Frog und NOVO

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Eastern Express bediente sich wie schon Alanger vorher der gleichen Kartongestaltung.



Außerdem hatte der Decalhersteller Techmod sich auch der Vickers Wellington angenommen.

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Wer einen Bausatz von Maquette hat(te), der hat ihn vielleicht entdeckt, den Stratoliner von Boeing als Bausatz im Maßstab 1:72.
1998 kam neben der schon erwähnten Vickers Viking auf Bausis des Bausatzes der Boeing B-17 ein Modell der Boeing Stratoliner heraus. Auch hier die gleiche Vorgehensweise, neuer Rumpf in sehr rüder Qualität, Restteile aus der Form der Boeing B-17 von FROG.



Die Form der B-17F wurde nur 1976 für FROG Produziert. Auf dem Inlandsmarkt der UdSSR erschien das Modell nicht.
Später dann allerdings wird die B-17F von Maquette angeboten



Mittlerweile sind beide Bausätze nur noch antiquarisch zu bekommen.

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Der dritte modifizierte Bausatz betrifft die Vickers Vimy.
Hier entstand wie beim Original mit Hilfe eines neuen Rumpf die Vickers 66 Vimy Commercial (Vernon Mk.I).

Auch dieser Bausatz wurde anfänglich über Maquette vertrieben.

Restbestände wurden zum Schluss durch das Moskauer Handelshaus Micro Scale Design vertrieben.



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Interessant ist ja auch die doppelte Typenbezeichnung:

(in Russisch) Englisches Flugzeug Vickers Vernon und in Englisch Vickers 66 Vimy Commercial.

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An der Zeit auch mal einen Blick in den Karton zu werfen.

Neben den Spritzlingen für die Vickers Vimy (ohne Rumpf) findet sich zwei neue Spritzlinge in der Schachtel:



Recht mager, die neuen Rumpfhälften und die entsprechenden Fenster dazu. Dann noch das neue Bugrad. Die Platte? möglicherweise als Cockpitboden, die Bauanleitung kennt das Teil nicht.

Die Markierungen für insgesamt drei Maschinen stimmen wieder ein klein wenig versöhnlicher. Produziert von Prodecals sind sie für eine Vernon Mk I, eine Sanitätsvariante der Mk I (mit rotem Kreuz statt roten Punkt in der Rumpfkokarde und für die Vimy Commercial:


Alternative Bausätze für diesen Typ gibt es nicht. Zur aktuellen Verfügbarkeit des 1999 erstmals erschienen Bausatzes kann ich nichts sagen.

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[Der Lingener]

Moin Matthias,

ich verfolge mit einem gewissen Staunen Deine FROG/NOVO-Historie schon seit geraumer Zeit und muss sagen:
Ich bin begeistert!
Was Du so alles zu Tage förderst ist unglaublich und ich freue mich schon darauf, einige der raritäten am 20. und 21. August bei unserer Ausstellung in Bünde in augenschein zu nehmen.
Ich werde auch mal meine FROG/NOVO-Sammlung (und einige Ogonjok-Raritäten) mitbringen - vielleicht können wir ja ein kleines Display mit diesen Klassikern aufbauen!

Michael

 

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Na Michael,

es ist ja eigentlich immer die Geschichte dahinter.

Zur Vickers Vimy geht es hier dann noch weiter, denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

Am 20. August habe ich eher Raritäten von der örtlichen Firma auf dem Tisch stehen, aber deine Schätzchen schaue mir natürlich gern auch an.

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Nun noch ein wenig mehr zum Ausgangsbausatz, der Vickers Vimy.

1964 legte die Firma FROG eine neue Serie auf: - Trail Blazers (Wegbereiter).

Dort wurden Modelle realisiert, die Pionierleistungen der Luftfahrt repräsentierten.
Hier ein Auszug aus dem Katalog von 1966, dort sind die meisten Trail Blazer zu sehen:



Dort finden wir auch die Vimy als Maschine von Alcock und Brown.
1919 führten sie von Neufundland aus die erste Atlantiküberquerung durch.

Der Bausatz stellte ihre Maschine dar. (Auch wenn hier die französische Ausgabe von Triang gezeigt ist.)



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1970 verschwand der Bausatz aus dem Programm um nie wider in dieser Form aufgelegt zu werden.

Vier Jahre später, 1974 präsentierte FROG dann das Modell der Vimy als Bomber:



Was war passiert?
Man entfernte die Teile 20 und 21 (Bugrad und Strebe) und fügte die Teile 56 bis 63 (Bomben, MG-Stände, Kufe) dazu.

Entstanden war eine Bomberversion die so leider falsch ist.

Im FROG Programm war das Modell auch nur 1974 und 1975 finden.
Die Nachfolgefirma NOVO bot den Typ dann aber wieder an.



Natürlich ist das noch nicht das Ende der Modellgeschichte der Vimy.

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Im Angebot bei NOVO bedeutete natürlich auch, das Modell war in der Region des Herstellers auch als Inlandsprodukt erhältlich.



Die NOVO Bausätze waren im Inland ohne Markierungen. In seltenen Glücksfällen war ein kleines Blättchen Papier mit den völlig verdruckten Markierungen dabei.

Anfang der neunziger Jahre dann öffnete sich auch für die Vimy erneut der Weltmarkt als der Bausatz über diverse polnische Handelsmarken vertrieben wurde.



Aber auch heute noch kann man diesen Bausatz erwerben.

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[Tracer]

Muss jetzt einfach mal los werden, als Angehöriger eines FROG-Sammlers finde ich diesen Thread absolut empfehlenswert!

 

[Monitor]

FROG/NOVO, das waren jedenfalls noch Zeiten.

Sehr lehrreicher Thread.

 

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Der Bausatz der Vickers Vimy ist uns bis heute erhalten.

Mittlerweile wird er bei ARK Models angeboten:



Natürlich wiederum nur als (falscher) Bomber der RAF.

Was sollte man tun?

Natürlich den Bausatz kaufen, denn eine andere Vickers Vimy gibt es nicht.
Bauen kann man den Flieger natürlich auch, aber dann bitte als Maschine von Alcock und Brown, denn diese hatte keinerlei Markierungen und das Bugrad war aus Gewichtsgründen für den Transatlantikflug entfernt worden. Es müssen eben nur die Teile ab Nummer 56 weggelassen werden.

So hat man dann einen Pionier der Luftfahrt in seiner Sammlung, denn ob 2019 zum 100. Jubiläum ein neuer Bausatz erscheint ist wohl eher unwahrscheinlich.

http://www.aviation-history.com/airmen/alcock.htm

Hier sieht man es auch noch einmal sehr deutlich und hat die Geschichte komplett (sorry, leider in Englisch)

Ansonsten danke, wenn die Informationen gefallen, es gibt noch sehr viel über die FROG / NOVO Modelle zu berichten.
Wenn es keine Anfragen zu speziellen Typen gibt geht es hier dann mit einem verlorenen Schätzchen weiter.

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[Der Lingener]

Hallo Matthias,

magst Du einem Unwissenden erklären, wieso die Vimy Bomberversion von FROG/Novo falsch ist?
Ich hab die hier auch in verschiedenen Verpackungen noch herumliegen und wollte sowohl die alcock/Brown-Maschine zumJahrestag bauen als auch einen Bombardirovtschik...

Michael

 

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Dem Manne sei geholfen.

Also, Alcock und Brown wollten über den Atlantik fliegen, ziemlich weite Strecke, auch für eine Vimy.
Deshalb benötigten sie nicht nur so wenig Gewicht wie möglich (kein Bugrad)
- Die Bilder und das Video der Alcock und Brown mit Bugrad zeigen die Maschine während des Einfliegens in Brooklands - sondern auch mehr Kraftstoff als eine Vimy normalerweise fassen konnte. Zusatztanks mussten her, durften aber die Flugstabiltät nicht stören.
Deshalb wurde ein sogenannter Schidlkrötenrücken konstruiert. Das ist die Aufwölbung des Rumpfs hinter dem Cockpit.

Hier sieht man zahlreiche Bilder der Vimy, auch das der Maschine von Alcock und Brown (in Brooklands).

http://flyingmachines.ru/Site2/Crafts/Craft25682.htm

Natürlich kann man mit entsprechender Mühe auch diesen Rumpf korrigieren, aber einfach die Atlantikmaschine zu bauen ist natürlich auch gut.

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[bolleken96]

(...)
Wenn es keine Anfragen zu speziellen Typen gibt geht es hier dann mit einem verlorenen Schätzchen weiter.

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Kannst du mir etwas zu deren P-61 berichten? Das wäre großartig. Auch ein Vergleich zu Airfix würde mich interessieren.

 

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1964 erschien als F 170 erstmals ein Bausatz einer Northrop P-61A.
Der Konkurrent Airfix folgte erst drei jahre später mit einer P-61B welche zeitweise auch von Heller vertrieben wurde.

FROG's P-61 A besitzt keinen Rückenturm. Als der Bausatz eine Zeit lang von AMT in den USA vertrieben wurde, wurde dort ein Rückenturm beigelegt, es fehlten aber die Bordwaffen.

Bis 1977 war der Bausatz der P-61 fast lückenlos im Angebot von FROG.



Auch in den blauen Kartons von NOVO konnte man kurzzeitig dann die in Moskau produzierten Modelle finden.



Der Bausatz hat 60 Teile und eine Spannweite von 27,9 cm, Airfix hingegen bringt es auf fast das doppelte an Teilen, nämlich 114.
(Allerdings sind da auch Alternativteile mitgezählt.)

Mehr von "Index 170" später.

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Krugozor - deutsch Horizont, war der Name der Moskauer Spielwarenfabrik wo auch die F 170 produziert wurde.
Deklariert war der Bausatz und die anderen als "Spielzeug für Kinder von 10 bis 15 Jahren".



Krugozor verwendete keine Typenbezeichnungen, sondern nur die FROG Bausatznummer unter der Bezeichnung "Index", hier also Index 170.

Produktionszahlen von Bausätzen sind nicht nur in der kommunistischen Sowjetunion ein Geheimnis gewesen, aber nach Recherchen wurden ca. 30.000 Stück von der P-61 Black Widow produziert. Da die Bausätze in den großen Moskauer Kaufhäusern und Spielwarengeschäften angeboten wurden, war die Verbreitung dieses Bausatzes recht gut.

Krugozor Bausätze machten Ende der achtziger Jahre aber auch auf andere Weise auf sich aufmerksam.

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[Monitor]

Die P-61 war auch einer von den besseren Bausätzen. Sehr feine (positive) Gravuren. Sehr dünne und klare Glasteile.

Konnte man nicht meckern. Musste man als DDR-Modeller sich nur irgendwie Decals besorgen. Was aber nur ganz Clevere mit Omi-Verbindung im Westen geschafft haben dürften.

 

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Nun, man bedenke, Erscheinungsjahr 1964!

So sah es in der Schachtel aus:



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