20.03.19: Passagier zündet Schleudersitz auf dem Rücksitz einer Rafale, St. Dizier

Diskutiere 20.03.19: Passagier zündet Schleudersitz auf dem Rücksitz einer Rafale, St. Dizier im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ups...Fehlfunktion beim Übertragen der Detonationswelle von einem System (hinterer Sitz) zum weiteren System (vorderer Sitz) - also ein...
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Ups...Fehlfunktion beim Übertragen der Detonationswelle von einem System (hinterer Sitz) zum weiteren System (vorderer Sitz) - also ein mechanisches Problem.
Rafale-Flotte gegroundet?
 
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Um dieses Problem hat man sich bereits im Mai 2019 gekümmert.
 
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Ich kenne eigentlich nur zwei Varianten - Single oder Both.
Bei Both (Standardeinstellung bei 2-Sitzern) gehen immer beide raus, egal wer zieht (Ausschuss erst hinten, dann vorne).
Bei Single geht nur der raus, der zieht […]Ist dies bei der Rafale anders?
Ist bei der Rafale auch so, nennt sich dort 'two' und 'solo'.
Danke für die Erklärung.
Wenn es nur diese beiden Modi gibt, dann müsste – nach meinem laienhaften Verständnis – ein "Gastflug" auf dem hinteren Sitz grundsätzlich ausgeschlossen werden.
 
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Warum?
Genau dafür gibt es entsprechendes Briefing (und eine Feststellung der generellen Eignung) VOR dem Flug ("Du fasst NICHTS an im Cockpit usw.).
Es gibt zig Flüge dieser Art...….bei denen nie was passiert ist.

Vielleicht nicht der passendste Vergleich: Renn-Taxis gibt es - obwohl der Beifahrer ja bei 250 km/h ins Lenkrad greifen könnte....
 
WaS

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Warum? Weil es dann keine technische Sicherung dagegen gibt, dass der "Passagier" den Piloten gefährdet.

Entweder der Backseater verschwindet alleine oder der Pilot schiesst alle beide heraus.
Ich hatte bisher angenommen, dass auch diese (dritte) Betriebsart bei Kampfjets üblicherweise verfügbar sei.
 
macfly

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Warum? Weil es dann keine technische Sicherung dagegen gibt, dass der "Passagier" den Piloten gefährdet.
Technisch ausgeschlossen, dass ein Mensch einen anderen gefährdet, ist es allerdings bei fast keinem technischen Gerät. Auch nicht beim Auto. Wenn ich einen Passagier im Kleinflugzeug mitnehme, ist den meisten Passagieren vielleicht noch klar, dass sie ihre "Griffel" vom Steuer zu lassen haben, aber dass sie z.B. auch mit den Füßen aufpassen müssen, weil sie sonst beim Startlauf versehentlich die Radbremsen leicht andrücken können ("Das da unten sind keine Fußrasten...") wissen die meisten vor der Einweisung noch nicht. Man muss Passagiere eben richtig und deutlich einweisen (und sollte sich natürlich überlegen, wen man überhaupt soweit vertraut, dass man ihn mitnimmt).

Ich durfte mich vor Jahren mal auf einer US Airbase in eine F15 setzen. Leider kein Mitflug, sondern nur "Probesitzen" im Shelter. Selbst da wurde mir vor dem Einsteigen äußert deutlich erklärt, was ich auf keinen Fall anfassen darf - auch nicht beim Einsteigen mit den Füßen - weil ich sonst "durch das Blechdach des Shelters geschossen werde" (auch wenn ich davon ausgehe, dass der Sitz einer geparkten Maschine gesichert ist, und die Hauptsorge eher war, dass sie den Sitz in eine teure Wartung geben müssen, wenn ich, trotz Sicherung, versehentlich die Hebel berühre). Diese Kurzeinweisung hat durchaus so viel Eindruck hinterlassen, dass ich mit allergrößter Vorsicht eingestiegen bin...
 
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Eine einfachere lage aber mit ähnlicher Problematk ergibt sich bei Gastflügen im Segelflugzeugen. Neben der Notverfahren Flugzeug verlassen, Fallschirm, Haubenabwurf gehört der Steurknüppel raus und dann noch etwas wichtiges, muß gedrllt werden:

Wohin Füße und Hände, nicht nur zeigen sondern midenstens 2-mal vormachen lassen. Seiteruder frei und Hände NICHT an die Gelbe Kugel sondern am besten nach deutlich festem Anschnallen an die Bauch- oder Schultergurte, bei der ASK13 gibt es auch zwei schöne Stahrohre zum festhalten. In 50m Höhe 100m hinter Platzende Ausklinken ist nicht lustig.....
 
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Gibt schlimmeres. Der Pax hat überlebt, hat eine Geschichte zu erzählen und die Mühle ist nun ein Cabrio. Sieht cool aus, wie sie so dasteht. ;)
Immerhin gab es auch ordentlich G-Load beim Start, wenn er das nicht gewöhnt war, hatte er vielleicht schon Defizite in der Omme und es war ein Reaktions-/Panikgriff. Einfach irgendwo festhalten.
Was lernen wir daraus? In Militärfliegern keine Zivilisten mitnehmen. ;)
Und MiGCap, Du bekommst vielleicht nochmal einen Flug. Oder? Dann machst Du wieder schicke Fotos Air2Air. :-)
Hoffentlich. Danach war jedenfalls kein Rafale-Mitflug mehr möglich. Wir probieren das in ein, zwei Jahren noch mal ...
 
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Ups...Fehlfunktion beim Übertragen der Detonationswelle von einem System (hinterer Sitz) zum weiteren System (vorderer Sitz) - also ein mechanisches Problem.
Rafale-Flotte gegroundet?
Warum Mechanisch?
 

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Es geht weniger darum, das Schaltergehäuse als "mechanisch" anzusehen - vielmehr ist die Zerstörung eines Bauteils durch eine Explosion eine mechanische Zerstörung.
 
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Hallo,



weil nach dem verlinkten Artikel der Schalter zerstört wurde. Wahrscheinlich wird das Schaltergehäuse als mechanisches Bauteil angesehen.
Ermittlungen zufolge zerriss die Explosion beim Ausschuss des Passagiers das Gehäuse des Sequenz-Wahlschalters, der eigentlich den vorderen Schleudersitz hätte betätigen sollen.
Aus Unfallbericht veröffentlicht: Zivilist schoss sich versehentlich aus Rafale

Grüsse
Das ist dann aber falsch übersetzt. Am Ende S.25 und in den Schlussfolgerungen steht nichts davon, dass das Bauteil durch den Ausschuss zerstört wurde.
Vielmehr war eine ‚pyrotechnische Komponente‘ defekt und hat deswegen den Zündimpuls nicht weitergeleitet. Und die auf den Fotos ‚herausgesprengte’ Verschraubung wird auf eine fehlerhafte Montage zurückgeführt.
 
Otze

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Eine gewisse menschliche Komponente scheint aber da schon vorhanden zu sein: die Zündleitung hat sich gelöst, weil durch den Treibsatz das Gehäuse des Sequenzers brach und zwar aus diesem Grund "Dieser Bruch trat aufgrund eines unvollständigen Festziehens der Leitungshalteschraube im Sequenzer auf"
 
macfly

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Unfallbericht veröffentlicht: Zivilist schoss sich versehentlich aus Rafale
Danke für den deutschsprachigen Artikel - das klärt die ganze Sache auch für den nicht frankophonen noch besser auf.

Wirklich unglaublich. Ein Mitarbeiter der mit einem Kampfjet-Mitflug überrascht wird, offensichtlich Angst hat, aber trotzdem einsteigt. Der beim Einsteigen weitgehend allein gelassen wird, und sich u.a. nicht richtig anschnallt. Der dann kurz nach dem Start prompt den Schleudersitz auslöst und herausgeschossen wird. Das Glasdach fliegt komplett weg, der Ausschuss des Piloten und der dann sicher folgende Absturz der Maschine wird aber in buchstäblich letzter (Milli-)Sekunde noch durch einen technischen Defekt verhindert. Der nervenstarke Pilot kann seinen "Cabrio-Jet" noch sicher landen...

Das ganze Geschichte ist eigentlich so blöd, würde man so etwas in einem Film sehen, würde man sich wundern, welcher Jugendfilm-Drehbuchautor sich so einen Quatsch einfallen lässt. Da machte die Top-Gun Story ja noch mehr Sinn...

Ich kenne auch noch nicht so viele Vorfälle, bei denen nur ein einzelner technischer Defekt einen sicheren Absturz einer Maschine noch verhindern konnte. Respekt.

Insgesamt wirft es aber ein sehr schlechtes Licht auf die französische Luftwaffe. Was haben sie denn gedacht, was passiert, wenn man einen Passagier überrascht, schlecht vorbereitet und dann fast alleine einsteigen lässt? Wenn sie das öfter so gemacht haben, war dieser Vorfall ein vorprogrammiertes Ereignis und nur eine Frage der Zeit...
 
Grimmi

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Naja, der Flug war von oben abgesegnet. Da werden auch in Frankreich keine Fragen gestellt.
 
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Das canopy fliegt nicht immer weg. Es gibt genug Flieger mit sog. Zersplitterungsanlagen. Sprengschrüre am Rahmen entlang oder längs über dem Kopf. Das geht schneller und die Gefahr, beim eject gegen einen Canopyrahmen zu knallen ist auch weg. Beim Alphajet wurde bspw. eine Kalotte ins Dach gesprengt die dann mit einem Bügel oben am Sitz "weggeklappt" wurde.
 

mel

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Ja, das meinte ich mit komplett oder gar nicht.
Und in der Tat hat die Rafale Sprengschnüre. Das Dach ist hier also gar nicht weggeflogen, es wurde hinten und vorne gesprengt.
 
Onkel-TOM

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Das canopy fliegt nicht immer weg. Es gibt genug Flieger mit sog. Zersplitterungsanlagen. Sprengschrüre am Rahmen entlang oder längs über dem Kopf. Das geht schneller und die Gefahr, beim eject gegen einen Canopyrahmen zu knallen ist auch weg. Beim Alphajet wurde bspw. eine Kalotte ins Dach gesprengt die dann mit einem Bügel oben am Sitz "weggeklappt" wurde.
Die "Zersplitterungsanlage" ist aber meistens nur ein Backup falls das Dach nicht weggeht,beim Tornado zb ist primär das Dach und dann erst die Sprengschnur im Dach vorgesehen.
 
Thema:

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