3Sat Mediathek: Dornier Do 31 im Film "Neun Leben hat die Katze"

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Forrest Black

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Der Film "Neun Leben hat die Katze" der Regisseurin Ulla Stöckl aus dem Jahr 1968 gilt als erster feministischer Spielfilm der BRD. Eine restaurierte Fassung lief am 7. Mai auf 3Sat und ist noch in der Mediathek abrufbar.

Warum erzähle ich das hier?

Zwischen Minute 39:35 und 41:55 gibt es eindrucksvolle Aufnahmen von einem Flug der Do 31 E-3: Senkrechtstart - schneller Überflug - zu forsche Senkrechtlandung mit einklappendem Hauptfahrwerk. Auch die Geräuschkulisse ist eindrucksvoll, falls man davon ausgehen kann, dass sie echt ist und nicht synthetisch. Nach dieser Szene folgt noch eine gute Minute Diskussion über das Projekt.

Ganzer Film in der 3Sat Mediathek
Filmbeschreibung bei 3Sat.de
 
TomTom1969

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Danke für den Hinweis - grossartige Aufnahmen!
 
jabog43alphajet

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Tolle Aufnahmen der DO-31, die ich so, noch nie gesehen habe. Danke fürs zeigen.


Gruß Werner
 
amsi

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Mir war gar nicht bekannt das es bei der Erprobung der Do 31 einen Unfall gegeben hat.

Ja ich weiß, Wiki ist nicht immer die beste Quelle, aber dort steht zumindest das das Programm unfallfrei war, was für einen VTOL Erprobungsträger doch erstaunlich ist.
 

Forrest Black

Flieger-Ass
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Mir war gar nicht bekannt das es bei der Erprobung der Do 31 einen Unfall gegeben hat.

Ja ich weiß, Wiki ist nicht immer die beste Quelle, aber dort steht zumindest das das Programm unfallfrei war, was für einen VTOL Erprobungsträger doch erstaunlich ist.
Vielleicht war der Schaden auch so gering, dass das Ereignis nicht als Unfall zählte.
 

Flint

Testpilot
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Ich habe mal eine Doku über die deutschen Senkrechtstarter Projekte gesehen,
da erzählten die damaligen Testpiloten der DO31, dass der "acoustic noise" beim Start trotz Gehörschutz im Ohr plus Fliegerhelm
abartig hoch gewesen sei. Eine Unterhaltung im Cockpit war nicht möglich.
Von den Vibrationen und Stress für die verbauten Geräten und eventuellen Passagieren im Frachtraum ganz zu schweigen.
So gesehen kommt mir das schon ziemlich authentisch vor. Gerade diese tiefen Töne/Resonanzen beim T/O.

Aber sehr geile Aufnahmen, die ich vorher auch noch nicht kannte.
Die dynamische Landung kann evtl. dem Ring-Vortex-State geschuldet sein, mit dem die DO31 immer zu kämpfen hatte.
Entweder trat er direkt auf oder die Crew wollte aus Angst davor längeres Schweben verhindern und hat die Sinkrate „angepasst“.
 
Chopper80

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Die dynamische Landung kann evtl. dem Ring-Vortex-State geschuldet sein, mit dem die DO31 immer zu kämpfen hatte.
Entweder trat er direkt auf oder die Crew wollte aus Angst davor längeres Schweben verhindern und hat die Sinkrate „angepasst“.
Ring-Vortex-State trifft hier aber nicht so ganz zu, das ist bei Hubschraubern der Fall. Bei strahlgetriebenen VTOL- Flugzeugen ist es das Ansaugen von den eigenen heissen Abgasen, die zu einer Leistungsminderung sorgen. Beides ähnelt sich zwar, aber ersteres ist rein aerodynamisch und das zweite hat mehr mit den Triebwerken zu tun.

C80
 
lutz_manne

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Echt toll, da bekommt man Gänsehaut. Wenn man mal bedenkt, mit welchen technischen Möglichkeiten von damals sich da so ein "Ungetüm" scheinbar mühelos senkrecht in die Luft hebt... echt super.
 
HoHun

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Moin!

Echt toll, da bekommt man Gänsehaut. Wenn man mal bedenkt, mit welchen technischen Möglichkeiten von damals sich da so ein "Ungetüm" scheinbar mühelos senkrecht in die Luft hebt... echt super.
Man sollte die damaligen technischen Möglichkeiten nicht unterschätzen :-)

Die Do 31 hatte eine ziemlich ausgefeilte automatische Fluglagesteuerung, die scheinbar auch sehr gut funktionierte.

Allerdings hat sich wohl auch herausgestellt, daß eine Lagesteuerung allein nicht genug ist für einen einsatzfähigen Senkrechtstarter, und es wäre wohl zumindest die Entwicklung einer Vertikalgeschwindigkeitssteuerung notwendig gewesen, und auch eine vollautomatische Landesteuerung wurde als sinnvoll angesehen - nicht nur, um den Piloten zu entlasten, sondern auch, um die (enorme) Lärmbelastung in der Landezone durch perfektes Abfliegen des optimalen Profils zu verringern.

Zum Unfall: Der DGLR-Bericht 2000-01, "Die deutschen Senkrechtstart-Flugzeuge" (dem ich auch obiges entnommen habe) erwähnt, daß die maximal zulässige Aufsetzgeschwindigkeit der Do 31 3,0 m/s betrug. Um Rezirkulation (Einsaugen der Abgase in die Triebwerke) zu vermeiden, wollte man möglich schnell landen - andererseits gab es in Bodennähe immer einen Schubverlust durch negativen Bodeneffekt, durch für die Längstrimmung im Bodeneffekt notwendige Zapfluftentnahme, und durch die Rezirkulation selbst.

Dabei traten die Schubverluste durch Bodeneffekt höhenabhängig in ca. 7 - 8 m Höhe ein, die Rezirkulationsverluste aber zeitabhängig ein, typischerweise wenn die Do 31 noch 4 - 6 m Höhe hatte.

Durch die Schubverluste konnte sich die Sinkrate bis zu 1,5 m/s erhöhen, so daß man für eine sichere Landung mit nur 1 m/s Sinkrate in den Bodeneffekt einfliegen durfte.

Wenn man versuchte, kurz vor dem Aufsetzen die Sinkrate (wie vorgesehen) durch Erhöhung des Hubtriebwerkschubs zu verringern, führte das zu erhöhter Rezirkulation ins Marschtriebwerk ohne Erhöhung des Gesamtschubes. Das heißt, die Sinkrate blieb so hoch wie vor dem Abfangversuch.

Das erhellt vielleicht ein wenig die komplexen Effekte, mit denen der Testpilot zu kämpfen hatte ...

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
lutz_manne

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Mit technischen Möglichkeiten, meine ich ohne Computerunterstützung. Computer füllten damals noch ganze Räume aus. Heute freuen sich die Nerds wenn ein Multikopter mittels massig Sensoren und Computersteuerung fliegen. Ich bemesse die Leistung der Entwickler (und des Testpiloten) bei diesem Projekt viel höher, als z.B. bei diesem aktuellen Flug-Taxi-Hype.
 
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Monitor

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Tolle Aufnahmen. :TOP:
 
RomanW.

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Super Aufnahmen, danke für den Hinweis!
Für alle, die den Film nicht mehr in der Mediathek sehen können, hab ich den Ausschnitt hier hochgeladen:
Das Video ist nicht gelistet.
 
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