Im April wurden neue Lieferungen von russischen Waffen an den nordafrikanischen Staat vereinbart. Libyen will die russischen Fla-Raketenkomplexe S-300PMU2 Favorit, Top-M1, Buk-M1-2 sowie die Mehrfachraketenwerfer Grad kaufen.
Außerdem beabsichtigt Tripolis, etwa 30 Jäger MiG-29SMT und Su-30MK, sechs Übungs- und Kampflugzeuge Jak-130, mehrere Dutzend Hubschrauber Mi-17, Mi-35 und Ka-52, ferner 50 T-90S-Panzer und ein U-Boot der neuen Generation zu kaufen.
Russland ist bereit, Libyen bei der Modernisierung der Militärtechnik zu helfen, die der aftrikanische Staat bereits bei der UdSSR kaufte.
Libyen bittet Russland im Austausch gegen den Zugang zu den Bodenschätzen und anscheinend gegen die Freilassung Zygankows, die Altschulden in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar zu streichen. Die Waffenverträge (im Rahmen der Schuldtilgung) werden laut Beobachtern nur für die Hälfte dieses Betrags ausmachen. Den Rest könnte Russland Libyen als Lohn für dessen Nachgiebigkeit in der Erdölfrage erlassen.
Gazprom und Tatneft haben bereits mit der Erschließung von sechs Öl- und Gasvorkommen in Libyen angefangen. Außerdem zeigt der russische Gasriese Interesse am Erwerb libyscher Öl- und Gasvorräte. Ferner plant Gazprom, Libyen den Bau neuer Gas-Pipelines nach Europa vorzuschlagen. Einzelheiten des Projekts werden vorläufig nicht preisgegeben, doch Analysten rechnen mit einem Erfolg des Vorhabens. Libyen hat die viertgrößten Gasvorräte in Afrika.
Auch die Russische Eisenbahnen AG (RZD) baut zudem für 2,3 Milliarden in Libyen die Strecke zwischen den Städten Sirt und Bengasi. Zur feierlichen Verlegung der ersten Gleise am Donnerstag hat die libysche Delegation Putin eingeladen.