Also stiege die Belastung durch Abnahme des Atmosphärendrucks um bummlig 5%.
Vielleicht hat ja auch eine Bremse geschliffen, weswegen der Reifen heiß wurde.
Der geplatzte Reifen war der hintere am Body-Gear, die werden nicht gebremst.
Flugzeugreifen walken im normalen Betrieb deutlich stärker als Reifen anderer "Industriezweige" (durch die hohen Gewichte), gleichzeitig laufen die Reifen relativ schnell. Normalerweise ist es ja entweder schnell oder hohe Last, nicht beides gleichzeitig.
Zu niedriger Reifendruck wirkt sich sehr schnell negativ auf die Lasttragekapazitäten der Reifen aus, dabei bilden sich im Betrieb dann auch komische "Artefakte" (stehende Wellen) die die Reifen zusätzlich walken lassen.
Das "Problem" mit Gummi ist nun, dass es eine recht geringe Wärmeleitfähigkeit hat und deswegen die umgesetzte Walkarbeit nicht ableiten kann und sich die Wärme quasi lokal an genau den Stellen hält, an denen der Reifen walkt. Und das ist idR eben die Flanke des Reifens.
Insofern altert eine Reifen mit zu geringem Reifendruck schnell und kann unsichtbar aber irreversibel an den Flanken geschädigt werden. Ob das nun hier der Fall war -> ?
Vielleicht war der Reifen auch schon vorgeschädigt. Aber mich würde das nicht wundern, wenn wir in der ACMS-Analyse den Reifen im Reifendruck-Trend deutlich zu niedrig sehen.
Eines der vielen Probleme ist dann auch: Wenn der Flieger in Dubai bei 50°C steht, mag der Reifendruck passen, wenn er dann bei 5° irgendwo steht und startet, dann kann man davon ausgehen, dass der Druck zu niedrig ist. Für die korrekte Reifenfunktion ist aber der Druck notwendig, im Prinzip angepasst auf jeden Startvorgang. Macht kaum einer... Die Reifen werden auf der Homebase so gefüllt, dass es dort passt.