F-15 Advanced, die State-of-the-Art Eagle

Diskutiere F-15 Advanced, die State-of-the-Art Eagle im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Naja. Echte Mach 2 waren das aber nicht. So knapp vor Mach 2 war Schluss unter Standardbedingungen. Da die F-106 im normalen Betrieb auf Mach 2...

mel

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Da war die F106, wie oben erwähnt um einiges besser. Die konnte mit den zwei Kannen aussen dran ( jeweils 360 Gallonen gross) echte Mach 2 fliegen. Das konnte kein Jäger der damaligen Zeit. Ob es heute irgendein Vogel kann entzieht sich meiner Kenntnis.
Naja. Echte Mach 2 waren das aber nicht. So knapp vor Mach 2 war Schluss unter Standardbedingungen. Da die F-106 im normalen Betrieb auf Mach 2 begrent war, erscheinen die Einbussen durch die Tanks natürlich gering.
Verglichen mit dem echten topspeed von etwa M 2.3 sind die Einbussen vergleichbar zu anderen Flugzeugen.

Die F-15C z.B. kommt auf ziemlich ähnliche Werte, geschätzt Mach 1.9 mit zwei Tanks und 8 AAMs sind möglich, vielleicht etwas über Mach 2 mit nur 4 AIM-120, was ja schon eine bessere Bewaffung darstellt, als sie die F-106 hat. Sind freilich höchst theoretische Werte, da einerseits die Tanks auf M 1.8 limitiert sind, und andrerseits der Überschallwiderstand nicht linear verlaufen muss, d.h. die Tanks könnten bei hohen Geschwindigkeiten wesentlich mehr bremsen, als der angegebene drag index aussagt.
Mit 8 AAMs und center tank sind jedenfalls M 1.85 möglich, diese Konfiguration steht so im Handbuch. Wobei der center tank einen höheren drag index hat, als 2 Flügeltanks, und hier die schwereren AIM-7 dranhängen. Meine Schätzung von M 1.9 oben scheint daher nicht so unwahrscheinlich.

Beim EF mit den kleinen 1000 Liter tanks würde ich M 2 auch erwarten, bei der F-22 auch. Von der Rafale weiss man, dass M 1.6+ mit 3 Tanks möglich sind.
Um den Bogen zurück zur F-15X zu schlagen: mit den stärkeren -229 bzw. -129 Triebwerken sollte hier noch ein Sprung im Vergleich zur F-15C möglich sein - ohne CFTs versteht sich.
 

mel

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Schlussendlich musste die USAF ja auch die F-4C/D/E kaufen, weil man Ende der 50er Jäger-technisch mit einer veralteten F-100 und für den Job des Tagjägers verfehlten F-106 da stand. Das wäre sicherlich spannend gewesen, wie eine MiG-21 gegen eine F-106A agiert. Wäre vermutlich in der Regel 0-0 ausgegangen.
Die USAF vor Vietnam bestand im wesentlichen aus strategischen Bombern, Abfangjägern und taktischen Atombombern. Was man heute als Jagdflugzeug bezeichnet, gabs nicht, gruselig eigentlich. Das musste man alles von der Navy übernehmen, neben den F-4 (A-7 nicht vergessen) gehört da auch die Bewaffnung in Form von AIM-7 und AIM-9 dazu, die eigenen AIM-4 waren weitestgehend nutzlos im Kampf gegen andere Jäger. Die Bomben der Mk80 Serie ja auch, diese samt den dazgehörigen Mehrfachträgern sind auch von der USN.
Eine F-106 mit AIM-4, ohne Kanone, sollte sich besser nicht mit der MiG-21 anlegen. Ausser die AIR-2A wäre freigegeben...
Natürlich ist davonfliegen eine Option, aber irgendwo wäre auch die Idee, den Bombern den Weg frei zu machen.
Die F-104 mit Kanone und vor allem Sidewinder wäre die bessere Wahl. Ohne F-4 im Inventar, könnte ich mir vorstellen, dass man der F-106 zwei AIM-9 unter die Flügel gehängt hätte, und den Waffenschacht mit Treibstoff gefüllt hätte.
 

mel

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Zurück zur F-15X.
Einen Vorteil, den die F-15 gegenüber allen anderen Jagdflugzeugen im Inventar hat, wurde noch nicht angesprochen. Nämlich eine Unterrumpfstation, die schwere Lasten aufnehmen kann. Das kann vor dem Hintergrund neuer Waffensysteme wie der verschiedenen Hyperschallwaffen durchaus ein gewichtiger Grund pro F-15 sein. Wer weiss, wann und mit welchen Fähigkeiten Penetrating Counter Air verfügbar sein wird.
Aber auch für schwere Bomben wie GBU-28 kommen eigentlich nur F-15 in Frage, da hat man zwar auch die F-15E, die haben aber auch schon ein gewisses Alter.
So Sachen wie Anti-Satelliten Waffen schwirren auch im Hinterkopf herum.

Ähnlichkeiten mit neueren Waffensystemen der MiG-31 sind natürlich rein zufällig. :squint:
 
GorBO

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Eine F-15X wird ganz gewiss nicht durch die USAF beschafft, weil sie bestimmte Abwurflasten mitnehmen und einsetzen kann. Im Gegenteil, die zu beschaffende F-15 wird ein 1:1 Ersatz für die F-15C der ANG werden. Niemand in Air Force Führung und Politik wird zulassen das die F-15X der F-35 mit ihren Fähigkeiten in die Quere kommt. Insofern sollte Boeing vorsichtig sein, mit welchen Fähigkeiten sie das Flugzeug bewerben.
 
Balu der Bär

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Bitte, Du willst doch nicht das SAGE nach Vietnam verfrachten?
Nein, wozu auch. Das ist ja keine Heimverteidigung im klassischen Sinne.

Die F-106 war im Prinzip nur eine bemannte Lenkwaffe, quasi eine bemannte BOMARC. Der Pilot war nur als manueller Notbehelf an Bord. Das MA-1 war auf das SAGE-System zugeschnitten, mit den entsprechenden Schnittstellen.
Nicht ganz, denn ich habe da first hand accounts. Sie konnte auch wie die damaligen anderen Muster ähnlich autonom operieren. Und auch die anderen waren ursprünglich auf die Ansagen vom GCI- Controller angewiesen. Übungseinsätze wurden zu 90% manuell geflogen.
hier die Falcon, relativ empfindlich für Umwelteinflüsse waren und man diese intern ständig auf optimale Arbeitstemperatur halten konnte.
Genau deswegen hatte die AIM- 7 Sparrow massivste Probleme in Vietnam, wenn sie einige Stunden und ein paar sorties lang unter dem Rumpf gehangen hat...Besser wurde das mit der AIM 7 E-2.
Und die ersten Ds die in Vietnam ankamen hatten auch noch die Falcon drunter hängen, wurden aber zügich im Rahmen von Rivet Haste auf die Sidewinder umgerüstet. Denn der Kopf der Falcon konnte für eine ungleich kürzere Zeit gekühlt werden, wie bei der AIM 9. Die Falcon hatte an sicvh einen exzellenten Suchkopf, der derart empfindlich war, dass die F102 die von Tan Shon Nut aus flogen mit ihren Falcons ein paar mal auf Lagerfeuer der Vietcongs geschossen haben und auch trafen. Das mit Hilfe des IR Suchers vor dem Cockpit.
Desweiteren hatten die USA anfangs ernste Probleme was die Radar Coverage des Einsatzgebietes anbelangte. Es wurden ein paar Mal Phantoms von Mig 21 von hinten einfach und sang und klanglos abgeschossen. Da hatte es einfach nur boom gemacht. Warum? Weil die Nordvietnamesen ein einfaches aber sehr effektives Radarsystem verfügten, was denen eine gute situational awareness gab, die die Amis nicht ganz hatten, mit ihren EC 121 und den Systemen auf den Schiffen. Die konnten gerade so bis Hanoi und nach Phuc Yen gucken. Die Gegenseite sah alles ab 5000 fts AGL.

Das Radar der F-4B war ähnlich optimiert, aber für selbständiges arbeiten. Spätere Radargeräte der F-4 waren für vielfältige Aufgaben geeignet zu denen das MA-1 nicht geeignet war
Nun das Radar der B war zu Hause nicht schlecht, aber in Vietnam war die MTBF ähnlich katastrophal wie bei der 106 am Anfang. Während MA-1 der Six neu war, basierte das Radar der Phantom auf dem der F4D Skyray, welches AN/APQ 50 hieß. In der Phantom hatten nur die A Versionen und die ersten 18 Bs dieses Ding drin,. Danach kam das AN/APQ 72 in der C und in den späteren Bs. Und die hatten anfangs beträchtliche Probleme mit ground clutter.
Das erste richtig moderne Radar der F4 war das AWG 10 FCS der J und später das APQ 120 in der E und F. Das erste Mal look down/ shoot down.
Zudem brauchten alle Modelle aufgrund der Komplexität und der relativ geringen Automatisierung des Radars den RIO oder WSO. Deswegen ist die Phantom zweisitzig konzipiert worden.
Mit der F-15A/C gab es eigentlich keine Notwendigkeit mehr die F-106 länger zu halten.
Deswegen hatte diese sie ja ersetzt.
Ach noch was zur F-106C. Diese war lediglich ein Papierentwurf als Konkurrenz zur F-12A, die ein Nachfolger des Rapier Projektes war. Das alles wurde wieder gestrichen, weil man es nicht mehr brauchte.
Das war die projektierte F106 E/F. Die C hatte bereits einen letter of intent seitens des MODs an Land gezogen.
 

alois

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Nein, wozu auch. Das ist ja keine Heimverteidigung im klassischen Sinne.
Du hast doch das Beispiel gebracht.


Nicht ganz, denn ich habe da first hand accounts. Sie konnte auch wie die damaligen anderen Muster ähnlich autonom operieren. Und auch die anderen waren ursprünglich auf die Ansagen vom GCI- Controller angewiesen. Übungseinsätze wurden zu 90% manuell geflogen.
Dazu braucht man keine first hand accounts, das ist bekannt. Allerdings liefen diese Übungen so ab, dass sie zwar freihändig flogen, um Erfahrung zu sammeln, was die Automatik ja nicht musste, aber alle Daten wurden von SAGE vorgegeben. Man meldete sich beim GCI nur noch mündlich an, ab dann war keine mündliche Kommunikation mehr nötig und ab da liefen die Daten von SAGE ein und blendeten die Werte ein, die als weißer Balken angezeigt wurden. Dann musste man den Uhrenladen auf diese Werte bringen und diese einfach nur einhalten. Die angegeben Geschwindigkeit einhalten, die Höhe einhalten, den Kurs einhalten usw. Da war nichts mit Freiheit. In Zielnähe musste die Radarantenne händisch auf das Ziel ausgerichtet werden und dann das Ziel markiert werden, damit es verfolgt werden konnte. Dann lief wieder alles automatisch ab. Der Pilot drückte den Auslöser, aber die Falcon wurde erst gestartet, wenn die Automatik den passenden Zeitpunkt erreicht hatte. Das Radar war nicht für ein selbständig agierendes Flugzeug, wie einem Luftüberlegenheitsjäger, geeignet. Es war ja selbst eine Weiterentwicklung früherer Modelle, dessen Ursprung noch bei der E-9 der Scorpion lag. Im Automatikmodus, also Fernlenkung von SAGE, lief das alles automatisch ab. Der Pilot saß nur da und schaute zu, für den Fall, dass etwas nicht lief wie es sollte. Er wurde nur für den Start gebraucht. Selbst die Landung lief automatisch ab. Im Einsatzfall lief es nämlich nur per Fernsteuerung von SAGE ab. Die F-106 ist einfach nutzlos für andere Jobs außerhalb von SAGE.


Das erste richtig moderne Radar der F4 war das AWG 10 FCS der J und später das APQ 120 in der E und F. Das erste Mal look down/ shoot down.
Das war damals eine Neuheit und hatte nicht mal die F-106. Keine damalige Lenkwaffe war für Shoot-Down fähig. Das Radar war auch nur begrenzt nach unten einsetzbar und nicht vergleichbar mit heutigen Radaren.


Zudem brauchten alle Modelle aufgrund der Komplexität und der relativ geringen Automatisierung des Radars den RIO oder WSO. Deswegen ist die Phantom zweisitzig konzipiert worden.
Weil das Radar der F-4 komplexer und mehr Möglichkeiten bot und man nicht über SAGE mit der Nase auf das Ziel gestoßen wurde. Das Radar der F-106 war ja selbst ein Nachfahre des E-9, wie oben ausgeführt, also alt. Es hatte nicht mal eine Radardarstellung, wie man es so kennt, wie die F-4. Die Anzeige zeigte nur die Signalstärke an, während das Radar der F-4B ein Lagebild darstellte, aus dem man das geeignete Ziel heraus finden musste. Deswegen brauchte es einen ausgebildeten Radar Operator (RSO). Dafür hatten spätere F-106 eine Kartendarstellung, die von SAGE gefüttert wurde, wo der Pilot auf einer Karte sehen konnte wo er war und in welche Richtung er flog. Aber das funktionierte auch nur über SAGE. Mit Abschaltung von SAGE wurde auch die F-106 abgeschafft. Ohne SAGE war die F-106 nutzlos.


Somit können wir nun das Thema mal so langsam wieder abschließen und zur F-15X zurück kehren.
 
Schorsch

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Alien
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Die F-106 ist einfach nutzlos für andere Jobs außerhalb von SAGE.
Das ganze System ist ja ehrfurchtgebietend.
Nannte sich WS-201.
WS-201 - Wikipedia
Dazu gehörten nebst F-106 auch F-104, F-102, F-101 und F-103. Später noch F-108.
Fehlte für das finale Glück des TAC noch eine F-105 zum Atombomben werfen.
Damit ging man ins nächste Jahrzehnt.
Kein einziges Jagdflugzeug dabei.

Deswegen hatte diese sie ja ersetzt.
Man hat dieses ganze Abfangjäger-Gedöns eigentlich ab Mitte der 60er Jahre einschlafen lassen. Die F-106 wurden noch genutzt, selbst die F-102 haben ja die 70er Jahre erlebt. Aber im Prinzip gab es da auch wenig zu tun. Nebenbei standen ja noch einige tausend F-86D*, F-89 und F-94 da rum.
Selbst die SAMs hat man am Ende ja kaum mehr beschafft.
SAGE hat man bis Ende der 70er eingemottet.
Der ganze Luftverteidigungsquatsch hat die USA etwa 30 Milliarden USD gekostet, einige Konzerne sehr reich gemacht, und eigentlich nie einen sinnvollen Beitrag zur Sicherheit geleistet.

Und da wären wir bei der F-15X: wozu braucht man diese noch mal? Zur Heimatverteidigung? Gegen wen eigentlich?





* das waren diese komischen Sabres ohne Kanone, aber dafür mit ungelenkten Raketen.
 

Sens

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Naja. Echte Mach 2 waren das aber nicht. So knapp vor Mach 2 war Schluss unter Standardbedingungen. Da die F-106 im normalen Betrieb auf Mach 2 begrent war, erscheinen die Einbussen durch die Tanks natürlich gering.
Verglichen mit dem echten topspeed von etwa M 2.3 sind die Einbussen vergleichbar zu anderen Flugzeugen.

Die F-15C z.B. kommt auf ziemlich ähnliche Werte, geschätzt Mach 1.9 mit zwei Tanks und 8 AAMs sind möglich, vielleicht etwas über Mach 2 mit nur 4 AIM-120, was ja schon eine bessere Bewaffung darstellt, als sie die F-106 hat. Sind freilich höchst theoretische Werte, da einerseits die Tanks auf M 1.8 limitiert sind, und andrerseits der Überschallwiderstand nicht linear verlaufen muss, d.h. die Tanks könnten bei hohen Geschwindigkeiten wesentlich mehr bremsen, als der angegebene drag index aussagt.
Mit 8 AAMs und center tank sind jedenfalls M 1.85 möglich, diese Konfiguration steht so im Handbuch. Wobei der center tank einen höheren drag index hat, als 2 Flügeltanks, und hier die schwereren AIM-7 dranhängen. Meine Schätzung von M 1.9 oben scheint daher nicht so unwahrscheinlich.

Beim EF mit den kleinen 1000 Liter tanks würde ich M 2 auch erwarten, bei der F-22 auch. Von der Rafale weiss man, dass M 1.6+ mit 3 Tanks möglich sind.
Um den Bogen zurück zur F-15X zu schlagen: mit den stärkeren -229 bzw. -129 Triebwerken sollte hier noch ein Sprung im Vergleich zur F-15C möglich sein - ohne CFTs versteht sich.
All diese Werte gibt es nur oben rechts in der Leistungskurve und der Leistungsbedarf wird mit einem hohen Treibstoffbedarf erkauft. Der typische Bereich, wo auch die Musik spielt, legt deutlich darunter und die aktuellen Lenkwaffen brauchen dagegen nur wenige Sekunden Brenndauer dafür, so das es selten Sinn macht möglichst schnell unterwegs zu sein. Die optimale Dienstgipfelhöhe wird fast immer bei Mach 1,7 erreicht und oberhalb von Mach 1,8 beginnt der Hitzestress für das Material. Bei Mach 2 beginnt der kritische Bereich für die Turbineneintrittstemperatur. Jede Überschreitung kostet Lebensdauer und einen gesteigerten Wartungsaufwand. Bei Mach 2,4 ist für fast alle Schluss, es sei denn man hat ein Einspritzsystem für die Kühlung und hochfeste Materialien.
Aufklärer die für einige Minuten sehr hoch und schnell unterwegs sein wollen, um eine kritische Zone zu durchfliegen, die sind mit Mach 1,5 bis 1,8 unterwegs. Befindet sich kein Jäger auf Höhe, dann hat er keine Chance einen Vektor für den eigenen Waffeneinsatz zu erreichen, es sei denn das Ziel ist anfliegend und da braucht man keine hohe Geschwindigkeit, es sei denn, um auf der Höhe des anfliegenden Objekts unterwegs zu sein. In der Stratosphäre steigt der Widerstand linear mit der Geschwindigkeit mit dem Faktor 4.
 
Balu der Bär

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Weil das Radar der F-4 komplexer und mehr Möglichkeiten bot und man nicht über SAGE mit der Nase auf das Ziel gestoßen wurde.
Habe auch nichts Gegenteiliges behauptet.
Das Radar der F-106 war ja selbst ein Nachfahre des E-9, wie oben ausgeführt, also alt. Es hatte nicht mal eine Radardarstellung, wie man es so kennt, wie die F-4.
Stimmt. Siehe unten. Man hatte lagebild und Waffeneinsatz auf zwei Displays.

Die Anzeige zeigte nur die Signalstärke an, während das Radar der F-4B ein Lagebild darstellte, aus dem man das geeignete Ziel heraus finden musste.
Auch richtig.

Deswegen brauchte es einen ausgebildeten Radar Operator (RSO).
Auch das stimmt.
Dafür hatten spätere F-106 eine Kartendarstellung, die von SAGE gefüttert wurde, wo der Pilot auf einer Karte sehen konnte wo er war und in welche Richtung er flog.
Das war von Anfang an drin.

Aber das funktionierte auch nur über SAGE.
Nein auch über TACAN. Die Karten wurden als Micro- Film in den Flieger geladen. Es gab Settings für 400 Meilen, 200 und 50. Man hat die Karten auch für den Flug über den Pazifik genutzt, als man die Sixes nach Korea verlegte. SAGE gab im TSD die Zieldarstellung über der Karte und nicht als blankes Radarbild, dass man interpretieren musste.. Ohne Ziel gab es dann einen homing bug, der in die Richtung der TACAN Station zeigte. ( wie sonst hätte man auch den Tanker gefunden.....) Weiterhin gab es zur Visualisierung einen Range Ring, der anzeigte, wie weit man noch mit dem verbliebenen Sprit kam. Also genauso wie in der G1000 Avionik von Garmin von heute. In der 106 veränderte sich der Durchmesser des Rings in Abhängigkeit zum Powersetting und dem fuel flow in pph.

Ohne SAGE war die F-106 nutzlos.
Dann frage ich mich, warum sie nach Korea verlegten und zwei Jahre flogen in den Nachwehen des Pueblo Zwischenfalls.

Und meine Anmerkungen waren eher auch auf den Airframe an sich gemünzt. Der Spritverbrauch war deutlich geringer und im Nahbereich im Dogfight zeigte sich die 106 der Phantom mehr als ebenbürtig, als man im Zuge der Einführung der Phantom ins TAC eine umfassende Testreihe im Luftkampf durchführte.

Zudem gab es mal nen Zwischenfall bei der 49 FIS, bei dem ein Kutscher versehentlich weit über 10g gezogen hat ( so sagt man) , die äußeren Flächen dabei abgerupft hat und trotzdem damit gelandet ist. Die 106 mit der Tail No. 59-0083 bekam andere Flächen und flog weiter bis sie als Drohne am 18.05.93 abgeschossen wurde. Der Kutscher bekam ne Strafversetzung nach Island als Comand Post Officer und flog meines Wissens nach nie wieder. Oder die Geschichte des Cornfield Bombers zeigt eindeutig wie stabil die Karre war.

Und da wären wir bei der F-15X: wozu braucht man diese noch mal? Zur Heimatverteidigung? Gegen wen eigentlich?
Kein Argument. Niemand würde auch für die Abschaffung der Feuerwehr in seiner Stadt stimmen, nur weil es ein paar Jahre nicht gebrannt hat.
 

mel

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Eine F-15X wird ganz gewiss nicht durch die USAF beschafft, weil sie bestimmte Abwurflasten mitnehmen und einsetzen kann. Im Gegenteil, die zu beschaffende F-15 wird ein 1:1 Ersatz für die F-15C der ANG werden. Niemand in Air Force Führung und Politik wird zulassen das die F-15X der F-35 mit ihren Fähigkeiten in die Quere kommt. Insofern sollte Boeing vorsichtig sein, mit welchen Fähigkeiten sie das Flugzeug bewerben.
Es gibt keine Konkurrenzsituation, wenn die F-35 die Dinger gar nicht einsetzen kann.
Ein taktisches Kampfflugzeug im Inventar zu haben, das für die nächsten Dekaden mehr oder weniger alles einsetzen kann, ist schon ein Argument.
 

mel

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Und da wären wir bei der F-15X: wozu braucht man diese noch mal? Zur Heimatverteidigung? Gegen wen eigentlich?
Naja. Irgendwas braucht man ja für die QRA.
OK, die Gefahr durch feindliche Bomber bzw. Marschflugkörper dürfte auch in Zukunft überschaubar bleiben, so dass die F-15 schon etwas overkill ist für die Rolle.
Aber die ANG Staffeln verlegen bei Bedarf auch, und da könnte man schon in Kontakt kommen mit Gegnern. Und wie gesagt, die F-15 hat einen Fähigkeitsmix, der F-22/35 ergänzt. Anders als F-16 oder auch ein hochgerüsteter T-X, der für reine QRA genügen würde.
 
Schorsch

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Der typische Bereich, wo auch die Musik spielt, legt deutlich darunter und die aktuellen Lenkwaffen brauchen dagegen nur wenige Sekunden Brenndauer dafür, so das es selten Sinn macht möglichst schnell unterwegs zu sein.
So wirklich lange ist die Brenndauer so einer Lenkwaffe aber auch nicht. Die liegt bei einer AIM120 um und bei 10 Sekunden.
Hier mal ganz spannend, da hat jemand so eine Rakete simuliert:
http://www.zaretto.com/sites/zaretto.com/files/missile-aerodynamic-data/AIM120C5-Performance-Assessment-rev2.pdf
Da sieht man schon, dass die Energie des Abschusses relativ großen Einfluss hat.
M1.5@10000m bedeutet bei 40km von 800m/s und bei 50km noch 600m/s GEschwindigkeit der Lenkwaffe.
Für M.83@10000m sinkt dies auf 600m/s und 450m/s.
Das bedeutet 25% geringere Geschwindigkeit, und das mehr als 40% weniger Energie.

Kein Argument. Niemand würde auch für die Abschaffung der Feuerwehr in seiner Stadt stimmen, nur weil es ein paar Jahre nicht gebrannt hat.
Na ja, aber man würde den Leiterwagen abschaffen, wenn man kein Hochhaus mehr hat. Der Russe oder der Chinese wird es schlicht nicht schaffen können im CONUS rumzufliegen. Und wenn doch, man könnte die dann mit einer bewaffneten B737 abfangen.
Und wie schon in den 1960ern heißt es nicht "entweder verteidigen oder Nase bohren", sondern es geht vor allem um sinnvolle Mittelallokation.

Und meine Anmerkungen waren eher auch auf den Airframe an sich gemünzt. Der Spritverbrauch war deutlich geringer und im Nahbereich im Dogfight zeigte sich die 106 der Phantom mehr als ebenbürtig, als man im Zuge der Einführung der Phantom ins TAC eine umfassende Testreihe im Luftkampf durchführte.
Die verlinkte Story liest sich ja ganz spannend.
Merkwürdig ist, dass man anderswo das genaue Gegenteil liest:
Operation Highspeed
Eigentlich wäre es mehr als erstaunlich, wenn die F-106 in irgendeiner Kategorie außer Geradeausfliegen bei 1g gegen eine F4H1 Phantom gewinnt. Die F-106A hat ein geringeres Schub/Gewichtsverhältnis (wobei man den tatsächlichen Schub nicht kennt ... allerdings sollte die Einlauf/Triebwerk Kombi der Phantom eher besser sein als die der F-106), die geringe Flächenbelastung ist insofern nur ein halber Pluspunkt, weil so eine Delta-Fläche auch nicht so viel Auftrieb produziert.
Was eine F-106 sicherlich toll kann: eine mächtig enge halbe Kurve drehen und dann weitgehend ohne Energie da stehen. Da war auch die Mirage III sehr gut drin.
Ein Delta ist einfach nicht die richtige Konfiguration für ein Jagdflugzeug der damaligen Zeit.

Am Ende kann man ja schlicht das Ergebnis sehen: die USAF hat sich gerade mal 350 F-106 angeschafft, die Produktion wurde 1960 beendet und die USAF hat tatsächlich USN-Flugzeuge gekauft.
Spätestens mit der "slatted F-4" war man auf und davon: dies ist bauart-bedingt für einen (konventionellen) Delta nicht drin.

Further Reading:
History of the F-106 Delta Dart
F-102 / F-106
https://www.f-106deltadart.com/db/acft/acft_list.php?orderby=atailno
F-106 Delta Dart Technical Manuals
 
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lowdeepandhard

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Was die Zweckdiskussion anbetrifft: auch die bisherige Planung sah vor, die "light gray"-Eagles unabhängig von der F-35 bis in die 2040er hinein zu fliegen. Allerdings sind dazu wohl nun, neben den dazu nötigen Avionikupdates, auch umfangreichere, strukturelle Modifikationen nötig, sodass eine Neubeschaffung unter Umständen gar günstiger kommen könnte.

Die gute Vernetzung von Boeing bis hoch ins Weiße Haus und der derzeitige "spending spree" im DoD dürfte auch nicht gerade ein Hindernis sein ;-)
 
Balu der Bär

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Da war auch die Mirage III sehr gut drin.
Ein Delta ist einfach nicht die richtige Konfiguration für ein Jagdflugzeug der damaligen Zeit.
Puh, da haben die Israelis nochmal Dusel gehabt.......

Komisch ist nur, dass man das bei Convair bereits erkannt hatte und deswegen die C- Version pushen wollte, die von oben leicht mit ner Gripen verwechselt werden kann.



Die F15 hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber der F35.

Sie muss nicht stealthy sein. Den das Einsatzkonzept der F35 beruht ja prinzipisch da drauf, dass man den Vogel schwer aufklären kann. Macht man das Radar an, erinnert das an einen Banküberfall mit eigenem Auto.
 

alois

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Man kann es auch anders sehen. Die F-106C war nötig, weil die F-106A nicht genug Leistung hatte. Aber egal, denn die F-106C war nur ein Papierentwurf und somit nicht relevant.
 
Schorsch

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Puh, da haben die Israelis nochmal Dusel gehabt.......
In der Tat: die MiG-21 der Araber war prinzipiell das bessere Flugzeug.

Komisch ist nur, dass man das bei Convair bereits erkannt hatte und deswegen die C- Version pushen wollte, die von oben leicht mit ner Gripen verwechselt werden kann.
Ich würde sie vor allem mit einer SAAB Viggen verwechseln. Und da kam SAAB ja konzeptionell von der Draaken, die wiederum auch ein schwanzloser Delta war.
So richtig "Spaß" bringt der Delta erst mit Full Authority Fly-By-Wire, siehe Mirage 2000. Und im Grunde ist der Eurofighter auch ein Delta-Flügler.
 

mel

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U.S. Air Force Buying 80 New F-15X Fighter Planes
Es gibt scheinbar Neuigkeiten zur F-15X. Im US Defense Budget 2020 sollen 8 Maschinen enthalten sein und insgesamt sollen 80 Maschinen in einem 5-Jahres-Zeitraum beschafft werde. Ausreichend für 3 Staffel + der nötigen Reservemaschinen!
Der Artikel erwähnt auch schwere Waffen wie Hyperschallflugkörper.
Mal schauen, was daraus wird - 80 Flugzeuge würden ja nur 3-4 der ANG Staffeln ausrüsten.
 

alois

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Der Deal ist ja auch in den USA umstritten. Sicherlich, würde man diese schweren Waffen extern mitführen, wäre der Stealth Vorteil der F-35 dahin. Aber die F-15X hat ja von vornherein eh kein Stealth, also ist es im Prinzip egal und könnte gleich eine F-35 dafür nehmen, die man eh in großer Zahl kauft. Ob das Konzept mit dem Lenkwaffenträger aufgeht, da habe ich so meine Zweifel.
 
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    ,
    convair f-106 flugzeugforum
    , advanced f15, f15 advanced, https://www.flugzeugforum.de/threads/f-15-advanced-die-state-of-the-art-eagle.86373/page-21
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