22.05.2020 PIA A320 bei Karachi abgestürzt

Diskutiere 22.05.2020 PIA A320 bei Karachi abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Mich würde die Pilotenlaufbahn des PIC mal interessieren. Ist der vorher mal auf der Mirage geflogen und hat hier irgendwas verwechselt?
lutz_manne

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Mich würde die Pilotenlaufbahn des PIC mal interessieren. Ist der vorher mal auf der Mirage geflogen und hat hier irgendwas verwechselt?
 
cool

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Blöde Frage: Kann es sein, dass sie eine Nebenkeule des Glide Slope erwischt haben?
 
FastEagle107

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Blöde Frage: Kann es sein, dass sie eine Nebenkeule des Glide Slope erwischt haben?
Ich denke, nein. Und selbst wenn, hätte das zu einem Abbruch des Anfluges führen sollen. Wenn es VMC ist und man schaut raus sieht man ja, dass es falsch läuft. Und bei IMC sollten einem die Instrumente zeigen, dass da was faul ist (z.B. zu hoher VVI für einen ILS).
 

Ta152

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Nochmal zurück zum Voice Recorder. Gab es in der Vergangenheit schon fälle wo sich Gehäuse und Speichermodule getrennt haben? Ich kann mir das irgendwie bei einem Gehäuse was gerade dafür ausgelegt ist abstürze zu überleben schwer vorstellen.
 

Rhönlerche

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Ja, das ist so gebaut. Die Dateneinheit, etwa wie eine kleine Camping-Gaskartusche, ist besonders geschützt, stoß- und hitzeisoliert. Der Rest ist mehr so eine Kiste fürs Avionik-Rack als Sockel dafür.
Der Ablauf ist aber m.E. auch so relativ klar. Egal, was die besprochen haben. Falscher Sinkflug, falsche Landeeinteilung, falsches Setzen der Klappen und Fahren des Fahrwerks und dann das Durchstarten trotz der Schäden. Dass das ein übergeordnetes Thema ist, ist jedenfalls schon klar. Die einzige "Erklärung" für diesen Flugstil wäre sowas wie anfänglich ein Feuer an Bord mit Panik im Cockpit und schnellstmöglicher Landung. Danach sieht es aber nicht aus.
 
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arneh

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Ich denke, das einzige was man aus diesem Unfall, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist irgendwann, lernen kann, ist, nicht von Standard Prozeduren abzuweichen.
Und was würdest Du ändern, um eine Wiederholung unwahrscheinlicher zu machen?
Die Piloten einfach nur zu 'Idioten' zu erklären ist zwar schön einfach und hebt das eigene Selbstwertgefühl aber irgendwie ist das keine wirklich überzeugende Strategie um die Flugsicherheit zu verbessern und die Wahrscheinlichkeit zu verringern, das in Zukunft eine andere Crew den gleichen oder einen ähnlichen Fehler macht. Die beiden hatten sicher auch nicht geplant sich umzubringen und (zumindest der Captain) hielt(en) offenbar das, was (er/)sie da tat(en) aus (seiner/) ihrer Perspektive für machbar und OK. Die wirklich wichtige Frage ist: Warum schien die gewählte Handlungsoption die richtige oder zumindest nicht so falsche, dass man sie überdenken musste? Und spätestens da sind wir ziemlich sicher tief im Thema 'Human Factors'. Vielleicht noch ein klein bisschen gewürzt durch das Thema MMI (Man- Machine Interface, also die Anzeigen, die ihnen dargebracht wurden)
 
Stovebolt

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Mir kommt es so vor, als saßen da in Reihe 0 eher zwei Flugzeugführer/Systemadministratoren. Als sie, warum auch immer, aus der Standardprozedur gefallen sind wurden vertraute Pfade verlassen und man wusste nicht wirklich mehr welche sinnvolle Handlung auszuführen. Ab dem Zeitpunkt hätte es echte Piloten in Reihe 0 gebraucht. Wobei ich nicht sagen will, dass echte Piloten, dass Ding aus dieser Situation heraus trotzdem gelandet hätten. Sie hätten vielleicht eine klügere Alternative entschieden.
Gruß!
 
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bluewing

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... vielleicht sollte es auch nur ein coole tiefer Überflug werden, mit dem jemand begrüß/ beindruckt werden sollte, wie Costa Concordia, dann lief was aus dem Ruder..
 

arneh

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Mir kommt es so vor, als saßen da in Reihe 0 eher zwei Flugzeugführer/Systemadministratoren. Als sie, warum auch immer, aus der Standardprozedur gefallen sind wurden vertraute Pfade verlassen und man wusste nicht wirklich mehr welche sinnvolle Handlung auszuführen. Ab dem Zeitpunkt hätte es echte Piloten in Reihe 0 gebraucht.
Hmmm, ich tendiere zu der Vermutung/habe das so verstanden, dass der Captain ein 'alter Hase', vermutlich sogar mit militärischem Hintergrund, war. Also eigentlich ein 'echter Pilot'.
Ich bin mir eher nicht sicher, ob die Nummer hier in die Schublade 'Children of the Magenta Line' fällt. Irgendwie glaube ich hier eher sowas in der groben Himmelsrichtung 'Maverick': 'Hold my Beer and watch this!' oder: 'Wir schaffen das!'
 
amsi

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Zu dieser Thematik hab ich gestern zufällig eine interessante Doku gesehen. Da ging es um den A400m. Der Kommandant sagte sinngemäß das es zwar ein super Flugzeug ist. Das Problem ist aber das man das Fliegen verlernt durch die Airbus-Philosophie alles zu automatisieren. Er war früher Transall-Pilot. Seine interessanteste Erfahrung war mit Max Landegewicht, 47t, in Somalia auf einer Schotterpiste mit 900m zu landen. Sowas wäre mit so einem Flugzeug nie möglich. Die Crews müssen einfach mehr geschult werden. Und wenn es nicht passt gibt's nur eine Entscheidung. Go Around und nochmal. Und zwar rechtzeitig um so einen Unfall zu vermeiden. Das ist hier offenbar nicht passiert...
 

Rhönlerche

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Was hat das jetzt mit Automatisierung zu tun? Verstehe den Themenbezug nicht.
Wenn man mit einer Transall viel zu schnell anfliegt, verbiegt man sich auch die Klappen oder das Fahrwerk fährt nicht richtig aus. Okay, eine Transall nach einer Bauchlandung hat bessere Karten beim Durchstarten, jedenfalls wenn die Propeller nichts abbekommen haben.
 
amsi

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Der Bezug ist das man das Fliegen verlernt und nicht mehr einschätzen kann wann der Punkt überschritten ist noch irgendwas zu retten.
 
lutz_manne

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Was hat das jetzt mit Automatisierung zu tun? Verstehe den Themenbezug nicht.
Wenn man mit einer Transall viel zu schnell anfliegt, verbiegt man sich auch die Klappen oder das Fahrwerk fährt nicht richtig aus. Okay, eine Transall nach einer Bauchlandung hat bessere Karten beim Durchstarten, jedenfalls wenn die Propeller nichts abbekommen haben.
Man hat sich vom Fliegen ohne Computer einfach entfernt. So einen Riesenmurks hätte kein Flugzeugführer mit einer Focke-Wulf Fw 200 gemacht. Das widerspricht ja schon der Physik! Und genau da ist das Defizit zu finden. Die beiden Herren in Reihe Null haben diese physikalischen Grundlagen nicht in der Birne gehabt. Wie kann man an der Landebahnschwelle 375 km/h drauf haben und glauben damit auf der Bahn landen zu können, geschweige denn zum halten zu kommen? Das kann doch jeder an einem Simulator am PC nachstellen. Und das hab ich als Laie auch oft gehabt... dann gibt man Gas und fliegt eine Platzrunde. Und das sollen erfahrene Berufspiloten nicht dauf haben?

Was haltet ihr von der Theorie, dass die tatsächlich einen tiefen Show-Überflug machen wollten, der schief ging? Aber selbst dieser muss ja dem Tower angekündigt werden.
 

Rhönlerche

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Höhe und Geschwindigkeit muss man aber einschätzen können. Und sich an die Verfahren halten wollen. Entscheidungen muss man auch in "automatisierten" Flugzeugen treffen. Die Entscheidungsfindung stimmt hier nicht. Mehrfach nicht. Und so bedient auch kein normaler Pilot sein Flugzeug. Das ist auf Verschleiß fahren.

Was ist, wenn das Fahrwerk draußen gewesen wäre? Dann hätte der ultrascharf bremsen wollen und mit glühenden Bremsen und qualmenden Reifen am Gate geparkt? Und wäre beim nächsten Flug wieder so unterwegs gewesen?
 
Chopper80

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Das Problem ist, so der Kommandant in der Doku, das man das Flugzeug nicht mehr spürt durch das FbW.
 

Rhönlerche

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Wenn das Fahrwerk nicht rauskommt, weil man zu schnell fliegt, spürt man das aber schon. Wenn man wie ein Klavier runterstürzt, um auf den Anflug runter zu kommen, ist das doch auch bewusst so? Die waren sich bewusst, zu hoch und zu schnell zu sein und darauf haben sie reagiert. Die wollten es genau so machen. Das ist nicht wie im Nebel an einen Berg zu fliegen, weil man sich versehentlich verfranzt hat. Das war Absicht. Fahrlässigkeit, Leichtsinn, Verantwortungslosigkeit oder so?
 
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