
Bleiente
Alien


Der 21. Februar 1945 war ein schwarzer Tag für Eschede. Tiefflieger beschossen Züge der Reichsbahn im Bereich des Ortes, die anschließende Explosion tötete einige Menschen und richtete im Dorf schwere Schäden an. Jetzt hat ein polnischer Hobby-Historiker Details des Angriffs zusammengetragen, sucht aber noch Zeitzeugen.
Am Nachmittag des 21. Februar 1945 erschütterte eine schwere Explosion Eschede. Tiefflieger hatten insgesamt drei Züge unter Beschuss genommen, die Ladung eines Zugs explodierte, drei Menschen wurden getötet, mehrere Gebäude wurden völlig zerstört, viele beschädigt. Dächer wurden abgedeckt, kaum eine Fensterscheibe blieb in Eschede heil.
Thomas Rajkowski aus Mechernich hat viele Einzelheiten des Luftangriffs auf Eschede zusammengetragen, hat aber auch noch viele Fragen. Seit 15 Jahren lebt der Pole in Deutschland, genauso lange beschäftigt sich der Hobby-Historiker mit der Rolle polnischer Piloten, die im Zweiten weltkrieg in Deutschland ihr Leben ließen.
Es waren polnische Flieger der 316. Squadron der britischen Royal Air Force, die am 21. Februar 1945 zum Einsatz „Rodeo 416“ aufstiegen. Ihr Auftrag war es, im Raum Salzwedel weit hinter der Front nach einer Produktionsstätte für Treibstoffe für die V 2 zu suchen und außerdem Züge mit Kesselwagen anzugreifen, die diesen Treibstoff transportieren konnten. Bei ihrem Flug stießen die zwölf Piloten mit ihren Mustang III in Eschede auf die drei Züge, darunter einen mit Tankwagen.
Jeweils vier Flugzeuge beschossen die Lokomotiven, bei einem weiteren Angriff wurden auch die Waggons unter Beschuss genommen. Als sie explodierten, wurden zwei Flugzeuge durch die Druckwelle schwer beschädigt. Stanislaw Zych konnte sich nicht mehr aus der Maschine befreien, deren Leitwerk völlig zerfetzt war, er stürzte bei Eschede ab und kam ums Leben. Später wurde er auf dem englischen Soldatenfriedhof bei Becklingen beigesetzt.
Sein Fliegerkollege Dyrmont-Jussewicz stürzte später auf dem Rückflug in Richtung Holland ebenfalls ab und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Beschrieben hat den ganzen Angriff 1961 erstmals Wojciech Wojtyga, der 1945 ebenfalls als Pilot an dem Angriff beteiligt war.
Der 40-jährige Rajkowski plant ein Buch über das Schicksal polnischer Piloten, die während des Zweiten Weltkriegs für die Royal Air Force flogen und in Deutschland starben. 54 Fälle hat er bisher erkundet. Ihm geht es nicht um so genannte Heldentaten, für ihn steht menschliches Leid im Vordergrund. Zu dem Angriff am 21. Februar 1945 in Eschede sucht Rajkowski noch Zeitzeugen, die auch etwas über den Absturz wissen. Für Anrufe ist er dankbar, (02443) 48761.
26.10.2005 21:56
http://www.cellesche-zeitung.de/lokales/eschede/338287.html
Am Nachmittag des 21. Februar 1945 erschütterte eine schwere Explosion Eschede. Tiefflieger hatten insgesamt drei Züge unter Beschuss genommen, die Ladung eines Zugs explodierte, drei Menschen wurden getötet, mehrere Gebäude wurden völlig zerstört, viele beschädigt. Dächer wurden abgedeckt, kaum eine Fensterscheibe blieb in Eschede heil.
Thomas Rajkowski aus Mechernich hat viele Einzelheiten des Luftangriffs auf Eschede zusammengetragen, hat aber auch noch viele Fragen. Seit 15 Jahren lebt der Pole in Deutschland, genauso lange beschäftigt sich der Hobby-Historiker mit der Rolle polnischer Piloten, die im Zweiten weltkrieg in Deutschland ihr Leben ließen.
Es waren polnische Flieger der 316. Squadron der britischen Royal Air Force, die am 21. Februar 1945 zum Einsatz „Rodeo 416“ aufstiegen. Ihr Auftrag war es, im Raum Salzwedel weit hinter der Front nach einer Produktionsstätte für Treibstoffe für die V 2 zu suchen und außerdem Züge mit Kesselwagen anzugreifen, die diesen Treibstoff transportieren konnten. Bei ihrem Flug stießen die zwölf Piloten mit ihren Mustang III in Eschede auf die drei Züge, darunter einen mit Tankwagen.
Jeweils vier Flugzeuge beschossen die Lokomotiven, bei einem weiteren Angriff wurden auch die Waggons unter Beschuss genommen. Als sie explodierten, wurden zwei Flugzeuge durch die Druckwelle schwer beschädigt. Stanislaw Zych konnte sich nicht mehr aus der Maschine befreien, deren Leitwerk völlig zerfetzt war, er stürzte bei Eschede ab und kam ums Leben. Später wurde er auf dem englischen Soldatenfriedhof bei Becklingen beigesetzt.
Sein Fliegerkollege Dyrmont-Jussewicz stürzte später auf dem Rückflug in Richtung Holland ebenfalls ab und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Beschrieben hat den ganzen Angriff 1961 erstmals Wojciech Wojtyga, der 1945 ebenfalls als Pilot an dem Angriff beteiligt war.
Der 40-jährige Rajkowski plant ein Buch über das Schicksal polnischer Piloten, die während des Zweiten Weltkriegs für die Royal Air Force flogen und in Deutschland starben. 54 Fälle hat er bisher erkundet. Ihm geht es nicht um so genannte Heldentaten, für ihn steht menschliches Leid im Vordergrund. Zu dem Angriff am 21. Februar 1945 in Eschede sucht Rajkowski noch Zeitzeugen, die auch etwas über den Absturz wissen. Für Anrufe ist er dankbar, (02443) 48761.
26.10.2005 21:56
http://www.cellesche-zeitung.de/lokales/eschede/338287.html