04.08.2018: Tante Ju HB-HOT im Bündnerland abgestürzt

Diskutiere 04.08.2018: Tante Ju HB-HOT im Bündnerland abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Das war sehr wahrscheinlich die D-IFSA.
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lutz_manne

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Es ist inzwischen Usus geworden, die Oldie-Flugzeuge auf Börsen zum Verkauf zu stellen und trotzdem weiter zu "betreiben". Das ist so, als wenn ihr euren Golf 1 als Oldie fahrt und ein Preisschild von 200.000 Euro dranklebt. Man wartet dann halt darauf, dass irgendwann ein Käufer ankommt. Um nicht zu sagen: Jeden Tag steht ein Dummer auf.
 

bo 108

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In der Schweizer Zeitung Blick gibt es ein Bericht zum Absturz. In diesem wird wie bereits erwähnt, die Bazl sehr kritisiert, da selbst bei den Checkflügen mit Bazl Prüfern an Bord, die Mindestflughöhen meist unterschritten wurden und keine Sanktionen verhängt wurde. Es soll wohl bei den Unglückspiloten Standart gewesen sein, sich nicht an die Vorschriften gehalten zuhaben.

 
Grimmi

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Nun wird auch noch der Unfallhergang den die SUST als Berichtsentwurf (600 Seiten) veröffentlicht hat, kritisiert.

Abonnenten des Tagesanzeiger (von da sind die unten aufgeführten Zitate)
Freie Quelle (Beispiel)

Im Artikel wird der renommierte Luftfahrt-Ingenieur Peter Frei zitiert, der (Achtung: er kannte beide Piloten persönlich) selber Berechnungen und Recherchen ausgeführt hat im Nachgang des Absturzes. Insbesondere sei der Schwerpunkt des Gepäckabteils in den Originalunterlagen, wie sie die Piloten zur Flugvorbereitung und Schulung nutzen (Weight&Balance-Unterlagen), fehlerhaft gewesen (mit einem zu kleinen Hebelarm eingezeichnet). Wenn dann noch Passagiere herumlaufen, zufällig am falschen Ort stehen und eine Wind-Böe das Flugzeug erwischt, kommt es zu einem Sackflug den die Piloten nicht korrigieren konnten.
Der definitive Schlussbericht der SUST wird noch dieses Jahr erwartet und die SUST habe Kenntniss von den Anmerkungen der im Bericht zitierten Personen.

«Eine Ohrfeige für alle Hinterbliebenen»
Frei ist nicht irgendjemand, der 66-Jährige war beim Solarflugzeug-Projekt Solar Impulse des Westschweizers Bertrand Piccard für die Aerodynamik und Flugmechanik der modernen Maschinen verantwortlich und ist somit eine Kapazität, wenn es um die Berechnung und Analyse von Flugdaten geht.
... / ...

Als «berechtigt» bezeichnet Luftfahrtrechtsspezialist Philip Bärtschi die Einschätzungen und Aussagen von Frei. Der Rechtsanwalt der Hinterbliebenenfamilie des ersten Piloten hatte im Vernehmlassungsverfahren verschiedene Aussagen im Entwurf des Sust-Schlussberichts ebenfalls scharf kritisiert. Feststellungen, dass die beiden Captains «leichtsinnig Regelbrüche» begangen und ein «risikoreiches Verhalten» an den Tag gelegt hätten, seien «fremdartig» für einen Auftrag, wie ihn die Sust habe. Die Sust untersucht Abstürze nur zu Präventionszwecken, also ob ein bestimmtes Flugverhalten «unfallursächlich» war. Weshalb sich die Besatzung so oder anders verhielt, darüber darf die Sust nicht spekulieren.
... / ...

Auch der frühere Chef der Patrouille Suisse, Daniel Hösli, stört sich daran, dass das Andenken an seine beiden früheren Fluglehrer beschmutzt wurde: «Ich lege für die beiden verunglückten Piloten meine Hand ins Feuer, keiner von ihnen war waghalsig unterwegs.»
 
Bremspropeller

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Normalisation of Deviance

Damit können Anwälte leider nur wenig anfangen; einen schleichenden Prozess zwischen einer Vielzahl von Personen und Vorgängen kann man so schlecht monetär geltend machen.

Es war eine Verquickung von verschiedensten Umständen.
Ein ordentliches Sicherheitsmanagement sollte das eigentlich einfangen - aber leider gibt es das "da draußen" nur selten.
 
Kenneth

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Im Artikel wird der renommierte Luftfahrt-Ingenieur Peter Frei zitiert, der (Achtung: (1) er kannte beide Piloten persönlich) selber Berechnungen und Recherchen ausgeführt hat im Nachgang des Absturzes. Insbesondere sei der Schwerpunkt des (2) Gepäckabteils in den Originalunterlagen, wie sie die Piloten zur Flugvorbereitung und Schulung nutzen (Weight&Balance-Unterlagen), fehlerhaft gewesen (mit einem zu kleinen Hebelarm eingezeichnet).
(1) Ist er dann unvoreingenommen?
(2) War es nicht ein Rundflug? Hatten die Passagiere Gepäck dabei? Wenn der zu kleine Hebelarm stimmt, hätte es sich nicht dann bei früheren Überlandflügen mit Gepäck fliegerisch bemerkbar gemacht?
 
macfly

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(2) War es nicht ein Rundflug? Hatten die Passagiere Gepäck dabei?
Es war der Rückflug von Locarno nach Dübendorf - der Rückweg einer Zwei-Tagestour. Die Passagiere hatten also etwas Gepäck dabei. Die JuAir hat auch immer wieder solche mehrtägigen Ausflüge gemacht.
 
Grimmi

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(1) Ist er dann unvoreingenommen?
...
Seine Professionalität sollte Voreingenommenheit eigentlich ausschliessen, aber es muss/wird im Artikel natürlich erwähnt werden, dass er die Piloten auch persönlich kennt. Es ist immer problematisch Berichte über das Vorgehen von Leuten zu machen die man kennt. Auch ist es problematisch Berichte über Leute zu machen die man nicht kennt.

Text editiert für mehr Klarheit meiner Aussage
 
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Intrepid

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Wenn die JuAir den Betrieb wieder aufnehmen dürfte, würde der Pass nicht mehr so tief angeflogen werden. Mehr muss man dazu nicht schreiben.
 
Karaya_1

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"Insbesondere sei der Schwerpunkt des (2) Gepäckabteils in den Originalunterlagen, wie sie die Piloten zur Flugvorbereitung und Schulung nutzen (Weight&Balance-Unterlagen), fehlerhaft gewesen (mit einem zu kleinen Hebelarm eingezeichnet). "

Gibt es dafür Beweise ? Ich bin seit über 22 Jahren W&B Spezialist in der Luftfahrt und so ein Fall ist mir gänzlich unbekannt. Dass die Unterlagen seit 80 Jahren fehlerhaft sind stelle ich als Fachmann in Frage ! Außerdem ist der Einfluß bezogen auf das Gesamtflugzeug marginal ! Bitte Beweise vorlegen !
 
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Ich bin seit über 22 Jahren W&B Spezialist in der Luftfahrt und so ein Fall ist mir gänzlich unbekannt.
Falsche Wägeberichte habe ich schon mehrfach gehabt. An falsche Herstellerangaben kann ich mich nicht erinnern. Wer macht sich schon die Mühe, einfach mal die Stelle aufzusuchen, wo laut Berechnungen der Schwerpunkt liegen müsste?
 
lutz_manne

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Hätte ein verlagerter Schwerpunkt nicht schon so im Flug vor dem Absturz und dem kritischen Manöver auffallen müssen? Zu viel Trimmung auf Kopflastig dann, oder wie ist das zu verstehen?
 
Grimmi

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Ich kann auch nur den Text aus der zitierten Quelle sehen, im SUST Bericht sei ein fehlerhafter. Ob das mit dem eventuellen Umbau der Maschinen (jeweils nur 1 Sitz pro Fenster) passiert ist kann ich nicht beurteilen.
 
innwolf

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Hallo,
vielleicht etwas weniger "professionell" exakt fliegen sondern amateurhaft. Im Gebirge mit höhenbezogener schwacher Motorenleistung NICHT mit der Geschwindigkeit für bestes Steigen fliegen sondern genügend mehr Fahrt und Höhe gf. mit Thermik und/oder Hangwind machen. Und jederzeit einen offnen Fluchtweg verfügbar haben. Im Falle des Martinsloch z.B. über dem Gipfel des Segnas nordöstlich mit Überhöhung anfangen und im leichten Sinkflug mit gut Fahrt am Loch vorbei. mehr als 1500 Höhenmeter abwärts frei nach Flims, nur 5km...

Grüße
 
innwolf

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Wenn die JuAir den Betrieb wieder aufnehmen dürfte, würde der Pass nicht mehr so tief angeflogen werden. Mehr muss man dazu nicht schreiben.
Richtig, mit schwacher Motorisierung, bei der Temperatur und Beladung in der Höhe ist das auch eine JU52, gehört immer deutlich Fahrterhöhung und Fluchtweg zu einer knappen Passüberquerung. Fluchweg? Z.B. im Winkel 30° mit freier Abdrehmöglichkeit und Fahrt über den Pass.

Meine Meinung, Alpenflug lernt man am Besten mit Mustern wie J3C, PA18, einfachen UL oder auch Motorseglern. Langsam hat anfangs den Vorteil in den ersten 50h an Grate, Erkennbarkeit von Leitungen, Wind- und Thermikeinfluß, Größenverhältnisse usw. sich zu gewöhnen. Sicht senkrecht nach oben ist auch wichtig, was machen die Wolken über dir?

Alles sehr wichtig wenn man wie bei dem JU52-Flug im Relief ( Segelfliegerausdruck ) fliegen will um Besonderes sich anschauen zu können oder Thermik für das Steigen ausnutzen will.


Andernseits ist mir bekannt daß leider auch ganz erfahrene Piloten durch falsches Sicherheitsgefühl tödlich in den Alpen verunglückten, R66 von RedBull, Jochen von Kalkreuth und Klaus Holighaus z.B.
 
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Balu der Bär

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Hatten wir das schon??

 
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