Sens
Alien
So kann man sich die Welt auch schön reden und das lässt nichts Gutes für künftige Beschaffungen ahnen.Ich habe mich ja hier nun etwas länger zurückgehalten, aber der liebe Sens hat einmal wieder viel "Blödsinn" im Sense... oder sagen wir "Fehlinterpretationen"... und weil Sonntag ist und ich hier gemütlich beim Kaffee sitze, habe ich etwas Zeit, auf einige Punkte einzugehen...nicht dass die so mitlesende Presse einseitig informiert ist (aber bei einer guten Recherche sollten sie auf ähnlichen Sachverhalt kommen)
Die "nackte" A400M in der sogenannten "logistischen" Version kann natürlich logistischen / strategischen Materialtransport, aber auch beispielsweise Absetzen von Springern und Material, Luftbetankung, Tiefflug, landen auf Behelfspisten (sogenannte unpaved Runways) etc... also keine Wortschöpfung und auch keine leere Hülle - der wesentliche Unterschied zur taktischen Version ist die nicht geplante Ausstattung mit aktivem oder passiven Selbstschutz.
Die Entwicklung der Fähigkeiten verläuft eben stufenweise, das ist allseits bekannt. Und wurden zunächst beispielsweise 12 Springer zum Absprung freigegeben, so sind es in Folgeschritten 30 oder 50 oder 116 (Zahlen frei erfunden, Beispiel!) - dafür bedarf es vielleicht weiterer Anpassungen hardware- und softwareseitig im zentralen Lademanagementsystem - so viel zur Frage des späteren uneingeschränkt Nutzbaren - man nutzt das, was jeweils aktuell freigegeben ist und für heute ist das schon eine ganze Menge...
Zu den Stückzahlen - der ursprünglich beschriebene und militärpolitisch abgeleitete Bedarf für Deutschland war 73 - auf Basis des damaligen level of Ambition... Später wurden es dann im Vertrag 60, vor allem weil man 2002/2003 nicht so viel Geld in der Schublade hatte bzw. hatte haben wollen (design to Budget)...
Im Zuge der Nachverhandlungen 2009-2011 (da gibt es hier hunderte Seiten zu) wurde der deutsche Anteil auf 53 reduziert (7 verblieben aus vertraglichen Gründen optional) - auch wieder vor allem aus finanzplanerischen Gründen, da man damit überwiegend den dt. Anteil an den Mehrkosten tragen wollte (andere A400M Nationen hatten hier direkte Zahlungen zugesagt, die Briten haben wie Deutschland auch 3 Maschinen als Optionen umgebucht).
Mit Einigung auf das Ergebnis der seinerzeitigen Nachverhandlungen hatte dann aus "parteitaktischen" Überlegungen oder "Spielchen" ein einzelner Abgeordneter des Haushaltsausschusses bewirkt, dass die seinerzeitige Billigung des Verhandlungsergebnisses an die Auflage geknüpft wurde, dass sich das BMVg um die Weitergabe von 13 Luftfahrzeugen bemühen solle - etwas, das aus verschiedenen Gründen bis heute eben nicht funktioniert hat. (und so hatte sich Frau v. der Leyen entschieden, die 13 zu behalten...). Von irgendwelchen Mengenrabatten zu sprechen ist insofern vollkommener Blödsinn... das Ganze ging stets zu Lasten und Kosten der Industrie.
Gleichfalls falscher "Sense"... Am Anfang standen die gemeinsamen Bedarfsforderungen der 7 (bzw. 9) A400M Nationen und aufgrund des beschriebenen Flugbereichs der A400M war es auch möglich, diese Fähigkeit - basierend auf dem damaligen Stand - entsprechend zuzusagen. Airbus hatte Erfahrung mit der A310 Luftbetankung und schon weit vorher mit der Buddy-Buddy Betankung der Tornados. Erst später im Verlauf der Flugtest kam heraus, dass sich der Hubschrauber bei den marktverfügbaren Systemen durch die zu geringe Schlauchlänge zu nah an der A400M befinden würde - weshalb dann entsprechend weiter entwickelt wurde, so beim Zulieferer der Pods wie auch beim A400M Hersteller... Hier wurde Nichts ignoriert!
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Airbus A400M – Wikipedia
Am 1. August 2013 übernahmen die französischen Streitkräfte das erste Serienexemplar.[7] Ende Dezember 2013 erfolgte der erste operative Einsatz, ein Flug nach Mali.[8] Nach der Türkei und Großbritannien erhielt die deutsche Luftwaffe im Dezember 2014 als vierter Kunde ihre erste Maschine,[9] im März 2015 folgte Malaysia und im November 2016 Spanien.[10] Im Sommer 2017 wurde die 50. Maschine ausgeliefert.[11]
Während der Flugzeugtyp in mehreren Luftwaffen im Einsatzbetrieb ist, hat sich die Entwicklung zugesagter Teilfähigkeiten und die Gesamtauslieferung weiter verzögert. Die endgültige Version wird für 2021 erwartet, mehr als elf Jahre verspätet.[12] Bereits gelieferte Flugzeuge sollen bis 2027 nachgerüstet werden, sofern einzelne Fähigkeiten, deren Umsetzung sich als zu schwierig erweist, nicht sogar entfallen.[13] Nutzer beklagen im Anfangsflugbetrieb eine geringe Einsatzbereitschaft und Qualitätsmängel.[12] Die Finanzen des Airbus-Konzerns werden durch das Projekt mit Rückstellungen in Höhe von über 8,8 Milliarden Euro belastet.[14]
"Die Erstauslieferung war für Oktober 2009 vorgesehen. Die Auftraggeber sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Spanien, Türkei und Vereinigtes Königreich. Als weiterer Kunde kam 2005 Malaysia hinzu.[4] Nach mehrfachen Verzögerungen fand der Erstflug am 11. Dezember 2009 statt.[5] Airbus erreichte eine Nachverhandlung des Vertrags, woraufhin die Kundenstaaten 2010 einen Teil der in Milliardenhöhe auflaufenden Mehrkosten übernahmen, einige Maschinen abbestellten und eine spätere Auslieferung akzeptierten. Der Stückpreis kletterte damit von 125 Millionen Euro auf 175 Millionen Euro.[6]"
Kann passieren, wenn man akzeptiert das Airbus mehr versprochen hat, als es tatsächlich leisten konnte. Das die zeitliche Verzögerung und noch fehlende Fähigkeiten zu Zusatzkosten führt, dass dürfte auch unstrittig sein.
Das mit der Erteilung der zivilen Zulassung eine A400M etwas von A nach B fliegen konnte wurde ja schon gebührend gefeiert.
Seit Jahren erleben wir nun, wie die einst zugesagten Fähigkeiten, jetzt Schrittweise nachgeliefert werden, weil sie wohl doch noch nicht verfügbar waren?!
Luftbetankung: A400M testet Laderaum-Tanks
Das war eine der Grundforderungen, die weder 2009 noch 2013 zur Verfügung standen, obwohl der Hersteller sie ja längst nachgewiesen haben sollte.
Bis dato mussten die damit verbundenen Leistungen von anderen Lfz kostenpflichtig erbracht werden. An der Stelle sollte ja, die im Betrieb als günstig beworbene A400M, eine finanzielle Entlastung für unsere Streitkräfte bringen.
Ist es eigentlich schon aufgefallen.
"Noch kostet in Wunstorf jede Flugstunde des A400M unglaubliche 60 Stunden Wartungszeit. "So viel Personal können wir gar nicht einstellen", moniert Bette, das sei "nicht durchhaltbar". Versprochen gewesen seien 10 bis 20 Stunden." In der AFM vom Juli 2019 ist das immer noch das Thema bei Oberst Bette, obwohl er dabei auf Zahlen verzichtet.
Airbus A400M: Superstar oder Pannenflieger? | DW | 14.04.2018
Verspätet und viel teurer dort finden sich weitere Details.
Zuvor las man ja, was Frau Werkhäuser vor Ort berichtet wurde.
"Viel Platz im Laderaum
Vor dem fast 15 Meter hohen Flugzeug, das im Hangar gerade gewartet wird, nimmt sich ein Techniker im olivgrünen Overall wie ein Winzling aus. Der stahlglänzende Frachtraum des dickbauchigen Flugzeugs hat die Anmutung einer tonnenförmigen Halle. Sie ist beachtliche 18 Meter lang und knapp vier Meter hoch. Hinein passen wahlweise 116 Soldaten, zwei Kampfhubschrauber vom Typ "Tiger", sechs Geländewagen oder ein Schützenpanzer."
Ich lese ja die Links und versuche die Details auch ein zu ordnen.
Meine Kritiker verstehen nicht, dass ich nicht die A400M als solche infrage stelle sonder nur die sehr kostspielige Umsetzung der Anforderungen. Gerade in Zeiten knapper Kassen gehen die Mehrausgaben für ein System immer zu Lasten anderer Bereiche.
Probeverladung nach Mali: Transportflugzeug schluckt Hubschrauber
Pseudo Frage auf einer Bundeswehrseite, denn das wurde zuvor in einer Simulation überprüft und nur noch praktisch umgesetzt.
Doch das sollte doch schon die A400M nach den Aussagen der Techniker können?!
Mir fiel da auch der Transport der Franzosen 2018 ein.
https://thedefensepost.com/2018/10/09/france-air-operation-pama-burkina-faso/
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