Tinkerer hat schon Recht, denn so tankt auch die Tankautomatik. Zwar nicht nacheinander, sondern gleichzeitig alle Tanks, bis zum Erreichen der vorgewählten Menge, aber der Fuelcomputer sorgt dafür, daß zuerst die Wings voll sind.
Die 787-800 hat ein totales Kraftstofffassungsvermögen von 107.350 kg, in jeden Wingtank passen 17.777kg, in den Centertank der -800 71.796 kg, angenommene Dichte 0,8507 Kg/Ltr.
Der Center hat seine eigene Refueling Valve. Sonst könnte man den Center nicht betanken, wenn die Valves in den Wings geschlossen wären. Zudem sind die Boeing Fuel Systeme sicherlich nicht auf 0,85 kalibriert. Eher niedriger, dass man bei niedrigeren Dichten auch die geforderten Kilos mit dem dadurch bedingten höheren Volumen in die Tanks bekommt. Und der Sprit in Indien hat generell eine niedrigere Dichte aufgrund der höheren Temperaturen.
Dann ist der maximale Druck der Tankanlagen standardisiert auf 55 PSI oder 3,5 bar. In Pipeline- Systemen zirkuliert der Sprit in den Unterflurleitungen je nach dem wie viele Pumpen in Betrieb sind und welcher Flughafen zwischen 8 und 12 bar.
Der Dispenser aka Bowser hat keine eigene Pumpe. Er regelt lediglich den Druck runter auf 55psi.
Jedes zertifizierte Tankfahrzeug hat einen Vorfilter und einen Hauptfilter. Deren Abnutzungs- oder Verschmutzungsgrad wird mittels dem sogenannten Differenzdruck ermittelt. Steigt dieser über einen vordefinierten Wert, werden die Filter gewechselt oder wenn diese ne vordefinierte Zeit in Betrieb waren.
Des weiteren wird in regelmäßigen Abständen ein sogenannter Millipore Test gemacht, mit dessen Hilfe schwebende Teilchen und etwaige Verschmutzungen auf einer wirklich weißen Membran ermittelt werden.
Dann operieren alle namhaften Into Plane Dienstleister nach den Vorschriften der jeweiligen Luftfahrtbehörde, nach den Vorschriften und GOMs der Airlines und nach den Vorgaben der jeweiligen Mineralölgesellschaften und auch nach den Vorschriften der Joint Inspection Group., auch genannt JIG.
Und wer einmal so ein großes JIG Audit mitgemacht hat, weiß das das kein Spaß ist.
Die maßgeblichen Vorschriften sind hier die JIG 1, JIG 2, JIG HSSEMS und die JIG 1530. Kann man bei denen käuflich erwerben. Preise ab 275 englische Pfund
Wenn Sprit angeliefert wird ( egal ob Pipeline oder Zug oder LKW) wird aus dieser Batch eine Probe entnommen. Dann gibt es für diesen Tank eine Absetzzeit. Wasser und etwaige Teilchen setzen sich nach unten ab. Dann lässt man aus dem Tanksumpf solange Sprit ab, bis kein sichtbares Wasser mehr im Edelstahleimer mehr sichtbar ist.
Bevor man den Tank aufmacht, wird ein Wassercheck gemacht, mit den berühmten kleinen Kapseln von Shell oder früher auch mit den Glasröhrchen mit dem weißen Pulver.
Einmal vor dem Filter einmal nach dem Filter. Und wenn es vor dem Filter schon ist, dann macht man den Tank gar nicht auf.
Bei Tankwagen ähnlich.
Bei Betankungen werden je nach den Vorschriften 3 bis 4 Wasserchecks durchgeführt. Manche Operator verlangen auch, dass man die Tests vorzeigt. Saudi Royal Flight, Amiri, USAF und dergleichen, je nach dem wer denn mit der Karre abfliegen will.
Wenn Wasser im System ist, gibt es je nach Modell des Tankfahrzeugs elektronische Alarme. Und die Betankung wird sofort gestoppt.
Ich glaube nicht an contaminated fuel. Denn dann müssten mehrere Flieger an diesem Tag Probleme gehabt haben. Und man hätte an diesem Platz auch ein paar Tage keinen Sprit bekommen.
Und nach all dem Aufwand, all den Vorkehrungen, nach all den Tests soll es in zwei Tanks soviel Material geben, dass beide, ich wiederhole beide Triebwerke geradezu synchron ausfallen, dass beide GEN Sets und die GENS des FADECs den Geist aufgeben? So schnell, dass die RAT rauskommt?
Wenn das so war, gehe ich ab sofort Lotto spielen. Das wäre ne sichere Sache. Unmöglich ist es freilich nicht, aber das wäre in der Tat ein schrecklicher Jackpot.