29.12.2024 Südkorea - B 737-800 der Jeju Air 2216 bei der Landung verunglückt

Diskutiere 29.12.2024 Südkorea - B 737-800 der Jeju Air 2216 bei der Landung verunglückt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ist nicht das rechte Triebwerk in Reverse bei der Landung, das andere aber nicht? War nicht das rechte das auch das Triebwerk das im Video den...
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Ist nicht das rechte Triebwerk in Reverse bei der Landung, das andere aber nicht? War nicht das rechte das auch das Triebwerk das im Video den sichtbaren Vogelschlag hat?
Und welche Szenarien gibt es, das man innerhalb von grob 6 oder 7 Minuten landen muss ?

Die Landung sieht eigentlich gut aus. Wenn ich das mit dem Flusi vergleiche, wenn man zu hoch abfängt hat die 737-800 schon die Tendenz zu "floaten"
Denke der PIC hatte noch nicht viele Gear Up Landungen.
 
Intrepid

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Keine Transponderdaten, keine Aufzeichnung, wohl ein umfassendes elektrisches Problem?
 

Onkel Ju

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Elektrische Ausfälle, die auch die Rekorder lahmgelegt haben, gab es öfter. Nachdem bei Unfalluntersuchungen mehrmals Verbesserungen empfohlen wurden, hat die FAA das aber 2008 umgesetzt. CVRs müssen seitdem eine eigene, unabhängige Batterie haben, die den CVR und die Mikrofone für mindestens 10 Minuten versorgt. Die FAA nennt es "RIPS" (Recorder Independent Power Supply), wie z.B. diese Box, die unter den Rekorder montiert wird. Für den Flugschreiber gilt das nicht, aber auch da hatte man die Anforderungen verschärft (kein einzelner elektrischer Fehler/Ausfall darf zum Ausfall des Flugschreibers führen).

Die betroffene Maschine war von 2009. Falls der CVR hier tatsächlich nichts aufgezeichnet hat, frage ich mich, wie das trotz "RIPS" möglich war. Die Vögel werden ja kaum die Mikrofonverkabelung unterbrochen haben.
 
mcgyvr81

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Also bei mir verdichtet sich langsam der Eindruck, dass dann eigtl. irgendetwas weiteres bzgl. MEL (Minimum Equipment List) im Hinblick auf die Bordelektrik schon vor dem Birdstrike bereits in Schieflage gewesen sein müsste, damit so ein Fall eintreten kann. Das ist aber natürlich reiner Spekulatius.
 

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Elektrische Ausfälle, die auch die Rekorder lahmgelegt haben, gab es öfter. Nachdem bei Unfalluntersuchungen mehrmals Verbesserungen empfohlen wurden, hat die FAA das aber 2008 umgesetzt. CVRs müssen seitdem eine eigene, unabhängige Batterie haben, die den CVR und die Mikrofone für mindestens 10 Minuten versorgt. Die FAA nennt es "RIPS" (Recorder Independent Power Supply), wie z.B. diese Box, die unter den Rekorder montiert wird. Für den Flugschreiber gilt das nicht, aber auch da hatte man die Anforderungen verschärft (kein einzelner elektrischer Fehler/Ausfall darf zum Ausfall des Flugschreibers führen).

Die betroffene Maschine war von 2009. Falls der CVR hier tatsächlich nichts aufgezeichnet hat, frage ich mich, wie das trotz "RIPS" möglich war. Die Vögel werden ja kaum die Mikrofonverkabelung unterbrochen haben.
ab 2010, oder?

Also bei mir verdichtet sich langsam der Eindruck, dass dann eigtl. irgendetwas weiteres bzgl. MEL (Minimum Equipment List) im Hinblick auf die Bordelektrik schon vor dem Birdstrike bereits in Schieflage gewesen sein müsste, damit so ein Fall eintreten kann. Das ist aber natürlich reiner Spekulatius.
Soweit ich die technischen Diskussionen bei pprune verstanden habe, wäre der elektrische Ausfall von Transponder+CVR+FDR konsistent mit einem Bridstrike in gewissen Konstellationen, auch ganz ohne vorherige Funktionseinschränkung.

Wobei auch dort (also bei pprune) noch keiner eine so wirklich überzeugende Idee hat, was wann wie warum schief gelaufen ist.

mfg
 
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Ein kompletter Elektrikausfall erklärt jedenfalls - teilweise - den "rush to land", also dass sie ganz schnell runter wollten, komme was wolle (d.h. zeitkritisches Problem).

Was ich aber nicht in einer Gleichung unterbringe, ist die Tatsache dass min. ein TW beim Aufsetzen erkennbar lief, und es trotzdem solch eklatante Equipment-Ausfälle in der Elektrik gegeben haben muss, dass sogar beide Recorder direkt ausgestiegen sind.
 

mg218

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Was geht eigentlich noch, wenn der Batterieschalter ausgeschalten wird ?
 
FastEagle107

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Gibt es eine genaue Zeitachse bezüglich Vogelschlag und Ausfall der Transponder Daten und wie steht das in Relation zu 4min vor dem Crash?
 
Alpha

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Das ist doch das Szenario, was im Beitrag #150 beschrieben ist. Standby Power versorgt die Recorder eben nicht. Daher ja auch keine Lichter bei der Landung etc. Es war zu erwarten, dass die Recorder ab da nichts mehr aufzeichnen.

Dafür müssen eben auch nicht beide Engines ausfallen, es reicht ein auch kurzzeitiger Abfall eines IDG, der kommt von allein nicht mehr online.
 
mcgyvr81

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Gibt es eine genaue Zeitachse bezüglich Vogelschlag und Ausfall der Transponder Daten und wie steht das in Relation zu 4min vor dem Crash?
Es gibt diese Chronologie auf AvHerald, die lt. dortiger Quellenangabe vom südkoreanischen Verkehrsministerium stammt, genaueres muss man abwarten:



Das Delta 8:59L (Birdstrike per Funk berichtet) - 9:03L (Crash) entspricht den vier Minuten, die den Rekordern wohl fehlen (wohlgemerkt hat aber irgendeines der bordeigenen Funkgeräte direkt nach dem Vogelschlag wohl noch noch Strom gehabt, denn sonst hätte der entspr. Funkspruch ja gar nicht abgesetzt werden können).
 
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Alpha

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VHF1 (das linke vhf Funkgerät, dass man primär benutzt) wird von Standby Power versorgt, das ist also so völlig zu erwarten. CVR, Lights (draußen) etc aber nicht. Exakt, wie geschehen.

Die interessante Frage, warum bzw in welchem Umständen die Entscheidung zum Go-Around zustande kam, könnte aber sehr wohl noch aufgezeichnet sein.
 
Bertil

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Die betroffene Maschine war von 2009. Falls der CVR hier tatsächlich nichts aufgezeichnet hat, frage ich mich, wie das trotz "RIPS" möglich war. Die Vögel werden ja kaum die Mikrofonverkabelung unterbrochen haben
In einem Neueste Nachrichten -Beitrag auf lentoposti.fi von heute wird folgendes zur Batteriestromversorgung der Aufzeichnungsgeräte erwähnt:

Die Flugschreiber des Unglücksflugzeugs wurden von zwei verschiedenen Strombussen gespeist, bei einem Ausfall der Triebwerksgeneratoren erhalten sie jedoch keinen Strom von den Batterien. Die bei dem Unfall zerstörte Boeing 737-800 der Jeju Air (HL8088, MSN 37541/3012) war 2009 hergestellt worden. Die Vorschrift, dass Flugschreiber mit Batterien betrieben werden müssen, wurde erst 2010 in Kraft gesetzt. Die Änderung beinhaltete jedoch nicht die Vorschrift, dass bestehende Geräte an die neuen Anforderungen angepasst werden müssen.

Quelle:
 
Bertil

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Heute wurde zur Stromversorgung der Aufzeichnungsgeräte ein neues Video auf der BOEING 737 TECHNICAL SITE von Chris Brady veröffentlicht; mit diesem Hinweis :
„Dieses kurze Video wird nach dem Unfall der Jeju 737-800 in Muan, Südkorea, im Dezember 2024 veröffentlicht, bei dem festgestellt wurde, dass der FDR und das CVR während des Fluges nicht mehr funktionierten. Das Video befasst sich mit den Stromquellen der Aufzeichnungsgeräte, den Unterbrechern und ihren Positionen im Flugzeug“


Gruss Bertil
 
Intrepid

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In den Nachrichten wurde heute gesagt, Südkorea versetze die Localizerantennen an den Flughäfen im Land (aus der Erinnerung: 30 Stück).
 

Onkel Ju

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Artikel dazu: bei 7 Flughäfen hat man Befestigungen der Localizer-Antennen gefunden, die nun umgebaut werden müssen:
Verbesserungen soll es noch im laufenden Monat geben. Der endgültige Umbau soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Muss leider immer erst etwas passieren - aber dann geht es plötzlich ganz schnell...

Es dürfte auch weniger darum gehen, Antennen zu versetzen - die Position ist ja vorgegeben. Die müssen natürlich genau in Verlängerung der Bahnmitte stehen, und sie dürfen auch nicht unterhalb des Pistenniveaus stehen. Letzteres dürfte der Grund für diesen unsäglichen aufgeschütteten Hügel gewesen sein, mit dem man im leicht abfallenden/unebenen Gelände ein paar Meter Höhenunterschied ausgeglichen hat. Nun muss man eine andere, weniger massive Konstruktion nehmen, um die Antennen ein paar Meter anzuheben. Oder man wird den Höhenunterschied durch etwas großflächigere Erdarbeiten ausgleichen, damit da kein Erdwall als Hindernis mehr steht.
 

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In den Nachrichten wurde heute gesagt, Südkorea versetze die Localizerantennen an den Flughäfen im Land (aus der Erinnerung: 30 Stück).
Kleiner Ergänzung: Reuter spricht von 7 Flughäfen.

Zur zeitlichen Abfolge gibt es ein (mir) neues Puzzle-Teil:
"The cockpit voice recorder (CVR) last saved data at 8:58:49 a.m. on Dec. 29, moments before the captain declared a mayday at 8:59 a.m."
Quelle:
Jeju Air crash investigation hits major snag with black box missing final 4 minutes

mfg
 
Thema:

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