Nur eine Randbemerkung, die keinen Bezug zum aktuellen Fall haben muss.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines technischen Systems über die Einsatzzeit ist keineswegs konstant. Ingenieure sprechen da von einer "Badewannenkurve". Am Anfang, kurz nach der Auslieferung ist die Wahrscheinlichkeit des Versagens recht hoch (unentdeckte Herstellungsfehler) und fällt dann schnell auf den "Normwert" ab. Nach einiger Einsatzzeit steigt sie dann aber wieder langsam, aber gleichmäßig an. Das hat vielerlei Ursachen, dazu gehören auch Wartungsmängel (die selbst beim perfekten Team nicht auszuschließen sind), Alterung von Komponenten (die meisten Dinge in der Technik haben eine Lebensdauer, nicht selten ein rein statistischer Wert. Bei Wälzlagern zum Beispiel geht man an die Lebensdauer so heran, daß bei einer bestimmten Last ("Tragzahl") ein bestimmter Prozentsatz der Lager (<100%) wenigstens eine Millionen Umdrehungen ohne Ausfall aushält. Wenn die Last geringer ist, könnte das Lager auch länger halten. Der Hersteller garantiert nur den statistischen Wert, nie das einzelne Bauteil.
Wenn durch vorausschauende Wartung Ersatzteile eingesetzt werden, kommen wieder andere Ausfallmöglichkeiten hinzu. Der "Normwert" der Ausfallwahrscheinlichkeit bleibt ab einem bestimmten Zeitpunkt unerreichbar.
Oldtimer sind in aller Regel schon lange im ansteigenden Bereich der "Badewannenkurve" angekommen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit auch eines perfekt gewarteten Oldtimers ist höher als die eines Neugerätes, welches über den Bereich der "Kinderkrankheiten" hinaus ist. Das ist eigentlich auch nicht unerwartet, zumindest für technische Systeme die komplexer als ein Hammer sind.
(Mir ist zum Beispiel kürzlich mein Drehmomentschlüssel nach 10 Jahren sporadischem Einsatz kaputtgegangen, eigentlich ein Gerät, welches "ewig" hält. Aber das führt nun wirklich vom Thema weg).
gero