Neues aus dem Horrorkabinett (Quelle:
The Pentagon is battling the clock to fix serious, unreported F-35 problems):
• Das IT-System zur Ersatzteilversorgung
muss "nach Hause telefonieren", was für nicht-amerikanische Kunden nicht deaktiviert werden kann. [Anmerkung von mir: ist ja positiv, dass das immerhin als Problem erkannt wurde!]
• Das IT-System zur Ersatzteilversorgung erfasst nicht alle Verschleißteile. Es mussten daher schon Einsätze abgesagt werden.
• Die Regelung des Kabinendrucks ist mangelhaft, weist Druckspitzen auf und kann zu Barotrauma führen.
• F-35B und C dürfen nicht mehr schneller als M 1.2 fliegen, weil ansonsten die für die "Unsichtbarkeit" relevante Außenhaut beschädigt wird.
• Bei einem Reifenplatzer beim Landen besteht die Gefahr, dass beide Hydrauliksysteme beschädigt werden.
• Die "synthetische Sicht" funktioniert nach wie vor nicht zuverlässig.
• F-35B mit älteren Triebwerken machen an heißen Tagen nicht genügend Schub für eine vertikale Landung,
• u.v.m.…
Keine Neuigkeiten, diese Probleme sind bekannt und teilweise behoben, oder es wird daran gearbeitet.
Hier gibt es eine Antwort vom Hersteller dazu:
https://www.f35.com/news/detail/lockheed-martin-comments-on-defense-news-reporting
- ALIS erfüllt die Anforderungen bezüglich Datensicherheit. Einige Kunden haben im letzten Jahr zusätzliche Anforderungen gestellt, worauf ein Software Update ausgerollt wurde.
- An der Ersatzteilproblematik wird gearbeitet. Die durch das System verursachten Ausfälle wurden bereits um 50% reduziert.
- Der Regelung des Kabinendrucks arbeitet gemäss Anforderungen. Keine Fälle von Barotrauma im Einsatz sind bekannt.
- Für das Batterieproblem bei kaltem Wetter gibt es einen Software-Fix, der ab 2021 auch in die Produktion geht.
- B und C dürfen schneller als M 1.2 fliegen. Es gibt aber Zeitlimits. Die Flugzeuge ab Lot 8 haben verbesserte Beschichtungen erhalten, die die Erfüllung sämtlicher Anforderungen bezüglich Überschallflug erlaubt. Anzumerken ist, dass es im Einsatzbetrieb zu keinem einzigen Problem diesbezüglich gekommen ist.
- Für das AoA Problem wird am FCS gebastelt, soll noch dieses Jahr implementiert werden.
- Es ist noch nicht vorgekommen, dass bei einem Platzer beide Hydraulikleitungen beschädigt werden. Änderungen an Training haben die Anzahl Reifenplatzer reduziert und bei der F-35C wurden Leitungen verlegt, um Beschädigungen zu verhindern.
- Der verbesserte Helm der 3. Generation wird nun ausgeliefert und sollte die Probleme beheben. Derweil wird weiterhin mit der 2. Generation geflogen.
- Das Radar erfüllt die Anforderungen auch im See-Suchmodus.
- Ist schon immer so, dass man bei der F-35B am absoluten Limit ist, was Schub-Gewicht angeht. Heisse Tage und alte Triebwerke sind daher nicht ideal. Es wurde aber nicht gesagt, dass man dann zuwenig Schub für eine Landung hat, sondern dass die Landung so einem Fall etwas härter ausfallen kann. Hier wird an PW, den Hersteller vom Triebwerk, verwiesen. Das Problem an der -B ist, dass man zwar den Schub vom Triebwerk erhöhen kann, aber Änderungen am Liftfan bzw. der dazugehörigen Kupplung und den seitlichen Düsen sind nicht so einfach machbar.