1/72 Morane-Saulnier Type G/H und Pfalz E.I – AZmodel

Diskutiere 1/72 Morane-Saulnier Type G/H und Pfalz E.I – AZmodel im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bausätze vorgestellt; Auf diesen Bausatz bin ich ganz zufällig gestoßen als ich ihn als „Ladenhüter“ für wenig Euros erstand, ohne zu wissen, ob ich den jemals bauen...
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Auf diesen Bausatz bin ich ganz zufällig gestoßen als ich ihn als „Ladenhüter“ für wenig Euros erstand, ohne zu wissen, ob ich den jemals bauen würde.



Nachdem ich per Internet-Recherche erkannt habe, welche Vorbilder sich hinter dem Bausatz verbergen, muss ich wenigstens ein Modell davon nun bauen. Außerdem will ich mit dieser Bausatzvorstellung auf diese Bausatzserie aufmerksam machen.

Doch der Reihe nach.

Geschichte:

Die Morane-Saulnier Typen G und H waren leistungsfähige französische Eindecker-Sportflugzeuge aus dem Jahre 1913. Sie wurden aber auch noch im Ersten Weltkrieg als Aufklärungs- und Jagdflugzeuge verwendet. Der Unterschied zwischen G und H bestand in der Motorisierung und der Größe. Das Modell H war das kleinere, stärker motorisierte und schnellere Exemplar der beiden. Die G konnte auch als Zweisitzer benutzt werden. In Deutschland wurde die Morane-Saulnier G als Pfalz E.I in Lizenz gebaut, aber auch andere Länder haben Lizenzen erworben.

Richtig berühmt wurde die H im Jahre 1913 durch die erste Non-Stop Überquerung des Mittelmeers durch den Morane-Werkspiloten Roland Garros. Ein weiteres Highlight (in meinen Augen) ist die Teilnahme von Roland Garros beim ersten Schneider-Pokal-Rennen mit einem Typ G auf Schwimmern. Im Krieg rüstete Roland Garros seine Morane „L“ mit Kugelabweisern am Propeller aus, so dass er (als erster?) durch den Luftschraubenkreis schießen konnte. Roland Garros wurde 1918 abgeschossen und starb. In Frankreich ist er bis heute ein Held. Da ein Tennisplatz in Paris nach ihm benannt wurde, auf dem bis heute das French Open gespielt wird, lebt sein Name fort.

Beide Typen, Morane G und H wurden inzwischen in Frankreich nachgebaut und wieder zum Fliegen gebracht. Baptist Salis wiederholte Garros Mittelmeerüberquerung von Fréjus (Frankreich) nach Bizerta (Tunesien) hundert Jahre nach dem ersten Mal. Leider hat er dafür die größere G verwendet statt der H.

Es gibt also viele Gründe, sich ein Modell der Morane G/H zuzulegen.

Quellen:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Morane-Saulnier_H
[2] Pedro Nuno Soares: AZmodel 1/72nd Morane Saulnier Type G/H and Pfalz E.I http://www.internetmodeler.com/scalemodels/flaviation/AZmodel-1-72nd-Morane-Saulnier-Type-G-H-and-Pfalz-E_I.php
[3] Walk-Around Morane Type G http://ckclub31.ipmsfrance.org/wa/morane_g/
[4] Walk-Around Morane Type H http://www.lecharpeblanche.fr/2012/01/06/walkaround-morane-type-h/
[5] Tom Grigat: Morane Saulnier Typ H AZ Models 1:72 http://modellschmiede-haemelwerwald.jimdo.com/galerien/1-72-schmiede/morane-saulnier-typ-h/
[6] Jürgen Wagenknecht: Morane "WR" (AZ model - Nr. AZ7376) http://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=9485
[7] Jürgen Wagenknecht: Morane-Saulnier H (1914) http://www.modellversium.de/galerie/18-flugzeuge-zivil/10726-morane-saulnier-h-1914-az-model.html
 
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Bausatz:
AZmodel scheint die historische Bedeutung des Typs erkannt zu haben, denn der Bausatz wird in mehreren Varianten und Verpackungen auf den Markt gebracht: Morane G, Morane H und Pfalz E.I. (vergl. [2]) bis hin zum Schneiderpokal-Wasserflugzeug WR [6], [7]. Ich besitze im Moment nur den Bausatz des Typs G und stelle daher erst mal nur diesen hier vor. Wer den einen oder andern hat, kann diese ja ergänzen.

Der Gussast und die Bauanleitung sind in jedem Fall die gleichen. Lediglich die „Boxart“ und ein paar Zugaben variieren.



 
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In meinem Fall gibt’s als Bonus eine Platine mit Ätzteilen.
 
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Die Baustufen 17 und 18 und die Bemalungsanleitung zeigen, was damit geschehen soll.
 
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Demnach hätte das russische Ass Alexander Kazakov einen Wurfanker an Bord gehabt und der zweite berühmte Pilot Pyotr Nesterov einen ausfahrbaren Bremssporn in Form eines Brotmessers. Beides Ideen, die sich nicht wirklich durchgesetzt haben. :!: Im ersten Fall stelle man sich nur mal vor, wie der Anker nach dem ersten Bodenkontakt wild durch die Gegend schlägt.:FFTeufel:
 
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Der Spritzrahmen enthält auch gleich die W-förmigen Streben für die Wasserflugzeugvariante. Die Schwimmer (in Resin) gibt’s aber erst, wenn man sich die Variante WR kauft. [6]



 
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Hier die unterschiedlichen Umlaufmotoren für die G und die H. Die MG-artigen Teile links sind die unterschiedlichen Schleifsporne. Das Flugzeug selbst ist unbewaffnet. Die oben erwähnten russischen Piloten haben auch Luftsiege durch Rammen erzielt. Nesterov starb bei so einer Attacke.
 
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Wie schon von anderen bemängelt, sind die Flügelhinterkanten, Shortrun-typisch sehr dick. Die Räder (s.o.) liegen nur mit verkleideter Nabe bei. Die frühen Varianten hatten jedoch offene Speichenräder. Diese sollte man sich also als Ätzteile besorgen oder selber herstellen, damit das Modell echter aussieht.
 
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Fazit:

  • um aus der G eine H zu machen, muss man die Spannweite, wie im Bauplan (Stufe 14) angegeben, um ein Segment kürzen
  • Die Verspannung im Bauplan (Stufe 16) sollte man nicht allzu ernst nehmen: die G hatte drei Spanndrahtpaare pro Seite die H nur zwei. Auch die Farbbilder auf dem Kartonrücken zeigen unterschiedlich viele Spanndrähte. Am besten ist wohl noch die Illustration auf dem Kartondeckel.
  • Hilfe bieten aber auch die französischen Nachbauten der G und der H in [3] und [4]
  • Flügel- und Leitwerkskanten sollte man versuchen, dünner zu feilen
  • die Vollscheibenräder sollten durch offene Speichenräder ersetzt werden
 
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Nachtrag
Bei den Fahrwerksstreben hat sich AZmodel vertan! Auf den Rumpf gehört der längere, dünnere V-förmige Spannturm, Teil Nr. 24. Der kürzere, dickere (Teil Nr. 25) ist für unten. Außerdem gibt es eine Fahrwerksvariante mit längeren, vorderen Streben, die aus den Teilen 21 und 26 besteht, und eine kürzere, die demzufolge aus den Teilen 22 und 27 zu erstellen ist!

Im zweiten Bild habe ich die Fehler der Bauanleitung korrigiert.

Zählt man alles zusammen, dann hat AZmodel die V-förmige Gabel am Schleifsporn in Baustufe 12 vergessen! Diese lässt sich aber leicht Scratch bauen. Weiterhin muss man in Baustufe 16 noch beidseitig die beiden vorderen Spanndrähte (rote Linien) ergänzen.



 
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Noch ein gewaltiger (!) Schnitzer. AZmodel hat im Bauplan die Abdeckung zwischen Cockpit und Motorhaube vergessen!! Das Teil selbst (!!) gibt es jedoch im Bausatz.

 
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Zu meinem Baubericht der Garros-Maschine geht es >hier<

Und das Modell selber wurde so:
 
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Außer der Sache mit der Verlängerung der Motorverkleidung auf der Oberseite ist mir auch noch bezüglich der seitlichen Verkleidungen ein Licht :!: aufgegangen!

Nachdem die unterschiedlichen Motorversionen bereits in den Bau-Schritten 5 und 6 berücksichtigt werden, macht es keinen Sinn, in den Schritten 7 und 8 beides Mal die gleichen Bauteile zu verbauen, zumal es unterschiedliche seitliche Verkleidungsbleche gibt.

AZmodel hat vergessen, den am Gussast vorhandenen kleineren Verkleidungen eine Nummer zu geben! Ich vermute mal, es hätte die 19 sein sollen. Die kleineren (dreieckigen) Verkleidungen 19 stellen eine Alternative zu den größeren (rechteckigen) mit der Nr. 20 dar:
 
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Dieser Bausatz enthält Resinteile für die Schwimmer und Decals für drei Maschinen.
 
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Die Bauanleitung weist wieder mehrere Fehler auf, die ich versucht habe, in rot zu korrigieren.
 
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An den Schwimmerstreben benötigt man zusätzliche kurze Streben, die im Bausatz fehlen. Außerdem hat die Tragfläche hinten drei Spannseile und vorne nur zwei. Wie schon zuvor fehlt auch der Spanndraht vom oberen Spannturm zum Rumpf. Nach meinen Quellen hatte Garros Schneider-Pokal-Maschine den schwächeren 7-Zylinder-Motor (Baustufe 4).
 
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