18.1.23 Hubschrauberabsturz nahe Kiew

Diskutiere 18.1.23 Hubschrauberabsturz nahe Kiew im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Hab ich mich von Anfang an gefragt. Ist das in D ähnlich?

scialfa

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Hab ich mich von Anfang an gefragt. Ist das in D ähnlich?
 

Adjuster

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Nicht unbedingt.
Ein guter Prozentsatz meines Stresses war regelmässig, den sogenannten VIPs hinten drin zu erklären, warum wir nicht dorthin fliegen wohin sie wollen,oder warum wir gar nicht fliegen.
 
pok

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Nicht unbedingt.
Ein guter Prozentsatz meines Stresses war regelmässig, den sogenannten VIPs hinten drin zu erklären, warum wir nicht dorthin fliegen wohin sie wollen,oder warum wir gar nicht fliegen.
Wobei man natürlich schon berücksichtigen muss, dass in der Ukraine zurzeit Krieg herrscht und die Regeln des Friedensfalls nicht angewendet werden. Je nachdem wo es hingehen sollte und wie der Luftraum von Russen kontrolliert oder vagabundiert wird, ist auch bei so einem Wetter der Helikopterflug sicherer als ein Konvoi auf dem Landweg.
 
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Chopper80

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Und es wird deshalb auch kaum offizielle Wetter- und Dienstzeitlimits für den Flugbetrieb geben. Alles Kommandantenentscheidung. War, zumindest früher, bei der BW für SAR und Manöverflüge auch so.

C80
 
lutz_manne

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Und es wird deshalb auch kaum offizielle Wetter- und Dienstzeitlimits für den Flugbetrieb geben. Alles Kommandantenentscheidung. War, zumindest früher, bei der BW für SAR und Manöverflüge auch so.

C80
Im Krieg sicher auch normal. Da muss man über sich hinaus wachsen und mehr Risiko eingehen. Nicht alle können das gut und bleiben auf der Strecke. Bei der Luftwaffe im WWII gab es genügend Unfälle, die zu Friedenszeiten nie passiert wären. Die Anforderungen im Krieg sind eben ganz anders.
Ist auch immer schön zu sehen, wie hier (von unseren Politikern) im warmen und trockenen Deutschland "am Schreibtisch" über den Krieg in der Ukraine geredet wird. Hier sind wir noch im Bürokratiemodus... die Ukrainer sind im Tatsachenmodus. Der Pilot war ebenfalls mit den Tatsachen konfrontiert, hier über die Grenze hinaus. Tragisch! Wenigstens eine Redundanz wäre hier gut gewesen, aber vielleicht sind diese unter den aktuellen Umständen auch nicht mehr möglich?!
 
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edge

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Das war aber kein Kampfeinsatz und es wurde in einem Gebiet geflogen wurde, wo ein Bodentransport recht gefahrlos gewesen wäre, in dem auch andere Regierungsmitglieder täglich mit Fahrzeugen unterwegs sind und die hochrangigen Passagiere sicher problemlos und kurzfristig auf ein Auto hätten umsteigen können. Das war der Kiewer Stadtrand!

Die militärische Bedrohungslage wurde offenbar als so gering eingeschätzt, daß man die gesamte Führung des Innenministeriums an Bord eines zivilen Hubschraubers ohne Abwehrmöglichkeiten versammelte.

Vom Unfallort sind es nicht mal 30min Autofahrt bis ins Kiewer Stadtzentrum. Für diesem Absturz jetzt eine, für aktuelle Kiewer Verhältnisse, außergewöhnlich hohe Bedrohungslage zu konstruieren, die den (Weiter)Flug bei extrem schlechten Wetter rechtfertigt, ist schon sehr wohlwollend, gerade von usern die sonst sehr schnell dabei sind bei ähnlichen Flugunfällen fliegerische Unprofessionalität, get home-itis oder Stalldrang zu diagnostizieren.

Sicherlich gibt es auch Beobachter, die der Meinung sind, dass man gerade bei solch hochrangigen und wichtigen Passagieren keine Experimente mit dem Wetter macht, sondern Flugsicherheit an erster Stelle stehen muss.
 
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Wolfsmond

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Mal ganz unabhängig vom Wetter oder Erwägungen der Flugsicherheit sollte man evtl. nicht mitten im Krieg so viele Hochwertziele (man entschuldige den Ausdruck) in einem einzelnen Transportmittel konzentrieren, egal ob zu Lande, Wasser oder in der Luft.
 
lutz_manne

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Das war aber kein Kampfeinsatz und es wurde in einem Gebiet geflogen wurde, wo ein Bodentransport recht gefahrlos gewesen wäre, in dem auch andere Regierungsmitglieder täglich mit Fahrzeugen unterwegs sind und die hochrangigen Passagiere sicher problemlos und kurzfristig auf ein Auto hätten umsteigen können. Das war der Kiewer Stadtrand!
Nunja, was heisst hier Kampfeinsatz? Es wäre für die Russen ein lohnenswertes Ziel gewesen.

Siehe #19
"Dass der Hubschrauber überhaupt auf dieser Route unterwegs war, war der Angst vor möglichen Raketenangriffen aus Belarus geschuldet."

PS: Im übrigen versuche ich nüchtern und objektiv an die Dinger heran zu gehen.
 

edge

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Ich vermute, weil man den Russen kein lohnenswertes Ziel bieten wollte, hat die gesamte Führungsspitze dieses wichtigen Ministeriums den im ganzen Land vermutlich optisch auffälligsten rot-weißen Hubschrauber genommen.
 
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scialfa

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Also nur mal so, ich hab das Gefühl, hier wird was falsch verstanden. Die Kernfrage war nicht, warum man den Hubi nehmen muss, sondern warum die gesamte Führungsspitze des ukrain. Innenministeriums sich in einem Hubi versammelte. Nach der ersten Meldung war meine erste spontane Reaktion: na da hat sich der Abschuss ja gelohnt. Wohlbemerkt: Pilotenfehler, aber gerade in Kriegszeiten muss denen doch dran gelegen sein, ihr Führungspersonal sicher zu transportieren. Vereinzelung wäre da aus Sicherheitsaspekten schon ein wichtiges Prinzip. Und daher meine Frage: wie ist das unter dem Sicherheitsaspekt in D geregelt, also fliegt immer Minister mit Staatssekretär oder ist man da auch vorsichtiger? Ich meine mich zu erinnern, das der Olaf und die Anna auch schon verschiedene Flieger nutzten, was natürlich bei den Ökobilanzierern wieder die Haare zu Berge stehen ließ.
 

jackrabbit

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Hallo,

Wer hat denn den Heli geflogen ... ?
Eine Crew der ukrainischen State Emergency Service, im Prinzip war es wohl ein Rettungshubschrauber.
"The aircraft was commanded by Oleksandr Vasylenko, assisted by his co-pilot Kostiantyn Kovalenko and flight mechanic Ivan Kasianov. According to the State Emergency Service, the crew was trained to perform tasks under difficult conditions. " [nach Wikipedia, engl.]

Grüße
 
lutz_manne

lutz_manne

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Wohlbemerkt: Pilotenfehler, aber gerade in Kriegszeiten muss denen doch dran gelegen sein, ihr Führungspersonal sicher zu transportieren.
Genau da liegt ja der Knackpunkt. In Friedenszeiten kannst du schön auf Höhe gehen und den direktesten Flugweg wählen. Im Krieg kommt aber die Komponente Feind dazu, welche dich zwingt einen Kompromiss einzugehen. Also aufgeben der sicheren Höhe zugunsten der schlechteren Ortung durch Feinde. Gefährlichere Flugrouten vom Gelände her, dafür sicherer gegenüber Feindwirkung. Das ist hier schief gegangen.
Und überhaupt... dem Radar oder der IGLA ist die Farbe vom Heli pups egal.

Ich habe keinen Schimmer, wie derzeit überhaupt die "zivilen" Flugaktivitäten über Kiew aussehen. Sind Rettungshubschrauber oder Polizeihubschrauber unterwegs? Wer hat die Lufthoheit über Kiew? Ist es sicher, dass nicht jederzeit russische MiGs im Luftraum auftauchen können? Thema freie Jagd auf alles was fliegt...
Und die Lage wird sich sicher auch ständig ändern, es ist ein Katz und Maus-Spiel.
 
B.L.Stryker

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Genau da liegt ja der Knackpunkt. In Friedenszeiten kannst du schön auf Höhe gehen und den direktesten Flugweg wählen. Im Krieg kommt aber die Komponente Feind dazu, welche dich zwingt einen Kompromiss einzugehen. Also aufgeben der sicheren Höhe zugunsten der schlechteren Ortung durch Feinde. Gefährlichere Flugrouten vom Gelände her, dafür sicherer gegenüber Feindwirkung. Das ist hier schief gegangen.
Und überhaupt... dem Radar oder der IGLA ist die Farbe vom Heli pups egal.

Ich habe keinen Schimmer, wie derzeit überhaupt die "zivilen" Flugaktivitäten über Kiew aussehen. Sind Rettungshubschrauber oder Polizeihubschrauber unterwegs? Wer hat die Lufthoheit über Kiew? Ist es sicher, dass nicht jederzeit russische MiGs im Luftraum auftauchen können? Thema freie Jagd auf alles was fliegt...
Und die Lage wird sich sicher auch ständig ändern, es ist ein Katz und Maus-Spiel.
Wenn man vorhat, mit einem Zivilheli an die Front zu fliegen, kann die Bedrohungslage nicht so hoch gewesen sein.
 

scialfa

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Irgendwie hab ich das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Es geht mir nicht um Flugroute, Flugparameter etc. Da kennt ihr euch besser aus. Mir geht es um die Konstellation generell. Warum muß die gesamte Führungsspitze eines so wichtigen Ministeriums bei dieser Bedrohungslage in einem Hubi transportiert werden. Warum schließt man das von vornherein nicht aus? Und dazu meine Anschlußfrage: gibt es diesbezgl. in Deutschland Regelungen?
 

jackrabbit

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Wissen wir nicht, wird aber anders gemacht.
 
pok

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Kanzler und Vizekanzler fliegen nicht zusammen.
Minister und Staatssekretäre fliegen zusammen
 
Stovebolt

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Kanzler und Vizekanzler fliegen nicht zusammen.
Minister und Staatssekretäre fliegen zusammen
Ähm, nein!
 

jackrabbit

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Hallo,

Zum ersten ist deine Quelle von 2010, zum Zweiten von n-tv und des Weiteren gibt es Unterschiede zwischen Vorschriften und Regelungen. Regelungen haben oft auch empfehlenden Charakter.
Und Vorschriften wie ein Staatoberhaupt zu fliegen hat, würde ich gerne mal sehen.

Grüße
 
Thema:

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