14.02.2024 LH-1140 10 Minuten ohne aktiven Piloten unterwegs

Diskutiere 14.02.2024 LH-1140 10 Minuten ohne aktiven Piloten unterwegs im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Richtig. Man beachte diesen Kommentar von 2014, also noch BEVOR Andreas Lubitz den Germanwings Airbus gegen den Berg steuerte (das war 2015)...

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
Ist das wirklich so? Mit MH370 und einem Verdachtsfall bei einer Egypt Air fallen mir in den letzten 2 -3 Jahrzehnten mindestens 2-3 vermutliche erweitere Suizide durch Piloten ein, aber jenseits von 9/11 fällt mir gerade kein weiterer erweiterter Suizid durch Cockpiteindringlinge ein.
Richtig. Man beachte diesen Kommentar von 2014, also noch BEVOR Andreas Lubitz den Germanwings Airbus gegen den Berg steuerte (das war 2015):


LG
HuPa
 
Alpha

Alpha

Space Cadet
Dabei seit
16.06.2001
Beiträge
1.955
Zustimmungen
3.931
Ort
D
Die Zwei-Personen-Regel hatte schon ihren Sinn - unter anderem genau für solche Fälle. Und sie hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den 149-fachen Mord durch Andreas Lubitz verhindert.

Das ist falsch. Es wurde hier inzwischen oft genug erwähnt, dass es auch aus polizeilicher Sicht dringend geboten war, die 2 Personen Regel nicht mehr zu nutzen. Ebenso alle anderen Sicherheitsbehörden, Ämter, etc weltweit. Das ist in Fachkreisen unstrittig. Eine weit weniger selektierte Person aus der Kabine in einem Cockpit hinter dem Piloten ist ein weiterer von vielen Gründen dagegen.

Den Mord hätte keine zweite Person verhindert, im "passenden" Szenario nicht einmal nach Ankündigung.

So mancher hier verfällt in unsachliche Panik, da hat Tracer völlig recht.

@arneh : Es gibt weltweit genügend Fälle, wo versucht wurde, ins Cockpit einzudringen. Das ist weiterhin die klar größere Bedrohung.
 

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
Das ist falsch. Es wurde hier inzwischen oft genug erwähnt, dass es auch aus polizeilicher Sicht dringend geboten war, die 2 Personen Regel nicht mehr zu nutzen. Ebenso alle anderen Sicherheitsbehörden, Ämter, etc weltweit. Das ist in Fachkreisen unstrittig. Eine weit weniger selektierte Person aus der Kabine in einem Cockpit hinter dem Piloten ist ein weiterer von vielen Gründen dagegen. Den Mord hätte keine zweite Person verhindert, im "passenden" Szenario nicht einmal nach Ankündigung.
Was hier falsch ist, ist Deine Aussage. Ich habe für mein Buch über den Germanwings-Absturz intensiv zu diesem Thema in Pilotenkreisen recherchiert. Es gibt keine "unstrittige" Ansicht dazu. Diese Aussage von Dir ist - in dieser allgemeinen Form jedenfalls - nicht zutreffend.

Im Gegenteil, in Pilotenkreisen ist die Meinung über die Zwei-Personen-Regel sehr differenziert. Sehr viele befürworten - aus verschiedenen Gründen - die Zwei-Personen-Regel, wieder andere stehen ihr einfach neutral gegenüber und wieder einige lehnen sie offen ab. Nichtsdestotrotz wird sie weltweit von einigen Airlines aus eigenem Ermessen heraus angewandt. So viel zu der von Dir fälschlicherweise behaupteten "Unstrittigkeit". Nur weil eine Behörde (EASA) sie als nicht sinnvoll erachtet, heißt das nicht automatisch, dass sie (in Pilotenkreisen) "unstrittig" ist. Die entsprechenden Beispiele zitiere ich in meinem Buch auch, zum Teil sogar namentlich.

Konkret zum Fall Lubitz. Natürlich wird man es nie mit 100-prozentiger Sicherheit belegen können, aber schon der Modus operandi des Täters Lubitz lässt den Schluss zu, dass die Anwesenheit einer zweiten Person im Cockpit diesen Massenmord verhindert hätte. Lubitz hatte sowohl bei seiner Generalprobe auf dem Hinflug als auch bei der eigentlichen Ausführung auf dem Rückflug nie den, wenn man so will, "Mut", seinen Plan in die Tat umzusetzen, so lange der Kapitän (also eine zweite Person) im Cockpit war. Es ist also auch laut Psychologen plausibel anzunehmen, dass die Zwei-Personen-Regel diese Tat verhindert hätte.

Natürlich ist sie auch kein Allheilmittel, da durch sie mitunter andere Risiken entstehen können. Und ja, 100-prozentige Sicherheit wird es nie und nirgendwo im Leben geben, das ist nun einmal so.

Aber die Zwei-Personen-Regel für Cockpits moderner Verkehrsflugzeuge kann auch durchaus sinnvoll sein, und sei es nur im Fall von medizinischen Problemen bei Piloten, um rascher Erste Hilfe leisten und den anderen Piloten wieder ins Cockpit zurückholen zu können. :)

LG
HuPA
 
Zuletzt bearbeitet:

jackrabbit

Astronaut
Dabei seit
04.01.2005
Beiträge
4.448
Zustimmungen
3.842
Ort
Hannover
@HuPa
Augenscheinlich sollte man hier zwischen Meinungen aus Pilotenkreisen und aus Sicherheitskreisen unterscheiden bzw. dem Risiko eines erweiterten Selbstmordes und dem Eindringen Dritter (Personen außer den Piloten) in das Cockpit. Wahrscheinlich kann das Risiko eines erweiterten Suizids als geringer bewertet werden, ist ggf. einfacher „in den Griff zu bekommen“.
 
Alpha

Alpha

Space Cadet
Dabei seit
16.06.2001
Beiträge
1.955
Zustimmungen
3.931
Ort
D
@HuPa : Nun, Ich bin schon sehr lange Pilot und das war und ist natürlich sowohl in meiner Airline als auch anderen ein Thema. Und nein - es ist nicht strittig. Nicht mal ansatzweise. Da scheinst du ein paar Ausnahmen interviewt zu haben. Unter den hunderten Kollegen, mit denen ich seit damals drüber sprach ist es so klar, wie bei den Behörden - und das begründet.

Eine recht unbekannte Person ins Cockpit zu setzen, die zu mehr Türöffnungen führt und einen solchen Suizid eh nicht verhindern kann, ist nunmal klar eine schlechte idee.
 
Zuletzt bearbeitet:
4F721210

4F721210

Space Cadet
Dabei seit
07.10.2005
Beiträge
2.304
Zustimmungen
9.278
Ort
HIP
Eine recht unbekannte Person ins Cockpit zu setzen, die zu mehr Türöffnungen führt und einen solchen Suizid eh nicht verhindern kann, ist nunmal klar eine schlechte idee.
Würde das denn zu mehr Türöffnungen führen? Mathematisch doch nein.
Einzig die Öffnung der Tür von innen würde dann nicht mehr für den Pax unerwartet geschehen. Und da gebe ich dir beim erhöhten Sicherheitsrisiko recht.

Aber auch ich bin der Meinung, diesen speziellen Suizid hätte eine zweite Person verhindert. Da sollte man schon genau den Einzelfall betrachten.

Aber nochmal zurück zu diesem Szenario: was passiert mit Autopilot und Flieger, wenn der plötzlich krampfende Kollege ins Steuerhorn drückt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Alpha

Alpha

Space Cadet
Dabei seit
16.06.2001
Beiträge
1.955
Zustimmungen
3.931
Ort
D
Und ob das zu viel mehr Türöffnungen führt. Die Person, die das Cockpit betreten soll damit jemand anders heraus kann, muss ja erstmal hinein. Dann der Pilot heraus. Dann das ganze Spiel umgekehrt. Ist mal schlank eine Verdopplung und dazu noch eine starke Vorhersehbarkeit.

Nochmal: Die Szenarien wurden von allen Sicherheitsbehörden etc detailliert und gründlich analysiert. Die Empfehlung aller Sicherheitsbehörden war und ist eindeutig! Dem haben sich die Ämter angeschlossen und dem die Airlines. Und das eben nicht nur in Deutschland, sondern so gut wie überall auf der Welt! Es geht dabei nicht um einen speziellen Einzelfall, sondern um die Abwägung der Gefahren und das bestmögliche Mittel, die Sicherheit insgesamt so hoch zu halten, wie möglich. Aus gutem Grund sind weder alle Details zur Bedrohungslage noch zu den internen Verfahren öffentlich.

Mitunter macht es tatsächlich Sinn, denjenigen zu vertrauen, die über Fakten und Hintergründe verfügen und sich mit solchen Dingen beschäftigen, Szenarien testen usw. Offensichtlich haben hier nur wenige eine Ahnung, was Bundespolizei und deren Kollegen anderer Länder so tun, bevor die eine Empfehlung abgeben. Dass das Ganze überhaupt gar nichts mit "Passagierbespaßung" etc zu tun hat weiß wohl jeder, der hier halbwegs ernsthaft mitliest.

Zur Frage mit den Controls (Steuerhorn hat der Airbus nicht): Wenn mit genügend Kraft gegen den verriegelten Sidestick gedrückt wird, dann schaltet sich der Autopilot natürlich ab. Das ist hier so wenig passiert, wie sonst auch.

Es ist wahrscheinlich sinnvoll, sich von der Illusion 100%iger Sicherheit irgendwo im Leben zu lösen. Wir fliegen fast alle Flugzeuge mit zwei Triebwerken - damit ist eine Redundanz für den Ausfall von einem gegeben. Gab es schon doppelte Ausfälle, kann das wieder passieren? Natürlich! Macht es Sinn, deshalb alle Flugzeuge dreimotorig auszulegen? Natürlich nicht!

Hätte eine zweite Person den Fall Lubitz verschoben? Vielleicht. Den kranken Vorsatz auf alle Zeiten verhindert? Unwahrscheinlich. Kann eine zweite Person im Cockpit so etwas verhindern, wenn der "Irre" es wirklich umsetzen will? Nein. Braucht er dazu Werkzeug, Taschenmesser, Nagelfeile,...? Nein. Haben wir weit mehr Versuche auf der Welt, das Cockpit zu übernehmen? Ja. Ist es mit der 2-Personen-Regel leichter, jemanden gezielt mit schlechter Absicht in ein Cockpit zu schleusen? Ja. Usw Etc

Bottom Line in diesem Fall: Es ist exakt der Fall eingetreten, für den das Türsystem ausgelegt ist. Und es hat dann exakt so funktioniert, wie es soll. Das Flugzeug war zu keinem Zeitpunkt außer Kontrolle.

Hat sich irgend etwas an der Empfehlung oder komplexen Analyse der Verfahren geändert? Nein.

Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen und die Schlagzeile als solche erkennen. Ohne Hype stünde da "Sicherheitssysteme und Verfahren haben mal wieder funktioniert, wie sie sollen. Und in Hannover ist ein Sack Reis umgefallen."
 
Zuletzt bearbeitet:

nuggen

Testpilot
Dabei seit
07.06.2011
Beiträge
664
Zustimmungen
776
Ort
Heilbronn
Aeronews hat eben ein Video veröffentlicht:
 

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
@HuPa : Nun, Ich bin schon sehr lange Pilot und das war und ist natürlich sowohl in meiner Airline als auch anderen ein Thema. Und nein - es ist nicht strittig. Nicht mal ansatzweise.
Doch ist es. Ganz klar. Ich bin seit mehr als 20 Jahrzehnten als Fachjournalist für Luftfahrt tätig und befasse mich seit 9/11 mit dem Thema Cockpittür und seit 2015 im Speziellen. Ich habe zu diesem Thema nicht nur mit den Berufspiloten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis über die Jahre immer wieder gesprochen, sondern für Publikationen in Fachmedien und mein Buch mit einer breiten Palette "fremder" Piloten.

Das Bild ist - völlig anders als von Dir dargestellt - keineswegs so einheitlich. Es gab schon vor dem Fall Lubitz weltweit etliche Airlines, die das Zwei-Personen-Prinzip im Cockpit hatten. Es gibt sie auch heute noch.

Und ganz aktuell werden, so berichtet es beispielsweise das Branchenportal "Aero.de" wörtlich "auch im Lufthansa-Flugpersonal" die Rufe nach der Einführung der Zwei-Personen-Regel "wieder lauter".

Mal ganz abgesehen davon, dass die spanische Unfalluntersuchungskommission es ebenfalls für "ratsam" hält, dass sich beim Toilettengang eines Piloten eine zweite Person im Cockpit aufhält.

Das alles ist so ziemlich das völlige Gegenteil von dem, was Du behauptest.

Nur damit es keine Missverständnisse gibt - ich sage nicht, dass die Zwei-Personen-Regel ein Allheilmittel ist, nein. Worum es mir geht, ist klarzustellen, dass Deine Behauptung, dass es in der Branche "unstrittig" sei, dass die Zwei-Personen-Regel nichts bringe, einfach falsch ist und so nicht stimmt.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
Und ob das zu viel mehr Türöffnungen führt. Die Person, die das Cockpit betreten soll damit jemand anders heraus kann, muss ja erstmal hinein. Dann der Pilot heraus. Dann das ganze Spiel umgekehrt. Ist mal schlank eine Verdopplung und dazu noch eine starke Vorhersehbarkeit.
Das stimmt doch so überhaupt nicht. Die Tür geht deshalb nicht öfter auf. Wenn man das ordentlich koordiniert, betritt das Mitglied des Kabinenpersonals quasi zeitgleich in dem Moment das Cockpit, in dem der Pilot es verlässt - und bei der Rückkehr des Piloten ist es umgekehrt.

Nochmal, ich sage nicht, dass die Zwei-Personen-Regel ein Allheilmittel ist, mir geht es nur darum, unzutreffende Behauptungen - wie diese - richtigzustellen.

LG
 

jackrabbit

Astronaut
Dabei seit
04.01.2005
Beiträge
4.448
Zustimmungen
3.842
Ort
Hannover
Das Bild ist - völlig anders als von Dir dargestellt - ...
... Das alles ist so ziemlich das völlige Gegenteil von dem, was Du behauptest.
... Worum es mir geht, ist klarzustellen, dass Deine Behauptung ...
... einfach falsch ist und so nicht stimmt.
... Das stimmt doch so überhaupt nicht.
... mir geht es nur darum, unzutreffende Behauptungen - wie diese - richtigzustellen.
in Summe rutscht es gerade wieder etwas ab. :rolleyes1:
 

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
Aber nochmal zurück zu diesem Szenario: was passiert mit Autopilot und Flieger, wenn der plötzlich krampfende Kollege ins Steuerhorn drückt?
Ganz einfach: Der Autopilot schaltet sich ab.

Wenn ich das auswendig richtig im Kopf habe, geschah das auch schon mal unbemerkt in den 1970ern bei einer TriStar der Eastern Airlines, die in der Folge abstürzte. Da war es aber kein medizinisches Problem, sondern die Piloten hantierten wegen eines technischen Problems im Cockpit und einer drückte dabei versehentlich mit seinem Körper zu fest gegen das Steuerhorn.

Doch back to topic. So ein Krampfanfall kann ganz böse ausgehen, hier im Fall von LH 1140 endete die Sache zum Glück glimpflich. Ebenso dieser Fall hier, wo der Pilot ebenfalls einen Krampfanfall erlitten hatte und voll ins Pedal gestiegen war: ÖAMTC-Flugrettung: Medizinischer Notfall während des Anlassvorgangs - zum Glück war das noch auf dem Boden, nicht auszudenken, wenn das im Flug geschehen wäre.

Aber wie auch schon von anderen geschrieben - 100-prozentige Sicherheit gibt's nirgendwo im Leben auch nicht in der Luftfahrt. Man kann nur versuchen, das Risiko soweit wie möglich zu minimieren.

Genau solche Vorfälle sind aber auch ein gewichtiges Argument GEGEN das Ein-Personen-Cockpit in der Verkehrsfliegerei (das ja seitens einer gewissen Lobby gefordert wird), weil auch trotz intensiver medizinischer Eingangsuntersuchungen und wiederholter Medicals ein medizinischer Notfall im Flug nicht ausgeschlossen werden kann.

LG
 
Alpha

Alpha

Space Cadet
Dabei seit
16.06.2001
Beiträge
1.955
Zustimmungen
3.931
Ort
D
Sorry, HuPa, aber es ist sinnlos das weiter mit dir zu diskutieren. Ich habe es hier wiederholt, detailliert und verständlich erklärt. Offensichtlich sagt ein selbsternannter '"Fachjournalisten"-Titel so wenig aus, wie wer wo ein Blog schreibt oder ein Buch herausgibt. Ich bin nicht der einzige Berufspilot hier, der länger selbst als Pilot fliegt ist als du darüber liest und der nicht nur ein paar Piloten interviewen kann sondern seit Jahrzehnten mittendrin ist. Nichts gegen dein Hobby - aber tritt mal einen Schritt zurück und denk über deine Außenwirkung und dein "ich erzähl dem Fachmann mal was von seinem Beruf" nach. Die Forenleser werden das schon richtig einschätzen - du zukünftig auch?

Aussagen wie "die Tür geht deshalb nicht öfter auf" sind so offensichtlich falsch, dass es es schon lächerlich ist. Wenn du wüsstest, wie dich jeder Zuständige der Bundespolizei, der Airline, der Behörden in der Luft zerreißt, wenn du von deinem zeitgleichen Eintritt/Austritt durch die Cockpittür phantasierst... Du kannst mit den zuständigen Behörden nicht ein einziges mal gesprochen haben. Wir haben regelmäßig Trainings mit der Bundespolizei zusammen - und deren Rat ist eindeutig, jeder Zweifel ist nach deren Vorführungen fort. Ob es in irgend einem Blättchen anders gesehen wird oder nicht: alle relevanten Behörden und Fachleute sind sich einig und deshalb ist die Regel weiterhin, wie sie ist. Isso. Und wer ernsthaft behauptet, die 2-Personen-Regel wäre in den großen deutschen Airlines strittig, der hat offensichtlich keinen Einblick in die Realität dort. Wie auch - du arbeitest dort nicht, ich und andere des Forums schon lange.

Dein Phantasievorhaben widerspricht im Übrigen auch den Vorschriften der Airlines (die ja auf den Vorgaben der Polizei, Ämter usw beruhen). Aber dazu müsste man diese Vorschriften eben kennen.

Dass die Tristar keinen Sidestick hatte und auch sonst nicht vergleichbar ist - geschenkt. Wer wirklich in der Materie steckt, kennt andere Fälle auch der letzten Jahre - und auch die Auslegung der Flugsteuerung in Hinsicht auf solche Szenarien.
 
Zuletzt bearbeitet:

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
@Alpha

Es ist in der Tat schwierig, mit jemandem diskutieren zu wollen, der mit sprichwörtlicher "teutonischer Überheblichkeit" eine Behauptung aufstellt und alle Argumente, Umstände, etc ..., die zeigen, dass diese Behauptung in dieser Form so nicht zutrifft, von oben herab wegwischt, so wie Du es leider tust. Ich habe auf Fakten hingewiesen, die evident sind. Nicht mehr und nicht weniger und ich weiß, dass diese Fakten auch von Pilotenseite bestätigt sind (ich sichere mich bei allen Recherchen schriftlich ab).

Deine Aussage zu diesem Thema: "Alle relevanten Behörden und Fachleute sind sich einig" ist nachweislich falsch. Denn wären sie sich "alle einig", wie Du schreibst, dann würde es weder innerhalb der Pilotenschaft Diskussionen darüber geben, noch würde die spanische Unfalluntersuchungsbehörde eine erneute Evaluierung des Themas anregen. Richtig ist, dass es nach dem Fall Lubitz und der Einführung nach einiger Zeit eine Evaluierung der Zwei-Personen-Regel gab, wo sehr wohl über die Für und Wider diskutiert wurde und man nach Abwägung der Argumente von Befürwortern und Gegnern zu der Erkenntnis gelangt ist, dass mehr gegen als für die Zwei-Personen-Regel spricht. Das bedeutet im Umkehrschluss aber ebenso, dass sehr wohl Punkte FÜR die Zwei-Personen-Regel sprechen.

Tatsache ist ebenso, dass es weltweit einige Airlines gibt, die nach wie vor (und zum Teil schon vor dem Fall Lubitz) die Zwei-Personen-Regel anwenden, wie mir auch von offizieller Behördenseite bestätigt wurde.

Ich denke allerdings, dass wir beide unsere Standpunkte umfassend dargelegt haben und ein weiterer Diskurs in der Tat nicht fruchtbar wäre.

Nur noch eines: Deine Überheblichkeit kommt auch in Deinem letzten Satz zum Ausdruck: "Dass die Tristar keinen Sidestick hatte ..." Ist mir völlig klar, aber der User "4F721210" hatte wörtlich gefragt, was passiert wenn man gegen das "Steuerhorn" drückt. Diese Antwort habe ich gegeben. Und der Effekt ist letzten Endes der Gleiche, egal ob Steuerhorn (also im Wesentlichen Boeing) oder Sidestick (im Wesentlichen Airbus).

Schönen Start in die Woche wünsche ich.
 
Chickasaw

Chickasaw

Space Cadet
Dabei seit
18.05.2002
Beiträge
1.768
Zustimmungen
567
Nur noch eines: Deine Überheblichkeit...
Diese angesprochene Überheblichkeit sehe ich bei @Alpha nicht, ganz im Gegensatz bei Deinen Texten. :unsure:
Und @Alpha hat es schon richtig geschrieben; die Forenleser können das schon richtig einschätzen, wem man hier mehr glaubt. :hello:

@HuPa
Nur mal so als Denkanstoß eines Außenstehenden. Deine Interwiews und Gespräche haben mehr oder weniger zu einem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden, stellen also im Groben eine Momentaufnahme dar.
Alpha ist über Jahre/Jahrzehnte täglich mitten im Geschehen. Wer hat jetzt "mehr Ahnung"??? :whistling:
 

HuPa

Fluglehrer
Dabei seit
14.04.2023
Beiträge
118
Zustimmungen
250
@Chickasaw

Nur mal so als Denkanstoß eines Außenstehenden. Deine Interwiews und Gespräche haben mehr oder weniger zu einem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden, stellen also im Groben eine Momentaufnahme dar.
Deine Behauptung ist unzutreffend. Ich habe über viele Jahre immer wieder - und zwar seit 9/11, seit der Verriegelungsmechanismus der Cockpittür geändert wurde - mit befreundeten PIloten sowie mit offiziellen Pilotenvertretern, etc ... (unter anderem) dieses Thema erläutert, verstärkt natürlich nach dem Fall Lubitz aber auch noch einmal im Zuge der Recherchen zu meinem Buch über Germanwings-Absturz (das im Übrigen vor Veröffentlichung von einem mittlerweile pensionierten Lufthansa-Flugkapitän fachlich lektoriert wurde, dies nur am Rande).

Alles in allem beschäftige ich mich - unter anderem - seit über 20 Jahren mit dem Thema "Safety und Security-Konzepte" im Cockpit. Ich spreche Alpha seine Qualifikation ja keineswegs ab, allerdings liegt mir ein ganzes Konvolut von Schriftverkehr mit unzähligen Piloten von verschiedenen Kontinenten und verschiedenen Airlines zu diesem Thema vor. Das ist durchaus repräsentativ - und keineswegs die von Dir behauptete "Momentaufnahme".

Übrigens schreibt ganz aktuell ein Verkehrspilot an anderer Stelle zu dem Thema: "Es gab seit 9/11 mehr Tote durch Selbstmorde als durch potenzielle Entführungen! Die alte Regelung der Cockpittüre war völlig ausreichend, die Sicherheitsvorkehrungen am Boden waren bis dahin halt teilweise zu schwach. "

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Alpha

Alpha

Space Cadet
Dabei seit
16.06.2001
Beiträge
1.955
Zustimmungen
3.931
Ort
D
Das ist eben das Problem, wenn man ein paar Puzzleteile hat aber die nicht sinnvoll zusammensetzt. Man könnte ein Fachforum wie dieses dazu benutzen, sein Wissen zu erweitern und von Leuten zu lernen, die sich tatsächlich auskennen. Oder man geht in ein Medizinforum und erklärt echten Ärzten die Medizin, weil man ein paar Mediziner kennt (deren Aussagen oft fehlerhaft interpretiert) und sich schon lange dafür interessert. Die allermeisten hier machen sinnvollerweise ersteres.

Phrasen wie "beschäftige mich seit über 20 Jahren mit dem Thema Safety und Security Konzept" entlarvt aber in einem Fachforum schnell jeder hier und dann musst du mit dem Echo leben. Wenn man dann zeigt, dass man weder Ahnung von den Grundlagen der Entscheidung noch von den Regeln zum Cockpitzutritt noch vom vom Stimmungsbild unter den echten Piloten hat - dann wird man eben irgendwann enttarnt. Mir ist noch nie jemand aufgefallen, der zwar in seinem ganzen Leben nie einen Personenwechsel im Airlinercockpit mitgemacht hat, aber glaubt, sich damit auszukennen. Immerhin habe ich schon Fluggäste erlebt, die mit Blick aus dem Fenster meinten besser zu wissen wo wir sind, als der neben ihnen stehende Pilot - ich bin also etwas vorgewarnt... :-)

Ich gehe nach einem Flug auch nicht zum Techniker und erkläre ihm die Hydraulikpumpe - das weiß der nunmal besser, als ich. Obwohl ich mich damit "seit über 20 Jahren beschäftige". Know your limits...

Die gelinde gesagt merkwürdige Art, mit Kritik umzugehen, ist dir in anderen Threads von recht vielen Teilnehmern mitgeteilt worden.

Eine seriöse Recherche eines ausgebildeten Journalisten hätte wahrscheinlich schnell die Publikationen der VC, BDLI, LBA etc zu dem Thema gefunden - und warum die "Zwei-Personen-Regel" wohlbegründet abgeschafft ist und es keine Bestrebungen gibt, das zu ändern.

Seit 1931 zählt man etwa 4 Suizide, die mit dem Germanwings-Crash vergleichbar wären. Und über 1000 Entführungen von Flugzeugen durch Leute, die ins Cockpit eingedrungen sind. Die Bedrohungslage und Schwerpunkte deren Abwehr sind offensichtlich. Aber ich will mich da nicht wiederholen, ist für die allermeisten hier sicher bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:

timtaler3818

Fluglehrer
Dabei seit
16.04.2018
Beiträge
127
Zustimmungen
183
Es ist auch in der heutigen Zeit noch ein Unterschied zwischen Recht haben und Recht haben wollen. Aber heute kleben sich auch Menschen auf die Straße oder beschädigen fremdes Eigentum, weil sie glauben im Recht zu sein. Ich könnte auch an Alpha appelieren "Komm, der Klügere gibt nach" - aber das macht der Klügere nur so lange, bis er der Dumme ist.

Wie oft erleben wir (Beinahe-)Unfälle durch Krampfanfälle? Wie viele davon in der Luftfahrt? Und andererseits: Es gab auch schon Zwischenfälle, weil 2(!) Personen im Cockpit in heftigen Streit geraten sind. Das wäre bei einem Verbot einer zweiten Person niemals der Fall gewesen! (Achtung Ironie!)

Ralf
 
Skadoosh

Skadoosh

Testpilot
Dabei seit
05.09.2020
Beiträge
644
Zustimmungen
3.082
Eine seriöse Recherche eines ausgebildeten Journalisten hätte wahrscheinlich schnell die Publikationen der VC, BDLI, LBA etc zu dem Thema gefunden - und warum die "Zwei-Personen-Regel" wohlbegründet abgeschafft ist und es keine Bestrebungen gibt, das zu ändern.
Wenn man bedenkt, was "ausgebildete Journalisten" heutzutage absondern, liegt der entscheidende Punkt dieses Satzes ganz klar bei "seriöse(r) Recherche". Die könnte @HuPa sicher auch leisten, aber ich denke, er wird die Welt und uns stattdessen wieder mit einem seiner Weltbestseller beglücken. Der Titel des threads kann ja dann gleich auch als Buchtitel herhalten :evil: .

Danke an @Alpha für die Erläuterungen. Ich hätte als gelegentlicher Passagier vermutet, daß die "Zwei-Personen-Regel" tatsächlich ein gute Lösung wäre, aber Du hast mich vom Gegenteil überzeugt.
 
Thema:

14.02.2024 LH-1140 10 Minuten ohne aktiven Piloten unterwegs

14.02.2024 LH-1140 10 Minuten ohne aktiven Piloten unterwegs - Ähnliche Themen

  • WB2024RO - begonnen als Kamow Ka-27PS - beendet als Ka-252PS (Zvezda / 1:72)

    WB2024RO - begonnen als Kamow Ka-27PS - beendet als Ka-252PS (Zvezda / 1:72): Als Letzter durch's Ziel und dennoch zufrieden, das will für mich schon was heißen. Rund drei Monate Bauzeit ist in meinem Fall schon...
  • WB2024RO - Bell UH-1D/H - Rubicon - 1:56

    WB2024RO - Bell UH-1D/H - Rubicon - 1:56: Hallo zusammen, nun ist es soweit. Ich habe mal im ersten Büchsenlicht ein paar Bilder meiner "Huey" von Rubicon Models im Maßstab 1:56 gemacht...
  • Die letzten Junkers-Flugzeuge II - Ausgabe 2024

    Die letzten Junkers-Flugzeuge II - Ausgabe 2024: Die letzten Junkers-Flugzeuge II - Ausgabe 2024 Junkers Ju52, Ateliers Aeronautiques de Colombes AAC.I, C.A.S.A. 352 Paul Zöller Band 2: Die...
  • Natal Air Base - CRUZEX 2024 3.11. - 15.11.2024

    Natal Air Base - CRUZEX 2024 3.11. - 15.11.2024: Die brasilianische Luftwaffe (FAB, Força Aérea Brasileira) veranstaltete vom 3.11. - 15.11.2024 auf dem Luftwaffenstützpunkt Natal ("BANT") die...
  • WB2024RO - Weserflug P.1003 - Amusing Hobby 1:48

    WB2024RO - Weserflug P.1003 - Amusing Hobby 1:48: Anfang 1938 erstellten die technischen Direktoren von Weserflug, Rohrbach und Simon Pläne für ein Kipprotor-Flugzeug, dessen Entwicklung die...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    https://www.flugzeugforum.de/threads/14-02-2024-lh-1140-10-minuten-ohne-aktiven-piloten-unterwegs.106325/

    Oben