Die Anwendung des Begriffes kann als problematisch angesehen werden, wenn anstelle der konkreten Bezeichnung von schwerwiegenden Folgen (Tote und/oder Verletzte, gravierende Schäden an zivilem Eigentum) die Begriffe
Kollateralschaden oder
Begleitschaden als Abschwächung eingesetzt werden.
Diese aus militärischem Fachvokabular stammenden Begriffe werden von politischen Führungen gezielt eingesetzt, um in der Öffentlichkeit die Schäden (z. B. den Tod von Zivilisten, die Zerstörung deren Hab und Gutes) wie bei einer Zensur nicht beim Namen nennen zu müssen, in der Hoffnung, dass diese nicht als solche wahrgenommen werden. Durch gezielte Wortwahl entsteht dadurch ein Euphemismus, bei dem man niemandem vorwerfen kann, Fehlinformationen verbreitet zu haben.
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„Kollateralschaden“ wurde in Deutschland zum Unwort des Jahres 1999[5][6] gewählt. Zur Begründung
[6][7] nannte die Jury zwei Faktoren: Zum einen habe die Übernahme der
Medien dieses „nur halb übersetzte[n]“
[7] Wortes (→
Anglizismus) aus der NATO-Berichterstattung über Interventionen der NATO in Ex-Jugoslawien durch die schwere Verständlichkeit eine imponierende Wirkung, die vom wahren
Inhalt des Begriffes ablenke; zum zweiten verharmlose die Verwendung dieses Wortes – gerade wenn man es wörtlich übersetze – „militärisch[e] Verbrechen“
[7] als unwichtige Nebensache.