sicht nach vorne und und zum Boden zu haben. es bleibt ja VFR-Fliegerei.
Die neuen PBN-Klassen (Performance Based Navigation) machen Low Level IFR möglich. Gleichzeitig werden damit auch neue IFR-Anflüge möglich wie bspw. Point in Space Approaches, bei denen nicht zwingend ein Landeplatz am Ende existieren muss. Die Betreiber der Rettungs- und Polizeihubschrauber müssen dann nur noch mit der DFS ein besonders dichtes Netz an Airways und Anflügen schaffen. Ich nehme an dieses Netz wird zunächst zwischen den Krankenhäusen aufgebaut und dann nach und nach erweitert.
Zukünftig könnten dann also Rettungshubschrauber IFR am Krankenhaus starten und zu einem Punkt in der Nähe des Unglücksortes fliegen, der Flug könnte in ca. 1000ft über Grund stattfinden und um Hindernisse herum führen. Das Minimum des Anfluges wäre dann vielleicht in 500ft. Ab da müssen dann wieder die bekannten Minima für Hubschrauber herrschen (800m Sichtweite und Bodensicht).
 
Lämmi

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Hier mal eine Übersicht aus dem englischsprachigen Wikipedia über Enhances flight vision system (EFVS)-Technologien

Enhanced flight vision system - Wikipedia

PBN-Implementierung in EASAien scheint laut EASA-Homepage bereits fortgeschritten in Arbeit zu sein.

Uwe
 

fernmelder

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Weiss jemand, was aus dem Radar mit Synthetischer Apertur (ROSAR) geworden ist?
 
Lämmi

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Die DLR arbeitet wohl auch an einem Projekt namens Rettungshubschrauber 2030. Ein Teilprojekt ist die Bewertung sensorischer Daten für den Betrieb im Luftrettungsdienst:

Quelle: Der Rettungshubschrauber 2030

Frohes Fest, Trauriges Lose.

Uwe
 
Thema:

Virtuelle Unterstützung bei schlechter Sicht

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