Ob die viel zu wenigen Flugstunden der Bundeswehr einen Einfluß auf diesen Unfall hatten, sei dahingestellt. Wer regelmäßig Abschlußberichte von Flugunfalluntersuchungen liest, hat sicherlich bemerkt, dass auch Piloten mit 5 stelligen Flugstunden Fehler machen. Faktor Mensch.
Aber davon mal abgesehen, finde ich die Flugstundenzahlen der Bundeswehr-LFZFührer erschreckend gering. Wenn man sich am Rande von Flugschauen oder anderen Events mal mit Piloten westlich gelegener Nato-Partner unterhält, dann bekommt man durchaus Stirnrunzeln, wenn die Luftwaffe auf ihrer Homepage schreibt, der dritte Pilot hätte insgesamt 715 Flugstunden absolviert. Das wohl inklusive der Ausbildungsflugstunden. Und in einem Alter von 32 Jahren. Und ich glaube nicht, dass er zwischendurch in Elternzeit war.
Es hat ja nicht umsomst diese Kündigungswelle von Piloten gegeben. Das hing offenbar genau mit diesem Problem zusammen. Aber es gab keine Konsequenzen.
Das ist ja in etwa so, als dürfte die Berufsfeuerwehr nicht so viel mit der Drehleiter üben, um Betriebsstunden zu sparen. Kann man machen, darf im Einsatz aber auch nicht erwarten, das alles beherrscht wird.
Die Luftwaffe selbst möchte ich wirklich mal aufgrund ihrer offenen Berichterstattung loben. Da werden sogar die Kennungen bekanntgegeben.
Mein Beitrag soll hier völlig unabhängig von dem Unfall am Montag sein,keiner kennt bisher die ganzen Fakten und somit enthalte ich mich da mit jeglicher Einschätzung.
Es ist Fakt das die Eurofighter Piloten der Luftwaffe in der Vergangenheit viel zu wenig in der Luft waren verglichen mit zb RAF oder ITAF,es gibt seit einigen Monaten eine Verbesserung,man ist aber noch lange nicht dort wo man mal hin möchte.
Wenn man betrachtet das zb die ITAF letztes Jahr schon 100000FH mit dem EF erreicht hat und das mit weit weniger Eurofightern als die GAF,wir haben Stand jetzt laut dem Bericht Inspekteur Lw 104000FH auf EF.
Als zweites Beispiel hier die Anzahl der RAF EF Flight Hours aus dem Jahr 2015,von dieser Anzahl an Flugstunden kann man momentan in der GAF nur träumen.
https://www.thinkdefence.co.uk/2015/10/typhoon-flying-and-simulator-hours/
Man muss auch anmerken das man ausreichend Flugstunden hätte/hatte,nur der Klarstand und die Ersatzteillage war die letzten Jahre einfach mangelhaft,es ist jetzt die letzten Monate ein Aufschwung in allen Bereichen erkennbar(Ersatzteile,Flugstunden,Durchlaufzeiten Inspektionen Industrie etc.).
Ach ja,eine richtige Flugstunde ist auch nicht durch Simulatoren oder sonst irgendwas zu ersetzen,und man kann auch die Flugstunde Eurofighter mit F-16,Rafale etc vergleichen....für jeden Piloten ist eine Flugstunde im richtigen Cockpit das höchste Gut das er erreichen kann,dafür arbeiten alle täglich in der Luftwaffe,ob Techniker,Stab,Nachschub etc oder Fliegende Staffel selber.