DC-3: kleine Retrospektive
Zurückblickend ist die DC-3 eine Designer-Ikone geworden. Ein winziger Teil der einstigen Riesenflotte konnten wir in den vergangenen Wochen bestaunen. Duxford, Wiesbaden, Faßberg..., Zentraleuropa hat betagten Besuch aus den USA erhalten. Eine schöne Gelegenheit ein paar Merkmale zu fokussieren. Die Unterschiede sind erheblich. Die Variantenvielfalt inzwischen stark durchmischt, verborgen liegt das Ursprüngliche.
Beginnen wir in der 'Urzeit'. DOUGLAS hat ab 1933 die DC-1 und DC-2 geschaffen. Das Militär war interessiert, experimentierte mit Transportern unter Chiffren wie C-32, -33, -34, -38. Bereits 1935 entstand die DC-3. Wie zuvor zweimotorig, jetzt neuer Rumpfquerschnitt, attraktive Ladekapazität vier Tonnen. Ein Quantensprung!
Die USA treten 1941 in den Krieg ein. Bereits seit 1940 wird auf dem zivilen Markt eingesammelt was entbehrlich erscheint. Für das US-Militär besteht Bedarf für Tausende. Der Flieger erhält die Chiffre C-47 Skytrain, hat einen robusten Frachtraum und große Ladetore. Boom Towns - in den Werken Oklahoma City (DK), Long Beach (DL) und Santa Monica (DO) wird genietet und montiert. Der Krieg bringt Arbeitsplätze in Fülle. Im Zeitraffer entstehen immer neue Varianten, Militärchiffres: C-47 bis C-53 durchgehend, C-84, C-117...
Nachkriegszeit
Bring the boys home! Die Kriegsmaschinerie wird entlassen, ein gigantischer Überschuß verteilt. Militärische Hilfsprogramme für geschundene Staaten. Hunderte C-47 auch für die Zivilwirtschaft, preisgünstig versteht sich. Neue Airlines entstehen in aller Welt, ihre Basis: fähige Mitarbeiter und die DC-3.
Unterschiede
Wir haben nicht jeden Flieger besichtigt: Erkennbar der Bug wirkt schlanker, ist geringfügig länger, unter der Verkleidung schlummert ein Wetterradar? Die N431HM 'Swissair' ist ursprünglich eine Long Beach C-47A anno 1942. Heute wird die Lady als DC-3C bezeichnet.
Die Frontscheiben der Cockpits sind austauschbar. Zwei durchgehende Sichtfenster erhellen den Blick in Flugrichtung. Im Gegensatz dazu können die unterteilten Frontscheiben den Blick trüben. Zu beiden Seiten als Schiebefenster ausgebildet entwickelt deren Rahmen über die Jahre eine unangenehme Eigenschaft: es regnet hinein.
Die linksseitige Miniluke unmittelbar hinter dem Cockpit ist Standard, dient heute vor allem am Boden stehend zur Durchlüftung der Kabine bei entsprechenden Temperaturen. Bei den DC-3Cs NC33611 'PAA' (Oklahoma City C-47B 1945) und N877MG 'Pan American' (Long Beach C-47B 1944) sind die Cockpitluken entfernt und durch nachträgliche Beplankungen ersetzt.
N47SJ 'Betsy's Biscuit Bomber' mit unterteilten Frontscheiben: