Ich glaube nicht, dass Machoverhalten das Problem war. Machoverhalten wird dann gezeigt, wenn jemand Schwächen überspielen will. Dies bedeutet aber, dass diese Person sich eigener Schwächen bewusst ist und daher besonders darauf achtet, dass sie nicht durch Fehler sichtbar werden.
Das Problem liegt eher auf der anderen Seite der Skala und entsteht, wenn erfahrene Mitarbeiter zu lange nicht mehr mit eigenen Fehlern konfrontiert waren und daher glauben, sie hätten alles verstanden und den Weg für ein sorgenfreies Arbeiten gefunden, weil sie alles wissen, können und im Griff haben. Das findet man meist in Einheiten (militärisch wie zivil) bei denen jahrelang alles gut gegangen ist und die gemäß „eigener Einsicht in das Wie die Dinge laufen“ Abkürzungen und Neueinschätzungen etabliert haben. Passiert überall. Das Heilmittel dagegen ist bei diesen Einheiten gezielt nach Fehlern zu suchen und sie so aus der satten Selbstgefälligkeit rauszureißen. Haben wir gerade wieder bei uns in der Firma selbst gemacht und natürlich finden die Leute das nicht schön, wenn ihre heile Welt zerstört wird, aber sie müssen hin und wieder aufgerüttelt werden und erkennen, dass sie nicht unfehlbar sind und Kleinigkeiten und insbesondere Kombinationen aus Kleinigkeiten ausreichen, um eine Katastrophe geschehen zu lassen. Ich denke, der Bericht soll mit seiner Schärfe und Schonungslosigkeit auch dazu beitragen, denn den werden jetzt alle lesen und vielleicht, hoffentlich die eigene Fehlbarkeit wiederentdecken. Wenn Leute ein bisschen Schiss vor eigenen Fehlern haben, sind sie viel sorgfältiger und leisten bessere Arbeit.