Hallo,
Kraftstoffmangel als Unfallursache kann vielerlei Ursachen haben, die meisten davon gehen mit Nachlässigkeiten des Piloten einher, daher die Untersuchung im Sinne von Ordnungswidrigkeiten u.s.w. Nicht immer ist es "zu wenig getankt" oder "mangelnde Flugvorbereitung", beim Kramen in meiner fliegerischen Vergangenheit finde ich da z.B. ein nicht ganz geschlossenes Drainageventil, ein nicht ganz geschlossener Tankdeckel, ein vergessener Choke, ein längerer Flug mit hängeneder Tragfläche bei randvollem Flächentank der CT, bei dem sich das kostbare Naß aus der angehobenen Fläche in den tieferliegenden Tank bewegte und dann über die Entlüftung das Weite suchte. Und es gibt garantiert noch einige weitere Möglichkeiten.
Allen gemein ist, daß der Pilot das während des Fluges merken sollte und entsprechend reagieren muß.
Und damit kämen wir zu der gefährlichen Hoffnungsfalle: "Ich schaff das noch!" Die ist die eigentliche Ursache von den meisten der Unfälle mit leerem Tank. Die Anzeigen sind bekannterweise ungenau. Die Kopfrechenfähigkeiten durch die Hoffnung "Es wird schon gutgehen" eingeschränkt...
Und dazu kommt noch das Wetter. Wir sind in der fraglichen Zeit in unmittelbarer Nähe unterwegs gewesen. Während der Bodenwind eher freundlich mild gewesen ist, hatten wir in 5000ft um die 40km/h Gegenwind aus westlichen Richtungen. Aus 140km/h angezeigter Geschwindigkeit machte das GPS 95km/h über Grund. Das kann manche Spritplanung gehörig durcheinanderbringen. Wie die WIndgeschwindigkeit am letzten Wochenende in 10.000ft gewesen ist, kann ich nur vermuten. Die Empfehlung zum Spritsparen soweit oben wie möglich zu fliegen, ist gequirlter Unsinn.
gero