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avi scharf (@avischarf) | Twitter
Auch im Luftraum gibt es Aktivitäten.
Die Briten ziehen ihre Spezialkräfte am Boden ab.
Auch im Luftraum gibt es Aktivitäten.
Die Briten ziehen ihre Spezialkräfte am Boden ab.
Putin wird sich an keinen EU-Beschluss halten; und da die NATO ein Verteidigungsbündnis (!) ist, und die Türkei die Invasion in Syrien vorantreibt, ist auch bei der Gegenwehr durch syrische Regierungstruppen und deren Verbündete (z.B. Iran, Russland, ggf. auch Irak) kein Verteidigungsfall gegeben. Das gilt selbst dann, wenn nun in der Folge der türkischen Invasion auf türkischem Boden auch Granaten einschlagen, Syrer und/oder Verbündete bei taktischen Bewegungen im Gefecht ihrerseits die türkische Grenze überschreiten oder - gleiches Recht für alle (?) - die Syrer dann z.B. mit russischer Unterstützung selbst einen "Sicherheitsstreifen" auf türkischem Territorium (z.B. im Bereich arabischer oder kurdischer Siedlungsgebiete) errichten wollen.Ist die Frage, ob Putin sich daran hält.
edit:...
Russlands Außenminister Sergeij Lawrow sagte jüngst, Moskau vermittle zwischen dem Regime in Damaskus und den Kurden - angeblich gab es ein Treffen auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Khmeimim bei Latakia. Allerdings erwähnte Lawrow auch eine zweite Schiene russischer Bemühungen, eine Verständigung zwischen dem Assad-Regime und der Türkei, basierend auf dem 1998 geschlossenen Abkommen von Adana.
Ein Deal zwischen Moskau, Ankara und Damaskus ist offen
Damals hatte sich Damaskus verpflichtet, der PKK keinerlei Unterstützung mehr zu gewähren; sie wies PKK-Führer Abdullah Öcalan aus, der in Syrien Zuflucht gefunden hatte. Die Türkei war damals an der Grenze aufmarschiert und drohte mit Invasion. Im Adana-Abkommen wurde ihr zugestanden, "Terroristen" bis zu 15 Kilometer auf syrisches Territorium zu verfolgen. Man kann Lawrows Aussage so lesen, dass Russland eine zeitlich und räumlich begrenzte Militäroperation der Türkei duldet, sofern anschließend das syrische Militär die Kontrolle an der Grenze übernimmt. Das wiederum ist nach kurdischen Angaben Inhalt der vorläufigen Vereinbarung mit dem Regime, die noch keine Festlegungen zum künftigen politischen Status der Kurden in Syrien beinhaltet.
Offen ist, ob es tatsächlich einen Deal oder zumindest ein stillschweigendes Verständnis gibt zwischen Moskau, Ankara und Damaskus - klar ist nur, dass sie alle drei auf den Abzug der US-Truppen gewartet haben. In Tel Tamer rückten Soldaten der syrischen Armee ein und in Manbidsch, die Grenzstadt im Nordwesten, auf die sich auch die türkische Armee zubewegt. Doch dass es zu Gefechten zwischen russischen und türkischen Soldaten kommen könnte, stellt Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow in Abrede. "Über ein solches Szenario wollen wir nicht einmal nachdenken", sagt er. Ganz recht dürfte dem Kreml dagegen sein, dass derzeit kaum jemand über die Luftangriffe auf die letzte Rebellenhochburg Idlib spricht, nicht einmal die Türkei, die dort viele Gruppen unterstützt. Sie sind so heftig wie seit Monaten nicht.
In den sozialen Medien kursieren Videos, die Tote und Verletzte zeigen. Es gibt Hinweise, dass syrische islamistische Rebellen, die an der Seite der Türkei kämpfen, Kriegsverbrechen begehen. Die Zahl der Toten lässt sich schwer sicher bestimmen; die Türkei spricht von mehr als 500 getöteten YPG-Kämpfern, die Kurdenmiliz hingegen von 56 Toten in ihren Reihen. Nach dem derzeit mehr als 130.000 Menschen verzweifelt in das Landesinnere flüchten, steht an Tag sechs der Offensive nur eins fest: In einem bisher relativ stabilen Teil der Region ist eine humanitäre Krise ausgebrochen.
n Nordsyrien ist auch zu sehen, wie schnell sich Machtverhältnisse in Krisenzeiten verschieben können. Die türkische Armee, die seit dem Einmarsch einen Erfolg nach dem anderen vermeldet, könnte möglichweise auf einen neuen Gegner an der Front stoßen. Am Sonntagabend vermeldeten die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), das von der Kurdenmiliz YPG angeführte Bündnis, eine Einigung mit Baschar al-Assad. Die syrische Armee rückt seither in den Norden vor, unter anderem nach Manbidsch und Kobane. Die Städte liegen in dem 35 Kilometer tiefen Sicherheitskorridor, den eigentlich die Türkei mit dem Einmarsch vollständig unter ihre Kontrolle bringen wollte.
Möglicherweise wird sich die Kurdenmiliz in Assads Armee eingliedern und so gemeinsam gegen die türkischen Streitkräfte kämpfen. ...
Doch egal, wie genau die Einigung am Ende aussehen wird: Assad ist der große Gewinner der türkischen Militäroffensive. Der Diktator hat mit russischer Unterstützung bereits mehr als die Hälfte des Landes wieder unter seine Kontrolle gebracht. Mit dem Einzug in den Norden Syriens würde sich seine Herrschaft nochmals enorm ausweiten.
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eine direkte Bedrohung war die YPG für Erdoğan im Gegensatz zur PKK nicht. Das harte Vorgehen gegen die Kurdenmiliz dürfte also vor allem ein Vorwand sein, um eigene territoriale Ansprüche in Syrien zu sichern.
Die Lage am Boden wird nun zunehmend verwirrender. Das liegt auch daran, dass es für unabhängige Berichterstatter vor Ort immer schwieriger wird. Journalisten, die bis Montag noch aus der Gegend um Kobane berichteten, verlassen die Gegend nun. Denn hatten sie unter der Kontrolle der YPG noch freies Geleit, ist unklar, wie Assads Schergen auf Reporter vor Ort reagieren werden. Und Erdoğan? Der gab gerade noch bekannt, türkische Streitkräfte in Richtung Manbidsch zu entsenden. ...
Was ist eigentlich mit den NATO-AWACS (nebst den gemischen Besatzungen) in der Türkei?Sind eigentlich noch Bundeswehrsoldaten in der Tuerkei stationiert?
Der luxemburgische Außenminister dazu, leider nur indirekte Zitate aus den Medien: »Sollte das Nato-Mitglied Türkei von Syrien angegriffen werden, könne sich das Militärbündnis mit dem Bündnisfall konfrontiert sehen, sagte Asselborn am Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. (...) Werde nun die Türkei "von Syrien oder Alliierten von Syrien angegriffen", könne dies den Beistandsfall nach Artikel 5 des Nato-Vertrages bedeuten.« (u.a. hier).(...) da die NATO ein Verteidigungsbündnis (!) ist, und die Türkei die Invasion in Syrien vorantreibt, ist auch bei der Gegenwehr durch syrische Regierungstruppen und deren Verbündete (z.B. Iran, Russland, ggf. auch Irak) kein Verteidigungsfall gegeben.
da wird nix angegriffen, sondern von Syrern und Verbündeten allenfalls großräumig verteidigt … und DT (der den ganzen Kladderadatsch erst ermöglicht hat) würde der erste sein, der diese Argumentation aufnimmtDer luxemburgische Außenminister (...) Werde nun die Türkei "von Syrien oder Alliierten von Syrien angegriffen", könne dies den Beistandsfall nach Artikel 5 des Nato-Vertrages bedeuten.« (u.a. hier).
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Du meinst also, Realpolitik zeichnet sich durch Charakterlosigkeit, Regellosigkeit und Unmenschlichkeit (Inhumanität) aus?Das nennt man Realpolitik. Das Völkerrecht ist nur eine formale Absichtserklärung, die solange von Bedeutung ist, wie sich jemand findet, der die Rolle der Exekutive übernimmt. ....
da muss ich Dir zustimmen - Verantwortungslosigkeit auch im Hinblick auf die Folgen (Flüchtlinge und Vertreibungen) blind .... Wir Europäer wollen diese Rolle nicht übernehmen und müssen deshalb die Folgen ertragen.
Die Zeit macht sich auch einen schlanken Fuß, indem die Rolle Europas nicht in den Vordergrund gestellt wird, wo sie eigentlich hingehört.
Die Grenzen jener Region sind eine Folge des ersten Weltkrieges und dienten den Interessen Europas. Als wir Deutschen von den Amerikanern aufgefordert wurden, uns am Schutz der Kurden zu beteiligen, da haben wir dankend abgelehnt. Nur die Briten und kleinere, europäische Staaten zeigten eine gewisse Bereitschaft. Die etwa 1000 Amerikaner durch europäische Soldaten zu ersetzen waren keine unlösbare Aufgabe. Da das unseren Politikern klar ist, da wurden juristische Bedenken bemüht, die es uns im Gegensatz zu den Amerikanern natürlich unmöglich machen, dort zu agieren.
um Macht und EinflussMan könnte ja zwischendurch auch mal wieder die Frage stellen: Worum geht es in diesem Krieg überhaupt ?
die Stichworte kapier ich nicht, kann man das auch in ganzen Sätzen schreiben?
Zunächst sollte doch erst einmal dargestellt werden, wie denn der Deal zwischen Kurden und Syrien lautet.Der luxemburgische Außenminister dazu, (...) Werde nun die Türkei "von Syrien oder Alliierten von Syrien angegriffen", könne dies den Beistandsfall nach Artikel 5 des Nato-Vertrages bedeuten.« (u.a. hier).
Zitat Ende.… es ist ein militärisches Abkommen geschlossen worden …
Das Abkommen besagt in groben Zügen folgendes: Die Grenzsicherheit bzw. die Souveränität des Staates Syrien ist verletzt worden. Um die Souveränität zu bewahren, müssen die Grenzen gemeinsam geschützt werden. Dafür werden syrische Soldaten an der Grenzlinie zwischen Dêrik und dem Euphrat stationiert und syrische Fahnen gehisst. Die syrischen Soldaten werden sich nicht innerhalb der Städte aufhalten, sondern an bestimmten Stellen außerhalb der Städte.
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„Der Krieg wird weiter gehen. Die Türkei greift mit aller Kraft an. An diesem Punkt werden die syrischen Soldaten nicht gegen die Türkei kämpfen, wir werden kämpfen. Die Präsenz der Regimetruppen an der Grenze wird die Souveränität des syrischen Staates repräsentieren.
Es ist noch ein weiteres Versprechen gegeben worden. Russland und das Regime haben zugesagt, den Luftraum über Nord- und Ostsyrien für türkische Flugzeuge zu schließen und sich gegen Luftangriffe zu stellen. Das wäre eine Unterstützung des Widerstands, der von der Bevölkerung und den QSD [Demokratische Kräfte Syriens] geleistet wird.“