Abschlußbericht:
Oh mei, oh mei !
Die RODEN-Fokker ist fertig und meine Nerven am Ende.
Habe selten einen Bausatz gesehen, wo Licht und Schatten so ausgeprägt sind wie bei diesem.
Auf der einen Seite fantastisch detaillierte, filigrane Teile die einfach begeistern. Ich denke da an die MGs, die beiden Motoren, die Cockpiteinrichtung, die Rohrramen-Struktur der Rumpfaussenseiten usw.
Auf der anderen Seite die katastrophale Pass(un)genauigkeit und die schlampige Abspritzung mit verhältnismäßig viel Gußgrat und unregelmäßigen Oberflächen.
Motor passt nicht ! Obere Aussparung im Rumpf muss erweitert und die Motorwanne vorne um ein ganzes Stück gekürzt werden, damit Motor und Kühler Platz haben.
Der Abgassammler wird etwas versetzt und passt nun besser in die Aussparung der Motorverkleidung.
Rohrstruktur und verschiedene Teile an den Innen-Seitenwänden habe ich aus heißgezogenen Gießästen ergänzt.
Die untere Tragfläche wollte absolut nicht an den Rumpf ! Da fehlt´s ja um die ganze Neuhauser Straße. Mit dem Skalpell einiges an Material weggeschnitzt und Übergänge mit Wachs verspachtelt.
Die MGs passen nicht in die Halterung und werden zugeschnitten.
Zwischen Rumpf und Höhenleitwerk klafft ein Spalt. Das Seitenleitwerk hat ebenfalls Passprobleme.
Beide Rumpfhälten müssen plangeschliffen werden um wenigsten einigermaßen zusammenzupassen.
Der Munitionsschachtdeckel vor dem Cockpit mit den Waffenhalterungen ist für den Rumpf zu breit und wird zugeschnitten.
Die wirklich sehr authentisch gestalteten, im Maßstab vorzüglich getroffenen und hervorragend gedruckten Abziehbilder sind leider zu dick und zu unflexibel. Sie tragen auf und bereiten vor allem an den Rundungen der Flügelvorderkanten erhebliche Probleme. Auch das Einweichen in purem Essig und anschließende brutale Bearbeiten mit Weichmacher zeigt keine Wirkung. An den Rundungen muss ich mit Klarlack verkleben.
Die Lozenge ist in der Farbgebung etwas zu grell-bunt.
Die N-Streben , die Ober- und Untertragdeck verbinden, müssen entsorgt werden. Statt dessen schlachte ich einen ESCI-Fokker D.VII-Bausatz aus und benutze dessen N-Streben. Die restlichen Streben aus dem RODEN-Baukasten passen wieder gut.
Gurte habe ich aus Bleifolie (Weinflasche) geschnitten.
Farben: REVELL-Weiß, HUMBROL-Rot, MODEL-MASTER-Blau, MODEL-COLOR-Grün und Grau, diverse Aquarell-Farben.
Klarlack-Überzug mit REVELL.
Fazit:
Schöne Detaillierung - teils schlampige Herstellung. Preis / Leistung deshalb leider nur Mittelmaß. Schade !!