24.09.2019 - Notlandung einer AH-64 nach Kollision mit Stromleitung bei Linden (LK Ansbach)

Diskutiere 24.09.2019 - Notlandung einer AH-64 nach Kollision mit Stromleitung bei Linden (LK Ansbach) im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Sieht mir sehr nach einer (korrekt) improvisierten Notplatzrunde für die Aussenlandung aus.
krohmie

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Interessant finde ich, dass der Apache ca. 90 Grad zum Flugweg im Acker zum stehen kam.
Mehrere Augenzeugen haben heute berichtet, dass der Apache nach der Kollision noch über der Ortschaft drehte, d.h. er konnte vorerst zumindest weiterfliegen.
Laute Knallgeräusche waren zu vernehmen.

Ich habe mal in einer Karte versucht das darzustellen (Quelle der Karte: bayernviewer/Bayer. Vermessungsanstalt):

rot = Powerline; X sind die 2 defekten und nun ersetzten Masten
blau = wahrscheinlich geplanter Flugweg
schwarz = Kurs nach Augenzeugenberichten

Sieht mir sehr nach einer (korrekt) improvisierten Notplatzrunde für die Aussenlandung aus.
 

Flint

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Ach ja, die Aktivisten wieder mal.....:whistling:
 
Fabi

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Dieses Bild zeigt deutlich, wie hart der Apache aufgesetzt haben muss.
Das gefederte und stoßabsorbierende Fahrwerk ist wirklich beansprucht worden und der Apache sieht aus wie eine platte Flunder.
Zum Glück hat die Besatzung das unbeschadet überstanden!!!
Sieht mir sehr nach einer (korrekt) improvisierten Notplatzrunde für die Aussenlandung aus.
Das würde aber für mich heißen, dass den Piloten anfangs evtl. unklar war, was eigentlich passiert ist. Also vielleicht erstmal hochziehen (Höhe = Sicherheit), Syteme checken usw.
Es war nach der Leitung viel Platz direkt in Flugrichtung, da hätte die Maschine direkt abgesetzt werden können.

Hier sieht man nochmal sehr gut am Fahrwerk, dass das wohl alles andere als sanft aufgesetzt war...

 
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Ralph

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Ich habe neulich bei mir in der Nähe gesehen,wie ein Rettungshubschrauber bei sehr tiefer Wolkenuntergrenze-die Mastspitzen der Hochspannungsleitungen waren in den Wolken verschwunden-vor der Überlandleitung in die Wolken eingeflogen ist,diese Überflogen hat und danach seinen Flug unter der Wolkenuntergrenze fortgesetzt hat.Er muß die Überlandleitung also ,,gesehen'' haben .Meine Frage : Die Apaches üben dort doch ständig und sollten deshalb doch auch dementsprechende Warn-u.Sichtgeräte haben ?
 
Chopper80

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Ich habe neulich bei mir in der Nähe gesehen,wie ein Rettungshubschrauber bei sehr tiefer Wolkenuntergrenze-die Mastspitzen der Hochspannungsleitungen waren in den Wolken verschwunden-vor der Überlandleitung in die Wolken eingeflogen ist,diese Überflogen hat und danach seinen Flug unter der Wolkenuntergrenze fortgesetzt hat.Er muß die Überlandleitung also ,,gesehen'' haben .Meine Frage : Die Apaches üben dort doch ständig und sollten deshalb doch auch dementsprechende Warn-u.Sichtgeräte haben ?
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der RTH zum Überfliegen der Leitung wirklich in die Wolken eingeflogen ist. Vielleicht sah das nur von Deinem Standort so aus? Übrigens haben nur die orangenen RTH ein entsprechendes Warn- u. Sichtgerät ( HELLAS ).

C80
 
Ralph

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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der RTH zum Überfliegen der Leitung wirklich in die Wolken eingeflogen ist. Vielleicht sah das nur von Deinem Standort so aus? Übrigens haben nur die orangenen RTH ein entsprechendes Warn- u. Sichtgerät ( HELLAS ).

C80
...dann hätte er ja die Leitungen unterflogen(zwischen Leutenbach u.Weiler zum Stein) - was eindeutig nicht der Fall war(war auch vom Winnender Krankenhaus aus zu sehen) . Ich habe gesehen wie er auf die Trasse zuflog(unter den Wolken)und nach der Trasse unter den Wolken weiterflog.Glaub's oder auch nicht , wurscht . Meine obige Frage gilt immer noch(funktioniert hier das AN/AAQ-11?) . Es war übrigens nicht der Hubschrauber aus Pattonville.
 
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HelicoPeter

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Das würde aber für mich heißen, dass den Piloten anfangs evtl. unklar war, was eigentlich passiert ist. Also vielleicht erstmal hochziehen (Höhe = Sicherheit), Syteme checken usw.
Es war nach der Leitung viel Platz direkt in Flugrichtung, da hätte die Maschine direkt abgesetzt werden können.
Die Landung war so durchaus angebracht. Nach der ersten Schrecksekunde und schnellen Analyse der Situation wird man sich nach einem geeigneten Notlandefeld umgesehen haben (rudimentäre Erkundung, es war ja schließlich Nachts). Etwas östlich des Landeplatzes verläuft ja noch eine kleinere Leitung. Selbst wenn die Besatzung hierzu noch ein paar Runden gebraucht hätte wäre das völlig normal.

Ich habe neulich bei mir in der Nähe gesehen,wie ein Rettungshubschrauber bei sehr tiefer Wolkenuntergrenze-die Mastspitzen der Hochspannungsleitungen waren in den Wolken verschwunden-vor der Überlandleitung in die Wolken eingeflogen ist,diese Überflogen hat und danach seinen Flug unter der Wolkenuntergrenze fortgesetzt hat.Er muß die Überlandleitung also ,,gesehen'' haben .Meine Frage : Die Apaches üben dort doch ständig und sollten deshalb doch auch dementsprechende Warn-u.Sichtgeräte haben ?
Sollte sich das wirklich so zugetragen haben, ist das meiner Meinung nach hochgradig unverantwortlich gegenüber der Crew und ggf dem Patienten und gefährlich. Illegal natürlich ohnehin.

Bevor Besatzungen zu solchen Varianten greifen, sollte der Betreiber sie eher dazu qualifizieren unter den Leitungen hindurch zu schweben, wenn unbedingt notwendig.
Ggf müssten hier für die Rettungsdienste noch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden?

Ob die Apache-Crew die Leitung wirklich gesehen hat oder nicht werden wir vermutlich nie erfahren. Ich vermute, dass sie sie nicht gesehen haben, sonst wäre das wahrscheinlich nicht passiert.
Sicher ist diese Leitung aber in den TFC-L Karten verzeichnet (in den topographischen Karten sowieso).
 
Del Sönkos

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Meine Frage : Die Apaches üben dort doch ständig und sollten deshalb doch auch dementsprechende Warn-u.Sichtgeräte haben ?
Was die Apaches genau installiert haben, kann ich nicht sagen. Allerdings bieten moderne GPS Moving-Terrain Systeme da bereits seit Jahren vielfältige Möglichkeiten u.a. bei Terrain-Warnungen. Wenn man allerdings dauerhaft in der Region von <500ft unterwegs ist und ab 1.000ft Nasenbluten bekommt, benötigt man besondere Systeme. Mir sind z.B. einige Rettungshubschrauber bekannt, die Systeme der Firma Moving-Terrain installiert haben, da diese Systeme explizit u.a. auf Stromleitungen hinweisen. Diese Anwendung ist u.a. auf diese "Tiefflieger" spezialisiert. Für Flächenflieger ist diese Information i.d.R. irrelevant, da bereits alles unter 1.000ft schon tief ist. Wenn man sich da um Stromleitungen kümmern muss, ist da einiges im Vorwege schiefgelaufen oder sehr ungewöhnlich.
 
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Del Sönkos

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Ich habe gesehen wie er auf die Trasse zuflog(unter den Wolken)und nach der Trasse unter den Wolken weiterflog.Glaub's oder auch nicht , wurscht .
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass du glaubst, dies gesehen zu haben. Gerade bei diffusen Lichtverhältnissen i.V.m. niedrigen Wolkenuntergrenzen kann es je nach Perspektive schnell zu subjektiven Fehlurteilen kommen, da auch kleine "Wolkenfetzen" den Blick versperren können. Ich erinnere mich noch gut an den letzten Herbst, wo ich bei guter Sicht aber recht niedrigen Untergrenzen quasi ohne Sinkflug in den Gegenanflug eingeflogen bin. Ich hatte stets Erdsicht und konnte alles gut sehen, aber einige Freunde (auch Piloten) am Boden haben dies gesehen und waren anschließend überzeugt, dass ich in Wolken war.
 

HelicoPeter

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Wird das irgendwo auf dieser Erde noch praktiziert?
Auf jeden Fall bei den Hubschrauberbesatzungen der Bundeswehr (von der Marine und der Flugbereitschaft weiss ich es nicht sicher)

Ich persönlich gehe davon aus, daß auch international die Masse der militärischen Hubschrauberführer in diesem Verfahren ausgebildet ist.
 
Intrepid

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Auf jeden Fall bei den Hubschrauberbesatzungen der Bundeswehr ...
So wie mir Hubschrauberpiloten der Bundeswehr berichtet haben, werden Tiefflugstrecken in den 24 Stunden vor einer geplanten Tiefflugübung abgeflogen und auf nicht dokumentierte Hindernisse untersucht. Das hätte ich gerne mal genauer erklärt.
 

HelicoPeter

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So wie mir Hubschrauberpiloten der Bundeswehr berichtet haben, werden Tiefflugstrecken in den 24 Stunden vor einer geplanten Tiefflugübung abgeflogen und auf nicht dokumentierte Hindernisse untersucht. Das hätte ich gerne mal genauer erklärt.
Das regelt jede TSK für sich.
Für das Heer und die Marine kann ich hier gerade nicht sprechen.

Für Drehflügler der Luftwaffe ist der Grad der notwendigen Erkundung abhängig von der gewählten Höhe über Grund und der vorhergesagten NVG-Sicht.

Das kann dann eine Flugerkundung in einem definierten Zeitraum vor dem Flug sein, aber bei gute Bedingungen ggf auch nur eine Kartenerkundung.

Details im FBH III/4 ;-)
 
herbie

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Fabi hat den Hubschrauber als AH64D s/n XX-77037 identifiziert. Die 77037 war Anfang des Jahres auch in Tannheim. Kann mir jemand das vollständige Serial nennen? In den einschlägigen Übersichten (z.B. bei Joe Baughter) finde ich diesen Apache nicht. Danke vorab!
 
Fabi

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So wie mir Hubschrauberpiloten der Bundeswehr berichtet haben, werden Tiefflugstrecken in den 24 Stunden vor einer geplanten Tiefflugübung abgeflogen und auf nicht dokumentierte Hindernisse untersucht. Das hätte ich gerne mal genauer erklärt.
Die deutschen Heeresflieger gehen definitiv unter Leitungen durch (und zwar regelmäßig). Das findet aber nur auf den erkundeten und festgelegten (Nacht-)Tiefflugstrecken statt.

Ich gehe mal stark davon aus, dass auch die US Heeresflieger ihre Routen definiert, kartographisch fixiert und auch ans BMVg gemeldet haben.
Ob sie aber an dieser Stelle (wie von einer Person im Fernsehen geschildert) unter der Leitung durch gehen, wage ich mal zu bezweifeln, denn die Masten sind nicht gerade sehr hoch gewesen, das wäre schon ne enge Nummer. Da gibt es im Gegensatz dazu 110KV-Leitungen, wo locker ne CH-47 drunter durch könnte...
 
Thema:

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