Der Ausschuss des US Repräsentanten Hauses für Handel, Justiz und Forschung hat dem Hubble Nachfolger, dem James Webb Space Telescope (JWST) wegen der fortlaufenden Budget- und Zeitplan-Überschreitungen nun die rot Karte erteilt. Das Programm soll nach einem Beschluss dieses Ausschusses eingestellt werden. Dies muss zwar erst noch durch div. andere Gremien bestätigt werden, aber meist bedeutet dies nichts Gutes für solche Programme. Sollte das Projekt tatsächlich abgesägt werden, wie ja auch Obamas Programm zur Rückkehr zum Mond (kleine Retourkutsche der Republikaner), dann hat dies nicht nur Auswirkungen auf die internationale Wissenschafts-Gemeinschaft, sondern auch Gelder der ESA und der CSA verbrannt. Die ESA steuert u.a. das gesamte NIRSpec Instrument und Teile des MIRI Instrumentes bei.
Die NASA verliert ggf. damit ein weiteres wichtiges Projekt und die USA weiteres Ansehen in der Wissenschaftsgemeinde, für die die USA ja schon seit einigen Jahren nicht mehr das Mekka von früher mehr sind. Solche Projekte zu beenden bringt mehr Nachteile als Vorteile, denn alles Geld und alle Mühe, die schon in das Instrument investiert wurden gehen damit verloren. Auch wenn es bei den Instrumenten Verzögerungen gibt, ist doch schon einiges komplett fertig und könnte dann mehr oder minder weggeworfen werden.
Bei solchen Projekten gibt es ja immer zwei Hauptphasen. Die technische Entwicklungsphase, die stets sehr anspruchsvoll ist, da in ihr ja bewusst neue Techniken und Lösungen geschaffen werden sollen, die es bislang noch nicht gab und die anschließende Nutzungsphase. Dieses Projekt ist also sowohl ein astronomisches als auch ein Ingenieur-technisches Forschungsvorhaben.