Alles zu Österreichs Luftfahrt

Diskutiere Alles zu Österreichs Luftfahrt im Bücher u. Fachzeitschriften Forum im Bereich Literatur u. Medien; Jaja, bewahre nur dein Geheimnis, ich sorge dafür, dass dieser arme kleine Buchladen, im ärmsten Viertel der Stadt :gefuehle_0070: wenigstens ein...
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Jaja, bewahre nur dein Geheimnis, ich sorge dafür, dass dieser arme kleine Buchladen, im ärmsten Viertel der Stadt :gefuehle_0070: wenigstens ein bisserl Umsatz macht um gegen die großen bösen Buchketten bestehen zu können :squint:
 
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Sei unbesorgt, meiner ist auch ein Quartierladen, denn bei Am....on kaufe ich auch nix!!!!!!!!!:07:
 
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Im Vergleich: Windsock Datafile 45 & Centenary Datafile 171



Windsock Datafile 45
Aviatik D.I

von Peter M. Grosz
Albatros Productions 1994
40 Seiten kart.
ISBN: 0-948414-60-X
Privat: € 10,- (£ 6,50)


Centenary Datafile 171
Aviatik (Berg) D.I at War!

von Paolo Varriale
Albatros Productions 2016
40 Seiten kart.
ISBN: 978-1-906798-46-8
Handel (Italien): € 20,- (£ 12,50)


Die neue Aufmachung fällt natürlich gleich ins Auge. Doch was ist mit dem Inhalt? Mein 1. Gedanke war: Wird wohl leider nur eine Neuauflage sein. Aber nein, neuer Autor neues Heft! :applause1:
  • Innen hat sich im Grunde nichts geändert, Text, Bilder und Bildtexte, alles wie gewohnt. Lediglich die Einteilung ist anders. Die Spalte mit den Bildtexten wurde durch eine 3. Textspalte ersetzt, dadurch gibt es keine leeren Flächen mehr.
  • Sehr erfreulich, es gibt nur wenige Fotos die doppelt sind. Dabei sind diese aber dann meist anders beschnitten und geben dadurch andere Details frei. Die Bildqualität ist gleich geblieben, es finden sich sehr gute und weniger gute Fotos in beiden Ausgaben - wobei man an den doppelten Fotos mitunter sehen kann, dass die Qualität nichts mit dem Jahr der Veröffentlichung zu tun hat. Das alte Heft geht mit Detail-Fotos besser auf Unterschiede ein, während im neuen Heft mehr, aber dafür oft kleinere Fotos sind.
  • Die technischen Zeichnungen in 1:72 & 1:48 sind die ausm alten Heft, also gleich geblieben.
  • Im alten Heft gibt es 3 farbige Seitenansichten, im neuen dafür 9 "zeitgenössischere" von Ronny Bar (gefallen mir sehr gut).

Fazit: Jedes Heft für sich ist schon sehr gut. Beide sind noch ein klein wenig besser und natürlich konnte ausgerechnet ich bei diesem Kauf nicht nein sagen
:biggrin:
 
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Ein Grund warum ich das hier u.a. mache ist auf Lesestoff aufmerksam zu machen den niemand kennt und umgekehrt! Kürzlich lernte ich einen Modellbauer kennen von dem ich mir freundlicher Weise folgende (bis dato ungekannte) Schätze ausborgen durfte:

ÖFH Nachrichten, Sonderheft 27-29:
Luftsiege der k.u.k. Luftfahrtruppe
27. Rumänische Front 1916-1917, von Karl Meindl (64 Seiten, ©2001)
28. Russische Front 1914-1916, von Karl Meindl (96 Seiten, ©2001)
29. Russische Front 1917-1918, von Karl Meindl (126 Seiten, ©2002)

In Selbstverlag Karl Meindl:
Die Luftsiege der k.u.k. Luftfahrtruppe, Band 4-8:
4. Italienische Front, 1915-1916, von Karl Meindl (125 Seiten, ©2003)
5. Italienische Front, 1. Teil 1917, von Karl Meindl (159 Seiten, ©2004)
6. Italienische Front, 2. Teil 1917, von Karl Meindl (181 Seiten, ©2005)
7. Italienische Front, 1. Teil 1918, von Johannes Heubel und Karl Meindl (157 Seiten, ©2005)
8. Italienische Front, 2. Teil 1918, von Karl Meindl (221 Seiten, ©2007)

In allen Ausgaben gibt es eine kurze Einführung über die Gegebenheiten an der jeweiligen Front. Anschließend folgen chronologisch Daten und Beschreibungen zu den jeweiligen Luftsiegen. Dazu sollte ich anmerken, dass ein Luftsieg nicht einem Abschuss gleich kommt, in Österreich-Ungarn wurde anders gerechnet als in Deutschland - darauf geht Autor Karl Meindl genauer ein.
In den ÖFH Nachrichten gibt es SW-Seitenrisse, ein paar wenige Fotos und Karten.
Im Selbstverlag Karl Meindl gibt es nur wenige Karten, keine Seitenrisse, dafür viel mehr Fotos.
Die meisten Fotos finden sich auch in den bereits hier vorgestellten Büchern.
Interessant finde ich auch jede Einleitung, darin beschreibt der Autor seinen enormen Aufwand, Schwierigkeiten unterschiedlichster Art, aber auch Erfolge bei der Suche und Auswertung. Gemeinsam mit der Danksagung erhält man so einen netten Einblick wie wahnsinnig Umfangreich diese Arbeiten sind - da wurde nicht nur einfach wiederholt was andere irgendwann mal geschrieben haben.
Und wie immer: Schade, dass sich kein Verlag findet der den Mut und den Atem hat sich solcher Randthemen anzunehmen! Es wäre so wichtig, denn keine Frage eines Tages werden vor allem die Schätze aus Privatarchiven verschwinden.



PS: Vielen Dank Werner!!! :thumbsup:
 
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Kannst du kurz beschreiben, was einen österreichischen von einem deutschen Luftsieg unterscheidet?
 
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Soviel ich weiss, wurde auch in Deutschland ein zur Landung gezwungener Gegner als Luftsieg anerkannt.....:whistling:
 
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Und noch dies: Wenn ich im "Euromillions" die Millionen gewinne, lass ich das Zeugs drucken, sicher!!!!!!:Glaskugel:
 
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Kannst du kurz beschreiben, was einen österreichischen von einem deutschen Luftsieg unterscheidet?
Da und dort hab ich zwar ebenfalls was aufgeschnappt, aber wie Luftsiege in Deutschland genau gehandhabt wurden weiß ich nicht. Es gab aber zumindest einen wesentlichen Unterschied und darauf geht Autor Karl Meindl auch ein. Hoffentlich gebe ich das nicht nur kurz, sondern auch richtig weiter:

Bei den deutschen Jagdfliegern wurde jeweils nur einem Pilot ein Abschuss zugesprochen und das meist auch nur, wenn das Flugzeug dabei zerstört wurde und dann musste das alles auch noch bestätigt werden. Das heißt, es konnte immer nur einen Sieger geben. (Aus anderen Büchern weiß ich, dass diese Kriterien auch nicht immer erfüllt wurden und Abschüsse trotzdem anerkannt wurden, aber das ist ein anderes Thema.)
Obwohl Österreich-Ungarn von Deutschland vieles übernommen hatte war diese Methode aus vielerlei Gründen nicht umzusetzen, deshalb kommt in den k.u.k.-Akten allein schon das Wort "Abschuss" nur selten vor. Viel häufiger wird von einem Luftsieg gesprochen und an dem Luftsieg (Abschuss) konnte einer oder mehrere beteiligt sein.

Eins noch: Was Österreich-Ungarn betrifft kannst du den überwiegenden Teil meiner 1.-WK-Literatur hier sehen. Ich kann mit Bestimmtheit behaupten, dass in keiner dieser Veröffentlichungen auch nur im entferntesten so intensiv auf das Thema Luftsiege eingegangen wurde. Wenn, dann ist immer nur die Rede von Abschusszahlen und die sind für mich jetzt im Falle der LFT unsicherer als es bisher schien. :huh:
 
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Da war ich neulich beim Stöhr (Buchhändler meines Vertrauens) und hab mir ein bisserl was fürs Wochenende gegönnt...



Die roten Jäger
Chronologie der Flik 41/J
1917-1918


Broschüre
von Roman Hans Gröger
2017
39 Seiten
Berger Verlag
ISBN: 978-3-85028-797-5
€ 12,90 Buchhandlung Stöhr

Als ich das Cover zum 1. Mal klein und verschwommen irgendwo im Netz sah freute ich mich auf einen Comic. Bei späterer näherer Betrachtung dann :huh: ....das Titelbild von Marijan Pozar gefällt mir leider überhaupt nicht, ein wenig hatte ich die Befürchtung, dass es im Inneren so weitergeht, aber zum Glück geht es nicht.

Dieses Heft sehe ich mit gemischten Gefühlen, einerseits ist die Freude über das Thema und deren Veröffentlichung groß, andererseits ist vieles darin einfach zu kurz geraten.
Z.B. die Kurzbiografie von Godwin Brumowski im Abschnitt "Piloten", ist abgesehen von seiner Beteiligung an Kampfhandlungen, wirklich eine der Kürzeren und bei Brumowski handelte es sich immerhin um den Kommandant der Flik 41J.
Zitat aus ÖFH-Nachrichten 2017-3 von "G.H.": Auf die umstrittene Rolle Brumowskis wegen seiner unorthodoxen Methode der Luftsiegzählung, die zu Auseinandersetzungen mit Fiala v. Fernbrugg und Linke-Crawford geführt haben, wird nicht eingegangen.
Das sich Brumowski mit dem ebenfalls erfolgreichen Arigi nicht verstanden hat wird erwähnt, mehr über Zwischenmenschliches erfährt man leider nicht.
Kleiner Hinweis: Keine Ahnung ob vom Autor beabsichtigt, aber für mich entstand der Eindruck, dass Brumowski bald nach seinem Aufenthalt an der Westfront (bei der Jasta 24) entgegen dem Befehl alle Maschinen der Flik rot bemalen ließ, eigentlich waren es nur drei seiner Albatros (153.45, 153.52, 153.209).
Apropos Albatros: Die Flugzeugtypenvorstellung ist ebenfalls etwas kurz, dabei gibt es gerade zur Albatros D.III Oeffag (das wichtigste Jagdflugzeug in Ö-U) inzwischen einiges an Material. Im Heft findet sich lediglich ein Absatz und ein Verweis auf wiki - ich hab mir den Eintrag bei wiki gerade eben angesehen, dieser ist ebenfalls ausbaufähig.
Vieles in "Die roten Jäger" macht Lust auf mehr, regt zum denken an, macht einem die Umstände einer k.u.k. Fliegerkompagnie im Feld bewusst(er). Auf antiquierte (und dumme) Kriegsrhetorik, die man in vielen Veröffentlichungen findet, verzichtet Autor Gröger dankenswerter Weise ganz.
Das im Heft verwendete Bildmaterial ist mehr oder weniger bekannt, sehr klein und leider von bescheidener Qualität.

Fazit: Bei aller Kritik, wer sich für die Flik 41/J oder die Jagdfliegerei aus Österreichisch-Ungarischer Sicht interessiert sollte zugreifen. Ich hätte mir zwar mehr erhofft, aber den Kauf bereue ich nicht!
 
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Über das folgende Buch haben wir hier zwar schon gesprochen, aber der Vollständigkeit halber noch die Details:

Die k.u.k. Luftfahrtruppen
Zur Zeit von Österreich-Ungarns "Luftakrobaten"


Bildband
von Walter Blasi & Bernhard Tötschinger
2017
120 Seiten
Edition Winkler-Hermaden Die k. u. k. Luftfahrtruppen
ISBN: 978-3-9504274-6-2
€ 19,90 Buchhandlung Stöhr

Die Fotos sind in 1A-Qulität und stammen wie von den Autoren angemerkt zum überwiegenden Teil von Originalen. Informative (kurze) Texte führen durch die militärische Luftfahrtgeschichte Österreich-Ungarns bis zum Ende 1918. Am Ende folgt noch ein Blick auf "Was von den k.u.k. Luftfahrtruppen übrig blieb ...".

Uneingeschränkte Kaufempfehlung!

Liebe Autoren, lieber Verlag: BITTE mehr davon!!!

 
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Der Adler von Triest
Der letzte Maria-Theresien-Ritter erzählt sein Leben


von Baron Gottfried von Banfield und durch Gunther Martin kommentiert
Biografie 1984
159 Seiten geb. Schutzumschlag
Styria Verlag
ISBN: 3-222115-30-3
Antiquar gekauft

Ein schönes Buch, leider ein bisserl dünn, dennoch sehr lesenswert. Über seinen Alltag im 1. WK gibt der Adler von Triest (Baron Gottfried von Banfield) leider nicht sehr viel Preis. Nach dem Untergang der Monarchie führt Banfield wieder ein aufregendes Leben, diesmal aber als Bergungsspezialist zu bzw. unter Wasser, u.a. im Suezkanal 1956/57.
Die wenigen Flugzeug-Fotos lassen sich auch via Internet finden.

 
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ÖFFAG
Österreichische Flugzeugfabrik AG


Broschüre zur Sonderausstellung im Flugmuseum AVIATICUM Wiener Neustadt Mai-August 2006
von Reinhard Keimel
2006
44 Seiten
Österreichisches Luftfahrt-Archiv
Geschenk eines befreundeten Modellbauers. Danke Roland! :thumbsup:

Jeder von der ÖFFAG gebaute Typ wird hier mit Foto kurz vorgestellt, dazu werden technische Daten gereicht und als Sahnehäubchen gibt es zu jedem Typ einen Dreiseitenplan.

 
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Einmal noch Albatros:

Flugzeug Profile 38
Albatros D-II


von Rudolf Höfling
54 Seiten
Flugzeug Publikations GmbH

Inhalt:
  • Albatros D-II
  • Die Albatros D-II an der Front
  • Die Militärnummern der deutschen Albatros D-II
  • Technische Daten des Albatros D-II (LVG) im Vergleich mit dem Österreichisch-Ungarischen Albatros D-II (Oeffag)
  • Die eigene Konkurrenz des Albatros D-II
  • 3-Seiten-Risszeichnung
  • 16 Stk. Seitenprofile deutscher Albatros D-II in Farbe
  • 3-Seiten-Farbprofil eines Oeffag Albatros D-II

Für mich stellt dieses Heft ein kleines (witziges) Kuriosum dar! Eingangs wird einem die Entwicklung des deutschen Albatros D-II vermittelt mit kleinen Abstechern zum Lizenzbau bei der Österreichischen Flugzeugfabrik AG (Oeffag). Im langen Kapitel "an der Front" gibt es jede Menge Luftkampfgeschichten mit Deutscher, Englischer und Französischer Beteiligung. Dort findet sich im Text kein Bezug zur k.u.k. Luftfahrtruppe, obwohl der Leser eigenartiger Weise von sehr vielen Fotos der Oeffag-Albatrosse begleitet wird. Ich seh das mit einem Augenzwinkern, denn keine Sorge, davor und danach gibt’s jede Menge Fotos deutscher Maschinen und die tun auch keinem weh. :squint:

 
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ÖFH Sonderband 34
Das Fliegende Personal der k.u.k. Fliegerkompagnien im Ersten Weltkrieg


von Robert Veinfurter
Fotoauswahl, Bildbearbeitung, Bildtexte und Herausgeber Gottfried Holzschuh
2017
348 Seiten
ÖFH - Österreichische Flugzeug Historiker (Verein)
ISBN: 978-3-200-05356-4
€ 49,90 inkl. Versand Sonderdrucke - dort finden sich auch 2 PDF-Leseproben!

Wieder eine Neuerscheinung! :dancing:
Gottfried Holzschuh erklärt eingangs kurz und bündig den Aufbau der k.u.k. Fliegerkompagnien, danach wird tabellarisch das fliegende Personal (Piloten und Beobachter) einer jeden Kompanie aufgelistet. Gegliedert sind die Tabellen in: Einteilung, Charge, Name, Vorname, Zugang, Abgang, Anmerkung.
Laut Herausgeber sind es 250 Fotos, alle in sehr guter Qualität (mit ein Kaufgrund!) und sehr informativen Bildtexten. Wenige Fotos sind mir aus anderen Veröffentlichungen bekannt. Was die Flik 41J und Godwin Brumowski betrifft hätte ich mir neues Bildmaterial erhofft, aber leider nein. Egal, die Begeisterung ist groß und somit: Uneingeschränkte Kaufempfehlung!

Liebe Autoren, liebe ÖFH: BITTE mehr davon!!!!!


 
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Alexander Löhr
Band 1
Der Generalmajor und Schöpfer der Österreichischen Luftstreitkräfte


von (Obst. RgR) Erwin Pitsch
Biografie 2004
278 Seiten, mit 115 SW-Fotos umfassenden Bildteil
Taschenbuch, Miliz Verlag
ISBN: 3-901185-21-6
€ 15,- Buchhandlung Stöhr (Verlagspreis: € 20,-)


Die Biographie wird vervollständigt durch:
Band 2 - Der Luftflottenchef
Band 3 - Heerführer auf dem Balkan

Ebenfalls als Taschenbücher im Miliz Verlag erschienen.


Hier geht es nur um den 1. Band! Dieses Buch hätte eine relativ gut geschriebene Biografie sein können, wäre da nicht die Rachsucht des Autors. Bis Seite 52 ergießt sich der Unmut des Autors vor allem über die politische Linke Österreichs und deren "Säuberungsaktionen" der jüngeren Vergangenheit von u.a. Gedenktafeln. Im Gegenzug werden Äußerungen von Rechtspopulisten, die in Österreich seit Jahren mit ihrem Hang zu NS-Gedankengut nicht nur für Schlagzeilen sorgen, bedenkenlos übernommen. Zu allem Überfluss umjubelt der Autor den Schöpfer der Luftstreitkräfte von Beginn an mit unerträglichem Eifer. Als interessierter Leser möchte ich mir meine Meinung selbst bilden, doch dafür findet sich hier kein Platz.

Ab Seite 53 gelangt man (endlich!) über eine kurze Familiengeschichte direkt in den 1. Weltkrieg. Darin geht es in erster Linie um den Kriegsverlauf gegen Russland, Serbien und Italien. Alexander Löhr wird bis zum Zusammenbruch der Monarchie nur durch Versetzungen, Verwundungen und Ordensverleihungen erwähnt. Erst gegen Ende findet sich eine kurze Niederschrift Löhrs zum Ende der Monarchie, die der Autor eigenartiger Weise unkommentiert lässt. Im Gegensatz dazu wird jede Ordensverleihung mit der dazugehörigen Belobigung festgehalten und vom Autor mit ein paar bewundernden Worten unterstrichen.

Über die Person Alexander Löhrs kann man sich auch im weiteren Verlauf nur schwer ein Bild machen. Lediglich zwei Weggefährten kommen außerhalb der vielen militärischen und ausschließlich positiven Erwähnungen kurz zu Wort.

So richtig hebt die Biografie erst mit der turbulenten Nachkriegszeit in Deutsch-Österreich an. Nicht minder spannend ist die Geschichte rund um den Aufbau der Luftstreitkräfte in der 1. Republik. Hier erfährt man ganz im Gegensatz zum 1. Weltkrieg nur wenig über die geschichtlichen Ereignisse rund um Österreich. Der Autor weist auf nicht näher genannte Literatur zu diesem Thema hin - dabei wäre interessant gewesen zu erfahren woraus dieser seine Schlüsse zieht. Zum Beispiel hält er fest: Österreich hätte sich nur wegen der Unzuverlässigkeit Italiens beim Flugzeugkauf NS-Deutschland zugewandt. Was das ÖBH betrifft mag das ein Grund gewesen sein. Tatsache ist, dass das Bundesheer damals wie heute ohne politische Rücksprache gar nichts Anschaffen kann. Zwischen Mussolini und Hitler fand in dieser Zeit eine große Annäherung statt, die Österreich seiner Schutzmacht beraubte. Für Mussolini war der österreichische Prellbock nicht mehr so wichtig und von da an konnten Hitler und Göring ungestört auch wirtschaftlichen Druck auf Österreich ausüben. Meine Quellen u.a.: Günter Steinbachs "Kanzler, Krisen, Katastrophen", Joachim Fests Hitlerbiografie…

An dieser Stelle muss ich noch einmal zur langen Eröffnung dieser Biografie zurück: Der Autor ist auch voll des Lobes ob der Tatsache, dass Generalmajor Alexander Löhr als einziger ranghoher Offizier in die Wehrmacht übernommen wurde - freilich nur aufgrund seiner erwiesenen Fähigkeiten. Gegenüber diesem zweifelhaftem Lob und dieser fast schon kindlichen Begeisterung wird das Schicksal des Großteils der Österreichischen Offiziere mit keinem Wort erwähnt und das obwohl der Autor selbst ÖBH-Offizier (nach dem 2. Weltkrieg) war. Ich hatte irgendwie den Eindruck als ginge es dem Autor um einen Wettbewerb und sein Held Löhr wäre dabei der zu feiernde Sieger!?!
Dieses Thema wurde dankenswerter Weise von einem anderen ÖBH-Offizier aufgearbeitet:
Bundesheer - TRUPPENDIENST - Ausgabe 3/2008 - 1938: Nicht alle schworen den Treueid

Am Ende steht die Frage, ob Österreich im März 1938 beim Einmarsch deutscher Truppen Wiederstand hätte leisten sollen. Von der Welt im Stich gelassen und von der Schutzmacht Italien verraten, ergibt sich für den Autor ein klares Nein. Diese Meinung unterstreicht er abschließend mit einem Zitat von Minister Glaise-Horstenau! Zur Info: Dieser Glaise-Horstenau war Historiker, Publizist und nicht nur Nationalsozialist, sondern auch Vizekanzler unter dem von den Nazis diktierten Bundeskanzler Seyß-Inquart. 1946 nahm sich Glaise-Horstenau in Nürnberg das Leben. Diese Info muss ich wohl nicht weiter kommentieren.


Fazit: Wer nur über den Schöpfer der Österreichischen Luftstreitkräfte lesen und sich so auf das eigentliche Thema dieses Buches konzentrieren möchte fängt besser erst ab Seite 53 zu lesen an! Der Bildteil ist auch nicht schlecht.
Zweifelsohne handelt es sich bei Alexander Löhr um eine historisch wichtige Figur Österreichischer Luftfahrtgeschichte - der Autor wird dem nur leider nicht gerecht.


Und warum bitte findet sich auf der Rückseite des Buchcovers eine ganzseitige "IRIS-T"- Werbung? Kann ich dieses Raketerl etwa in Überlingen bestellen?! Es wäre nämlich wegen Sylvester…
Oder ist das nur eines dieser oft gepriesenen Eurofighter-Gegengeschäfte?!
 
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Fliegende Kisten
von Kitty Hawk bis Kiew


von Günter Schmitt
1985
192 Seiten geb.
Transpress VEB Verlag
€ 10,- Buchhandlung Stöhr

Inhalt:
  • Vorwort
  • Internationale Wegbereiter
  • Anfänge des Motorfluges in den USA
  • Anfänge des Motorfluges in Frankreich
  • Anfänge des Motorfluges in Großbritannien
  • Anfänge des Motorfluges in Österreich
  • Anfänge des Motorfluges in Russland
  • Anfänge des Motorfluges in Deutschland
  • Rückblick
  • Personenregister
  • Unternehmens- und Vereinigungsregister
  • Literatur- und Quellenverzeichnis

Österreich ist mit folgenden Kapiteln vertreten:
Etrich-Taube mit Porsche-Motor
Pischof-Eindecker mit Autokarosserie
Lohner-Pfeildoppeldecker bringen Militäraufträge


Schon beim 1. Blick hinein war klar: "Das muss ich haben!" - auch auf den 2. Blick bin ich schlichtweg begeistert. Es ist schön flüssig zu lesen, außerdem mit sehr vielen Fotos, 3-Seiten-Risszeichungen (zu fast jedem Flugzeug) und als Highlight mit 16 Stk. wunderschönen 3-Seiten-Farbzeichnungen versehen. An diesem DDR-Schmuckstück sollte sich so mancher Verlag von heute ruhig ein Beispiel nehmen!

 
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Gr. Grönau
Grosz, Haddow, Schiemer: Austro-Hungarian Army Aircraft of World War One, Flying Machine Press

Ein über drei Kilo schwerer Wälzer, viele Fotos, Maßstabszeichnungen, Farbprofile. Macht was her im Bücherregal, ist aber wohl nur noch antiquarisch erhältlich.
 
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ÖFH-Sonderband 33
Handbuch der Österreichischen Luftfahrzeug-Register 1920-2015


von Gottfried Holzschuh
2015
360 Seiten geb.
ISBN: 978-3-200-04140-0
€ 49,90

Zum Inhalt:
  • Kurz und verständlich wird die Art und Weise österreichischer Flugzeugkennungen von 1920-2015 erklärt.
  • Die Luftfahrzeug-Register Tabellen enthalten: Kennzeichnung, Typ, Werknummer, Baujahr, Registrierungsdatum, Vorkennung, Flugzeughalter, Nachkennung und Anmerkungen.
  • Weiters gibt’s noch zahlreiche Fotos mit sehr informativen (also nicht zu kurz geratenen) Texten.

Offen gestanden endete mein Interesse an Österreichs ziviler Luftfahrt bisher mit dem Schicksalsjahr 1938. Autor Gottfried Holzschuh bringt mir nun auch die Zeit nach 1945 näher. Echt faszinierend was nicht alles mit OE-Kennung geflogen ist! Z.B. flogen in den 60er-Jahren 3 Connies als 1. österreichische Fracht- oder Passagierflugzeuge u.a. nach New York & Tokio! Oder: Wer hat hier noch nicht die TV-Serie "Ice Pilots" gesehen?! Eine der vielen Oldtimer bei Buffalo Airways ist eine L-188 Electra (C-FBAQ), diese stand von 1998-2003 im Dienst einer Linzer Luftfrachtspedition.
Dieses erst 2015 erschienene Buch gilt leider schon als vergriffen, dennoch gebe ich auch für diesen ÖFH-Sonderband meine uneingeschränkte Kaufempfehlung!

 
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Das waren noch Zeiten! :w00t::crying:
Vor kurzem bekam ich einige alte Flieger- und Modellbau-Magazine geschenkt. Darunter einige Ausgaben des modell magazin aus den 70er & 80er Jahren. Damals konnte ich sie mir nicht leisten und heute schwelge ich in purer Modellbaunostalgie! :squint:
Österreichische Modellbaukollegen verstehe ich jetzt auch besser, damals gab's in fast jeder Ausgabe -und selbst wenn es nur ein kleiner Leserbrief war- einen österreichischen Beitrag. Tja, das waren noch Zeiten!
Übrigens ist das am Cover kein Lohner-Flugboot, es ist ein Type CC von Hansa Brandenburg. Im Artikel selbst steht's richtig :whistling:



Nachtrag: Diese Cover habe ich 1. wegen dem Modell gewählt und 2. um zu zeigen, dass es auch schon in den 80er Jahren sehr schöne Modellbauzeitschriften-Covers gab. :squint:
 
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