10.03.19 Ethiopian AL B737-MAX8 abgestürzt

Diskutiere 10.03.19 Ethiopian AL B737-MAX8 abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Und was ist denn dann überhaubt mit der max9 ?

kgb

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Und was ist denn dann überhaubt mit der max9 ?
 
macfly

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Für Flugzeuge, die in EASA-Land registriert sind, ist die EASA zuständig. Für diese Flugzeuge kann die EASA ein Grounding aussprechen. Wenn die FAA ein Grounding ausspricht, gilt das nur für US-Airlines bzw. die Flugzeuge mit US-Registrierung. Einem FAA Grounding würden andere Luftfahrtbehörden aber mit Sicherheit sofort folgen.

Sollte es denn tatsächlich einen Zusammenhang zwischen JT610 und ET302 geben, dann würde die FAA mit Sicherheit aktiv werden.
 

Philipus II

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Wie ist die Sicherheitskultur bei Ethopian? Lion Air ist ja der Klischee-Vertreter einer Drittwelt-Billiglinie mit massiv erhöhter empirischer Unfallrate. Schwere Flugunfälle bei solchen Gesellschaften sind nur selten auf das Flugzeugmuster zurückzuführen, fast immer handelt es sich bei schweren Unfällen um eine Folge der unzureichenden Bemühung der Airline um Flugsicherheit (Verfahren, Aufsicht, Personalauswahl, Training etc.). Bei Ethopian ist es auch bereits der dritte schwere Unfall seit 2010. Auf den ersten Blick ist die Unfallrate auch bei Ethopian stark erhöht - auch wenn ein Flug in dieser Region sicher die bessere Wahl im Vergleich zu Auto und Bus ist. Das Unglück dem Flugzeugtyp anzulasten halte ich derzeit für verfrüht.
 
Chopper80

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Del Sönkos

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Kann die EASA von sich aus ein Grounding aussprechen oder nur wenn die FAA das anordnet?
Nach meinem Verständnis nur die verantwortliche Luftfahrtbehörde - die sich i.d.R. natürlich der FAA und/oder der EASA anschließen. Muss aber nicht immer so sein: Vor 2-3 Jahren hat z.B. die russische Luftfahrtbehörde die 737 temporär gegroundet. Hat den Rest der Welt nicht sonderlich interessiert - war auch zu offensichtlich auch nur ein Ablenkungsmanöver.
 
Intrepid

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Nach meinem Verständnis nur die verantwortliche Luftfahrtbehörde ...
Du meinst "competent authority / zuständige Behörde" vermute ich? Also diejenige Behörde, welche das Luftfahrtunternehmen genehmigt hat? Diese erteilt und widerruft die Verkehrszulassung. Auch in EASA-Land sind das noch die einzelnen Mitgliedsstaaten. Und so hat es einmal die ICAO geregelt. Und die Verkehrszulassung fußt auf der Musterzulassung. Dafür ist diejenige Behörde zuständig, welche den Hersteller beaufsichtigt. Das macht in EASA-Land die EASA mittlerweile zentral für alle Mitgliedsstaaten. Wie es in den USA (Hersteller) und Äthiopien (Luftfahrtunternehmen) geregelt ist, kein Ahnung.
 

phantomas2f4

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Wenn es zum Groundinf kommt wie lange dauert es dann bis die Machinen nicht mehr starten dürfen ? Also wenn die Meldung um 12:00 z.b. rausgeht ?
Das geht relativ zügig, schätze mal 30 min bis 2 Stunden, jenachdem wo man sich / die Maschine gerade aufhält und wie die Übermittlung erfolgt !
Klaus
 
innwolf

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Hallo,
ich möchte nicht spekulieren, aber Fragen zur Technik:

1. lässt dieser Typ 737 sich von der Trägheit und Eigenstabilität vollständig von Hand fliegen?

2. Wenn ja, lässt sich der Bedienweg Sidestick/Steuerhorn, Pedale, Treibwerksbedienung vollständig von autopilot und flight-management trennen,
geht das sehr einfach, im Zweifelsfall einige Circuit-breaker und der eiserne Gustav wird absolut unttätig?

3. Wenn nein, was braucht diese 737 an Beschleunigungs- und Kreiselsensoren um manuell fliegbar zu sein. Stichwort ähnlich bei einigen anderen Mustern, yaw-dumper.

Wikipedia Zitat: Bei einigen Flugzeugen leuchtet auch eine Warnleuchte, wenn der Gierdämpfer ausgeschaltet ist (z. B. Boeing 737 NG).

4. Ist es Teil des Ausbildung und von Simulator checks pur nach Horizont, pneumatischen Fahrtmesser ODER mit dem zum Horizontbild passender manueller Triebwerkseinstellung zu fliegen?

Gruß
 
mcnoch

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ich halte diese Forderung nach einem Grounding für typischen Internet-Aktionismus. Man wird erstmal prüfen müssen, ob die Fälle vergleichbar sind. So eine Entscheidung wird nicht getroffen, nur weil eine Hausfrau eine Petition bei Change.org einstellt.
 
Christian K

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Das der Flughafen Addis Adeba sehr hoch liegt, wurde ja schon angesprochen. Ebenso, dass das Flugzeug nach dem Start kaum an Höhe gewonnen hat.
Vergleicht man mal die letzten Radardaten, insbesondere die Koordinaten und die Höhe mit dem Gelände an gleicher Stelle (topographische Karte), ergibt sich daraus, dass das Flugzeug am Ende der Aufzeichnung nur 300 Fuß über Grund war - und selbst dabei in diesem Augenblick noch kurz an Höhe gewann.
Das heisst also, das Flugzeug dürfte demnach nicht wie ein Stein senkrecht vom Himmel gefallen sein, sondern fast waagerecht ins ansteigende Gelände hineingeflogen worden sein, also mit einem Hindernis kollidiert (mit 381 Knoten).
 
mcnoch

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Ich denke auch, man muss sich mal die Landungspapiere und Gewichte anschauen. Was die in Afrika manchmal in die Frachtsektionen laden erstaunt mich immer wieder.
Die Fotos vom Einschlagskrater deuten ebenfalls auf ein fast waagrechtes Aufschlagen bei hoher Geschwindigkeit hin.
 
macfly

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Vergleicht man mal die letzten Radardaten, insbesondere die Koordinaten und die Höhe mit dem Gelände an gleicher Stelle (topographische Karte), ergibt sich daraus, dass das Flugzeug am Ende der Aufzeichnung nur 300 Fuß über Grund war - und selbst dabei in diesem Augenblick noch kurz an Höhe gewann.
Das heisst also, das Flugzeug dürfte demnach nicht wie ein Stein senkrecht vom Himmel gefallen sein, sondern fast waagerecht ins ansteigende Gelände hineingeflogen worden sein, also mit einem Hindernis kollidiert (mit 381 Knoten).
Das Ende der Radardaten von FR24 hat aber nichts mit dem Ende des Fluges zu tun. FR24 hat in Afrika einfach eine schlechte Abdeckung, weil es dort nicht so viele Freiwillige gibt, die einen ADS-B Empfänger ans Internet hängen. Außerdem war die Reichweite der ADS-B Empfänger von FR24 vermutlich sehr eingeschränkt, weil die Maschine so tief geflogen ist.

Der Unfall hat sich in der Nähe von Bishoftu ereignet. Die letzten ADS-B Daten wurden dagegen östlich von Addis Ababa empfangen. Wie der Flug in den letzten Minuten verlaufen ist, kann man also mit den ADS-B Daten von FR24 nicht entscheiden.

Auf der Karte von AvHerald wird das ganz gut gezeigt:
 
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Die Frankfurter Rundschau (online) kündigt ihren Artikel auf der Hauptseite so an
Frankfurter Rundschau schrieb:
Ethiopian-Airlines-Absturz
Tödliche Technik?

Beim Boeing-Absturz in Äthiopien sterben 157 Menschen. Wieder geht es um einen Sensor, der auch einen Absturz in Indonesien verursacht haben soll.
Und im Artikel
Unterdessen wurde bekannt, dass der Verdacht [Anmerkung sihe unten] auch von den Beobachtungen der schwedischen Flugkontroll-Webseite „flightradar24“ erhärtet wird. Ihre Daten hätten gezeigt, dass die „vertikale Geschwindigkeit“ der Maschine kurz nach dem Start „instabil“ gewesen sei, gaben die privaten Flugbeobachter über Twitter bekannt: Wenig später brachen die Radaraufnahmen von dem 210 sitzigen Kurz- und Mittelstreckenflugzeug ab.
So, nun welcher Verdacht?
Boeing 737 Max-8 [...] der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air [...]
Schon damals war der Verdacht geäußert worden, der Absturz könnte mit einem fehlerhaften Sensor im Zusammenhang stehen
Also: wieder mal substanzloses Geraune.

mfg
 
innwolf

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Die Frankfurter Rundschau (online) kündigt ihren Artikel auf der Hauptseite so an

Und im Artikel
So, nun welcher Verdacht?
Also: wieder mal substanzloses Geraune.

mfg
Hallo, was gibt es denn an technisch-flugphysikalischen Möglichkeiten daß EIN falsches Sensorsignal oder Instrumentenanzeige fast zwangsläufig zum Absturz führt, und das bei Sichtflugbedingungen am Tage mit Boden- und Horizontsicht?

Air france-Südatlantik waren ja härtere Bedingungen.

Nebenfrage, Glascockpit, gibt es immernoch den einzelnen Wendezeiger mit Libelle, pneumatischen Fahrtmesser und Variometer?

EIN Ausfall? Fahrtmesser weg, dann Horizontbild, Triebwerkseinstellung, Höhenmesser und Vario als Ersatz. Höhenmesser weg, mit 200 Flugstunden hat man das im Blick, wihte-out über Tundra wäre ein Sonderfall.
 

stb155

Kunstflieger
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Nein. In den FR24 Rohdaten (siehe Twitter-Link oben) ist zu sehen, dass die Höhe von 0 auf 7200ft springt - innerhalb von weniger als 2 Sekunden. Ich gehe davon aus, dass "0" einfach bedeutet, dass noch keine gültige Höhenangabe vorliegt. Der erste gemeldete Höhenwert war 7200ft. In diesem Punkt täuscht die FR24 Grafik, weil dort die Daten geglättet angezeigt werden und aus dem harten Sprung 0->7200ft in der Grafik ein "schöner", gleichmäßiger Steigflug generiert wird.
Gibt es bei FR24 auch die GPS altitude ?
(Auf pprune hat jemand geschrieben die sieht man wenn man Premium Mitglied ist)
Mich würde interessieren ob der Plot für GPS und Calibrated Altitude übereinstimmen.

Weil irgendwie passen (FR24) Höhe und Geschwindigkeit doch nicht so recht zu den Bildern der Absturzstelle ?
 

D-HUBI

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Ich halte ein Grounding aller 737Max für durchaus gerechtfertigt. Das ein brandneues Flugzeug innerhalb von 4 Monaten zwei Abstürze mit >300 Toten unter grob ähnlichen Umständen zu verzeichnen hat, ist in der jüngeren Geschichte der Fliegerei noch nicht vorgekommen.
Zudem sprechen erste Untersuchungen im Lion Air Fall von gravierenden Problemen mit diesem Muster. Diese Fälle jetzt den Drittwelt-Airlines irgendwie in die Schuhe zu schieben, um ein vorübergehendes Grounding zu verhindern, finde ich irgendwie pervers. Auch wenn die Presse nicht immer richtig liegt, ist die Bezeichnung der 737Max als Problemflieger nicht ganz unbegründet. Ich würde es z.Z. auch vermeiden, mich in so einen Flieger zu setzen.
«Mit der Boeing 737 MAX 8 fliege ich derzeit nicht»
Ein Grounding solange bis zumindest ausgeschlossen werden kann, dass der Flieger potenziell gefährliche Eigenschaften hat, finde ich aus den gegebenen Umständen weniger schwerwiegend, als dann eine Begründung für ein Nichthandeln zu finden, wenn noch eine 737Max abstürzen sollte.
 

kgb

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Ok wie lange überlegt mann bei so einer Grounding Anweisung ?

Wieviele max 8 sin eigentlich weltweit in Einsatz ?
 
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