BA 777 Las Vegas Triebwerksbrand

Diskutiere BA 777 Las Vegas Triebwerksbrand im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ja, nein, wie man es sieht. Dieser Vorfall ist definitiv kein "Hull Loss Event". Es wäre ein "Write-Off" oder genauer "Damaged beyond economic...
Schorsch

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Alien
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Ich glaube mal vor längerer Zeit gelesen zu haben(weis nicht mehr wo), dass manchmal auch Flugzeuge repariert werden obwohl es sich wirtschaftlich nicht rechnet. Grund soll angeblich die Unfallstatistik sein.

Ein Flugzeug das nicht repariert wird gilt als Totalverlust, ein repariertes hingegen nicht. Angeblich soll das bei der Unfallstatistik einen Unterschied ausmachen.
Ja, nein, wie man es sieht.
Dieser Vorfall ist definitiv kein "Hull Loss Event".
Es wäre ein "Write-Off" oder genauer "Damaged beyond economic repair".
Das wäre jetzt für BA nichts so viel neues, und mich wundert, dass man wegen solch zweifelhafter Statistik eine wirtschaftlich unsinnige Entscheidung trifft.
Der normale Flugpassagier würde via Google sowieso stets an das Vorkommnis erinnert.
 
Learjet

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Das ist das erste Mal das ich mir das Bild dazu genauer anschaue. Das guckt ja sogar die Struktur raus. Da muss ja sicherlich die gesamte Sektion um die Flügel, inklusive Flügelkasten etc. ausgetauscht werden. :FFEEK: Weiß jemand von euch was so etwas ungefähr kostet?
 
Schorsch

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Alien
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Das Feuer ist vor allem durch Sekundärstruktur gebrannt, welche leicht zu ersetzen ist. Ich denke, dass die Primärstruktur weitgehend unversehrt ist. Ob und wie das Feuer es eventuell beschädigt hat muss man untersuchen. Falls nicht in die Kabine gekommen ist, erleichtert das die Wiederherstellung ungemein.
 
Simon Maier

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Hallo,

Da das Flugzeug ja jetzt ortsgebunden ist muss auch alles Material samt Montagevorrichtungen nach Las Vegas gebracht werden.

@ Schorsch: Meinst du, der Flügel ist noch zu retten oder wird der komplett ausgetauscht?
 

arneh

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Das Feuer ist vor allem durch Sekundärstruktur gebrannt, welche leicht zu ersetzen ist. Ich denke, dass die Primärstruktur weitgehend unversehrt ist.
Hmm, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Aluminium Legierungen reagieren eigentlich oft recht allergisch auf gar nicht mal so hohe Temperaturen. So wie es da aussieht war es deutlich über 300°C. Das ist aber der Temperaturbereich ab dem bei Aluminium (-Legierungen) Gefügeveränderungen auftreten können. Außerdem wird Korrosion dabei massiv begünstigt. Ich möchte ehrlich gesagt mit dem Hobel nicht mehr mitfliegen, wenn die nur ein paar neue Bleche draufzimmern...
 
Schorsch

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Hmm, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Aluminium Legierungen reagieren eigentlich oft recht allergisch auf gar nicht mal so hohe Temperaturen. So wie es da aussieht war es deutlich über 300°C. Das ist aber der Temperaturbereich ab dem bei Aluminium (-Legierungen) Gefügeveränderungen auftreten können. Außerdem wird Korrosion dabei massiv begünstigt. Ich möchte ehrlich gesagt mit dem Hobel nicht mehr mitfliegen, wenn die nur ein paar neue Bleche draufzimmern...
War es denn so warm an der Struktur selbst? Eben das müsste man prüfen. Sonst bin ich vollkommen bei Dir: wenn die Primärstruktur einer Hitze ausgesetzt wurde, die Ermüdungseigenschaften nachhaltig ändert, dann muss ich entweder die Struktur ersetzen oder aber eine Nachweisführung für eine 12000 Flight Cycle alte Nietverbindung mit 10 Minuten im Fegefeuer machen. Herzlichen Glückwunsch.
 
doerrminator

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Bei der 777 besteht ja noch ein Großteil des Flugzeugs aus Metallen(Alu/Titan etc).

Liege ich richtig, wenn ich vermute, dass ein solcher Schaden bei einem Flugzeug, das überwiegend aus Verbundwerkstoffen gefertigt ist, nicht mehr zu reparieren wäre, bzw dass bei einem solchen Vorfall der Schaden am Flugzeug wesentlich umfangreicher wäre? Bin da leider kein Fachmann.
 
cool

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Schwer zu sagen.

Ich war mir ja ziemlich sicher (und wäre es nach wie vor), dass dieser Schaden zwar technisch unter hohem Aufwand, ökonomisch gesehen, aber nicht zu reparieren ist. Jetzt wollen sie das Ding aber wieder flicken.
IdR werden Beschädigungen dieser Größenordnung (und auch viel kleinere) nur durch den Hersteller selbst bewertet, bzw. eine entsprechende Reparaturanweisung rausgegeben und die basiert auch nicht auf "in etwa" und "das müsste so", sondern da werden durchaus Fakten bewertet. Die Hersteller zieren sich bei solchen Strukturbeschädigungen auch eher, als das da "Kundennah" und leichtfüssig irgendwelche Dinge "approved" werden.

Insofern gehe ich davon aus, dass Boeing sich den Schaden schon genau angeschaut hat, eine brauchbare Machbarkeitsanalyse und Kostenaufstellung geliefert und der Kunde dem zugestimmt hat.


Generell ist das Problem bei Faserverbundwerkstoffen die Prüfung der Bauteile, ohne sie zu zerstören. Das geht bei Metallkonstruktionen noch ganz gut, so lässt sich eine Gefügeveränderung (durch Temperatureinfluss zb) durch das Wirbelstromverfahren feststellen (Standardrepertoire eines NDT-Fachmanns). Bei Verbundwerkstoffen eher nicht.
Deswegen muss man bei diesen auch auf "Nummer sicher" gehen und nimmt zb. größerer "Cut-Outs" vor, sprich man schneidet sicherheitshalber mehr Material weg um dieses durch eine Reparatur zu ersetzten.

Aber auch hier muss man sagen, dass die Hersteller da in der Lage sind, teilweise Schäden zu reparieren, die man so als Laie oder auch "Halbexperte" eigentlich für nicht reparabel gehalten hätte. Dazu kommt dann der Aufbau der Struktur, beim A350 sind ja (meines Wissens) immer noch Skinpanel verbaut, sprich die Rumpftonnen sind nicht als ganzes gerollt. Diese Panels kann man natürlich tauschen.

Ich bin ja mal gespannt, wie Boeing die Triple wieder flott bekommt, trivial wird das nicht.
 
Christian K

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Ich habe keine Angst vor dem Fliegen, aber etwas komisch wird einem an Bord der G-VIIO wohl bestimmt schon, wenn man weiss, wie das Flugzeug nach dem Brand ausgesehen hat.

Zum Theater wegen den Passagieren, die nicht bereit waren, ihr Handgepäck zurückzulassen, muss man aber auch bedenken, dass das Flugzeug nur gut zur Hälfte besetzt war und zur Evakuierung wohl alle Türen genutzt werden konnten.
Bei dem Evakuierungstest stehen meines Wissens doch in 90 Sekunden nur die Hälfte aller Türen zur Verfügung und die 777-200 ist für 440 Paxe zugelassen (BA hat aber in ihren 777-200 deutlich weniger Plätze, von denen wie gesagt wiederum nur die Hälfte belegt war). Und es war hellichter Tag, während der Test bei Dunkelheit stattfindet.
Ich denke also nicht, dass in diesem Fall die Mitnahme des Handgepäcks schwere Schäden verursacht hat oder stammen die Verletzungen einiger Passagiere von spitzen englischen Regenschirmen?
 
mcnoch

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Soweit ich weiß ist die ganze Aufregung um die Passagiere zerplatzt, als bekannt wurde, dass die Flugbegleiterinnen den Passagieren sogar ausdrücklich gesagt hatten, dass sie ihr Gepäck mitnehmen können/sollen, weil man dadurch den Eindruck vermeiden wollte, dass Anlass zur Panik/Flucht besteht. Man konnte aber nicht genau klären, ob die Anweisung hierzu speziell von einer Person ausgegeben wurde oder ob es dem allgemeinen De-Eskalationstraining der Flugbegleiter bei BA entsprang.
 
Schorsch

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Gepaeck hat grundsaetzlich nichts auf der Notrutsche zu suchen!!! Wenn die Cabine Crew dazu auffordert sollte dass einen Satz heisse Ohren kosten.
Gepäch =/= Gepäck.
Mit einem leichten Rucksack geht das, mit einem maximal großen und schweren Trolley schon schwerer.
Wie gesagt, ich würde Handgepäck ggf. auch mitnehmen.
Sonst steht man da ohne Ausweis, Kreditkarte und irgendwas.
 

Rhönlerche

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Wenn einer vor mir bei einer echten Evakuierung (bei Feuer in einem vollgetankten Flugzeug!) auch nur das Handgepäckfach aufmacht, würde ich dem aber was husten. Raus und fertig. Sonst helfe ich nach. Da geht es wirklich um Leben und Tod und nicht um verlorene Power-Point-Präsentationen.
 
banji

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Sonst steht man da ohne Ausweis, Kreditkarte und irgendwas.
Das ist schlecht... aber tot sein ist noch viel schlechter!

Im übrigen in den USA kein Weltuntergang. Wenn du legal eingereist bist und erfasst wurdest helfen die örtlichen Behörden bis zur Vermittlung zur Botschaft mit großem und liebenswertem Aufwand weiter. Ich spreche da nicht aus Gutdünken sondern aus Erfahrung. Binnen ein paar stunden hatte ich sogar 200 USD Bargeld, vorab ausgezahlt nach einem Telefonat mit meiner Bank auf Risiko der Chase. aber das nur am Rande.

Schon eine "stylische" Frauenhandtasche, zum Beispiel diese modernen Dinger mit dem Riesenkarabiner haben auf der Notrutsche nichts verloren. Die dinger sind verdammt empfindlich... und wenn der erste da mit nem trolley ein Loch rein reist sieht es halt nunmal für das Gefolge ziemlich doof aus. Deshalb versteh ich die Aussage "kam von der Crew zur Beruhigung" auch nicht.
 

Flaperon

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EDDM
könnt ihr euch jetzt mal beruhigen? :)
Aussage war das Ding fliegt wieder und da braucht man nicht nochmal das mitgenommene Handgepäck durchkauen. :rolleyes:
 
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