05.05.2019 SVO - SSJ von Aeroflot verunglückt bei Landung und geht in Flammen auf

Diskutiere 05.05.2019 SVO - SSJ von Aeroflot verunglückt bei Landung und geht in Flammen auf im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Wie weit geht da die Redundanz? Auch separate Sensoren? Wenn bei einem Blitzeinschlag die Bordelektrik durchbrennt und die Sensoren nicht mehr...
lutz_manne

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Alien
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Früher gab es für solche Fälle noch irgendwo kleine klassische "Uhren". Inzwischen verbaut man ein kleines, modernes Multifunktions-Instrument, das eine eigene Batterie hat und völlig unabhängig vom Rest des Cockpits funktioniert. Das Instrument sieht ganz ähnlich wie die große Anzeige aus - und hat alles nötige integriert (Fahrtmesser, Vario, Kompass, Kurskreisel, künstlicher Horizont).
Wie weit geht da die Redundanz? Auch separate Sensoren? Wenn bei einem Blitzeinschlag die Bordelektrik durchbrennt und die Sensoren nicht mehr gehen, nützt diese ansich "dumme" Anzeige auch nichts, oder?
Analogtechnik wäre doch sicher die sinnvollste Redundanz, mit sowas hätte ich gerechnet. Aber diese Technik ist vermutlich bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung über den Jordan gegangen?!
 

Flint

Testpilot
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Evtl gab es ja gute Gründe, die wir im Moment noch nicht kennen, für die höhere Landegeschwindikeit:
- die hohe Masse durch Fuel Load
und zusätzlich
- FCS Probleme bei einem FBW System nach LEMP --> keine Flap/Slat verfügbar?

In diesem Video vom Liebherr kann man schön den Antrieb für die Flaps sehen.
Sieht für mich rein elektrisch aus.
Ab 0:22sec -->
 

boomer

Sportflieger
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Kann ein Superjet eigentlich das Kerosin verklappen? Es wird überall von vollen Tanks geschrieben ... aber an sich lässt man doch vor einer Notlandung den Tank soweit möglich ab, oder?
Fuel dumping mit einem komplett spannungsfreien Cockpit? Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich denke dass hier der ein oder andere etwas zu sagen kann. Und selbst wenn es funktioniert steht die Frage im Raum ob der Besatzung die dazu nötige Zeit zur Verfügung stand.
 
Chopper80

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Fuel dumping mit einem komplett spannungsfreien Cockpit? Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich denke dass hier der ein oder andere etwas zu sagen kann. Und selbst wenn es funktioniert steht die Frage im Raum ob der Besatzung die dazu nötige Zeit zur Verfügung stand.
Fueldumping gibt es in der Regel nur bei Langstreckenmaschinen. Dort ist das Max. Startgewicht meist höher als das Max. Landegewicht.

C80
 
WaS

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Evtl gab es ja gute Gründe, die wir im Moment noch nicht kennen, für die höhere Landegeschwindikeit:
Kommentar des Piloten:
[…]
Google übersetzt: (soweit die Übersetzung in etwa stimmt)
Pilot Denis Evdokimov, der den "Superjet" niederbrannte, erzählt, was mit dem Flugzeug passiert ist. Der Blitz traf es wirklich, woraufhin die Funkverbindung an Bord abgeschaltet wurde und die Geräte ausfielen.
Denis versichert, dass die Geschwindigkeit des Flugzeugs zum Zeitpunkt der Landung normal war.
Daraus würde ich jetzt mal schließen, dass er zumindest nicht mit Absicht zu schnell geflogen ist, z.B. weil ihm bewusst gewesen wäre, dass er keine Klappen hat.
 
EDCG

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Kann ein Superjet eigentlich das Kerosin verklappen?
Vermutlich nicht.
Einen Treibstoffschnellablass haben eigentlich nur große Langstreckenflugzeuge, bei denen die
Differenz zwischen maximalem Start- und Landegewicht gern mal 100t betragen kann.
 

jackrabbit

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Hallo,

Wobei man etwas aufpassen muss, die VIdeos waren von der Qualität her tw. nicht so gut, dass man sicher erkennen konnte, ob das wirklich Gepäck war. In
Die Videos mit den über die Notrutschen flüchtenden Leuten sind von sehr schlechter Bildqualität. Man erkennt darauf praktisch gar nichts. :(
hier ist es doch aber eindeutig: (unteres Video/ von mikkentosh)
Aeroflot: 13 Tote bei Bruchlandung eines Superjets in Moskau | aeroTELEGRAPH

Grüsse
 
pan am

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Laut diesem Spiegel Online Bericht (Aeroflot-Unglück in Moskau: Notlandung eines Vorzeigemodells) gab es zuvor schon einen abgebrochenen Landeversuch. Man sollte also annehmen, das der Flughafen und somit auch die Feuerwehr Zeit genug hatte um sich in Stellung zu bringen, beim zweiten Landeversuch also hätte bestens präpariert sein müssen, um umgehend alle verfügbaren Fahrzeuge/Kräfte zum Einsatz zu bringen. Was man dann allerdings zu sehen bekam war, das sich zuerst nur ein einziges Löschfahrzeug, etwas später dann noch ein zweites, an den Ort des Geschehens wagte, und eher zaghaft mit dem löschen anfing. Es gibt für solche Szenarien entsprechendes Gerät wie leistungsfähige Turbolöscher, siehe Feuerwehr FRA. Scheremetjewo ist ein Großflughafen, wohl der wichtigste in Russland. Da würde ich erwarten, das alles was Beine hat, so schnell wie es möglich ist vor Ort ist, und aus allen verfügbaren Rohren feuert was das Zeug hält. Da müssten also rucki zucki 4 oder 5 Autos am Flieger stehen und löschen. Aber nix davon. Was die da getrieben haben, ist ein absolutes Unding.
 
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lutz_manne

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Da müssten also rucki zucki 4 oder 5 Autos am Flieger stehen und löschen. Aber nix davon. Was die da getrieben haben, ist ein absolutes Unding.
Sehe ich auch so. Ein gebündelter Angriff hätte wohl bei dem Flammenmeer erfolgen müssen. Aber hier hat im entscheidenen Moment nur ein Fahrzeug sein Löschmittel verschossen und dann kam das nächste... kleckerweise und scheibar unkoordiniert. :-( Für einen Großflughafen unfassbar. Bei einem kleinen Airport könnte man es verstehen.
 

nobidick

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Von einem ersten Versuch wird in vielen Artikeln geschrieben. Aber ein solcher Landeanflug ist bei Flightradar 24 (direkten Link darf ich nicht posten, Flug "SU1492" vom 05.05.) allenfalls als Extrarunde erkennbar. Aber es ist kein Durchstartmanöver über der Landebahn gewesen. (Aber davon abgesehen ... Bordelektronik komplett ausgefallen, aber Flightradar sieht die Maschine noch?!)

Wie dem auch sei, die Feuerwehr hat es auch in meinen Augen vollkommen verpeilt. Es ist zwar fraglich, ob früheres Löschen weitere Menschenleben hätte retten können, aber grundsätzlich sollte in diesem Fall schneller mehr Technik bereit stehen.
 
pan am

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...Wie dem auch sei, die Feuerwehr hat es auch in meinen Augen vollkommen verpeilt. Es ist zwar fraglich, ob früheres Löschen weitere Menschenleben hätte retten können, aber grundsätzlich sollte in diesem Fall schneller mehr Technik bereit stehen.
Das meine ich auch. Es ist fraglich, ob bei einem solch enormen Burst überhaupt noch etwas zu retten gewesen wäre. Feuer schafft leider binnen Sekunden unumkehrbare Fakten, das ist nunmal so. Aber dennoch hätte die Feuerwehr zur Stelle sein und anders vorgehen müssen. Da gibt es gar kein Vertun.
 
MiGhty29

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gut...jetzt interpretiere ich das mal für mich so...
der erste "AnflugsVersuch"... misslungen !
Und in diesem traurigen Falle ist ja leider auch der
2."Versuch" ...
Nichts für Ungut...

Uwe
 

Tyno

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Ich hoffe es werden auch Strafverfahren gegen die Leute eingeleitet, die mit Handgepäck raus sind.
Offenbar hatten aber etliche Passagiere leider genug Zeit, ihr Handgepäck zusammen zu suchen. Sprich, sie konnten nicht schnell fliehen wegen zu weniger Ausgänge.
Dass sie da in mehr oder weniger großer Panik nicht sonderlich logisch und vernünftig denken, sollte man verzeihen. Es sind ja keine Profis. Im Handgepäck sind oft die wichtigsten Habseligkeiten, das ist man gewohnt zu retten von weniger dramatischen Katastrophen her.

Was anderes: Hätte es den Tank der Maschine auch zerrissen, wenn das Fahrwerk gehalten hätte?
War das Pech mit dem Fahrwerk oder bei der brutalen Landung unvermeidlich?
 
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Das meine ich auch. Es ist fraglich, ob bei einem solch enormen Burst überhaupt noch etwas zu retten gewesen wäre. Feuer schafft leider binnen Sekunden unumkehrbare Fakten, das ist nunmal so. Aber dennoch hätte die Feuerwehr zur Stelle sein und anders vorgehen müssen. Da gibt es gar kein Vertun.
Schorsch meinte, 120 Sekunden sollte der Rumpf dem Feuer stand halten. Der hintere Teil vom Rumpf ist augenscheinlich nicht zerbrochen oder irgendwo kollidiert. Ich gehe davon aus, dass die armen Paxe im hinteren Teil verbrannt oder erstickt sein werden. Bei vollem Bewusstsein bis zum Verlust diesem. :-( Der "Trödelei" im vorderen Teil, natürlich auch dem Schock geschuldet und auch der Ahnungslosigkeit, dass es hinten echt "brenzelig" ist, sind die hinteren Paxe zum Ofper gefallen.
 

Tyno

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Wenn man verschiedene Quellen liest (die freilich gegenseitig voneinander abschreiben), will man offenbar wirklich die Schuld auf die Passagiere schieben. Dabei habe die Feuerwehr 45 Minuten gebraucht, bis alles unter Kontrolle war, schreibt msn.com (nicht die seriöseste Zeitung). Und ob die Landung nicht doch sauberer gehen hätte können, bezweifele ich auch.
 
Chopper80

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Der hintere Teil vom Rumpf ist augenscheinlich nicht zerbrochen oder irgendwo kollidiert. Ich gehe davon aus, dass die armen Paxe im hinteren Teil verbrannt oder erstickt sein werden.
Schon relativ schnell nach dem Öffnen der Türen kommt dunkler Rauch heraus, auch aus dem offenen Cockpitfenster. Diese Gase sind so toxisch, dass schon ein bis zwei tiefe Atemzüge zur Bewusstlosigkeit führen können. Das wird den meisten Opfern im hinteren Teil des Flugzeuges zum Verhängnis geworden zu sein.

C80
 

Tyno

Flieger-Ass
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Wo sind eigentlich genau die Tanks bei dem Flieger? Dass das alles innen gar so schnell gebrannt hat (wie gesagt starker Rauch sogar aus den vorderen Türen), ist schon irritierend.
Das Cockpit wirkt übrigens nicht sehr am neuesten Stand. Sind das wirklich ausgereifte Flugzeuge, die man auch im Westen einsetzen könnte?
 
mcnoch

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