1/72 Dornier Do 27 – Airmodel (Frank Modellbau)

Diskutiere 1/72 Dornier Do 27 – Airmodel (Frank Modellbau) im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bausätze vorgestellt; Präambel Bei eBay ist mir ein zweiter Bausatz der Dornier Do 27 im Maßstab 1:72 "zugelaufen". Auch wenn es sich dabei um einen Resin-Kit handelt...
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Präambel
Bei eBay ist mir ein zweiter Bausatz der Dornier Do 27 im Maßstab 1:72 "zugelaufen". Auch wenn es sich dabei um einen Resin-Kit handelt und dieser auch nicht mehr hergestellt bzw. vertrieben wird, so will ich ihn doch einmal einer näheren Untersuchung unterziehen.

Zum Original werde ich an dieser Stelle nichts schreiben, da sich seit der letzten Vorstellung einer Do 27 nichts Wesentliches geändert hat. ;)

Das Modell
Wenn das Huma-Modell der einzige Spritzgußbausatz der Do 27 in 1:72 ist, dann gilt Entsprechendes wohl für den Bausatz von Airmodel auf dem Feld der Resin-Kits. Hisichtlich des Preises läßt sich nicht viel sagen, da hier der Zufall eine große Rolle spielt. Ich muß aber gestehen, daß ich -- vermutlich vom Wahnsinn getrieben -- einen höheren Preis gezahlt habe als für die Spritzguß-Do von Huma ... :red:
 
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Die stabile Pappschachtel (mit Deckel) enthält drei Hauptbaugruppen (Rumpf, Tragflügel und Seitenleitwerk), einen "Pfannkuchen" mit sämtlichen Klein- und Anbauteilen, ein tiefgezogenes Klarsichteil sowie ein Din-A4-Blatt als "Beipackzettel".

Wie auf dem Deckel schon zu lesen war, liegen dem Bausatz keine Decals bei. Diese hat man weggelassen, weshalb man manchmal auch von "Abzieh-Bildern" spricht ... *aua*
 
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Die Teile bestehen aus olivgrünem Kunstharz und sind recht sauber gegossen. Die Bauteile sind auch weitgehend blasenfrei: Bislang habe ich insgesamt vier Bläschen entdeckt. Die an manchen Stellen (Ruderspalte, Cowling, etc.) vorhandenen versenkten Gravuren sind mitunter etwas zu fein: Sie neigen dazu "unterzugehen". Hier ist vor allem beim Schleifen (Achtung Lunge!) darauf zu achten, daß man zur Not die Gravuren danach wieder "auffrischt". Besonders der Rumpf weist deutlich sichtbare Grate auf, was das Schleifen zu mehr als nur einer hypothetischen Größe macht.

Sehr schön wiedergegeben ist die Tragfläche mit dem durchgehenden Vorflügel und den mehrteiligen Landeklappen/querrudern. Auch die "herausragenden" Hilfsruder an den Querrudern sind gut ausgeformt. Die Flügelhinterkante benötigt darüber hinaus nur noch gaaaanz sachtes Nachschleifen, um dünn auszulaufen. :)

Ein Blick auf die Klein- und Anbauteile zeigt, daß keine Alternativteile gibt: Nur ein Spornrad, nur zwei Fahrwerksbeine (deren typencharakteristsche Ansätze am Rumpf schon angegossen sind), ein Reifensatz und ein Instrumentenbrett legen die Baureihe doch recht genau fest: allem Anschein nach eine Do 27B-1/2/3. Die Sitze passen aber eigentlich in keine Version, genaugenommen in keine Do 27 ...

Die schon erwähnten Räder sind recht schön gegossen, erscheinen mir aber fast etwas dünn (sogar für eine B-3). Außerdem gehören sie von der Größe her zur erwähnten Baureihe A/B-1/2/3, von der Struktur mit den großen Felgenblenden aber eher zu A-4, A/B-5. Und woher der Formenbauer die Idee mit den Nieten her hat, wird für immer sein Rätsel bleiben. ;) Die Fahrwerksbeine sind leider ausgefedert dargestellt, was die Werkstatt-Dioramenbauer freuen dürfte, aber auch nur diese.

Für mich eine wichtige Frage: Wird das "Gesicht" der Maschine korrekt wiedergegeben? Dies scheint nach allem, was ich bislang gesehen habe, grundsätzlich der Fall zu sein. Allerdings unterscheiden sich hier die Formen von Huma und Airmodel, wobei mir erstere gelungener erscheint. Problematisch ist da eher die fehlende Tiefe hinter den Lufteinlässen (vor allem hinter dem des Vergasers). Hier ist wohl "Tunnelbau" angesagt ...
 
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Die Abmessungen sind, soweit ich das messen kann, stimmig, allerdings ist das Seitenleitwerk an seiner Wurzel viel zu wuchtig: Die Do ist zwar -- im Gegensatz zur Piper L-18 -- ein "richtiges" Flugzeug mit profilierten Leitwerken, aber so eine Profildicke ist dann an der Seitenflossenwurzel doch nicht vorhanden!

Wie auch beim Huma-Kit kann es durch den einteiligen Aufbau des Flügels keine Probleme mit der (nicht vorhandenen!) V-Stellung des Tragflügels geben. Wie so vieles andere auch, wird das Höhenleitwerk stumpf am massiven Rumpf befestigt. Hierbei könnte die Verwendung eines "Hilfsholmes" angezeigt sein. Und wenn man dann schon dabei ist, kann man auch gleich den Durchblick bei der Höhenruderanlenkung gewährleisten.

Die Rumpfkonstruktion ist "interessant": Im Prinzip wird der typische Aufbau der Do 27 mit den massiven "Säulen" zwischen Cockpit- nd Kabinenfenstern gut wiedergegeben. Allerdings enden diese auf dreiviertelter Höhe der Kabine einigermaßen abrupt. Anscheinend sind sie hauptsächlich dazu gedacht, die aus Klarsichtmaterial gefertigte obere Kabinenhälfte auszurichten und zu befestigen.

Ansonsten ist die Innenraumgestaltung doch sehr abhängig von der Muße des Erbauers. So gesehen dienen die oben bereits erwähnten "Sitze" nur dazu, daran zuerinnern, daß auch noch eine Inneneinrichtung gescratcht werden muß.
 
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Das Klarsichtteil liegt separat in einer eigenen Ecke des Plastikbeutels eingeschweißt bei. Das tiefgezogene Bauteil verkörpert den gesamten oberen Teil der Kabine und gewährleistet zudem die Verbindung von Rumpf und Flügel. Letzteres erscheint mir nach einem Trockenpaßversuch sehr gelungen zu sein!

Leider weist das mir vorliegende Klarsichtteil einige Schlieren auf. Die Strukturen der Rahmen und Schiebefenster sind sehr schön wiedergegeben. Im Vergleich zum Huma-Modell vielleicht etwas zu schwach, aber das hängt -- wie seinerzeit schon erwähnt -- letztlich von der farblichen Betonung ab.

Generell ist der Kunststoff aber gut durchsichtig, so daß "Zeitung lesen" kein allzu großes Problem darstellt. Durch die einteilige Ausführung ist es natürlich mit Aufwand bzw. Risiko verbunden, einzelne Türen bzw. Fenster geöffnet darzustellen.
 
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Gewöhnugsbedürftig ist die Tatsache, daß das Klarsichtteil nur den Klarsicht-Anteil der Fenster bzw. Türen wiedergibt, zumal an den entsprechenden Stellen auf dem Rumpf keine Gravuren die Türspalte zeigen.

Ein ganz entscheidender Fehler ist dem Hersteller aber unterlaufen: Die Do 27 verfügt über ein charakteristisches Heckfenster bzw. Glasdach über der hinteren Kabine. Dieses ist aber durch das transparante Tiefziehteil nicht darstellbar! Das Teil ist um Längen zu kurz (Vorsicht Wortspiel!). Auf dem untenstehenden Foto sieht man ganz deutlich die hinter der Kabine abfallende Rumpflinie. Dieser Teil gehört eigentlich noch zum Fenster! Das heißt aber auch, daß die Aussparung, welche die Kabine darstellen soll, ebenfalls zu kurz ist. Uh oh! :eek:

Die einfachste Lösung des Problems wäre die Darstellung einer zivilen Variante (z.B. Q-5), da hierbei oftmals kein hinteres Fenster vorhanden war. Aber das zieht auch andere Fahrwerksbeine, andere Räder etc. mit sich ... :mad:
 
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Eine Bauanleitung liegt dem Kit nicht bei, lediglich ein einseitig kopiertes A4-Blatt, auf dem ein recht genaues Farbschema (5-Seiten-Riß), einige Daten zur Do 27 sowie einige Hinweise zum Umgang mit Resin zu finden sind.

Die Farben sind als RAL-Nummern angegeben und mit klaren Schraffuren (Hallo, Huma!) auf den Rißzeichnungen eindeutig wiederzufinden. Dargestellt ist die Do 27B-1 "QW+714" der Heeresfliegerwaffenschule (HFlgWaS). Ein 4-Seiten-Riß dieser Maschine findet sich auch im Flugzeug-Profile-Heft Nummer 2, das sich ausschließlich mit der Do 27 befaßt. Die Frontansicht ist allerdings "vom Himmel gefallen", da sie -- erkennbar an der breiteren Fahrwerksspur -- keine Version B-1 zeigt (ist aber in diesem Falle unerheblich).

Da dem Bausatz ja keine Decals beiliegen sind die Farbangaben als Vorschlag aufzufassen. Immerhin zeigen die Risse (bis auf die Frontansicht) eine Maschine, die im Prinzip (Heck-/Dachfenster!!!) mit dem Bausatz darstellbar ist. Komisch mutet es da nur an, daß sich alle Daten auf die Version A-4 beziehen, ja die Versionen A/B-1/2/3 bei den technischen Daten explizit als "Vorgänger" bezeichnet werden. Da hat sich wohl jemand ziemlich im Versions-Wirrwarr verstrickt ...
 
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Um es kurz zu machen: Der Resin-Kit von Airmodel ist keine Alternative zum Spritzguß-Kit von Huma.

Leider kann der gute Guß der Teile nicht retten, was die Formenbauer vergeigt haben: Daß die charakteristische Kabine nicht korrekt wiedergegeben ist (Die Do 27 ist eine Art fliegender Mini-Van!), macht den Bausatz nahezu wertlos. Dies ist umso ärgerlicher, da es meines Erachtens keinen wirklichen Grund für diesen "Schnitzer" gibt: Die Kabine weiter auszusparen sollte ebensowenig ein Problem sein wie die Verlängerung des Klarsichtteils. Na ja ...

Gut gefallen hat mir die Tragfläche, fein graviert von korrekten Abmessungen und "irgendwie stimmig". Sollte man vielleicht die Tragfläche an den Huma-Rumpf ..?

Wer eine Do 27 in 1:72 sucht, wird wohl am Huma-Kit nicht vorbeikommen, auch wenn dieser wahrlich kein berauschendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Aber es geht immer noch ein wenig schlimmer, wie uns der Airmodel-Bausatz beweisen will ...

Zielgruppe: "Antiquitätensammler"

Barrie ;)


Hinsichtlich weiterführender Quellen verweise ich wieder auf die Vorstellung der Huma-Do.
 
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Barrie schrieb:
Die einfachste Lösung des Problems wäre die Darstellung einer zivilen Variante (z.B. Q-5), da hierbei oftmals kein hinteres Fenster vorhanden war. Aber das zieht auch andere Fahrwerksbeine, andere Räder etc. mit sich ... :mad:
Oh je, Barrie.
Die einfachste Lösung wäre der Weiterverkauf dieses Klumpens im ebay.... :FFTeufel:
 
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Super Vorstellung eines bescheidenen Bausatzes :TOP: - muß auch sein!
 
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ANIRAC schrieb:
Oh je, Barrie.
Die einfachste Lösung wäre der Weiterverkauf dieses Klumpens im ebay.... :FFTeufel:
Eine Do verkaufen? Niemals! ;)

flogger schrieb:
Super Vorstellung eines bescheidenen Bausatzes - muß auch sein!
Danke! Aber ich will ja keine Werbung machen, sondern informieren. Wer weiß. ob ich nach dem Lesen einer entsprechenden Vorstellung noch mitgeboten hätte ...


Wenn so eine Vorstellung nicht immer so viel Zeit beanspruchen würde ... Ich hätte da schon noch das eine oder andere auf Lager ...

Barrie ;)
 
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