macfly
Space Cadet
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Du verwechselst die Beschreibungen im BFU Bericht.Das vorhandene Rotorblatt, nicht das abgebrochene, hat die Schlagmarke vom Seitenruder, und zwar in der Endleiste vom Blatt! Das heißt, es ist nicht vorwärts drehend eingeschlagen, dann wäre die Beschädigung an der Nase, sondern wahrscheinlich erst beim Aufprall im Wald verbogenen worden.
"Teile des Leitwerks fanden sich bis zu ca. 470 m nordwestlich vom Hauptwrack entfernt. Die linke, vertikale Finne war in einem Winkel, entsprechend einem tiefschlagenden Rotorblatt, abgetrennt."
Abgetrennt wurde die Finne (und diese Teile wurden dann wohl in größerer Entfernung gefunden). Die BFU ging hier eindeutig von einem Abtrennen durch ein "tiefschlagendes Rotorblatt" aus. Das kann nicht das gefundene Blatt gewesen sein, weil dieses an der Vorderseite keine Schlagmarken hatte.
Das gefundene Blatt hing noch am Rotorkopf und das lag beim Hauptwrack. Es hatte eine Verformung, die zur "Seitenruderachse" passte - nicht zur "abgetrennten Finne".
Die Bruchkante des fehlenden Blattes am Rotorkopf war ja zur Untersuchung vorhanden. Bei einem Bruch reicht eine Hälfte der Bruchstelle, um zu klären, was das für eine Ursache hatte (Überlastung, Ermüdung etc). Wir müssen davon ausgehen, dass sich die BFU diese Bruchstelle genau angesehen hat - und es offensichtlich nicht für einen Ermüdungsriß gehalten hat, sonst hätte die Untersuchung eine ganz andere Richtung genommen.
Ich frage mich auch, was eigentlich das Ziel der Diskussion ist. Sind wir hier schlauer als die BFU - und stellen daher einerseits den alten BFU Bericht in Frage, andererseits auch die aktuellen vorläufigen BFU/DULV Erkenntnisse, nach der der nun verunfallte Gyrocopter am Rotor einen "fragwürdigen Wartungszustand" und "fehlerhafte Betriebszeitenführung" aufwies? Alles eindeutige Anzeichen, dass die vorgeschriebe Überprüfung des Rotorkopfes nicht durchgeführt wurde - und die Lufttüchtigkeit des Geräts daher "dringend in Frage" stand. Und obwohl die Schäden am Rotorkopf völlig unterschiedlich aussehen (damals: das abgerissene Blatt hat nach unten geschlagen und die Aufnahme im Rotorkopf nach unten verbogen; jetzt: das Blatt ist abgerissen und "sauber" aus der Führung gerutscht, ohne diese zu verbiegen) konstruieren wir daraus nun eine Unfallserie durch Materialversagen?
Klar, kann sich am Ende herausstellen, dass die BFU viele Fehler gemacht hat. Ich habe da derzeit aber noch mehr Vertrauen in die BFU, als in die Forumsdiskussion hier...