tritium
Kunstflieger
Vor einigen Tagen wurde ein Zwischenbericht über die wissenschaftlichen Aktivitäten der Mission veröffentlicht.
Das Kepler-Teleskop der NASA wurde am 7. März 2009 gestartet und in einen earth-trailing-orbit um die Sonne gebracht. Von dort aus ist es möglich, das Zielgebiet ohne Unterbrechung und Bedeckung zu beobachten. Mit einem 0.95m-Schmidt-Teleskop und einer Kamera aus 42 CCDs mit je 2200 × 1024 Pixel (zusammen 95 Megapixel) werden zeitliche Helligkeitsschwankungen von Sternen gemessen. Daraus erhofft man sich einerseits neue Erkenntnisse in der Asteroseismologie (unter Anderem über den inneren Aufbau der Sterne) und, eher öffentlichkeitswirksam, den Nachweis von Planeten um eben diese Sterne mithilfe der Transitmethode. Zieht der Planet auf seiner Umlaufbahn zwischen Stern und Teleskop vorbei, so bedeckt er seinen Stern und verdunkelt ihn damit periodisch. Die Transitmethode hat den Vorteil, dass sie auch sehr kleine Planeten finden kann (auch deutlich kleiner als die Erde). Insgesamt wird ein Gebiet mit ~180.000 Sternen im Sternbild Schwan untersucht.
Die nun vorliegenden Resultate beruhen auf der Auswertung von Beobachtungen von 156.000 Sternen zwischen 12. Mai und 17. September 2009. Demnach wurden Hinweise auf bis zu 1235 Planeten gefunden. Davon sind 68 in Erdgröße, 288 Super-Erden (Felsplaneten mit sehr großer Masse), 662 in Neptungröße, 165 Jupiterähnlich und 19 deutlich größer als Jupiter. Von diesen liegen 54 in der Habitablen Zone, in der flüssiges Wasser möglich ist, darunter auch 5 der Erdgroßen und 49 der Super-Erden. Allerdings befinden sich die Meisten davon in Orbits um Zwergsterne, die deutlich kühler sind als die Sonne.
Diese rund 1200 Kandidaten müssen jedoch noch durch andere Observatorien bestätigt werden, besonders Radialgeschwindigkeitsmessungen sind hierfür wichtig. Bei der NASA geht man allerdings davon aus, dass dies für etwa 90% der Kandidaten erfolgreich sein wird. Bisher sind insgesamt nur ~520 Planeten sicher nachgewiesen, sodass die zu erwartenden rund 1000 Neuentdeckungen vielfältige Aufschlüsse über Planetensysteme geben werden.
Bereits bestätigt ist das System Kepler-11 (Details) mit sechs Transitplaneten (Gas und Gesteinsplaneten) um einen Sonnenähnlichen Stern. Es ist damit eines der am komplexesten bekannten Exoplaneten-Systeme überhaupt und sehr dicht besetzt: alle Planeten haben kleinere Bahnradien als Venus, was Fragen bezüglich ihrer Entstehung aufwirft.
Die Fülle an Kandidaten nach nur wenigen Monaten Beobachtungszeit ist eine große Überraschung. Zumal das Sichtfeld nur 1/400 des gesamten Himmels beträgt und mit der Transitmethode nur ~1-5% aller Planeten überhaupt nachweisbar sind (liegen Stern, Planet und Teleskop nie in exakt auf einer Linie, so gibt es auch keine Transits). Weiterhin sind mindestens drei Transits notwendig, um einen Nachweis abzusichern, für die Erde müsste man die Sonne also 3 Jahre lang beobachten. Deshalb zeichnet sich ab, dass Planeten um andere Sterne eher Regel als Ausnahme sind.
Links:
NASA PR: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2011-036
SPON: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,743187,00.html
Das Kepler-Teleskop der NASA wurde am 7. März 2009 gestartet und in einen earth-trailing-orbit um die Sonne gebracht. Von dort aus ist es möglich, das Zielgebiet ohne Unterbrechung und Bedeckung zu beobachten. Mit einem 0.95m-Schmidt-Teleskop und einer Kamera aus 42 CCDs mit je 2200 × 1024 Pixel (zusammen 95 Megapixel) werden zeitliche Helligkeitsschwankungen von Sternen gemessen. Daraus erhofft man sich einerseits neue Erkenntnisse in der Asteroseismologie (unter Anderem über den inneren Aufbau der Sterne) und, eher öffentlichkeitswirksam, den Nachweis von Planeten um eben diese Sterne mithilfe der Transitmethode. Zieht der Planet auf seiner Umlaufbahn zwischen Stern und Teleskop vorbei, so bedeckt er seinen Stern und verdunkelt ihn damit periodisch. Die Transitmethode hat den Vorteil, dass sie auch sehr kleine Planeten finden kann (auch deutlich kleiner als die Erde). Insgesamt wird ein Gebiet mit ~180.000 Sternen im Sternbild Schwan untersucht.
Die nun vorliegenden Resultate beruhen auf der Auswertung von Beobachtungen von 156.000 Sternen zwischen 12. Mai und 17. September 2009. Demnach wurden Hinweise auf bis zu 1235 Planeten gefunden. Davon sind 68 in Erdgröße, 288 Super-Erden (Felsplaneten mit sehr großer Masse), 662 in Neptungröße, 165 Jupiterähnlich und 19 deutlich größer als Jupiter. Von diesen liegen 54 in der Habitablen Zone, in der flüssiges Wasser möglich ist, darunter auch 5 der Erdgroßen und 49 der Super-Erden. Allerdings befinden sich die Meisten davon in Orbits um Zwergsterne, die deutlich kühler sind als die Sonne.
Diese rund 1200 Kandidaten müssen jedoch noch durch andere Observatorien bestätigt werden, besonders Radialgeschwindigkeitsmessungen sind hierfür wichtig. Bei der NASA geht man allerdings davon aus, dass dies für etwa 90% der Kandidaten erfolgreich sein wird. Bisher sind insgesamt nur ~520 Planeten sicher nachgewiesen, sodass die zu erwartenden rund 1000 Neuentdeckungen vielfältige Aufschlüsse über Planetensysteme geben werden.
Bereits bestätigt ist das System Kepler-11 (Details) mit sechs Transitplaneten (Gas und Gesteinsplaneten) um einen Sonnenähnlichen Stern. Es ist damit eines der am komplexesten bekannten Exoplaneten-Systeme überhaupt und sehr dicht besetzt: alle Planeten haben kleinere Bahnradien als Venus, was Fragen bezüglich ihrer Entstehung aufwirft.
Die Fülle an Kandidaten nach nur wenigen Monaten Beobachtungszeit ist eine große Überraschung. Zumal das Sichtfeld nur 1/400 des gesamten Himmels beträgt und mit der Transitmethode nur ~1-5% aller Planeten überhaupt nachweisbar sind (liegen Stern, Planet und Teleskop nie in exakt auf einer Linie, so gibt es auch keine Transits). Weiterhin sind mindestens drei Transits notwendig, um einen Nachweis abzusichern, für die Erde müsste man die Sonne also 3 Jahre lang beobachten. Deshalb zeichnet sich ab, dass Planeten um andere Sterne eher Regel als Ausnahme sind.
Links:
NASA PR: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2011-036
SPON: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,743187,00.html