125 Jahre (ehemalige) Ballonfabrik Augsburg

Diskutiere 125 Jahre (ehemalige) Ballonfabrik Augsburg im Besondere Ereignisse Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Zur Erinnerung an eine ehemals bedeutende Produktionsstätte der (Ballon-)Luftfahrt hier ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung...
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Zur Erinnerung an eine ehemals bedeutende Produktionsstätte der (Ballon-)Luftfahrt hier ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung der damaligen Ballonfabrik Augsburg, die im April 2022 125 Jahre alt geworden wäre.
Gegründet am 01. April 1897 vom luftfahrtbegeisterten Textilindustriellen A. Riedinger. Bau von Drachenballonen nach dem "Parseval"-System.
Anfang des 20. Jahrhunderts Weltmarktführer im Ballonbau.

Parseval-Luftschiff

  • Wichtiger Rüstungsbetrieb im ersten Weltkrieg mit über 800 Beschäftigten
  • 1919 Verbot des militärischen Ballonbaus. umstellung der Hauptproduktion auf Möbel und technische Ballone
  • 1931 Start von Auguste Piccard und Begleiter zum Weltrekord-Stratosphärenflug vom Betriebsgelände

Start zum Stratospärenflug (Bundesarchiv)

  • 1931/32 Nach Liquidation der AG Übernahme als Familienbetrieb durch C. Endras.
  • 1943 schwere Zerstörung der Produktionsanlagen
  • Nach Kriegsende Wiederaufbau und Aufnahme der Produktion neuer Erzeugnisse wie Schlauchboote und Wassersportartikel
  • 1951 wieder Fertigung von Frei-und Fesselballonen
  • Anfang der 1960er-Jahre lässt sich die Tochter des Firmeninhabers Gabriele Endras, geb. Hassold, ein besonders kentersicheres Einmann-Rettungsschlauchboot patentieren

Auszug aus der Patentschrift

Ab 1967 erfolgt die Namensänderung in "bfa See-und Luftausrüstung GmbH und Co. KG", die mit der Aufnahme der Lizenzfertigung von Pilotenausrüstung wie Seenotrettungsanzügen, Schwimmwesten und Rettungsschlauchbooten des britischen Herstellers Beaufort/Frankenstein einhergeht, die in größerem Umfang bei der Bundeswehr eingestzt werden.

Im Juli 2008 wurde die bfa von der Deutschen Schlauchboot (DSB) übernommen. Bereits im April dieses Jahres war die bfa an die nordirische Survitec Group verkauft worden. 2009 erfolgte die Schließung des traditionsreichen Standortes Augsburg.
 
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Eine Auswahl von Produkten der bfa im Bereich Fliegerrettungs-Schlauchboote; Unterlagen aus der eigenen Sammlung.



Geräte-Handbuch zum RV3/I-Boot, dem patentierten besonders kentersicheren Boot. Es wurde an die Bundeswehr geliefert und konnte in Verbindung mit verschiedenen Sprung-und Rettungsfallschirmen eingesetzt werden. Es durfte nicht in Schleudersitzen (der Firma Martin-Baker) verwendet werden, da M-B damals einen Vertrag mit dem britischen Konkurrenzunternehmen RFD hatte. Das Boot wurde auch von der HRF (Hanseatischen Rettungsgerätefabrik) in Lizenz gefertigt.


Das RB2-Boot war eine weitere Eigenentwicklung und konnte in verschiedenen Jet-und Prop-Flugzeugen verwendet werden. Auffallend der niedrige Schwerpunkt durch den tiefsitzenden "Insassen".



Das S(ea)S(urvival)Mk.9B2-Boot war ein Produkt der britischen Firma Beaufort und wurde von der bfa in größeren Zahlen lizenzgefertigt. Es kam ab 1973 im Martin-Baker-Schleudersitz Mk.GQ7A der deutschen F/TF-104G und ab ca. 1980 bis Anfang der 1990er-Jahre im Mk.10A-Sitz der PA200 Tornado zum Einsatz.
 
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Justin Case

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Mit diesem Schlauchboot-Typ habe ich bereits mehrfach Bekanntschaft gemacht und zwar bei den
regelmäßig wiederkehrenden Lehrgängen " Sea-Survival " beim MFG 3 " Graf Zeppelin " in Nordholz
und auf dem Tender " Wangerooge "
Die Kollegen vom " HTG 64 " mit ihren UH1D bzw die Kollegen vom MFG 5 in Kiel-Holtenau mit ihren
"Sea-King " haben uns dann aus der Elb-Mündung gefischt und an Bord abgesetzt.
Glücklicherweise blieb es bei mir bei den praktischen Übungen während diesen Lehrgängen und nicht
um einen " Ernstfall ".
 
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