29.1.2019 Kritischer Vorfall EDFH RYR B738 Fahrwerk durchbricht Flügel

Diskutiere 29.1.2019 Kritischer Vorfall EDFH RYR B738 Fahrwerk durchbricht Flügel im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ich selbst habe es gestern zufällig mitbekommen als die Feuerwehren in der Umgebung zu einer Luftnotlage in Frankfurt-Hahn EDFH ausgerückt sind...
TRIGS

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Ich selbst habe es gestern zufällig mitbekommen als die Feuerwehren in der Umgebung zu einer Luftnotlage in Frankfurt-Hahn EDFH ausgerückt sind.
Die Maschine hatte nach dem Start eine unsafe gear indication und ist nach versuchter Problembehebung zurück zum Airport gekehrt.
Jetzt habe ich die Bilder gesehen und man sieht das es zum Glück glimpflich ausgegangen ist.
Das besondere an der Sache ist, dass die Maschine mit der Reg EI-GXG vor genau 4 Monaten erst ausgeliefert wurde.

Quelle: avherald.com
Accident: Ryanair B738 at Frankfurt on Jan 29th 2019, gear strut penetrates wing during retraction

By Simon Hradecky, created Tuesday, Jan 29th 2019 23:10Z, last updated Tuesday, Jan 29th 2019 23:10ZA

Ryanair Boeing 737-800, registration EI-GXG performing flight FR-5214 from Frankfurt Hahn (Germany) to Bari (Italy), was climbing out of Hahn Airport's runway 21 when the crew selected the gear up but did not receive indication the gear came up properly. The crew stopped the climb at FL100 and returned to Frankfurt Hahn for a safe landing on runway 21 about 40 minutes after departure.

 
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pok

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Alien
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Na da fehlt doch ein Bolzen :-) und das Pannel wird wohl auch ersetzt werden muessen.
 
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Das Flugzeug macht einen ziemlich neuen Eindruck, EI-G.. deutet auch darauf hin.
 
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In dem Bereich oben sitzt der Fahrwerkszylinder (und Ausgleichsträger). Zumindest bei den alten B737 waren Korrosion im Bereich dieser Zylinder ein Problem. Aber nach 4 Monaten ist das wohl eher nicht die Ursache.
 
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In dem Bereich oben sitzt der Fahrwerkszylinder (und Ausgleichsträger).
Ja,so sieht es für mich auch aus.Da hat sich der Bolzen der Zylinder und Ausgleichsträger(walking beam) mit der schwenkbaren Befestigung (walking beam hanger)verbindet verabschiedet.


Die grosse Mutter sichert den Bolzen:

Hier ist der innere Teil des kaputten Panels zu sehen:
 
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Da kann man also von ausgehen, dass der Arbeitszylinder nicht gegen das Fahrwerk sondern gegen die Tragflächenbeplankung "gearbeitet" hat?! Das FW wurde also gar nicht bewegt und eingezogen?! Ist es trotzdem verriegelt geblieben (Downlock)? Wodurch wird der Downlock beim Einziehvorgang gelöst?
 
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Da kann man also von ausgehen, dass der Arbeitszylinder nicht gegen das Fahrwerk sondern gegen die Tragflächenbeplankung "gearbeitet" hat?!
Ja.

Der Downlock wird vom Downlock Actuator gelöst in dem dieser gegen die Federn die Over-Center Position löst.Der kleine Actuator sitzt direkt zwischen den Federn.
Ich denke das FW hat sich minimal bewegt(wenige Grad).Auf Grund der falschen Anzeige hat die Crew das Fahrwerk wieder ausgefahren.Bei der 737 reicht dafür Schwerkraft und Winddruck.(Der Arbeitszylinder hat ja ins Leere gearbeitet).
Auf den letzten Zentimetern hat der Downlock Actuator dann mit Hilfe der Federn die Over-Center Position erreicht.
So sollte es funktioniert haben.
 

nuggen

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Die Fahrwerksbolzen müssen bei den Ryanair Kollegen auch ordentlich was einstecken :)
 
Peter Ocker

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naja, vielleicht kostet "soft" ja extra. :rolleyes1:
Fakt ist aber dass die Maschine wohl "sicher" auf dem Boden stand (oder fehlte der Bolzen da auch schon?) und/oder er erst beim Starten (sollte das Fahrwerk ja proportional zur IAS ja entlastet werden) nicht mehr mitfliegen wollte ?!?
 
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naja, vielleicht kostet "soft" ja extra.
Gibt es eine Untersuchung, welche Piloten welcher Fluggesellschaften tendenziell weicher landen? Ist das vielleicht eine Gehalts- oder Mentalitätsfrage? Ryanair-Piloten flogen in der Vergangenheit viel häufiger kleinere und schlechter ausgestattete Flughäfen an als ihre Kollegen mit gleich großem Gerät. Das mag nicht mehr so prägnant sein wie vor zehn Jahren. Und das Ryanair härter landet als andere kenne ich schon seit 20 Jahren als Spruch unter Piloten. Ich weiß aber immer noch nicht, wo das her kommt, ob sich das statistisch nachweisen lässt und ob vielleicht sogar sowohl eine sachliche Ursache als auch einen guten Grund dafür gibt.
 
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Irland ist ja als Insel einem Flugzeugträger ähnlich. Und Bordlandungen sind immer etwas von der härteren Art... :wink2::wink2::wink2:

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Von einer Untersuchung wüsste ich nichts. Habe schon viele Theorien dazu gehört, unter anderem dass man möglichst flott den Bremsprozess beginnen will, damit man schnell vacaten kann um den Turnaround kurz zu halten. Halte ich persönlich aber eher für ne Spinnerei um ehrlich zu sein. Dieser "Hate" gegen Ryanair ist oft einfach nur Teil des Mainstream-Eindrucks welchen viele Leute über die Gesellschaft haben, ohne dass das unbedingt Hand und Fuß hat.
Ich selbst bin schon einige Male mit Ryanair geflogen, aber auch mit Lufthansa, Germanwings, Eurowings, TUI, usw. Und ich persönlich hatte bei Ryanair noch keine wirklich harten Landungen. Das habe ich bei anderen Fluggesellschaften (mit denen ich geflogen bin) schon deutlich schlimmer erlebt.

Die Lufthansa legt mit Sicherheit auch hin und wieder solche Landungen hin. Passiert halt, machste nix, stirbt ja auch keiner von. Nur ist die Deutsche Lufthansa ja das glänzende Symbol der deutschen Luftfahrt, also wird man da eher weniger gegen sie geschossen, zumindest bzgl. harten Landungen nicht. Bei so einem verschrieenen Billigcarrier wie Ryanair lassen die Leute aber gerne mal etwas Dampf ab.

Das ist keine Wertung für oder gegen eine der genannten Gesellschaften. Wird gerne falsch verstanden.
 
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... unter anderem dass man möglichst flott den Bremsprozess beginnen will, damit man schnell vacaten kann um den Turnaround kurz zu halten.
Ryanair-Piloten achten darauf, kurze Rollzeiten zu haben. Das ist Fakt, das habe ich schon oft beobachtet. Würde dazu passen. Ich hätte nur gerne eine Bestätigung, dass das den eigenen Piloten tatsächlich nahegelegt wird.



Nur ist die Deutsche Lufthansa ja das glänzende Symbol der deutschen Luftfahrt ...
In der Gründerzeit der Nachkriegsluftfahrt in Deutschland war sie das auch. Und Fluggesellschaft und Behörden marschierten im Gleichschritt und waren hörig aufeinander. Diese Zeiten sind vorbei. Das hat nur noch nicht jeder Altgediente mitbekommen und deshalb kommt es gelegentlich zu Knirschen im Räderwerk.
 
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Ich nenne es Unvermögen.
Trotzdem wird dieses "positive" Landen - je nach Situation - durchaus empfohlen, wenn ich mich nicht täusche. (Wetter, Pistenlänge etc.)
Ich kann mich an eine Landung auf einer griechischen Insel erinnern, die schon vorher vom Piloten als etwas fester angekündigt wurde. Begründung: er wolle bei dem Seitenwind keinen Meter der kurzen Bahn verschenken.

Zwar nicht unbedingt vergleichbar, aber an meinem alten Arbeitsgerät hieß es immer: eine zu "weiche" Landung ist potentiell böse. Die alten massiven Bremspakete konnten beim Start in feuchtem Seeklima auf längeren Flügen oberflächlich Korrosion ansetzen und etwas fest gehen. Beim all zu behutsamen Streicheln der Bahn hätte das evtl. in einem "Bremsplatten" mit entsprechendem Ausritt in die Botanik enden können. Wurde mir zumindest gesagt. Ich hab die Kisten nicht geflogen, nur gelegentlich an den Reifen und Bremsen geschraubt.
 
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Vielleicht wollen sie genau am 1000 ft Punkt aufsetzen, brechen einfach die Sinkrate nicht oder zu spät, rotieren in den Beton, kein flare und knallen die Kiste einfach hin.

Bis die Fahrwerksaufhängung durch die Fläche kommt um frische Luft zu schnappen, bedarf es ohne Korrosion schon von der Konstruktion her 6 g.

Frei nach dem Motto :

Suddenly the runway came up and hit the airplane
 
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@FE747 Du scheinst zu vergessen, dass das Problem nach dem Start festgestellt wurde (weshalb man umkehrte) und nicht nach der Landung. Und was meinst Du mit Fahrwerksaufhängung? Den shock absorber? Der ist auch hier nicht durch die Fläche gekommen, da hat sich meiner Meinung nach, wie oben schon geschrieben, der Bolzen zwischen walking beam und walking beam hanger verabschiedet, was dann dazu führte dass diese durch die Tragfläche ins Freie wollten.
 
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