Da kommen derzeit mehrere Dinge zusammen. Zum einen ist die NASA so knapp an finanziellen Mitteln, dass zusätzliche Nacht/Wochenend-Arbeit nur in besonderen Fällen und von relativ weit oben freigegeben wird. Also war nur eine Stallwache plus ein paar freiwilliger/unbezahlter Studenten in den verschiedenen Zentren vor Ort, die diese Aufgaben für die NASA wahrnehmen. Man hat also nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt, sondern ist im Standardmodus weitergelaufen. Zum anderen hat sich die NASA hier – auch aus Kostengründen – sehr stark auf die USAF verlassen. Diese hat sehr gute Möglichkeiten und genug Personal rund-um-die-Uhr, aber nicht so besonders viel Interesse an abstürzenden, alten Satelliten, so dies nicht ausgerechnet über den USA passiert. Und da man sich bei NASA und USAF relativ einig war, dass der Satellit außerhalb der USA runterkommen würde, war es nur ein EOI (Event of Interest) im normalen Fahrplan. Ja, es gibt sogar starke Kräfte innerhalb der NASA, die das Thema Gefahren durch Weltraum-Müll bewusst klein halten wollen, da es unangenehme Haftungsfragen und Druck erzeugt, das Problem besser in den Griff zu bekommen, was bedeutet, dass knappe Budgetmittel umgeschichtet würden. Also hat man alles getan, um es – trotz oder gerade wegen des Medieninteresses – zu einem Non-Event zu machen. Einzig die Teams, die von so einer Mittelumverteilung profitieren würden, haben natürlich kräftig ins Horn geblasen. So ist das halt in der Weltraum-Branche.